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Und jenseits liegt kein Paradies
Und jenseits liegt kein Paradies




Sigrid Laube

jungbrunnen-verlag
EAN: 9783702657208 (ISBN: 3-7026-5720-7)
282 Seiten, hardcover, 14 x 21cm, 2000

EUR 16,40
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Bremerhaven, 1869. Die Zweite Deutsche Nordpolexpedition macht sich auf, Grönland zu erkunden. Sie wird von dem jungen Geologen Dr. Laube aus der österreichisch- ungarischen Monarchie begleitet.

Mit an Bord ist ein 18-jähriges Mädchen- als Matrose verkleidet. Als das Expeditionsschiff Hansa im Packeis versinkt, beginnt für die Mannschaft eine unglaubliche Kette von Abenteuern, die sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringt.

Der Roman beruht auf wahren Begebenheiten, die von der Autorin aus Aufzeichnungen ihres Urgroßvaters rekonstruiert wurden.
Rezension
Eine 18-jährige Frau inmitten einer rauen, kalten und Männern vorbehaltenen Welt- darum geht es in diesem Buch. Die Geschichte der 18-jährigen Rika, die nach dem tödlichen Unfall ihres Zwillingsbruders dessen Stelle als Matrose bei der Zweiten Deutschen Nordpolexpedition einnimmt, reißt den Leser geradezu mit. Durch den lebendigen und anschaulichen Erzählstil der Autorin fällt es dem Leser leicht, sich in die Mannschaft der "Hansa" und vor allem in Rika einzufühlen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht eines Erzählers und- mit Hilfe von ihren Tagebucheinträgen- aus der Sicht von Rika erzählt.
Ein sehr gutes Buch und sehr empfehlenswert. Nicht nur für Mädchen, die sicherlich gern lesen, dass auch Frauen eine reelle Chance in einer Männerwelt haben, sondern auch für Jungen, die am Verhalten der Mannschaft der "Hansa" erkennen können, dass die Akzeptanz der Stärken von Frauen eine Stärke des Mann-Seins ist.

Thomas Offenloch, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Inhalt

Im Sommer 1869 stechen von Bremerhaven aus zwei Schiffe zur zweiten Deutschen Nordpolexpedition in See. An Bord der Hansa ist Rika, ein 18-jähriges Mädchen – als Matrose verkleidet. Rika ist vielseitig einsetzbar: Sie kann lesen und schreiben, und bald lässt der junge Schiffsarzt sie seine Aufzeichnungen führen.
Je weiter die Expedition nach Norden vorstößt, desto schwieriger wird die Reise. Kälte und Schnee erschweren das Fortkommen der Schiffe. Als die Hansa im Packeis sinkt, rettet sich die Mannschaft auf eine Scholle, auf der sie 200 Tage lang durch das winterliche Polarmeer treibt. So beginnt eine unglaubliche Kette von Abenteuern, die sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringt.

Der Roman beruht auf wahren Begebenheiten, die von der Autorin aus Aufzeichnungen ihres Urgroßvaters rekonstruiert wurden


Pressestimmen

Sigrid Laube beschreibt die dramatischen Tage auf See und später auf der Eisscholle packend und so authentisch, als wäre sie dabeigewesen. Ihr dichter Erzählstil lässt den Leser förmlich mitfrieren und mitzittern und natürlich immer wieder mithoffen, dass es am Ende doch noch eine Rettung gibt. Wer die ersten Zeilen gelesen hat, legt das Buch erst bei der letzten Seite aus der Hand.
Gisela Esser, WESTFÄLISCHER ANZEIGER, 18.11.2000, Wochenendmagazin
Spannende Lektüre mit Happy End. - Breit einsetzbar
Ute Hachmann, ekz.bibliotheksservice

Der äußerst spannend und sprachlich sehr gewandt erzählte Roman ist Abenteuer- und Geschichtsroman zugleich, mit einer starken Protagonistin, deren Schicksal für Leserinnen und Leser gleichermaßen interessant sein dürfte.
Gabriele von Glasenapp, DER EVANGELISCHE BUCHBERATER 4/2000, Seite 475

Was das 282-Seiten-Opus vom Gros der Abenteuerromane abhebt, ist die Tatsache, dass das Geschehen aus der Perspektive eines weiblichen Erzählers geschildert wird. Dies und der Erzählton, den Laube der Sprache des späten 19. Jahrhunderts nachempfunden hat, verleihen diesem Titel eine besondere Atmosphäre. Ein in mancherlei Hinsicht ungewöhnliches Buch - und spannend sowieso!
Andrea Duphorn, ESELSOHR 1/2001, Seite 27

Dieses Buch ist einmal mehr der Beweis, dass das Lesen von historischen Ereignissen nichts mit langweiligem Geschichts-Unterricht zu tun haben muss. Die Autorin hat es im Gegenteil verstanden, ein Ereignis, das schon über 100 Jahre zurückliegt, wieder lebendig werden zu lassen. ... sehr zu empfehlen.
Rosmarie Hofer, bn.bibliotheksnachrichten 1/01, Seite 142

Die wahrhaft guten Jugendbücher vermitteln zweierlei: Die spannende Erzählung sorgt für gute Unterhaltung und zum anderen werden geschickt Informationen eingebaut ...
LESENSWERT, Folge 2/2001, Seite 29


Leseprobe

Rika rückt das Buch ins Sonnenlicht. Die Sonne erfasst warm ihre Hände, streicht über das abweisend steife Papier der Verpackung. Sie zögert, dann löst sie die Schnur. Der Knoten geht auf, leichter als erwartet, das Papier fällt auseinander. Ein dunkelbraun gemusterter Bucheinband erscheint, der von einem weichen, ledernen Buchrücken gehalten wird, auf dem in goldenen Lettern steht: Die Metamorphosen des Polareises. Das Licht erfasst die Buchstaben, lässt sie leuchten. Rika greift hin, nimmt das Buch, wiegt es in den Händen. Die Metamorphosen des Polareises. Sie schlägt die erste Seite auf. Ein Blatt fällt heraus: "Sehr geehrter Herr Helgens, dürfen wir Ihnen beiliegendes Buch zur notwendigen Lektüre überantworten. Es ist von allergrößter Wichtigkeit, dass alle Teilnehmer an der Expedition sich ein gründliches Wissen über das Eis in den Polarregionen sowie seine alljährlich eintretenden Veränderungen aneignen …"
Als ob es Jan noch gäbe, als ob er noch lesen könnte. Fast unwirklich scheint sein Tod, unfassbar, dass er nicht ohnehin bald nach Hause kommt.
Rika wird unheimlich zwischen Wunsch, Möglichkeit und Realität. Und wenn Jan weiterleben könnte? Es wäre ein Leichtes, ihn zumindest für andere weiterleben zu lassen. Das Buch bleibt hier. Und dann?