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Vorlesung zur Logik Lateinisch-Deutsch
Vorlesung zur Logik
Lateinisch-Deutsch




Alexander Gottlieb Baumgarten

Meiner Hamburg
EAN: 9783787346752 (ISBN: 3-7873-4675-9)
346 Seiten, hardcover, 13 x 19cm, April, 2025

EUR 74,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Von Beginn seiner Lehrtätigkeit an hat Baumgarten kontinuierlich auch Logik unterrichtet. Die im Jahr vor seinem Tod (1762) veröffentlichte Logikvorlesung dokumentiert diese mehr als zwanzigjährige Lehrerfahrung. Trotz ihrer äußeren Gestalt als Kommentar zu Christan Wolffs „Deutscher Logik“ stellt sie einen eigenständigen systematischen Entwurf in der Tradition der anwendungs- und forschungsorientierten Neuen Logik des Rationalismus bzw. Cartesianismus dar.

Baumgarten entwickelt in einem theoretischen und praktischen Teil die epistemologischen Konsequenzen seiner Metaphysik. Damit vervollständigt der Text seine neuartige, weil auf zwei Säulen stehende Erkenntnistheorie und ergänzt so die Ästhetik.
Rezension
Alexander Gottlieb Baumgarten (1714-1762) ist Philosophiestudierenden ein Begriff aufgrund seiner „Aesthetica“ (1750/1758), mit der er die eigenständige Disziplin der philosophischen Ästhetik begründete. Der ab 1740 an der Universität Frankfurt an der Oder lehrende „Professor der Weltweisheit und der schönen Wissenschaften“ veröffentlichte auch eine „Ethica philosophica“ und 1766 auf Deutsch seine „Metaphysica“. 1761 publizierte er zudem seine Logikvorlesung, in der er Christian Wolffs „Deutsche Logik“ rezipierte und weiterentwickelte. Baumgartens Logik wurde von Immanuel Kant in seinen Vorlesungen benutzt. Der Text des Frankfurter Professors zeichnet sich aufgrund seiner kurzen Sätze durch gute Verständlichkeit aus. Dieser gibt u.a. Antworten auf folgende philosophische Fragen: Welche Rolle spielt die Begriffsbildung in der Philosophie? Was zeichnet einen Begriff aus? Wie sind Termini zu gebrauchen? Welche Art von Schlüssen gibt es? Wie hängen Wissenschaft, Glaube, Meinung und Irrtum zusammen? Worauf ist bei der Auslegung von Texten zu achten? Welche Verfahren existieren, um Positionen zu widerlegen?
Dem Felix Meiner Verlag kommt das Verdienst zu, Baumgartens „Vorlesung zur Logik“ in einer lateinisch-deutschen Edition zugänglich zu machen. Herausgegeben wird diese sowie versehen mit einer aufschlussreichen Einleitung und mit wenigen Anmerkungen von Alexander Aichele. Dieser verdeutlicht den eigenständigen Charakter von Baumgartens Logik und dessen Aktualität. Lehrkräfte des Faches Philosophie werden durch die vorliegende Edition motiviert, in ihrem Fachunterricht anhand von Auszügen aus Baumgartens Logik Einblicke in die philosophische Teildisziplin der Logik zu geben.
Fazit: Die vorliegende lateinisch-deutsche Edition von Alexander Gottlieb Baumgartens „Vorlesung zur Logik“ aus dem Jahre 1761 ist ein Klassiker der Logik, der zugleich aufgrund seiner analytischen Einsichten die Aktualität logischen Denkens demonstriert.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Für alle, die das Handwerk der Philosophie von der Pike auf erlernen wollen, ist – wie auch für die philosophische Lehre – die Logik der Anfang von allem. Baumgarten hat von Beginn seiner Lehrtätigkeit an kontinuierlich auch Logik unterrichtet. Seine im Jahr vor seinem Tod (1762) veröffentlichte Logikvorlesung dokumentiert diese mehr als zwanzigjährige Lehrerfahrung.
Trotz ihrer äußeren Gestalt als Kommentar zu Christan Wolffs »Deutscher Logik« stellt sie einen eigenständigen systematischen Entwurf in der Tradition der anwendungs- und forschungsorientierten Neuen Logik des Rationalismus bzw. Cartesianismus dar. Baumgartens Logik ist strikt systematisch durchgearbeitet, entfernt sich schon aufgrund des sehr anderen Philosophiebegriffs, der mit seiner Beschneidung der allumfassenden Kompetenz der mathematischen Methode Baumgartens Denken fundamental von Wolff unterscheidet, vielfach von seiner offiziellen Vorlage und setzt eigene Schwerpunkte. Sie entwickelt in einem theoretischen und praktischen Teil die epistemologischen Konsequenzen von Baumgartens Metaphysik. Damit vervollständigt sie Baumgartens neuartige, weil auf zwei Säulen stehende Erkenntnistheorie und ergänzt so die Ästhetik.
Der Text ist ausgesprochen gut verständlich und gibt einen auch für heutige Logikstudierende hilfreichen Überblick über die Fragestellungen und die Systematik des Fachs.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung IX
I. Die Idee der Neuen Logik XI
1. Die neuzeitlich-rationalistische Logica nova XII
2. Leibnizianische Forderungen XV
II. Baumgartens neue Neue Logik XIX
1. Von der Wahrheit zur Gewissheit XXI
2. Zum Aufbau der Logikvorlesung XXX
3. Zu dieser Ausgabe XXXVIII
A L E X A N DE R G O T T L I E B BAU MG A RT E N
Vorlesung zur Logik
Vorrede 5
Vorbemerkungen zur Philosophie 13
Vorbemerkungen zur Logik 19
Kapitel 1
Noetik oder Von den Begriffen 23
Kapitel 2
Über den Gebrauch der Termini 59
Kapitel 3
Von den Sätzen oder Thetik 65
Kapitel 4
Von den Schlüssen 103
Kapitel 5
Über die Erfahrung oder erfahrungsbegründete Findekunst 147
VI Inhalt
Kapitel 6
Die Findekunst aus gemeinen Gründen 157
Kapitel 7
Über Wissenschaft, Glaube, Meinung und Irrtum oder
Dialektik und Sophistik 165
Kapitel 8
Dynamik oder über die Beurteilung unserer und der
anderen Kräfte 187
Kapitel 9
Über die Kritik des Erfundenen 191
Kapitel 10
Über die Kritik der Schriften 213
Kapitel 11
Über die Bücher, die zu lesen sind 243
Kapitel 12
Über die Auslegungskunst 253
Kapitel 13
Über das Überzeugen – Apodiktik 293
Kapitel 14
Über das Widerlegen: Polemik, Antithetik 313
Kapitel 15
Über das gelehrte mündliche Streiten 327
Kapitel 16
Asketik oder über die bei der Anwendung der Logik
zu erwerbende Fertigkeit 337
Anmerkungen 338
Index 341