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Tyll Roman
Tyll
Roman




Daniel Kehlmann

Rowohlt
EAN: 9783498035679 (ISBN: 3-498-03567-3)
480 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, Oktober, 2017

EUR 22,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Tyll", der neue Roman des Erfolgsautors Daniel Kehlmann – er veröffentlichte u.a. "Die Vermessung der Welt", "Ruhm", "F" und "Du hättest gehen sollen" –, ist die Neuerfindung einer legendären Figur: ein großer Roman über die Macht der Kunst und die Verwüstungen des Krieges, über eine aus den Fugen geratene Welt.

Tyll Ulenspiegel - Vagant, Schausteller und Provokateur - wird zu Beginn des 17. Jahrhunderts als Müllerssohn in einem kleinen Dorf geboren. Sein Vater, ein Magier und Welterforscher, gerät schon bald mit der Kirche in Konflikt. Tyll muss fliehen, die Bäckerstochter Nele begleitet ihn. Auf seinen Wegen durch das von den Religionskriegen verheerte Land begegnen sie vielen kleinen Leuten und einigen der sogenannten Großen: dem jungen Gelehrten und Schriftsteller Martin von Wolkenstein, der für sein Leben gern den Krieg kennenlernen möchte, dem melancholischen Henker Tilman und Pirmin, dem Jongleur, dem sprechenden Esel Origenes, dem exilierten Königspaar Elisabeth und Friedrich von Böhmen, deren Ungeschick den Krieg einst ausgelöst hat, dem Arzt Paul Fleming, der den absonderlichen Plan verfolgt, Gedichte auf Deutsch zu schreiben, und nicht zuletzt dem fanatischen Jesuiten Tesimond und dem Weltweisen Athanasius Kircher, dessen größtes Geheimnis darin besteht, dass er seine aufsehenerregenden Versuchsergebnisse erschwindelt und erfunden hat. Ihre Schicksale verbinden sich zu einem Zeitgewebe, zum Epos vom Dreißigjährigen Krieg. Und um wen sollte es sich entfalten, wenn nicht um Tyll, jenen rätselhaften Gaukler, der eines Tages beschlossen hat, niemals zu sterben.

Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, wurde für sein Werk unter anderem mit dem Candide-Preis, dem WELT-Literaturpreis, dem Per-Olov-Enquist-Preis, dem Kleist-Preis und dem Thomas-Mann-Preis ausgezeichnet. Sein Roman "Die Vermessung der Welt" ist zu einem der erfolgreichsten deutschen Romane der Nachkriegszeit geworden. Zur Zeit unterrichtet er an der New York University und ist Fellow am Cullman Center for Writers and Scholars der New York Public Library.
Rezension
Der neue Roman von Daniel Kehlmann ist ein Epos vom Dreißigjährigen Krieg, von Pest, Tod und Verderben, einer mitleidlosen Epoche in einer verheerten Welt, in der ein Menschenleben nichts gilt; zugleich aber wird darin exemplarisch der Mensch geschildert, Leben und Tod, Liebe und Krieg, Lust und Leid, ein Roman auch, der unserer eigenen Zeit den Spiegel vorhält - wie es auch der Vagabund, Schausteller und Provokateur Tyll Ulenspiegel zu Beginn des 17. Jahrhunderts tut. In den Schrecken der Gewalt und dem unbesiegbaren Lebenswillen der Menschen spiegelt sich die Weltgeschichte; insofern ist "Tyll" weitaus mehr als ein historischer Roman, der es mit "Die Vermessung der Welt" sehr wohl aufnehmen kann ...

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:

'Tyll' ist ein ausgewachsenes Menschheitsbuch, weil es ums große Ganze geht – um Leben und Tod, Liebe, Lust und Leid.
Thomas Groß, Mannheimer Morgen

In 'Tyll' beschwört Daniel Kehlmann die nicht enden wollende Kriegszeit auf macht- und kunstvolle Art herauf. (…) ein Seiltänzer der Schrift, ein Jongleur der Worte, ein Gaukler der Historie.
Martin Ebel, Tages-Anzeiger

War dieser 42-jährige Schriftsteller je besser? Nein. (…) So triumphiert 'Tyll' an allen Fronten: als Blick in die Mahlwerke der Macht, als magische Amalgamierung von Mythos, Erfindung und historischem Schrecken, vor allem aber als Meisterstück eines Menschenschilderers.
Hartmut Wilmes, Kölnische Rundschau

Detailkundig, sprachmächtig und kunstfertig ist dieser Roman, vielleicht Kehlmanns bestes Buch seit der 'Vermessung der Welt'. (…) Mögen die anderen schreiben, was und wie sie wollen, er schreibt ein Epos vom Dreißigjährigen Krieg. Daran, dass ihm die Mittel hierfür zu Gebote stehen, lässt er in 'Tyll' keinen Zweifel.
Christoph Bartmann, Süddeutsche Zeitung

Kehlmann ist ein Sprachzauberer. Er lässt den Leser den Dreißigjährigen Krieg spüren, riechen, schmecken. Sein Buch ist dreckig, feucht und kalt, es stinkt nach Pest, Tod und Verderben – und ist dabei trotzdem so lebensbejahend und abgründig komisch. Kurz, 'Tyll' ist verdammt großartig.
Claudio Armbruster, ZDF heute-journal

Der bekannte Schalk, der einem schon in Kinderbüchern begegnete und womöglich immer unangenehm war - bei Kehlmann wird man ihn sehr mögen (…). 'Tyll', ein wild unterhaltsames Buch, hat Züge eines Klassikers.
Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

Ein Meisterstück (…). Was ist das nur für ein unerschöpfliches Buch und was für ein grossartiger Stoff. (…) Es ist überdies der aussergewöhnlichste Europa-Roman seit vielen Jahren (…). Nicht zuletzt aber handelt es sich um ein phantastisches Geschichtenbuch, es ist grosses Theater, es ist Kino und Dichtung in einem. (…) wir sehen Daniel Kehlmann auf der Höhe der Kunst.
Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung

Kehlmann zieht hier das Panorama einer krass mitleidlosen Epoche auf, in der ein Menschenleben nichts gilt und Menschen zuschanden gehen, einfach so. Doch gegen die Härte dieser Welt setzt Kehlmann einen neuen Ton der Achtsamkeit für menschliches Elend. (…) Daniel Kehlmanns bester Roman bisher.
Sigrid Löffler, SWR2

In Kehlmanns großer Geschichte über die Schrecken der Gewalt und über den unbesiegbaren Lebenswillen der Menschen spiegeln sich Weltgeschichte und die Geschichte der Individuen in vielfältigen Brechungen und Facetten. (…) Daniel Kehlmanns Tyll-Buch ist kunstvoll komponiert, sein Einfalls- und Anspielungsreichtum, seine Sprach- und Stilsicherheit beeindrucken: eine grandiose Jonglage zwischen historischem Roman und Schelmenroman.
Claus-Ulrich Bielefeld, kulturradio rbb

Auch davon handelt dieser Roman, Kehlmanns bislang bester: (…) wo alles zerstört ist, wo nichts mehr an die einstigen Bewohner erinnert, (…) sind es hier die Gestorbenen selbst, die sich bemerkbar machen (…). Dass wir sie nun deutlicher sehen, so deutlich, dass es schmerzt, verdanken wir diesem großen Roman.
Tilman Spreckelsen, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Kehlmanns Prosa entfaltet Sogwirkung, jede Minute, die er vor seinem unlinierten Blatt um den perfekten Satz rang, hat sich ausgezahlt.
Lars Jensen, Focus

Der große Unterschied zur 'Vermessung der Welt' liegt im Ton, der sich aus dem furchtbaren Stoff ergibt: der Verheerung der Welt. (…) Traumatisierung, Verdrängung, die (Un-)Möglichkeit des Erzählens sind ein Hauptthema von 'Tyll' jenseits des Historischen. (…) Kehlmanns Erzählkunst ist immer wieder verblüffend, ist leicht, ist Schein, ist Tanz auf dem Seil in schwindelnder Höhe.
Richard Kämmerlings, Die Welt

Ein brillantes Gemisch aus Fantasie, profundem Wissen und schrägem Humor - urkomisch und todtraurig zugleich.
Nada Weigelt, dpa

Ein großer Spaß.
Jens Jessen, DIE ZEIT

Beeindruckend ist, wie sicher Kehlmann auf dem historischen Terrain unterwegs ist (…). Es steckt viel drin in 'Tyll', diesem nicht nur trickreichen, sondern auch enorm unterhaltsamen Roman.
Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel

'Tyll' ist das beste Buch, das Daniel Kehlmann bislang geschrieben hat (...). Ja, es ist wieder ein Geschichtsbuch, wie 2005 'Die Vermessung der Welt', der meistverkaufte deutsche Roman seit Patrick Süskinds 'Parfum', das Buch, mit dem Kehlmann zum Weltstar der deutschen Literatur wurde. Aber anders als die hyperionisch erzählte Geschichte der deutschen Weltvermesser im Geist und in der Wirklichkeit, Gauß und Humboldt, ist das neue Werk ein – ja – zu Herzen gehendes, lebensvolles, wundervoll undistanziert geschriebenes, brutales, modernes, romantisches deutsches Epos. (…) 'Tyll' ist Daniel Kehlmanns Sieg über die Geschichte, sein historischer Triumph.
Volker Weidermann, Der Spiegel
Inhaltsverzeichnis
Schuhe 5
Herr der Luft 31
Zusmarshausen 181
Könige im Winter 227
Hunger 323
Die große Kunst
von Licht und Schatten 345
Im Schacht 395
Westfalen 427