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Welten im Aufbruch
Eine Globalgeschichte der Antike
Raimund Schulz
Klett-Cotta
EAN: 9783608988031 (ISBN: 3-608-98803-3)
496 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 17 x 23cm, März, 2025, mit zahlreichen Karten und einem farbigen Tafelteil
EUR 38,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Von Rom bis China, von Athen bis Indien, von den Kelten bis zu den Arabern: Das bahnbrechende Panorama von Raimund Schulz bietet Globalgeschichte, wie sie noch nie erzählt wurde. Wir erleben mehr als zwei Jahrtausende wechselvolle Menscheitsgeschichte und betreten Kulturräume voller verblüffender Gemeinsamkeiten und Besonderheiten – ihren Einfluss können wir bis in die Gegenwart spüren.
Die Welten Eurasiens haben Anfänge, die weit in die Vergangenheit zurückreichen: Unwirklich mutet an, dass viele große Kulturen und Reiche durch nomadische Eroberer begründet wurden, die schon in der Antike globale Handelsverbindungen über riesige Distanzen knüpften, von der Ostsee bis ans Chinesische Meer, von der Sahara bis nach Sibirien. Menschen bewegten sich auf den großen Pfaden der Welt hin und her, errichteten und zerstörten Städte und Großreiche. Herrscher und Imperien kämpften um Einflusszonen und Reichtümer. Doch auch die großen Weltreligionen nehmen ihren Anfang in der Antike. Sie sind Ausdruck einer in ganz Eurasien lebendigen Überzeugung, dass es jenseits der Welt der Menschen Mächte gibt, die man beeinflussen, aber auch fürchten musste. Asien und Europa waren bei allen Katastrophen von einem Optimismus geprägt, der dem Westen jetzt verloren geht, im Osten aber immer neue Dynamiken entfesselt. Warum ist das alles in der Antike entstanden? Wie hingen die Großreiche und Kulturen zusammen? Und inwiefern prägen uns diese Entwicklungen bis heute? Der Globalhistoriker Raimund Schulz bietet hierauf überraschende Antworten und schärft gleichzeit unser Verständnis für die Welt von heute.
Raimund Schulz, geboren 1962, lehrt Alte Geschichte an der Universität Bielefeld. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Seefahrt, Krieg, Herrschaft und Globalgeschichte in der Antike. Zuletzt erschien bei Klett-Cotta "Abenteurer der Ferne. Die großen Entdeckerfahrten und das Weltwissen der Antike": Forschungspreis Geographie und Geschichte 2017, von DAMALS ausgezeichnet »Das historische Buch des Jahres 2016«, Platz 2, auf der Short-List für das Wissenschaftsbuch des Jahres in Österreich 2017.
Rezension
Dieses voluminöse Buch bietet Neues: Die erste vergleichende Globalgeschichte der Antike: Von Alexander dem Großen bis Konstantin, von Buddha bis Jesus in 2000 Jahren Menschheitsgeschichte erzählt zwischen 2000 v.Chr. bis 200 n.Chr. im eurasischen Raum. Wie hingen die Großreiche und Kulturen zusammen? Und inwiefern prägen uns diese Entwicklungen bis heute? Der Globalhistoriker Raimund Schulz bietet hierauf überraschende Antworten und schärft gleichzeit unser Verständnis für die Welt von heute. Die Antike war nach Auffassung des Autors eine Welt des Aufbruchs. Lange vor Kolumbus wagten sich z.B. Menschen des Mittelmeerraums in die Sahara und nach Sibirien, befuhren das stürmische Eismeer der Nordsee und erreichten China über Land und Meer. Der eurasische Raum war vielfältiger miteinander verbunden als bislang gedacht, in gewisser Weise eine frühe Globalisierung.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Presse-Stimmen:
»Das ist die ganz, ganz große Leistung, die erzählerische und auch die methodische Leistung: Diese Fülle an Material, die in der alten Geschichte auch immer hergeleitet werden muss […] auf eine so kompakte Weise erzählen zu können, [ist] wirklich sehr bewundernswert.«
Hans von Trotha, Deutschlandfunk Kultur, 14. April 2025
»Der Bielefelder Historiker Raimund Schulz hat eine so gelehrte wie vergnügliche Geschichte der Antike geschrieben, in der Europa nicht mehr im Mittelpunkt steht. Das hat einen erstaunlichen Effekt.«
Johan Schloemann, Süddeutsche Zeitung, 20. März 2025
»Schon vor mehr als 2000 Jahren war die Welt viel globaler, als es auch die Geschichtswissenschaft lange gesehen hat. Wie eng der Austausch innerhalb Europas war, beschreibt der Bielefelder Althistoriker in einem neuen Buch, das Potenzial zu einem Standardwerk hat.«
Bernhard Hertlein, Westfalen-Blatt, 11. April 2025
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 11
I. Menschen und Tiere in Bewegung – Das nomadische Abenteuer 25
1. Topik und Wirklichkeit 25
2. Magische Nächte des Nordens – Die bronzezeitliche Sintaschta-Kultur 28
3. Junge Helden unterwegs 33
4. Erfolge im Nahen Osten 35
5. Das indische Abenteuer 42
6. Reiterkrieger auf dem Weg nach Süden 50
7. Die Skythen-Könige am Schwarzen Meer 54
8. Nomadische Könige als Großunternehmer 61
9. Festungsherren von der Ungarischen Tiefebene bis zur Mongolei 64
10. Unruhige Bergnomaden – Die Hebräer 67
11. Herren der Wüste – Arabische Stämme und ihre Chiefs 80
II. Geballte Energie – Der Aufstieg der Städte 87
1. Uruk und die mesopotamischen Stadtstaaten 87
2. Geld und Meer – Die phönikischen Hafenstädte 92
3. Spanische Paradiese und Karthago 97
4. Vom Außenseiter zum ehrgeizigen Mitspieler – Die Griechen 102
5. Stadtbildung und Politik in Bewegung – Die Ausbreitung der Polis 109
6. Das etruskische Rätsel 118
7. Die Kelten zwischen mediterraner Stadtkultur und Reiternomaden 123
8. Der indische Weg zur Stadt 135
9. Residenzen der Mächtigen – Urbane Anfänge in China 143
10. Der Aufstieg der Regionalstaaten 150
III. Im Kreißsaal der Macht – Wie Imperien entstehen 157
1. Der Nahe Osten und das Weltreich der Assyrer 157
2. Aus dem Widerstand zur Supermacht – Das persische Weltreich 165
3. Imperiumsbildungen im Schatten der Perser – Athen, Skythen und Makedonen 171
4. Das indische Experiment – Die Großreiche von Magadha bis zu den Mauryas 180
5. Gigant aus dem Nichts? – Roms Expansion im Mittelmeerraum 192
6. Riese des Ostens – Das chinesische Imperium der Qin und Han 207
7. Zwillingsgeburt oder gelehrige Schüler? –
Das Steppenimperium der Xiongnu 216
IV. Lockruf des Geldes – Wirtschaft und Handel in einer globalisierten Welt 225
1. Bausteine wirtschaftlichen Handelns 225
2. Zentrale Initiativen – China vom 6. Jahrhundert bis zu den Han 229
3. Handel und Handwerk im Land der Fülle – Indiens Wege zum Reichtum 237
4. Fremdherrscher und Geldwirtschaft – Der Aufschwung der hellenistischen Königreiche 244
5. Vom Räuberstaat zur Wirtschaftsmacht – Rom 254
6. Augustus und der Aufbruch in eine globalisierte Handelswelt 263
7. Der Indische Ozean als antiker Wirtschaftsraum 268
8. Die Welt wächst zusammen – Die Seidenstraßen und das Spätere Han-Reich 272
9. Nomadische Traditionen und urbaner Glanz – Das Kushana-Reich 278
V. Wege ins Glück – Religiöse und philosophische Weltdeutungen bis ins 2. Jahrhundert n. Chr. 285
1. Grundformen religiöser Welterfahrung 285
2. Das indische Ringen um das Schicksal der Seele 294
3. Schutz vor den Reiterkriegern? – Zarathustra/Zoroaster und seine Lehren 299
4. Bürger als Herren der Religion – Der griechische Siedlungsraum 305
5. Seelenwanderung in (und von) Ost und West 308
6. Ethische Heilslehren und ihre politische Instrumentalisierung 314
7. Chinas Suche nach Unsterblichkeit 318
8. Unsterblichkeit, Magie und Moral – Daoismus und Buddhismus 325
9. Eine Welt der Götter – Ägypten und der Nahe Osten 331
10. Karriere eines Kriegergottes – Wege zum hebräischen Monotheismus 336
11. »Heil euch Armen, denn euer ist die Gottesherrschaft« – Jesus und seine Botschaft in der Zeit der Krise 341
12. Kompensation der Ohnmacht – Geburtswehen des Christentums und die Theologie des Paulus 357
13. Ausbreitung und Abwehrkämpfe einer Weltreligion 370
Was hielt antike Welten zusammen und trieb sie an? – Eine Bilanz 377
Dank 405
Anhang 407
Anmerkungen 409
Literaturverzeichnis 443
Bildnachweis 476
Abbildungen im Tafelteil 477
Personenregister 478
Länder- und Ortsregister 484
Sachregister 493
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