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Verstehen, Beobachten und gezieltes Fördern von LRS-Schülern Ein Leitfaden für die Praxis von Einzelförderung, LRS-Kleingruppenarbeit und Prävention im differenzierenden Erstlese- und Schreibunterricht 5., aktualisierte und ergänzte Aufl. 2006
Verstehen, Beobachten und gezieltes Fördern von LRS-Schülern
Ein Leitfaden für die Praxis von Einzelförderung, LRS-Kleingruppenarbeit und Prävention im differenzierenden Erstlese- und Schreibunterricht


5., aktualisierte und ergänzte Aufl. 2006

Klaus Kleinmann

Verlag Modernes Lernen
EAN: 9783861452928 (ISBN: 3-86145-292-8)
384 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, 2006

EUR 21,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Autoren-Informationen:

Klaus Kleinmann ist Lehrer an einer additiven Gesamtschule in Hessen. Er betreut dort schulische LRS-Fördergruppen. Außerdem leitet er seit vielen Jahren Fortbildungsseminare zum Thema Lese-Rechtschreibschwäche und hat verschiedene Fachpublikationen dazu veröffentlicht.



Beschreibung:

Wenn ein Kind auf dem Gebiet der Schriftsprache versagt, ist es unerlässlich, die Ursachen dafür zu kennen, um ihm möglichst gezielt helfen zu können. Methoden der genauen Beobachtung werden hier ausführlich und praxisnah vorgestellt.

Aus den Ergebnissen lässt sich dann mit Hilfe dieses Buches ein spezifischer Förderplan erarbeiten, und zwar für schulische LRS-Gruppen wie auch für die außerschulische Einzelförderung. Das breite Repertoire der vorgeschlagenen Arbeitsformen kann im Sinne von Prävention und Integration oft auch im Regelunterricht angewendet werden.
Rezension
Legastheniker machen ca. 4% der Bevölkerung aus. Unter der Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) versteht man eine massive und lang andauernde Störung des Erwerbs der Schriftsprache. Die betroffenen Personen (Legastheniker) haben Probleme mit der Umsetzung der gesprochenen zur geschriebenen Sprache und umgekehrt. Dieses mittlerweile in 5. Aufl. zu einem Standardwerk avancierte Buch bietet einen Leitfaden für die Praxis von Einzelförderung, LRS-Kleingruppenarbeit und Prävention im differenzierenden Erstlese- und Schreibunterricht. Dabei hilft insbesondere die gezielte Einzelbeobachtung mit Hilfe eines Leitfadens, das Buch gibt detaillierte Anleitung zur Diagnostik und trägt der multikausalen Verursachung der LRS Rechnung trägt.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Rezensionen/Kommentare:
(1.4.2007) “Wesentlich für Lehrer, insbesondere für Grund- und Sonderschullehrer, und für Therapeuten.” Heckmann, ekz-Informationsdienst
(1.5.2005) “Von der Diagnose bis zur Förderung ist alles genauestens beschrieben. Zum leichteren Verständnis ist ein Fallbeispiel aufgeführt.
Zu Beginn einer jeden Diagnose ist die Beobachtung das Wichtigste. Hierfür ist extra ein Beispiel-Beobachtungsbogen enthalten, der kopiert und genutzt werden kann. Ebenfalls sind ein Elterngesprächsbogen sowie einzelne Förderpläne enthalten.
Dieses Buch hilft dabei, schnell zu Ergebnissen und damit zu einer raschen Förderung zu kommen. Es sind alle Informationen nicht nur theoretisch beschrieben sondern auch praxisnah erklärt.”
B. Bühler, www.lehrerbibliothek.de
(1.5.2005) ""Mit Hilfe dieses Buches lässt sich ein spezifischer Förderplan erarbeiten, der für schulische LRS-Gruppen sinnvoll erscheint. Die zu jeder Form der Beeinträchtigung einzelner Wahrnehmungsbereiche vorgeschlagenen Arbeits- und Übungsformen, können im Sinne von Prävention und Integration auch für differenzierende Maßnahmen im Regelunterricht Anregungen geben. Das sehr empfehlenswerte Handbuch, das mit jeder neuen Auflage notwendige Verbesserungen und Ergänzungen eingearbeitet hat, hält Schritt mit der Entwicklung des Fachgebietes und bleibt damit auch weiterhin eine fundierte Informationsquelle, das seinem Untertitel 'Ein Leitfaden für die Praxis' durchgängig gerecht wird."" Angelika Heiß-Meißner, Mittelfränkischer Schulanzeiger
(1.4.2002) ""Lese-Rechtschreibschwäche sorgt immer wieder für große Rat- und Hilflosigkeit bei denen, die solchen Kindern in der Schule stützend und fördernd helfen. Einfach nur mehr von den Übungen einzusetzen, die im normalen Rechtschreibunterricht keinen befriedigenden Erfolg bringen, macht keinen Sinn. Spezielles Trainingsmaterial hält in der Praxis des Förderunterrichts oftmals nicht das, was man sich von ihm verspricht. Das kann mit ihrem undifferenzierten, diagnostisch nicht genau genug abgeklärten Einsatz zu tun haben. Doch wie gelangt man zur Erkenntnis der individuell angepassten Förderschritte?
Die Antwort darauf bietet ein Buch, das – obwohl erst 1999 veröffentlicht – bereits in der 3. Auflage erscheint und im Untertitel zeigt, was es in sich trägt 'Ein Leitfaden für die Praxis von Einzelförderung, LRS-Kleingruppenarbeit und Prävention im differenzierenden Erstlese- und Schreibunterricht' heißt. Sein Autor, Klaus Kleinmann, ist als Gesamtschullehrer und in der Lehrerfortbildung auf LRS-Förderung spezialisiert. Was er schreibt, ist pure Praxis, aber von der aktuellen Forschungslage her begründet und stets durch den Wunsch motiviert, Kindern mit 'besonderen Bedürfnissen' im Unterricht so gerecht werden zu können, dass sie erfolgreicher lernen, sozial besser akzeptiert werden und damit günstigere Lebensperspektiven entwickeln können.
Ausgehend vom Fallbeispiel eines Kindes mit komplexer Symptomatik wird das 'Verstehen, Beobachten und gezielte(s) Fördern von LP-S-Schülern', so der Titel des Buches, entfaltet. Die Feststellung des technischen Stands im Schreib-Leseprozess macht den Auftakt, gefolgt von 'Oberlegungen zur Untersuchung von Vorläuferfunktionen des Lesens und Schreibens', bevor die gezielte Einzelbeobachtung mit Hilfe eines Leitfadens für das Anamnesegespräch sowie eines sehr differenzierten Beobachtungsbogens beschrieben wird; am Ende dieses Kapitels stehen Pläne für die Einzel- wie auch die Gruppenförderung sowie eine Liste von Hilfsstellen und Adressen, die teilweise für das eigene Einzugsgebiet eruiert und eingetragen werden sollen. Wie die Einzelbeobachtung dann konkret durchzuführen ist, beschreibt Kapitel IV in aller Ausführlichkeit u.a. für
• Koordination, Körperschema und Tonus,
• Seitigkeit und Wahrnehmungsrichtung,
• Augenfunktionen,
• taktile Wahrnehmung, Hand-, Finger- und Graphomotorik,
• Rhythmusgefühl, Zeitempfinden und Selbststeuerung sowie
• auditive Wahrnehmung und Sprachfunktionen.
Genauso ausführlich, differenziert und in Form praktischer Anleitungen werden das sprachfreie Funktionstraining (V.) sowie das Lese- und Schreibtraining (VI.) beschrieben, die beide aus dem Förderplan als Ergebnis der Beobachtung hervorgehen. Ein Anhang vermittelt grundlegendes theoretisches Wissen über die Beziehungen von Wahrnehmungs- und Funktionsstörungen mit LRS und Grundsätze über die Arbeit mit LRS-Schülern im Regelunterricht. Dazu ist ein Beitrag zweier Grundschullehrerinnen abgedruckt, die mit der Anlauttabelle von Jürgen Reichen arbeiten und in ihrem projektorientierten Anfangsunterricht Möglichkeiten der LRS-Prävention nutzen. Dass auch die Einbeziehung der Eltern in die Förderarbeit thematisiert wird, versteht sich bei einem solch gründlichen Buch von selbst. ...
Als Fachbuch für die Einarbeitung in die LRS-Förderung (Förderunterricht, Sonderschule, Beratungslehrer) und für LRS-Therapeuten ist dieser Kleinmann höchst nützlich."" Lern-Chancen
„Die einzelnen Wahrnehmungsbereiche werden differenziert betrachtet hinsichtlich ihrer Beeinträchtigungen und hinsichtlich der Fördermöglichkeiten. Ich empfehle dieses Handbuch als Hilfe für Pädagogen in der Schule und in freien Praxen.“ Dr. Ingeborg Milz
""Der Autor des Buches ist Lehrer an einer additiven Gesamtschule in Hessen und leitet dort schulische LRS-Fördergruppen. Des weiteren gibt er seit vielen Jahren in der Hessischen Lehrerfortbildung Kurse zum Thema Lese-Rechtschreibschwäche.
Aus seiner beruflichen Erfahrung heraus, ist dieses Buch entstanden.
Lesen und Schreiben können sind zwei wichtige Voraussetzungen, nicht nur in der Schule, sondern in unserem gesamten Gesellschaftssystem. Kinder, die hierbei Schwierigkeiten haben, bedürfen der kompetenten Hilfestellung. Kompetente Hilfestellung ist jedoch nur möglich, wenn die komplexen Ursachen für die LRS erkannt und verstanden werden. Nur so können Förderkonzepte entwickelt werden, die wirklich helfen.
Theoretisch fundiert und auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung, informiert dieses Buch folgerichtig über die vielfältigen Ursachen der LRS. Es gibt detaillierte Anleitung zur Diagnostik, wobei es der multikausalen Verursachung der LRS Rechnung trägt. Ebenso detailliert, hilft es bei der Ermittlung des technischen Standes, den ein Kind im Lese-Schreibprozess erreicht hat. Hierauf aufbauend, werden gezielte Förderkonzepte vorgestellt und beschrieben, wobei dem Aspekt der ganzheitlichen Förderung besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Die beschrieben Förderkonzepte können im schulischen LRSKurs sowie in der außerschulischen Einzelförderung angewendet werden. Ebenso besitzen sie in hohem Maße präventiven und integrativen Charakter im Regelunterricht. Die volle Bedeutung erhalten diese Programme jedoch erst als individualisiertes Förderkonzept.
Schulratgeber-Tipp: Theoretisch fundiert, praxisnah, hilfreich."" Schulratgeber-Tipp
""Dieses Buch bietet einen detaillierten Überblick über Diagnostik und Therapie von LRS-Störungen. Es bezieht sich durchgehend auf den schulischen Alltag und wendet sich an Pädagogen. Dennoch können alle mit dem Thema vertrauten Berufsgruppen davon profitieren. Zunächst gibt der Autor einen Überblick über Teilaspekte des Lesens und des Schreibens, diesbezügliche diagnostische Möglichkeiten (detaillierte Angaben zu vielen Tests) und darauf aufbauende Therapieansätze. Kleinmann sieht LRS als Symptom für darunter liegende Leistungsschwächen und unterscheidet zwischen der horizontalen (LRS als eine Störung neben anderen Auffälligkeiten) und der vertikalen (LRS als zeitlich letztes Symptom) Verursachungskette. Er stellt einen Beobachtungsbogen für ein 2-stündiges Screening-Verfahren (Verhaltensbeobachtung, Elterngespräch, LRS-Beobachtungsbogen) vor. Auch hier wird jeder einzelne Aspekt sehr detailliert erklärt.
Durch viele Literaturangaben und die Auflistung von Kliniken und Institutionen, die Hilfestellung bezüglich bestimmter Teilbereiche (z.B. Logopädie) geben können, ist das Buch sehr praxisorientiert. Durch einige Fallbeispiele unterstreicht der Autor die Wichtigkeit des - zugegeben aufwendigen - Screenings, dessen Ergebnisse allein schon zum besseren Verständnis der Schwierigkeiten des Schülers beitragen, auch wenn eine gezielte Förderung oft nicht stattfindet.
Zur Behandlung der LRS wird zunächst das Funktionstraining vorgeschlagen. Anhand konkreter Stundenplanungen werden Übungen zur Förderung aller für den Lese- und Schreibprozeß notwendigen Funktionen vorgestellt. Diese Übungen sind auch außerhalb des Schulunterrichts, zum Beispiel in einer Einzeltherapie anwendbar. Auch zum Lese- und Schreibtraining gibt es zahlreiche, konkrete Übungsanweisungen, so auch über die Arbeit am Computer.
In einem theoretischen Teil werden verschiedene Teilleistungsstörungen wie Auffälligkeiten der Wahrnehmung und der Sprachentwicklung als mitverursachend für Legasthenie besprochen und es wird deren Einfluß auf das Verhalten der Kinder aufgezeigt. Es folgen Hilfestellungen zur Förderung von LRS-Kindern im Regelunterricht sowie ein Modell für den Lese- und Schreiblernprozeß in der Grundschule. Auch das Thema Elternarbeit und häusliche Förderung wird diskutiert.
Insgesamt läßt das Buch durch seine Genauigkeit im Detail und seine Praxisnähe kaum Fragen offen und ist zweifellos für alle mit LRS befaßten Berufsgruppen wertvoll."" Ergotherapie & Rehabilitation
""Ein hervoragendes Fachbuch, dessen Titel hält ,was er verspricht ! Praxisnah für Diagnostik, Förderpläne und Übungsformen, da es jede Form der Beeinträchtigung anspricht und umsetzbare Tipps vorgibt. Klaus Kleinmann beschreibt eine fundierte Theorie, die sowohl gut brauchbare Anleitungen für die Elternberatung beinhaltet, als auch präventive Maßnahmen. Ein Genuß für jeden Therapeuten hiermit sein Fachwissen aufzufrischen und zu erweitern!"" GEW – Jugendliteratur und Medien
„Wir Eltern von Legasthenikern wissen oft nicht, wie wir mit den LRS-Problemen unserer Kinder umgehen sollen. Viele Zusammenhänge sind nicht klar und häufig verstehen wir die ‘Sprache’ der Schulpsychologen oder der abklärenden Personen nicht. Am Schluss eines solchen Gesprächs wissen wir manchmal noch weniger als am Anfang. Dazu kommt, dass der Leidensdruck der Kinder oft recht weit fortgeschritten ist, und die Mütter (die sich ja meistens um die Hausaufgaben kümmern) sind überfordert und am Ende mit ihrem Latein. Dazu gibt es Kinder, deren Zusammenarbeit in punkto Üben und Lernen nicht gerade kooperativ ist; das stresst die geplagten Mütter wieder und bald ist der Teufelskreis komplett. Anfänglich war ich ein wenig skeptisch. Trotzdem habe ich es gewagt und mich in die vermeintlich ‘trockene’ Theorie hineingelesen. Aber Oha! Trotz vieler Fachbegriffe aus verschiedenen Testverfahren hat mich dieses Buch gefesselt. Es ist trotz der fachlichen Inhalte auch für Normalleser sehr gut geeignet. Schön und übersichtlich finde ich die kurzen Abschnitte, in denen ein breites Spektrum von Informationen, Anregungen und genaue Anleitungen weitergegeben wird. Ein umfangreicher Beobachtungsbogen im ersten Teil des Buches vermittelt auch uns Eltern, wie wir gezielte Beobachtungen anstellen können und gibt uns gleichzeitig praktische Anweisungen zur Durchführung des Beobachtungsverfahrens. Fazit: Ich finde das Buch sehr empfehlenswert für alle Lehrer, Therapeut/Innen, Menschen, die in der LRS-Förderung tätig sind, und natürlich auch für ALLE interessierten Eltern. Wer sich bisher nicht mit Tests dieser Art befasst hat, wird durch dieses Buch ermutigt, sich selber zu erproben.“ Bulletin der Schweizer Dyslexiegesellschaft
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 11

0. Dennis: ein „Kind mit besonderen Bedürfnissen“ 13
0.1 LRS – Legasthenie: Eine Begriffsbestimmung 15

I. Welchen technischen Stand hat ein Kind im Schreib-Leseprozess erreicht? 17

1. Teilstrategien des Lesens und Schreibens und ihre Beobachtung 19
1.1 Das phonematische Bewusstsein 19
1.1.1 Prognostische oder lernbegleitende Überprüfung des phonematischen Bewusstseins 19
1.1.2 Förderung im Bereich des phonematischen Bewusstseins 20
1.2 Die phonematische Schreibstrategie 21
1.2.1 Überprüfung der phonematischen Schreibstrategie 22
1.2.2 Förderung im Bereich der phonematischen Schreibstrategie 22
1.3 Die orthographische Schreibstrategie 23
1.3.1 Testverfahren im Bereich der orthographischen Schreibstrategie 24
1.3.2 Förderung im Bereich der orthographischen Schreibstrategie 25
1.4 Lesen 29
1.4.1 Testverfahren 30

II. Überlegungen zur Untersuchung von Vorläuferfunktionen des Lesens und Schreibens 31

1. Was fehlt Dennis, was braucht Dennis? 33 Funktionsmodell vs. Entwicklungsmodell? 33
2. Multikausale Verursachung der Lese-Rechtschreibschwäche – ein Überblick 36

III. Die gezielte Einzelbeobachtung 37

1. Vorbemerkung 39
2. Verhalten und anamnetischer Hintergrund 40
2.1 Informelle Verhaltensbeobachtung 41
2.2 Leitfaden für ein anamnetisches Elterngespräch 43
3. Der LRS-Beobachtungsbogen 45
3.1 Gleichgewichtsempfinden 46
3.2 Koordination, Körperschema, Tonus 46
3.3 Seitigkeit 47
3.4 Augenfunktionen 48
3.5 Taktiles Empfinden, Hand-, Finger- und Graphomotorik 49
3.6 Hinweise, die ein Entspannungs-, Konzentrations-, bzw. Gedächtnistraining sinnvoll erscheinen lassen 50
3.7 Rhythmusgefühl, Zeitempfinden, Selbststeuerung 50
3.8 Auditive Wahrnehmung und Sprachfunktionen 51
4. Förderplan für Einzelschüler 54
5. Gruppenförderplan 55
6. Hilfsstellen und -adressen 56

IV Die Durchführung des Beobachtungsverfahrens 59

1. Vorbemerkungen 61
1.1 Schwächen und Stärken erkennen! 61
1.2 Hinweis zur Intelligenzmessung 61
2. Verhalten und anamnetischer Hintergrund 63
2.1 Die informelle Verhaltensbeobachtung 63
2.2 Die Durchführung des anamnetischen
3. Durchführungshinweise zur gezielten Einzelbeobachtung 71
3.1 Gleichgewichtsempfinden 71
3.2 Körperkoordination, Körperschema, Tonus 73
3.2.1 Koordination 73
3.2.2 Körperschema 74
3.2.3 Tonus 76
3.3 Seitigkeit und Wahrnehmungsrichtung 76
3.3.1 Handseitigkeit 76
3.3.2 Wahrnehmungsrichtung 77
3.3.3 Visuelle Seitigkeit 78
3.3.4 Auditive Seitigkeit 78
3.3.5 Zusammenfassende Beurteilung: 79
3.4 Visuelle Funktionen 81
3.4.1 Augenmotorik und Gesichtsfeld 81
3.4.2 Hinweise auf Sehschärfe und Farbtüchtigkeit 82
3.4.3 Auge-Handkoordination 84
3.4.4 Weitere Hinweise 85
3.5 Taktile Wahrnehmung, Hand-, Finger- und Graphomotorik 86
3.5.1 Taktile Wahrnehmung 86
3.5.2 Hand-, Finger- und Graphomotorik 87
3.6 Hinweise, die ein Entspannungs- bzw. Konzentrations- oder
Gedchtnistraining sinnvoll erscheinen lassen 90
3.7 Rhythmusgefühl, Zeitempfinden und Selbststeuerung 90
3.8 Auditive Wahrnehmung und Sprachfunktionen 91
3.8.1 Auditive Wahrnehmung 91
3.8.2 Mund- und Sprechmotorik 94
3.8.3 Sprache 94
4. Die Bewertung psychosozialer Einflüsse 97
5. Die Einkleidung der Beobachtung in eine Märchenhandlung 101
6. Praxiserfahrungen 105
6.1 Allgemeine Hinweise 105
6.2 Beispiele für ein gestrafftes Vorgehen auf der SEK I 107
6.2.1 Fünf weitere Kinder mit besonderen Bedürfnissen 108
6.2.2 Die informelle Verhaltensbeobachtung 109
6.2.3 Das anamnetische Elterngespräch 110
6.2.4 Die gezielte Beobachtung von Vorläuferfunktionen des Lesens und Schreibens und die Beratung der Eltern 112
6.2.5 Konsequenzen 115
6.2.6 Zusammenfassung 117

V. Funktionstraining nach dem Förderplan 119

1. Notwendigkeit und Stellenwert eines sprachfreien Funktionstrainings 121
2. Parallelisierung von Beobachtungsprotokoll und Fördervorschlägen 123
3. Vorschläge für Standardanfänge der Förderstunden 123
3.1 Gleichgewichtsempfinden 123
3.2 Training von Koordination und Körperschema 123
3.3 Stabilisierung von Seitigkeit und Wahrnehmungsrichtung 124
3.4 Visuelle Sensibilisierung: Augenfunktionen und andere Trainingsbereiche 125
3.4.1 Augenmotorik: 125
3.4.2 Auge-Hand Koordination 127
3.5 Taktiles Empfinden, Hand-, Finger- und Graphomotorik 127
3.5.1 Taktile Übungen allgemein 127
3.5.2 Training von Hand-, Finger- und Graphomotorik 127
3.6 Entspannungs-, Konzentrations- und Gedächtnistraining 128
3.6.1 Entspannung 128
3.6.2 Konzentrations- und Gedächtnistraining 129
3.7 Rhythmusgefühl, Zeitempfinden und Selbststeuerung 129
3.7.1 Rhythmisches Training 129
3.7.2 Zeitempfinden 130
3.7.3 Selbststeuerung 130
3.8 Auditive Wahrnehmung und Sprachfunktion 131
3.8.1 Auditive Sensibilisierung 131
3.8.2 Bewegungsübungen der Mund- und Sprechmotorik 131
4. Aufstellung weiterer Funktionsübungen 133
4.1 Gleichgewichtswahrnehmung 133
4.2 Training von Koordination, Körperschema und Tonus 136
4.3 Stabilisierung von Seitigkeit und Wahrnehmungsrichtung 139
4.4 Visuelle Sensibilisierung 142
4.4.1 Training der Augenmotorik 142
4.4.2 Training der Auge-Hand-Koordination 144
4.4.3 Visuelles Gedächtnis- und Aufmerksamkeitstraining 145
4.4.4 Gruppenspiele zu visuellen Teilfunktionen: 146
4.5. Taktiles Empfinden, Hand-, Finger- und Graphomotorik 147
4.5.1 Taktile Wahrnehmung allgemein 147
4.5.2 Graphomotorische Basisfunktionen: Arm-, Hand- und Fingerübungen 151
4.6 Entspannungs-, Konzentrations- und Gedächtnistraining 154
4.6.1 Entspannung 154
4.6.2 Konzentrations- und Gedächtnistraining 157
4.7 Rhythmusgefühl, Zeitempfinden und Selbststeuerung 158
4.7.1 Rhythmisches Training 158
4.7.2 Zeitempfinden 159
4.7.3 Hilfen zur Selbststeuerung 159
4.8 Auditive Wahrnehmung und Sprachfunktionen 161
4.8.1 Auditive Sensibilisierung 161
4.8.2 Exkurs: Schulexternes Training bei zentralen Hörstörungen 165
4.8.3 Bewegungsübungen der Sprechmotorik 171
4.8.4 Übungen zur Steigerung der Sprachsensibilität 173

VI. Lese- und Schreibtraining nach dem Förderplan 175

1. Gleichgewichtsempfinden 177
2. Koordination, Körperschema und Tonus 179
2.1 Koordination 179
2.2 Körperschema 181
2.3 Tonus 181
3. Seitigkeit: Hilfen für Linkshänder und richtungsunsichere Kinder 183
4. Augenfunktionen 185
4.1 Hinweise zum Druck von Lesetexten und Arbeitsvorlagen 185
4.2 Einsatz von Farben, auch in Computerprogrammen 186
4.3 Weitere optische Lesehilfen, auch mit dem Computer 190
4.4 Zusammenstellung von vorwiegend visuell orientierten Übungsformen zum Wortbildtraining 192
4.4.1 Arbeit mit Wort-, Bild- und Buchstabenkarten 193
4.4.2 Geheimschriften 195
4.5 Exkurs: NLP und Rechtschreibtherapie 196
5. Taktiles Empfinden, Hand-, Finger- und Graphomotorik 199
5.1 Taktile Wahrnehmung allgemein 199
5.2 Graphomotorisches Basistraining 201
5.3 Auge-Hand-Koordination 203
5.4 Schreibmotorische Entlastung 203
5.5 Die Arbeit mit Handzeichen 204
6. Entspannungs-, Konzentrations- und Gedächtnistraining 211
6.1 Entspannung 211
6.2 Konzentration 211
6.3 Gedächtnis: Formen der systematischen Wiederholung 211
7. Rhythmusgefühl, Zeitempfinden, Selbststeuerung 213
7.1 Intensives sprachrhythmisches Silbentraining 213
7.2 Zeitempfinden 215
7.3 Selbststeuerung, Selbstinstruktion 216
7.4 Unmittelbares Erfolgs-Feedback 218
7.5 Die Ähnlichkeitshemmung vermeiden 219
8. Auditive Sensibilisierung, sprachliche Basisfunktionen 221
8.1 Steigerung der phonematischen Bewusstheit 221
8.2 Sprechmotorische Hilfen 222
8.3 Akustisch-sprechmotorische Leseübungen 224
8.4 Übungen zur Steigerung der Sprachsensibilität 225
8.5 Sinn-volles Üben und Lernen 226
8.5.1 Ansprechen aller Sinne (hier besonders: Geruchs- und Geschmackssinn) 226
8.5.2 Gesprochene Sprache und Semantik 226
8.5.3 Plädoyer für den Grundwortschatz: Forderung nach Sinnhaftigkeit des angebotenen Sprachmaterials 228
8.6 Weitere methodische Vorschläge für das Schreiben 229
8.7 Weitere methodische Vorschläge für das Lesen 230
8.8 Der Aspekt der Lauttreue und die Stufung der Buchstabenfolge als methodisch-didaktisches Grundprinzip der Prävention im Erstlese- und Schreibunterricht und in der LRS-Frühförderung 231

VII. Anhang 237

1. Teilleistungsschwächen als Hintergrund von Legasthenie und ihre Auswirkungen auf das Verhalten – ein theoretischer Überblick 239
1.1 Gleichgewichtsempfinden – Propriozeption – taktil-kinästhetisches Empfinden 240
1.2 Bilateralintegration, Seitigkeit und Wahrnehmungsrichtung 244
1.3 Sehen 248
1.4 Hören 257
1.5 Sprachstörungen als Störungen der geistigen Entwicklung 262
1.6 Synopse medizinischer und biochemischer Risiken 269
1.7 Abschließende Überlegungen 273
2. Die Arbeit mit LRS-Schülern im Regelunterricht 275
3. Barbara von Ende und Reinhild Fincke-Samland:
Kinder lernen Schreiben und Lesen im projektorientierten Anfangsunterricht 283
4. Die Einbeziehung der Eltern in die LRS-Förderung 303
5. Die schulrechtliche Lage 315
5.1 Zusammenfassung der KMK-Empfehlungen vom 4. 12. 2003:
„Grundsätze zur Förderung von Schülerinnen und Schülern mit
Besonderen Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben“ 315
5.2 Auswirkungen der KMK-Beschlüsse auf neue LRS-Erlasse in Hessen und Niedersachsen 316
5.3 Wünschenswerte Präzisierungen bei der Neufassung von LRS-Erlassen 317
6. Erkennen von LRS-Schülern in der Orientierungsstufe 319
7. LRS und Fremdsprachen: Überlegungen und Vorschläge 326

Literatur 353
Stichwortverzeichnis 374


Einleitung
Lese-rechtschreibschwache und teilleistungsgestörte Schüler verdienen
unsere besondere Beachtung. Sie sind „Kinder mit besonderen Bedürfnissen“
(M. FROSTIG), die in der Schule oft massive Schwierigkeiten haben,
weil die Informationen und die Mittel fehlen, ihnen so weit wie möglich
gerecht zu werden. Mancher Schulabbrecher im 7. Hauptschuljahr, über
dessen bisherigem und weiterem Lebensweg dunkle Wolken hängen, hätte
ein Stück weiterkommen können, wenn seine Schwierigkeiten rechtzeitig
erkannt worden wären und er mehr Verständnis und Hilfe bekommen
hätte. Andere quälen sich von Tag zu Tag durch die Schule und können
von Glück reden, wenn sie keine seelischen Schäden davontragen, von
den Sorgen ihrer Eltern gar nicht zu sprechen.
In diesem Buch werden Möglichkeiten der förderdiagnostischen Beobachtung
von LRS-Kindern vorgestellt. Es enthält detaillierte Vorschläge zu
einem anamnetischen Elterngespräch und zur Einzelbeobachtung des
Schülers. Daraus lässt sich ein Förderplan erarbeiten. Es werden Möglichkeiten
des gezielten Eingehens auf die jeweiligen Schwierigkeiten der Kinder
aufgezeigt, und zwar im Bereich des eher sprachfern-spielerischen
Funktionstrainings sowie im Bereich des Lese- und Rechtschreibtrainings
selber. Sie können im schulischen LRS-Kurs und in der außerschulischen
Einzelförderung angewendet werden. Sie verstehen sich auch als Hinweise
zu Prävention und Integration im Regelunterricht. Natürlich lassen sich
die vorgeschlagenen Übungsformen unabhängig von einer intensiven Einzelbeobachtung
einsetzen, bekommen aber ihre volle Bedeutung erst als
individualisiertes Programm.
Sicher wäre die Schule mit einer globalen Therapie aller bei einem Kind
zusammenwirkender Störgrößen überfordert. Ein ganz wichtiger Effekt der
Diagnose wird es daher sein, den Eltern gezielte Hinweise zu geben,
welche außerschulischen Instanzen (Ärzte, Therapeuten, Hilfsorganisationen)
sie aufsuchen können, um dort noch umfassender an die Ursachen
der Störung heranzukommen. Die genaue Kenntnis der Stärken und
Schwächen eines Kindes ist auch für eine solche Beratung unerlässlich.
Allen am Zustandekommen dieses Buches Beteiligten sei an dieser Stelle
herzlich gedankt. Förderlich waren vor allem die Diskussionen mit Fachkollegen,
den Teilnehmern meiner Lehrerfortbildungsseminare und die Arbeit
mit den Kindern meiner LRS-Gruppen und ihren Eltern. Ein besonderes
Dankeschön sage ich für die moralische Unterstützung aus dem Kreis
meiner Familie und meiner Bekannten sowie an Frau Dr. Milz für wegweisende
Informationen und fachkundige Supervision.
12
Das Buch ist aus der Praxis heraus entstanden. Es wurde darüber hinaus
(ohne Vollständigkeit anstreben zu können) mit vielen Vorschlägen anderer
Autoren angereichert, um eine möglichst breite Übersicht und eine
große Palette von Auswahlmöglichkeiten zu geben. Es will Mut machen,
sich erneut in die Thematik zu vertiefen und mit Energie und Freude an die
Sache heranzugehen. Wenn es dadurch gelingt, den Schulalltag für Kinder,
Eltern und Pädagogen sinnvoller zu gestalten, dann hat es seinen
Zweck erfüllt.
Zur 2. Auflage 2000:
Die 2. Auflage des Buches kommt unerwartet schnell. Der Erfolg motiviert
mich zur Einarbeitung einer Reihe von weiteren Anregungen. Sie stammen
zum Teil aus neu erschienenen Büchern, vor allem aber aus Gesprächen
mit Fachleuten und Kollegen. Ihnen allen sage ich meinen Dank. Einen
wichtigen Hinweis zur Umarbeitung des Kapitels II.1 erhielt ich von Frau
Dr. Lisa Dummer-Smoch, Kiel. Herr Peter Haase, Melsungen, hat mich
unermüdlich mit Rat und Tat unterstützt, trotz der Arbeit an seinem eigenen
Buch, auf das ich gerne hinweise:
HAASE, Peter (Hrsg): Schreiben und Lesen sicher lehren und lernen.
Dortmund 2000 (borgmann publishing),
Bestell-Nr. 8016
Zur 4. Auflage 2003:
Zur Neuauflage wurden einige Verbesserungen und Ergänzungen nötig.
Dies betrifft die Diagnostik mit standardisierten Tests und Screeningverfahren.
Gleiches gilt für neue Aspekte in der Diskussion über auditive Wahrnehmungs-
und Verarbeitungsstörungen sowie über Teilbereiche der visuellen
Wahrnehmung. Eine Reihe neu erschienener Trainingsmaterialien
wurde aufgenommen und kritisch gewürdigt, einige Spielvorschläge hinzugefügt.
Der Text wurde in die neue Rechtschreibung übertragen. Außerdem
wurde ein Stichwortverzeichnis erstellt, das dem Leser eine bessere
Orientierung ermöglicht. Das Buch, das sich nun über mehrere Jahre hinweg
großer Beliebtheit erfreut, hält Schritt mit der Entwicklung des Fachgebietes
und bleibt damit auch weiterhin eine fundierte und praxisnahe
Informationsquelle.