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Vincent van Gogh Leben und Werk
Vincent van Gogh
Leben und Werk




Uwe M. Schneede

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406480102 (ISBN: 3-406-48010-1)
128 Seiten, paperback, 12 x 18cm, März, 2003, 19 Abbildungen, davon 11 in Farbe

EUR 7,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Mehr denn je gilt der Maler Vincent van Gogh (1853–1890) als entscheidender Neuerer der Frühen Moderne. Dieser Band schildert den dramatischen Lebensweg und exzentrischen Werdegang des frühvollendeten Künstlers, erläutert die gesellschaftlichen Bedingungen und künstlerischen Voraussetzungen seiner Bilderfindungen, untersucht die bestürzenden Neuerungen seiner Bildsprache – und erschließt damit die Grundlagen der modernen Malerei.



Vincent van Gogh entschied sich erst im Alter von 27 Jahren, nachdem er in mehreren Berufen gescheitert war, Künstler zu werden. Lange tat er sich schwer mit dem Malen und dem Zeichnen. Zwei Jahre in Paris, der damaligem Metropole der Kunst, ließen ihn unter den Augen der Neuerer - Signac, Toulouse-Lautrec, Gauguin - seinen eigenen Weg beginnen.

Im südfranzösischen Arles malte er vor der Natur, der er sich bei stärkstem Licht und strapaziöser Hitze aussetzte, um eine nie dagewesene, leuchtende Farbigkeit zu gewinnen. Innerhalb kürzester Zeit schuf er ein grandios eigenständiges Werk. Die bewußt subjektive Prägung der Motive und die nun gewonnene Freiheit im Einsatz der Farbe waren wegbereitend für die gesamte Moderne. Als van Gogh sich 1890 in Auvers-sur-Oise das Leben nahm, hatte er ein Werk geschaffen, das die Welt der Kunst grundlegend verändern sollte: Auf bestürzende Weise hatte er die Malerei neu erfunden.

Diese Biographie zeichnet den dramatischen Lebensweg und die künstlerische Entwicklung des Malers - dessen Geburtstag sich am 30. März 2003 zum 150. Male jährt - in den entscheidenden Stationen nach. Sie bietet zugleich eine Einführung in die Kunst der Moderne und darüber hinaus einen exemplarischen Einblick in die schwierige Situation des modernen, von der Gesellschaft und vom Markt ausgeschlossenen Künstlers.



Uwe M. Schneede, zuvor Professor für Kunstgeschichte in München, ist seit 1991 Direktor der Hamburger Kunsthalle.







Zeittafel(Webseite des Verlages)
Rezension
"Die erfreulichste Neuerscheinung ist Uwe Schneedes Büchlein in der Beck'schen 'Wissens'-Reihe."
Sebastian Preuss, Berliner Zeitung, 31. März 2003

"(...) Bleiben die Kunstinteressierten: Ihnen hat Uwe M. Schneede ein Büchlein geschrieben, in dem kein Wort zu viel, dafür aber die ganze Erfahrung des Museumsmannes gesammelt ist."
Bernhard Schulz, Der Tagesspiegel, 30. März 2003

"Uwe M. Schneede, der ebenfalls einen handlichen Abriss zu Leben und Werk van Goghs verfasste, vermag dagegen mit souveränen und umsichtigen Interpretationen des Werks zu überzeugen, auch ohne dabei gleich in den Duktus der kunsthistorischen Heilsgeschichte verfallen zu müssen."
Manfred Schwarz, Süddeutsche Zeitung, 25. März 2003

"In dem schmalsten der Bände erfahren wir endlich, was wir über van Gogh wissen wollen. Uwe M. Schneede, Direktor der Hamburger Kunsthalle, hat es geschrieben. Sachlich, präzise, ohne biografischen Kropf und Sensationshascherei: eine Darstellung des Künstlers in der Moderne. Für Schneede ist der Holländer ein Mensch, der schon als Kunsthandelsangestellter der Firma Goupil & Sohn in Den Haag, London und Paris mit Reproduktionen alter Meister wie Vertrauten lebte, der viel las und sich angewöhnte, die Realität an den Bildern und Büchern zu messen, die er kannte: „Ein Hohlweg war wie bei Dürer … der Selbstmordversuch einer Freundin schien ihm aus Flauberts Roman Madame Bovary vertraut.“ Er zeichnete und kopierte, was ihm gut erschien, die Bilder des Franzosen Millet etwa, auch Rembrandt und japanische Farbholzschnitte. Dabei suchte er die Geborgenheit der Gesellschaft und wurde weggescheucht.
Künstlerisch zog er daraus die Konsequenz, dass er nur auf eigene Empfindungen vertrauen konnte, der eigenen Pinselschrift, den Farben, die er auf seiner Palette fand. Das Ergebnis war eine raue, spontan und ungeschützt auf die Naturempfindung reagierende Malweise: der Grundstein zur Moderne."
Elke von Radziewsky, Die Zeit, 20. März 2033

"Die Wissens-Reihe des C.H.Beck Verlags hat sich über die Jahre hinweg bestens etabliert - man möchte die einzelnen Bände nicht mehr missen. Der Griff zu ihnen ist längst zum Reflex geworden, wann immer man was sucht."
Das Buch, 11. März 2003






Inhaltsverzeichnis

Die frühe niederländische Zeit

  • Der Missionar unter Arbeitern
  • «Die Heimat der Bilder»
  • Frühe Abweichungen
  • «Tätige Melancholie»
  • Den Haag: «Mit dem Malen fängt meine Karriere an»
  • Wider die konformistische Moral
  • «Die Farbe einer guten, staubigen Kartoffel»
  • Wahrer als die Wirklichkeit

Paris 1886-1888

  • Die Welt der Kunst ...
  • ...und die Welt der Künstler
  • Die Stadt und die Komplementärkontraste
  • Selbstbildnisse
  • Der Süden als Utopie

Arles 1888/89

  • An der Peripherie
  • Symbolische Perspektive
  • Sonnenkult
  • Der «hohe gelbe Ton»
  • Das «rauhe Bild»
  • Das Atelier des Südens
  • Vorbereitung einer Künstlerfreundschaft
  • «Décoration»: der «schmerzerfüllte Ausdruck unserer Zeit»
  • Gauguin in Arles: Sternstunde und Krise
  • Nach dem Bruch
  • Eine künftige Kunst
  • Internierung

Saint-Rémy 1889/90

  • Konflikte mit der Gesellschaft
  • Die «modernen Empfindungen»
  • Naturgleichnis und Autobiographie
  • Psychogramme

Auvers-sur-Oise 1890

  • Ein Bildnis der Melancholie
  • Der mutmaßliche Auvers-Zyklus
  • Die Kunst als Gegengift

Die allmähliche Anerkennung 1900-1914


Biographische Daten
Zeittafel
Literatur
Fotonachweis
Register