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Wege zum Göttlichen Die Sehnsucht nach dem Einssein mit dem Göttlichen in Mythos, Gnosis, Logos und im Evangelium nach Johannes Zugl.: Graz, Univ., Diss., 2006
Wege zum Göttlichen
Die Sehnsucht nach dem Einssein mit dem Göttlichen in Mythos, Gnosis, Logos und im Evangelium nach Johannes


Zugl.: Graz, Univ., Diss., 2006

Isolde Penz

Reihe: Religionswissenschaft


LIT
EAN: 9783825897635 (ISBN: 3-8258-9763-X)
352 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2006

EUR 29,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dieses Buch greift einen Aspekt der spätantiken Religionsgeschichte auf und beschäftigt sich mit jener Symbolik, die der Sehnsucht nach dem Einssein mit dem Göttlichen Ausdruck verleihen sollte. Die antiken Mysterienkulte, die Schriften von Nag Hammadi, der (Neu)Platonismus und die Abschiedsreden des Johannesevangeliums wurden einer genauen Analyse unterzogen.

Die dabei untersuchten Bilder sind Zeichen für das Lieben, Bangen, Streben und Hoffen, das den Menschen aller Zeiten gemeinsam ist.
Rezension
Diese Grazer Dissertation wendet sich einem Phänomen der spätantiken Religionsgeschichte zu, das auch vor und nach dieser Epoche große Bedeutung hat, - bis hinein in die heutige Zeit; denn gnostisches Denken durchzieht insbesondere auch das 19. und 20. Jhdt. Der menschliche Wunsch des Einswerdens bzw. Einsseins mit Gott findet sich schon bei Plato (vgl. S. 212ff) und ausgeprägter im Neo-Platonismus des Plotin (vgl. 242ff) mit dem Begriff des Einen (to hen), führt in der Verbindung mit dem Christentum im Mittelalter etwa zur Mystik (unio mystica) und zuvor in der Spätntike schon zur Gnosis (Kap. 4) und z.B. dem davon beeinflußten Johannesvangelium (vgl. S. 272ff). Aber auch schon die nicht-christlichen antiken Mysterienkulte (vgl. S. 15ff) weisen entsprechende Denkformen auf. - Es ist überaus hilfreich, diesen Denkansatz einmal in diesem Überblick geboten zu bekommen.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1. INHALTSVERZEICHNIS 5

2. VORWORT: 10

2.1. INHALT DER ARBEIT: 11
2.2. METHODE: 13
2.3. GRENZEN DER ARBEIT: 13

3. ANTIKE MYSTERIENKULTE 15

3.1. HINFÜHRUNG ZU DEN MYSTERIENKULTEN 15
3.1.1. Der Nährboden fiir die Entwicklung der Mysterienkulte: 15
3.1.1.1. Der religiöse und gesellschaftliche Kontext: 18
3.7.2. Allgemeine Kennzeichen der Mysterienkulte: 20
3.1.2.1. Arkandisziplin: 20
3.1.2.2. Die leidende Gottheit und ihr Schicksal: 22
3.1.2.3. Die Initiation: 23
3.1.2.4. Die Mysten: 26

3.2. DER WEG ZUM EINSSEIN MIT DER GOTTHEIT IN DEN EINZELNEN MYSTERIENKULTEN 29
3.2.1. Die Dionysosmysterien 29
3.2.1.1. Dionysosmythen: 29
3.2.1.2. Das Dionysische der Tragödie: 35
3.2.1.2.1. „Die Bakchen" des Euripides: 37
3.2.1.3. Der Weg zum Einssein mit Dionysos: 40
3.2.1.3.1. Initiation: 41
3.2.1.3.2. Der Dionysosfries der Villa dei Misteri in Pompeji: 43
3.2.1.3.3. Ek-stase und Enthusiasmus: 46
3.2.1.4. Der religiöse Gehalt:48
3.2.2. Die Mysterien von Eleusis:50
3.2.2.1. Der mythologische Hintergrund: 51
3.2.2.1.1. Der homerische Demeterhymnus: 52
3.2.2.1.2. Das homerische Schattenreich: 54
3.2.2.2. Der Weg zum Einssein: 56
3.2.2.2.1. Die kleinen Mysterien: 57
3.2.2.2.2. Das Hauptfest in Eleusis: 58
3.2.2.3. Der religiöse Gehalt: 62
3.2.2.3.1. Die Schau der Köre: 63
3.2.2.3.2. Ödipus auf Kolonos: 63
3.2.2.3.3. Der Kreislauf von Leben und Tod: 65
3.2.2.3.4. Die Sphäre des Todes: 66
3.2.2.3.5. Triptolemos: Die Beziehung des Menschen zum Korn: 68
3.2.3. Die Isismysterien: 70
3.2.3.1. Isis und Osiris Inder ägyptischen Mythologie: 70
3.2.3.2. Isis und Osiris in der hellenistischen Kultur: 76
3.2.3.2.1. Plutarch: Über Isis und Osiris: 76
3.2.3.2.2. Die Selbstoffenbarung der Isis: 79
3.2.3.2.3. Apuleius: Der goldene Esel: 82
3.2.3.3. Annäherung an die Gottheit: 87
3.2.3.4. Der religiöse Gehalt: 89
3.2.3.4.1. Das Schicksal der Göttin: 89
3.2.3.4.2. Der Myste als Neophyt: 91
3.2.3.4.3. Isis und Maria:92
3.2.4. Der Mithraskult: 94
3.2.4.1. Ursprung und Bedeutung der Gottheit: 95
3.2.4.1.1. Die Wandlung vom indoiranischen Schwurgott zur griechischen Mysteriengottheit: 97
3.2.4.2. Annäherung an die Gottheit: 99
3.2.4.2.1. Weihegrade und Weiheriten: 99
3.2.4.2.2. Stiertötung und Opfer: 103
3.2.4.2.3. Die Liturgie des gemeinsamen Mahles: 106
3.2.4.2.4. Eine Mithrasliturgie: Der Pariser Zauberpapyrus PGrM 474-834: 108
3.2.4.3. Der religiöse Gehalt: 110
3.2.4.3.1. Das Einssein mit der Gottheit: 110
3.2.4.3.2. Eine mithräische Welt?: 111
3.2.4.3.3. Mithraskult und Christentum: 113
3.2.5. Resümee: 116

4. DIE SCHRIFTEN VON NAG HAMMADI 118

4.1. HINFÜHRUNG ZUR GNOSIS: 118
4.1.1. Gnosis, ein Plural: 120
4.1.2. Die vielfältigen Wurzeln und Entstehungsgründe der Gnosis: 121
4.1.3. Wesen und Struktur der Gnosis: 124
4.1.3.1. Der Dualismus: 124
4.1.3.2. Mythologie und Kosmogonie: 126
4.1.3.3. Anthropologie und Erlösungslehre: 130
4.1.3.4. Das Schicksal der Seele: 133

4.2. EINFÜHRUNG zu DEN SCHRIFTEN VON NAG HAMMADI: 136
4.2.1. Die Bedeutung des Fundes: 136
4.2.2. Gliederungsprinzipien: 137
4.2.3. Die Bildersprache der Gnosis: 138

4.3. BILDER DER SEHNSUCHT: 140
4.3.1. Das Bild des Kindes: 140
4.3.1.1. Thomasevangelium Logion 22: 141
4.3.1.1.1. Interpretation: 142
4.3.1.1.2. Parallelen in den kanonischen Evangelien 147
4.3.1.1.3. Parallelen in der außerkanonischen Literatur: 149
4.3.1.2. Weitere Verwendung des Bildes in den Texten von Nag Hammadi: 150
4.3.1.3. Exkurs I: Entwicklungspsychologie: 155
4.3.1.4. Exkurs H: Zwischen Innen und Außen: Zur Existenz der Maske: 156
4.3.2. „Wo der Anfang ist, dort wird auch das Ende sein": 157
4.3.2.1. Thomasevangelium Logion 18: 157
4.3.2.1.1. Interpretation: 158
4.3.2.2. Exkurs III: Die Erinnerung an den Ursprung im „Perlenlied": 164
4.3.2.3. Weitere Verwendung des Bildes in den Texten von Nag Hammadi: 168
4.3.2.4. Exkurs IV: Der Uroboros, ein gnostisches Fabelwesen mit Unendlichkeitscharakter: 172
4.3.3. Adam, Eva und das Brautgemach: 174
4.3.3.1. Philippusevangelium Logien 78 und 79: 174
4.3.3.1.1. Exkurs V: Der valentinianische Mythos und das Sakrament des Brautgemachs: 175
4.3.3.1.2. Interpretation 183
4.3.3.2. Weitere Verwendung des Bildes in den Texten von Nag Hammadi und verwandten Schriften: 187
4.3.4. Der Ort der Ruhe: 189
4.3.4.1. Begriffsklärung: Anapausis: 191
4.3.4.2. Apokryphon des Johannes 26, 22 - 32: 195
4.3.4.2.1. Interpretation: 196
4.3.4.3. Weitere Verwendung des Bildes in den Texten von Nag Hammadi: 198
4.3.4.4. Exkurs VI: Die Verwendung des Begriffs Katapausis im Hebräerbrief: 201
4.3.5. Mystisches Einswerden mit der Quelle: 202
4.3.5.1. Thomasevangelium: Logion 108: 203
4.3.5.1.1. Interpretation: 203
4.3.5.2. Weitere Verwendung des Bildes: 205
4.3.6. Resümee: 209

5. DIE PHILOSOPHIE ALS ERLÖSUNGSWEG: 212

5.1. PLATON: 212
5.7.1. Ideenlehre: 213
5.1.1.1. Prägende Einflüsse: 213
5.1.1.1.1. Parmenides und Heraklit: 213
5.1.1.1.2. Sokrates: 217
5.1.1.2. Welt des Seins -Welt des Scheins: 219
5.1.1.2.1. Leib und Seele. 219
5.1.1.2.2. „Die Immanenz des Transzendenten": 220
5.1.1.2.3. Das Höhlengleichnis: 223
5.1.1.3. „Die zweite Seefahrt" und die Theorie der höchsten Prinzipien: 225
5.1.1.4. Die Salutologie der Ideenlehre: 227
5.1.2. Tod und Unsterblichkeit der Seele: 229
5.1.2.1. Beweise für die Unsterblichkeit der Seele: 229
5.1.2.2. Die Postexistenz der Seele 233
5.1.3. Homoiosis Theou 237
5.1.3.1. Resümee 239

5.2. PLOTIN: 242
5.2.7. Der Neuplatonismus: 242
5.2.1.1. Annäherung und Distanz zum platonischen Denken: 245
5.2.1.2. Zentrale Themen im Werk Plotins: 248
5.2.1.2.1. Das Eine: 249
5.2.2. Die Frage nach dem Ursprung der Vielheit: 252
5.2.2.1. Die Lehre von der Emanation: 254
5.2.2.2. Das Eine in Enn. VI 9: 257
5.2.3. Die Rückkehr der Seele zum Einen: 259
5.2.3.1. Die Individualseele: 259
5.2.3.2. Die Wege zum Einen: 262
5.2.3.3. Die unio mystica: 264
5.2.3.3.1. Die unio mystica nach Enn. VI 9: 267
5.2.4. Die Salutologie der plotinischen Lehre: 270

6. BILDER DER EINHEIT IN AUSGEWÄHLTEN KAPITELN DES JOHANNESEVANGELIUMS 272

6.1. HINFÜHRUNG: 272
6.2. CORPUS JOHANNEUM: 272
6.2.7. Zur Sonderform Johanneischen Denkens: 273
6.2.2. Theologische Grundgedanken: 277
6.2.2.1. Der religionsgeschichtliche Hintergrund: 281
6.3. DIE FUßWASCHUNG (JOH 13,1-20): 283
6.3.1. Text und Gliederung: 284
6.3.2. Zentrale Themen: 288
6.3.3. Exkurs I: Die Abschiedsreden Jesu: 291
6.3.4. Das Einssein in der Liebe als Botschaft von Joh 13, 31-34: 292
6.4. DAS GESPRÄCH ÜBER DEN WEG ZUM VATER (JOH 14,1-14): 295
6.4.1. Joh 14,2 und das Einssein von Vater und Sohn (Joh 14,6-7.10-11): Text und Gliederung: 295
6.4.2. Zentrale Themen und das Einssein von Vater, Sohn und Glaubendem: 297
6.4.2.1. Exkurs II: Antike Vorstellungen über die himmlischen Wohnungen: 301
6.4.2.1.1. Conclusio:303
6.5. DIE BILDREDE VOM WEINSTOCK (JOH 15,1-11): 304
6.5.1. Text und Gliederung: 304
6.5.2. Zentrale Themen:307
6.5.2.1. Exkurs III: Das Theologumenon „bleiben in": 314
6.5.3. Exkurs IV: Christus, der neue Dionysos: 315
6.6. RESÜMEE: 316

7. ZUSAMMENSCHAU UND ERTRAG: 319

8. ANHANG: 325

8.1. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS: 325
8.1.1. Primärliteratur: 325
8.2. SEKUNDÄRLITERATUR: 328
8.3. LITERATURVERZEICHNIS: 331
8.3.1. Primärliteratur: 331
8.3.2. Sekundärliteratur: 334
8.4. INTERNETADRESSEN: 347