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Vom Schwarzwald zum Kaiserstuhl - Deutsch, Englisch und Französisch Eine Bilderreise entlang der Elz
Vom Schwarzwald zum Kaiserstuhl - Deutsch, Englisch und Französisch
Eine Bilderreise entlang der Elz




Peter Thomann, Peter Wickum

G. Braun Buchverlag
EAN: 9783765085765 (ISBN: 3-7650-8576-6)
108 Seiten, hardcover, 25 x 29cm, 2010, 152 Farbabbildungen und 1 Karte

EUR 27,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Diese »Bilderreise entlang der Elz« führt uns von den Höhen des Naturparks Südschwarzwald hinunter in die Oberrheinebene zum Kaiserstuhl. Gezeigt werden die schönsten Ansichten der dabei berührten Ortschaften:

Rohrhardsberg — Prechtal — Elzach — Biederbach — Winden — Simons-wald — Gutach-Bleibach — Kollnau — Oberspitzenbach — Waldkirch — Kandel — Buchholz — Glottertal — Sexau und die Hochburg — Freiamt — Tennenbach — Emmendingen — Mundingen — Teningen — Nimburg — Landeck — Köndringen — Heimbach — Riegel.

Nachdem Peter Thomann als Fotograf für den »Stern« rund um den Globus unterwegs war, entdeckt der Emmendinger Kulturpreisträger nun die Schönheiten seiner Heimat.
Rezension
Das kleine Flüsschen Elz verbindet die Städte und Gemeinden, die nördlich von Freiburg zwischen dem Naturpark Südschwarzwald und dem Kaiserstuhl liegen. Der bekannte Fotograf Peter Thomann hat eine Bilderreise entlang des Flusses unternommen. Entstanden ist dabei ein intimes Porträt der Region zwischen Schwarzwald und Kaiserstuhl, von Prechtal über Elzach, Waldkirch, Kandel, das Glottertal, Sexau, Emmendingen, Freiamt, Teningen, Köndringen bis nach Riegel. Peter Thomann zeigt mit seinen herausragenden Aufnahmen die Kultur und Landschaft, die Architektur und die Menschen, aber auch die verborgenen, nur dem Einheimischen bekannten Kleinode der Region rund um die Hochburg.
Der Bildband im repräsentativen Großformat ist dreisprachig angelegt: Deutsch, Englisch und Französisch.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der Fotograf
Peter Thomann, aufgewachsen in Emmendingen, absolvierte von 1956 bis 1959 eine Fotografen-Lehre in einem örtlichen Fotostudio. Ab 1960 bis 1965 studierte er Bildjournalistik an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen. Von 1968 bis 2005 war Thomann für das Magazin Stern weltweit als Fotoreporter tätig. Seine Bilder wurden und werden auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert und befinden sich in verschiedenen Museen und privaten Sammlungen. Thomann hat bereits mehrere Bildbände veröffentlicht. Er ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie e.V.


Inhaltsverzeichnis
Glottertal
Buchholz
Bleibach Hörnleberg
Rohrhardsberg
Brend
Elzquelle
Schillinger Berg
Hünersedel
Hochburg Kastelburg
Burg Landeck Keppenburg
Eichbergturm
Kaiserstuhl
Kandel
Oberprechtal
Heimbach

Karte des
Landkreises Emmendingen


Leseprobe:
Vorwort

Der Schwarzwald hat seinen Namen nicht von ungefähr.
Den Bewohnern der umliegenden Ebenen und den frühen
Siedlern muss dieses finstere Gebirge wie ein undurchdringlicher
Urwald erschienen sein.
Den leichtesten Zugang boten die Täler der Gebirgsfl
üsse. Die Elz ist so ein Fluss. Sie entspringt in 1038 Metern
Höhe südlich des Rohrhardsbergs und fließt zunächst
nach Norden.
Das Waldgebiet, durch das sie sich schlängelt, ist nicht
mehr dasselbe, das die Römer antrafen. Denn vom 17. Jahrhundert
bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein war
der Schwarzwald stark abgeholzt, und der Wald bedeckte
nur 15 Prozent der Gesamtfl äche. Heute sind es zwei Drittel.
Damals brauchte man Grubenholz für den Erzabbau,
Holzkohle für die Erzverhüttung und Pottasche für die
Herstellung von Glas.
Als in der Mitte des 19. Jahrhunderts die industrielle
Produktion unrentabel wurde, begann man wieder mit der
Aufforstung von Fichten, die in Monokulturen angelegt
wurden. Man erkannte aber, dass das für die Natur und
den Baumbestand ein Fehler war, und mittlerweile forstet
man wieder Laubmischwälder auf. Das Holz wird als Furnierholz
und zum Möbelbau bis nach Indien und China
exportiert. Der Emmendinger Stadtwald gilt europaweit
als beispielhaft für ökologische und ökonomische Waldbewirtschaftung.
Der Begriff der Nachhaltigkeit, so behaupten
die Förster, stamme von ihnen.
Die Elz fließt durch das Prechtal, wendet sich in südliche
Richtung und erreicht das Tal, das nach ihr benannt
wurde. Hier trifft sie auf Menschen, die heimatverbunden
sind, ohne rückwärtsgewandt zu sein. Sie pflegen Brauchtum
und den örtlichen Dialekt. Jede Ortschaft, die etwas
auf sich hält, hat ein Heimatmuseum, und sei es noch so
klein. Und der christliche Glaube ist eine feste Größe im
Alltag.
So mahnt das große Kreuz, das am Anfang des Elztals
neben der B 294 steht, den Wanderer, nicht nur auf seinen
Wanderweg, sondern auch auf seinen Lebensweg zu achten.
Es wurde während der Pestzeit aufgestellt, weil man
sich dafür bedanken wollte, von der Krankheit verschont
worden zu sein. Die Familie Jägle gehört zu den Nachkommen
der Errichter des Kreuzes und pflegt es noch heute.
Eine ebenfalls wichtige Mahnung findet sich in der
Bleibacher Beinhauskapelle St. Georg. Die Tafelbilder an
der Decke der Kapelle zeigen den Tod, der jedem, vom
Bettler bis gar zum Papst, klarmacht, dass er ihm nicht
entkommen wird.
Weniger ernst geht es auf der urigen Elzacher Fastnacht
zu. Der Ort gilt als Hochburg der alemannischen Fasnet.
Mehr als 1000 Maskenträger drängen sich während der
Umzüge in dem 7000-Einwohner-Städtchen. Sie nehmen
ihre Masken in der Öff entlichkeit übrigens nicht ab, denn
sie wollen nicht erkannt werden.
Wie manch anderer Ort im Schwarzwald bezieht die
Stadt Elzach einen Teil ihres Strombedarfs aus einem
Wasserkraftwerk, das an der Elz liegt. Etwas weiter flussabwärts,
in Gutach bei Waldkirch, gibt es die Firma »Wasserkraft
Volk«, eine der wenigen Firmen, die heute wieder
Wasserturbinen herstellt. Der Großteil der Produktion
geht nach Asien und Südamerika.
Ein weiterer Nutznießer der Wasserkraft war die Edelsteinschleiferei,
die in Waldkirch betrieben wurde. Heute
gibt es nur noch die Schleiferei Wintermantel. Ein weiterer
Industriezweig in der Stadt war der Orgelbau, für
den Waldkirch einst weithin bekannt war. 1799 ließ sich
der erste Orgelbauer hier nieder, und bis in die Mitte des
20. Jahrhunderts fertigten zahlreiche Hersteller Drehorgeln,
Karussellorgeln und Kirchenorgeln, die europaweit
Abnehmer fanden. Heute gibt es nur noch vier dieser
Handwerksbetriebe, von denen einer noch im 19. Jahr7
hundert gegründet wurde. Im städtischen »Elztalmuseum«
kann man einige der alten Orgeln bewundern und gar ihrem
Klang lauschen.
Am Ende des Elztals erhebt sich der Kandel, den die
Waldkircher zu ihrem Hausberg erkoren haben. Die
Aussichtspyramide auf seinem Gipfel liegt 1243 Meter hoch.
Auf der gegenüberliegenden Seite Waldkirchs thront die
Kastelburg über der Stadt. Sie wurde Mitte des 13. Jahrhunderts
von den Herren von Schwarzenberg erbaut. Nach
einigen Besitzerwechseln eroberten kaiserliche Truppen
die Burg im Jahr 1634 und brannten sie danach ab.
Einige Kilometer weiter erreicht die Elz Buchholz und
damit die ersten Weinberge. Wenn man die Elz, die sich
hier nach Nordosten wendet, für einen Moment verlässt,
kann man ins Glottertal gehen. Hier wird ein Wein angebaut,
der unter Kennern in der Region geschätzt wird:
der Spätburgunder »Roter Bur«. Im Dorf Glottertal gibt
es einige wegen ihrer Küche auch überregional bekannte
Gaststätten. Wer es schafft, an all den kulinarischen Verlockungen
vorbeizukommen, findet am Ortsausgang in
Richtung St. Peter die Hilzingermühle. Sie wurde 1621 am
Ufer der Glotter errichtet und hat mit Hilfe ihres Wasserrads
bis 1963 Getreide gemahlen. Sie ist eine der ältesten
der vielen noch erhaltenen Schwarzwaldmühlen.
Eine weitere Mühle findet man im Brettental. Die
Schillingerhofmühle wurde 1802 errichtet und war bis 1963
in Betrieb. Ihre Besitzer restaurierten sie im Jahr 1997 und
machen Führungen, bei denen sie die Funktionsweise des
Mahlwerks zeigen. Wer sich dafür interessiert, mag den
»Mühlenwanderweg« in Simonswald nehmen. Er führt an
vier Mühlen entlang, die besichtigt werden können.
Hinter Buchholz fließt die Elz durch die Breisgauer
Bucht an Sexau vorbei in Richtung Emmendingen. Sexau
liegt am Ausgang des Brettentals, das nach dem Bach
Bretten benannt ist. Folgt man der Bretten in Richtung
ihrer Quelle, fällt sofort die Hochburg ins Auge, die auf
dem Kamm des Hochbergs liegt. Sie ist die zweitgrößte
Burgruine Badens. Gegründet wurde sie Ende des 11. Jahrhunderts
wahrscheinlich von Dietrich von Hachberg.
Während die aufständischen Bauern die Burg im Jahr 1525
noch erfolglos zu stürmen versuchten, wurde sie während
des Dreißigjährigen Kriegs im Jahr 1636 durch die Truppen
der Katholischen Liga besetzt und geschleift. Im Jahr
1660 baute man sie wieder auf, aber bereits 1688 wurde sie
durch Truppen Ludwigs XIV. erobert und anschließend
gesprengt. Ein Wiederaufbau erschien zu teuer, und sie
begann zu verfallen. Der 1971 gegründete »Verein zur Erhaltung
der Burgruine Hochburg« hat ein Burgmuseum
eingerichtet und kümmert sich mit viel Engagement um
die Restauration und den Erhalt der Ruine.
Eine weitere Burgruine im Brettental ist die Ruine Keppenbach.
Die Burg wurde 1276 zum ersten Mal urkundlich
erwähnt und im Bauernkrieg 1525 zerstört.
Beim Blick von der Hochburg auf die gegenüberliegende
Seite des Brettentals kann man den Eingang der Carolinengrube
erkennen, die auch zu besichtigen ist. Das gibt
Einblicke die jahrhundertealte Technik des Silberbergbaus,
der im Schwarzwald Tradition hatte. In der Carolinengrube
wurde seit dem 13. Jahrhundert bis mindestens ins
16. Jahrhundert hinein Silber abgebaut.
Hoch über der Quelle der Bretten fi ndet sich der 744
Meter hohe Hünersedel. Von dem auf der Spitze stehenden
Aussichtsturm hat man einen schönen Blick in das Rheintal
und bis ins Elsass.
Aber auch in nächster Nähe findet sich ein schöner Ausblick,
nämlich auf die Gemeinde Freiamt. Sie besteht aus
einigen kleinen Ortschaften, die locker mit Straßen verbunden
inmitten von Wiesen und Wäldern liegen. Schon
Johann Peter Hebel ließ sich von dieser Landschaft begeistern.
Ottoschwanden ist ein Ortsteil Freiamts. Hier liegt
das Heimatmuseum Freihof. Das Haus stand ursprünglich
in Reichenbach, wo es im 16. Jahrhundert für den Vorarbeiter
einer Silbermine gebaut wurde. Im Jahr 2000 wurde
es am Freihof als Museum wieder aufgebaut und erlaubt
Einblicke in einen Wohnkomfort ohne Kühlschrank und
Fernseher.
Am Fuße des Ortsteils Allmendsberg befi nden sich
noch zwei unscheinbare Gebäude, eine Kapelle und ein
heute als Gastwirtschaft genutztes ehemaliges Wirtschaftsgebäude.
Sie sind die – leider letzten – baulichen
Zeugnisse der Klosteranlage Tennenbach, die von den
Zisterziensern 1210 errichtet wurde. Mehrfach wurde sie
von durchziehenden Truppen zerstört und dann wieder
aufgebaut. Ihr Ende kam mit der Säkularisierung im Jahr
8
1806. Die Gebäude wurden in den folgenden Jahrzehnten
abgerissen, um Baumaterial für andere Gebäude zu
gewinnen.
Vom Kloster Tennenbach aus gelangt man durch den
Binzgenwald am Eichbergturm vorbei nach Emmendingen,
wo sich die Bretten mit der Elz vereint.
Mitten in der Stadt, auf dem Marktplatz, steht das alte
Rathaus. Das im Barockstil im Jahr 1729 errichtete Gebäude
diente bis 1992 als Rathaus. Heute ist es Sitz des
Deutschen Tagebucharchivs, das 1998 gegründet wurde.
Das Tagebucharchiv ist das einzige seiner Art in Deutschland.
Hier werden Tagebücher, Lebenserinnerungen und
Briefwechsel gesammelt, die von Privatpersonen oder wissenschaftlich
Arbeitenden eingesehen und ausgewertet
werden können.
Neben dem neuen Rathaus in der Landvogtei steht
das »Schlosserhaus«, das heute die Stadtbücherei beherbergt.
Das 1588 errichtete Gebäude wurde von 1774 bis 1787
vom damaligen Oberamtmann Johann Georg Schlosser
bewohnt. Er war mit Cornelia Goethe verheiratet,
der Schwester von Johann Wolfgang Goethe, der seiner
Schwester hier im Jahr 1775 einen Besuch abstattete. Im
Gefolge von Goethe fanden auch andere Schriftsteller und
Philosophen der Aufklärung ihren Weg nach Emmendingen.
Zwischen der evangelischen Stadtkirche und der katholischen
St. Bonifatius Kirche erhebt sich das Markgrafenschloss.
Es wurde als Wirtschaftsgebäude des Klosters
Tennenbach errichtet und 1588 vom damaligen Markgrafen
Jakob III. von Baden-Hachberg erworben.
Heute sind hier zwei Museen untergebracht: Die Stadtgeschichtliche
Sammlung, in der die politische Geschichte
Emmendingens ebenso dokumentiert ist wie die Wirtschaftsgeschichte.
Im »Literarischen Salon« finden sich
Werke jener Literaten, die Gäste Johann Georg Schlossers
waren.
Das zweite Museum ist das Photomuseum Hirsmüller.
Es besteht aus dem originalen, mehr als hundert Jahre alten
Atelier der Fotografenfamilie Hirsmüller, dem Entwicklungslabor
und einer umfangreichen Kamera-Samm-
9
lung. Die Familie Hirsmüller führte ihr Geschäft zwischen
1861 und 1993 in Emmendingen und hinterließ der Stadt
136 000 Negative, anhand deren sich die Stadt entwick lung
und die Wirtschaftsgeschichte dieser Zeit bebildern lässt.
Und Generationen von Emmendinger Bürger fi nden sich
dort ebenfalls abgebildet.
In unmittelbarer Nähe des Markgrafenschlosses findet
sich die um 1840 erbaute Mikwe der jüdischen Gemeinde
Emmendingens, wo rituelle Waschungen durchgeführt
wurden. Über dem renovierten Bad befi ndet sich das Jüdische
Museum, das über die Geschichte der Emmendinger
Juden informiert.
Zwischen Mikwe und dem Markgrafenschloss ist der
Grundriss der während der Progromnacht 1938 zerstörten
Synagoge zu sehen. Die beiden christlichen Kirchengebäude
und die Synagoge lagen vereint am »Dreifaltigkeitsplatz
«, wie der Volksmund den heutigen Schlossplatz
nannte.
Am Emmendinger Stadttor liegt das Wasserkraftwerk
»Am Tor«, eine von sieben Wasserturbinen auf Emmendinger
Stadtgebiet. Alle Turbinen zusammen können 700
Haushalte mit Strom versorgen. Am Ortseingang von
Mundingen steht am Mühlbach die Mundinger Mühle, in
der die letzte dieser Turbinen installiert ist.
Vom östlich der Elz gelegenen Mundingen aus kann
man am Fuß des Schwarzwalds die Burg Landeck sehen.
Sie wurde um 1250 wahrscheinlich von »Dietrich, Vogt von
Landecke« errichtet und 1525 von den aufständischen Bauern
zerstört. Wer wissen will, wie sich das Leben auf einer
Burg abspielte, kann sich vom Burgfräulein Brigitte
von Landeck durch das alte Gemäuer führen lassen. Diese
Möglichkeit gibt es auch auf der Kastelburg, wo der Türmer
Besuchern alte Techniken zeigt und über die Burg erzählt.
Auch auf der Hochburg kann man sich durch Führer
in mittelalterlichen Gewändern die Historie des Gemäuers
erklären lassen, und Emmendingen bietet einen historischen
Rundgang auf Goethes Spuren an.
Unweit der Burg Landeck liegt der Heimbacher Sandsteinbruch.
Hier wurde bis über 500 Jahre hinweg bis ins
19. Jahrhundert hinein Sandstein abgebaut. Der Stein ist
besonders hart, und ein großer Teil des Baumaterials des
Freiburger Münsters stammt von hier.
Die Elz bildet die Grenze zum Naturpark Südschwarzwald.
Westlich des Flusses liegt Teningen, und wenige
Meter hinter der Elzbrücke steht die Villa Rebay. Baroness
Hilla von Rebay, 1890 in Straßburg geboren, zog 1919
hier mit ihren Eltern ein. Sie hatte künstlerisches Talent,
malte gegenstandslos und kannte Künstler wie Kandinsky,
Chagall und Arp. 1927 ging sie nach New York, wo sie Solomon
Guggenheim kennenlernte, mit dem zusammen sie
das Guggenheim Museum aufbaute. Nach dem Tod Solomon
Guggenheims verlor sie im Kuratorium des Museums
an Einfl uss. Sie starb 1967 und wurde auf eigenen Wunsch
in Teningen beigesetzt. Die Villa Rebay dokumentiert einige
ihrer persönlichen Gegenstände, Briefe und Werke.
Im Zentrum Teningens steht das Mentonhaus. Haus
und Hof wurden 1781 erbaut und 1991 an die Gemeinde verkauft.
Im Haus blieben viele alte Möbel und Gebrauchsgegenstände
bis Ende des 20. Jahrhunderts in Gebrauch,
und so spiegelt es 200 Jahre ländliche Wohnkultur. Daneben
macht der »Förderverein Anwesen Menton e. V.«
Ausstellungen zur örtlichen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte.
Von Teningen aus ist es nur noch eine kurze Strecke, bis
die Elz nach insgesamt 58 Kilometern und 855 Metern Höhenunterschied
direkt vor der Riegeler Brauerei den Kaiserstuhl
erreicht. An dieser Stelle erhält die Elz Zuwachs
durch gleich drei Zufl üsse: Dreisam, Alte Dreisam und
Glotter münden hier. Die Brauerei war seit 1843 Riegels
Wahrzeichen. Seit 2009 beherbergt das historische Gebäude
die Kunsthalle »messmer foundation«, die Ausstellungen
weltweit bekannter Künstler zeigt.
Riegel ist schon in der Jungsteinzeit besiedelt gewesen,
und die Römer bauten den Ort als Garnison aus. Von hier
aus ließ sich die Fernroute, die vom Rhônetal den Rhein
hinunter führte, ebenso kontrollieren wie der Verbindungsweg,
der vom Inneren Galliens über den Schwarzwald
bis zur oberen Donau reichte.
Hinter Riegel wird ein Teil des Elzwassers im zum
Hochwasserschutz angelegten Leopoldskanal schnurstracks
dem Rhein zugeführt. Die Elz selbst schlängelt
sich noch 25 Kilometer weit, bis sie nördlich von Kappel
in den Rhein mündet.
Peter Wickum