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Vom Glück Wege aus psychischen Krisen
Vom Glück
Wege aus psychischen Krisen




Sibylle Prins (Hrsg.)

Reihe: Edition Balance


Psychiatrie-Verlag
EAN: 9783884143476 (ISBN: 3-88414-347-6)
156 Seiten, 12 x 19cm, 2003

EUR 9,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dass ich aus dieser ganz furchtbaren Krise herausgekommen bin, ist wirklich eine Verkettung von allen möglichen Umständen. Wo aus unglücklichen Umständen glückliche geworden sind.



Trude N.
Rezension
Das ist die Stärke der Veröffentlichungen des Psychiatrie-Verlages: keine dicken Bücher mit vielen Rezepten, Urteilen und Lösungen, sondern authentische Beiträge von Betroffenen. Berichte von Psychiatrie-Erfahrenen auf ihrer Suche nach Glück, heraus aus der Krise in ein einigermaßen normales Leben. Es sind bescheidene Glücksvorstellungen, nichts Spektakuläres, konkrete Alltagserfahrungen, die nachdenklich machen.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der Traum ›Vom Glück‹ – ihn träumen Menschen in psychischen Krisensituationen wohl auf besondere Weise, die einen mit starkem, die anderen vielleicht ganz ohne Glauben an die Erfüllung ihres persönlichen Traums. Sie suchen zuerst einmal nach einen Weg, weitere Klinikaufenthalt zu vermeiden. Authentisch und jeweils ganz persönlich lassen uns die Autorinnen und Autoren an ihrer Geschichte teilhaben und geben uns Einblick in die Entwicklung heraus aus der Krise hin zu etwas, das sie vielleicht ›Glück‹ nennen würden.

Dabei bietet niemand Patentrezepte oder Allheilmittel an oder versucht, uns von diesem oder jenem Weg zu überzeugen: Der eine sucht nach Struktur in seinem Leben, treibt Sport oder findet Halt bei einer festen Arbeitsstelle, die andere nimmt Medikamente, macht eine Psychotherapie, wird Künstlerin oder engagiert sich in der Selbsthilfe. Fast immer lesen wir von stützenden sozialen und familiären Strukturen, manchmal auch von religiösen Erfahrungen. Jede Geschichte ist eine Welt für sich und schildert doch nur einen der vielen Wege aus der Krise – »wo aus unglücklichen Umständen glückliche geworden sind.« (Trudi N.)

Das Buch ist ein Buch von Psychiatrie-Erfahrenen für Psychiatrie-Erfahrene, wobei auch Angehörige und Mitarbeiter der Psychiatrie sicher neugierig sind, was als hilfreich empfunden wird und was nicht.

Leseprobe

»Ich entschied mich für mich und mein Leben, ich übernahm die volle Verantwortung für mich und meine Krise, die ich bewusst und aus Ehrfurcht vor meiner inneren Stimme nicht als Krankheit oder gar als Schicksal bezeichne. Vielmehr war der wichtigste Entschluss, der meine Reifung und Weiterentwicklung zur Folge hatte – und ich rede bewusst nicht von Gesundung oder Heilung –, meine ›Krankheit‹ als Lebenskrise und mein ›Schicksal‹ als Chance zu begreifen.
Ich habe viel Zeit gebraucht, um diese Chance zu sehen und wenn man in eine solche Krise gerät, sollte man diese Zeit auch für sich beanspruchen. Das Leben und die Zeit erhalten ohnehin eine neue Dimension.« Helmut Scharf


Inhaltsverzeichnis
Vorwort
7 von Sibylle Prins

Auftakt
12 Arnhild Köpcke: Therapieführer

Ordnen und sortieren – neue Strukturen finden
16 Stefan Schafrenberg: Zeitenwende –
über den neuen Umgang mit Zeit
23 Bernhard K.: Hilfe annehmen können
28 Thekla Oldenettel: Immer im Gespräch bleiben
30 Dörte Lohse: Viele kleine Schritte
33 Michael Holzer: Couragiert zu sich selbst stehen

Ist Arbeit die beste Medizin?
39 Jürgen Blume: Zukunft war mit Arbeit verknüpft
43 Markus Broscheid: Endlich wieder ›echte‹ Arbeit
47 Dieter Knostmann: Die Balance finden lernen

Selbstverständlich: Selbsthilfe!
53 Margret Osterfeld: Aktiv mit Erfahrungen umgehen
60 Rainer Höflacher: Dafür kämpfe ich

Heilung durch Sprache? Psychotherapie
69 Rosa P.: Therapeutischer Sprachzauber
71 Christiane T.: Therapie, Therapie – verlass mich nie?
80 Susanne Sommer: Verantwortung übernehmen

Wieder in Bewegung kommen – Sportliches
86 Ludwig Freil: Meine Enthospitalisierung mittels Sport
93 Wolfgang Johann Lechner: Geh und schwimm dich frei!

Nicht alles schlucken – Medikamente und Alternativen
95 Trudi N.: Meine Wohnung ist meine Bedarfsmedikation
103 Therese Winter: Manchmal kann auch ein Medikament helfen
106 Zoé Blanka: Psychosenbehandlung mit klassischer Homöopathie

Die Kunst im Leben – Kreativität
110 Heike Neuber-Hughan: Schreiben als Krücke
115 Margrit Fillies: Was mir gut tut
121 Armin A. Pangerl: Auf dem Weg zu mir

Mehr als die Schulweisheit – Spiritualität und Religion
126 Fee Siamro: Immer wieder den frischen Augenblick erleben
130 Klaus Altholz: Versöhnung nicht nur mit Gott
137 Helmut Scharf: Krise als Chance

Schlussakkord
142 Brigitte Siebrasse: Die Souveränität des Scheiterns

Nachwort
149 von Dorothea Buck

152 Autorinnen und Autoren