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Und plötzlich steht dein Leben auf null
Und plötzlich steht dein Leben auf null




Karolin Kolbe

Thienemann-Esslinger
EAN: 9783522506946 (ISBN: 3-522-50694-4)
256 Seiten, paperback, 13 x 20cm, März, 2021

EUR 13,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Emotionaler Roman ab 14 Jahren – basierend auf einer wahren Begebenheit.



Diagnose Krebs! Dieses Schicksal vereint Ella, Luise und Sina, auch wenn sie sonst grundverschieden sind und sich gerade in unterschiedlichen Lebensphasen befinden. Sie kämpfen gemeinsam gegen ihr Schicksal, trösten sich und geben sich gegenseitig Halt während der Therapie. Mit Netflix-Abenden im Krankenhaus, heimlichen Ausflügen und einer Überraschungsparty auf Station versuchen sie, das Beste aus der bedrückenden Lage zu machen. Und für Ella birgt diese schwere Zeit sogar eine ganz besondere Chance: Sie hat Schmetterlinge im Bauch – trotz Port unter dem Herzen …
Rezension
"Und plötzlich steht dein Leben auf null" ist ein Jugendbuch einer jungen Autorin über drei Mädchen, die sich auf der Onkologiestation des Krankenhauses kennenlernen. Jede von ihnen hat Krebs und muss sich einer Chemotherapie unterziehen. Das Cover des Buches ist sehr gelungen und zeigt die Umrisse der Gesichter seiner Hauptfiguren. Sina, die jüngste, ist erst 14 und hat bereits das zweite Mal Krebs. Sie ist ein alter Hase auf der Station, leidet aber unter dem ständigen Streit ihrer Eltern und darunter, dass ihre alten Freundinnen es nicht geschafft haben, ihr während der Krankheit beizustehen. Ihre Mutter behütet Sina viel zu sehr und verbietet ihr aus Angst vor dem Krebs jede Form von ungesundem Essen, sei es Weizenmehl oder Zucker. Louise ist 16 und die unternehmungslustigste der drei Mädchen. Ihr Bruder Jakob begleitet sie oft ins Krankenhaus, aber auch ihre Freundinnen kommen zu Besuch. Sie ist das Bindeglied zwischen den drei erkrankten Mädchen.
Ella ist schon 18 und muss daher auf der Erwachsenenstation liegen. Mit nur wenigen Sätzen zeigt die Autorin Karolin Kolbe, die selbst eine Krebserkrankung hinter sich hat und sicherlich vieles von sich in Ella wiederfindet, wie schwer es für eine Teenagerin ist, neben hauptsächlich alten Menschen auf Station zu liegen.
Die Kapitel sind abwechselnd aus den drei verschiedenen Perspektiven der Mädchen geschrieben. Anfangs verwirrt dies etwas, aber als Leser gewöhnt man sich schnell ein. Die Sprache ist zum Teil einfach gewählt und oft fragte ich mich, ob die Autorin dadurch die ruppige Art Sinas darstellen möchte oder ob es einfach ihr Stil ist. Da die Geschichte selbst aber fesselt, ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken, störte es mich nicht. Sie endet damit (vorsicht Spoiler), dass alle drei Mädchen positiv auf ihre Zukunft blicken können, ohne den Anschein zu erwecken, dass Krebs immer gut ausgeht. Das Hauptaugenmerk aber ist auf der aggressiven Chemotherapie, die den Mädchen alle Kraft nimmt. Dies ist neu an dem Buch und wird sonst kaum so intensiv geschildert. Oft bekommen Freunde und Bekannte von Krebspatienten gar nicht mit, wie schwer diese Phase der Gesundung ist.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Buch in Schulklassen der Sekundarstufe gelesen wird. Es ist zwar vor allem aus Sicht der Mädchen geschrieben, aber da ist ja auch noch Jakob als Identifikationsfigur. Er bietet sicher Anlass zum Nachdenken: "Wie würde ich an seiner Stelle handeln?"

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Karolin Kolbe, 1993 in Kassel geboren, denkt sich Geschichten aus, seitdem sie Kassetten aufnehmen und Buntstifte halten kann. Mit der Grundschulzeit begann das Aufschreiben und lässt sie nun nicht mehr los. Nach ihrem Abitur zog sie für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr nach Berlin, wo sie nun studiert. Die Autorin liebt interessante Menschen, gute Gespräche, spannende Bücher und Filme, bunte Farben, blühende Natur und die Sonne.

Ab 14 Jahre