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Theologische Anthropologie, Band 1 + 2
Sonderausgabe
Thomas Pröpper
Herder Verlag
EAN: 9783451299445 (ISBN: 3-451-29944-5)
1576 Seiten, paperback, 18 x 23cm, 2015
EUR 58,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Thomas Pröpper hat die deutschsprachige Fundamentaltheologie der letzten Jahre entscheidend geprägt. In seiner Anthropologie - seiner systematisch-theologischen Summe - gibt er Antworten auf die grundlegenden philosophischen und theologischen Fragen nach dem Menschen: Wie ist Subjektivität und menschliche Freiheit zu verstehen? Was meint die Gottebenbildlichkeit des Menschen? In welchem Verhältnis stehen Sünde und Schuld des Menschen zu Gottes Gnade und Heilshandeln? Pröppers konsequentes Zusammendenken von menschlicher Freiheit und göttlichem Heilshandeln, philosophisch verankert und humanwissenschaftlich verantwortet, führt zu einer Sicht auf den Menschen, die in dieser Form in der deutschsprachigen Theologie ihresgleichen sucht.
Thomas Pröpper (1941-2015), Dr. theol., Professor em. für Dogmatik und theologische Hermeneutik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster.
Rezension
Auch für die Theologie - wie für viele Wissenschaften - ist die Anthropologie von grundlegender Relevanz, - um nur zwei Beispiele zu nennen: a) Wie verhält sich die Gottebenbildlichkeit des Menschen, wie sie die Schöpfungserzählung in Gen 1 behauptet, zur grundsätzlichen Sündhaftigkeit des Menschen (Erbsünde)? b) Wenn das Christentum eine Erlösungsreligion ist, dann muss der Mensch defizitär sein - und also sündhaft, unfrei im Willen etc. U.a. all diese Aspekte der Lehre vom Menschen behandelt diese voluminöse theologische Anthropologie in 2 Bänden auf mehr als 1500 S., die auch philosophisch und humanwissenschaftlich grundiert ist. Die Anthropologie wird in der theologisch-religionspädagogischen Ausbildung nicht selten ein wenig unterschätzt; - geht es in der Theo-logie, wie der Name besagt, doch um Gott (Theos) und eben nicht um den Menschen (Anthropos). Das aber ist zu vordergründig gedacht. Mit der Anthropologie steht und fällt auch die Theologie, - und zwar nicht nur, weil Feuerbach ohnehin der Auffassung ist, dass alle Theologie Anthropologie sei ... Mit dem Menschenbild steht und fällt auch die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen und damit die Gotteslehre. Mit dem Menschenbild wird auch Entscheidendes zur Ethik ausgedrückt. Deshalb ist die Anthropologie für die Theologie unverzichtbar. Die Frage nach dem Menschen und dem christlichen Menschenbild steht im Mittelpunkt der theologischen Anthropologie.
Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
ehemals gebundene Ausgabe 2011, je Band 58,-€
Inhaltsverzeichnis
1. Teilband
Vorwort zur Studienausgabe XVII
Vorwort 1
EINLEITUNG
SITUATIONSVERGEWISSERUNG UND AUFGABENSTELLUNG
1. KAPITEL: Unausweichlichkeit und Offenheit der Frage des Menschen nach sich selbst
Streiflichter zum Horizont theologischer Anthropologie 8
Wir sind, aber wir haben uns nicht 9 / Der Mensch eine Frage, die er selbst nicht beantworten kann 14 / Das Wissen der Humanwissenschaften 19 / Homo definiri nequit 31 / Aporien der abstrakten Selbstvergewisserung 32 / Absurdes Glück und nutzlose Leidenschaft (A. Camus und J.-P. Sartre) 36 / Ein praktisch-existentielles Dilemma 47 / Der Zweifel der Suchenden und die Kriterien einer zureichenden Antwort 48 / Pascals „Wette" und das „theoretische Vielleicht" 53
2. KAPITEL: Was ist der Mensch, daß Du seiner gedenkst?
Exposition von Ansatz, Thematik und Aufbau der theologischen Anthropologie 58
Existenz als Antwort auf Gottes anrufendes Wort 59 / Christologische Orientierung 63 / Der systematische Grundansatz der Dogmatik 68 / Grundaussagen und Aufbau der theologischen Anthropologie 79 / Rechenschaftspflicht für die philosophischen Implikationen 86 / Mitvollzug der anthropologischen Wende des Denkens 90 / Verbindung von fundamentaltheologischer und dogmatisch-hermeneutischer Aufgabenstellung 105 / Theologische Anthropologie und Humanwissenschaften 108 / Anthropologie als Traktat der Dogmatik 116
ERSTER TEIL
DIE BESTIMMUNG DES MENSCHEN ZUR GEMEINSCHAFT MIT GOTT
3. KAPITEL: Aspekte und Probleme der menschlichen Gottebenbildlichkeit
Reflexion auf das geschöpfliche Wesen des Menschen 123
1. Vorbemerkungen zur biblischen Anthropologie 129
Aus Staub von der Erde gebildet ... 132 / Die grundlegende Dualität (und Relation) von Schöpfer und Geschöpf 137
2. Zum Gehalt der biblischen Aussagen über die Gottebenbildlichkeit des Menschen 142
Implikate des Bildgedankens 144 / Soziale Gottebenbildlichkeit 148 / Aufrechte Leibgestalt 153 / Altorientalische Königsideologie und biblischer Herrschaftsauftrag 157 / Revision der „biblischen Anthropozentrik"? 165 / Reflexion auf den „Kern" der Gottebenbildlichkeit des Menschen 177 / Eschatologisch bestimmte Gottebenbildlichkeit: Gleichgestaltung mit Christus 185
3. Zur Problemgeschichte des Imago-Gedankens 195
Adaption und Korrekturen der hellenistischen Anthropologie 195 / Zwischenbilanz und Problemanzeigen 210 / Die Unterscheidung der Tradition zwischen Imago und Similitudo 213 / Die reformatorische
Position: Verlust der Gottebenbildlichkeit durch die Sünde 225 / Neuere evangelische Lösungsansätze: ökumenische Konvergenz und systematische Differenzen 235 / Die Konzeption „werdender Gottebenbildlichkeit" und ihre Ambivalenz 261
4. KAPITEL: Natur und Gnade
Die Bestimmung des Menschen zur Gottesgemeinschaft als Problem der Theologie 271
Patristische Orientierung an der faktischen Verbindung von Gottes Schöpfungs- und Heilshandeln 273 / Mittelalterliche Differenzierung und spannungsvolle Synthese von natürlicher und übernatürlicher Ordnung 276 / Das Dilemma der aristotelischen Kategorien in der Neuzeit: theologischer Naturalismus oder Extriosezismus 28O / Der Vorstoß Henri de Lubacs: Freiheit als Inneres Moment der Gande selbst 290 / Das Vermittlungskonzept Karl Rahners: Das übernatürliche Existential 294 / Vier Einwände gegen Rahners Lösung des anstehenden Problems 298 / Forderung und Aussichten eines anderen Paradigmas (H.U. von Balthasar, J. Heinrichs) 311
5. KAPITEL: Subjektivität und Gottesfrage
Grundmodelle der Gottbezogenheit des Menschen in der neuzeitlichen Philosophie 320
1. Die Vernunft und ihr höchster Gedanke.
Erinnerung an das „ontologische Argument" für die Existenz Gottes und Kants Kritik jeder theoretischen Gotteserkenntnis 326
Anselms „neues Argument" und sein Anspruch vernunftautarker Gotteserkenntnis 328 / Der „ontologische Schritt" vom Begriff zur Existenz Gottes 332 / Die Schwachstelle des Arguments und seine Neufassung durch Descartes 334 / Das „ens necessarium": Schlüsselbegriff aller Gottesbeweise und „Abgrund der Vernunft" (Kant) 339 / Die Dialektik von Anselms Gottesbegriff: Antrieb des Gottdenkens in der Neuzeit 346 / Das System Spinozas, seine Bewunderer und Gegner 349 / Erschlossenheit Gottes für die Vernunft in Hegels spekulativem Begreifen 353 / Negative und positive Philosophie: die Gegenposition Schellings 360 / Schellings Stellung zum ontologischen Argument; sein Gottes- und Offenbarungsverständnis 366 / Anschlußfähig für eine philosophiebereite Theologie? 371
2. Die Internalisierung der Gottesgewißheit. Diskussion des cartesianischen Argumentes und seiner gegenwärtigen Varianten 374
Unterwegs zum Neubau der Wissenschaften auf gesichertem Grund 375 / Methodischer Zweifel, Gewißheit und Ohnmacht des Ich 378 / Der existierende Gott: Urheber der menschlichen Gottesidee und Wahrheitsgarant alles klar und deutlich Erfaßten 381 / Descartes' Antipode Pascal und die Kritik von 0. Bayer und E. Jüngel 387 / Eine philosophische Alternative: der Gottesgedanke der freien Vernunft 392 / Der Mensch als „Hörer des Wortes" und „Ereignis der freien, vergebenden Selbstmitteilung Gottes" (K. Rahner) 403 / Vier Grundoptionen von W. Pannenbergs theologischer Systematik 414 / Gott als alles Wirkliche einende Einheit: ein bedeutungslogischer Zugang 420 / Ursprüngliches Gewahrsein der Gegenwart Gottes im menschlichen Geist? 425 / Zur Diskussion mit H. Verweyen 437
3. Kontingenz und Reflexion. Prüfung von Schleiermachers These des unmittelbaren Gottesbewußtseins und Feuerbachs anthropologischer Auflösung der Gottesidee 441
Schleiermachers Stellung im kulturellen, philosophischen Kontext 443 / Unabhängigkeit der Religion von Metaphysik und Moral 459 / Die subjektanalytischen Schritte 464 / Der gültige Ertrag 474 / Schleiermacher versus Feuerbach 483
6. KAPITEL: Gottes möglicher Partner und Freund
Freiheitstheoretische Erschließung der Bestimmung des Menschen 488
1. Rechtfertigung der Denkform: Das freie Ich als Prinzip 494
Phänomenologischer Anweg und retorsive Vergewisserung 500 / Transzendentallogische Ergründung (Hermann Krings) 512 / „Immanent-reflexe Transzendenz" und „prärefle)dves Vertrautsein mit sich" 535 / Klärungsversuche 555 / Ein Rekurs auf Fichtes frühe Wissenschaftslehre 564 / Leibliches Ich 578
2. Einlösung der fundamentalen philosophischen Aufgaben der theologischen Anthropologie 584
Möglichkeitsaufweis für Gottes Existenz und Offenbarung 589 / Erörterung des Ertrags: Minimalbestimmung des Gottesgedankens 599 / Unterscheidung zu Dieter Henrichs Theorie der All-Einheit 613 / Relevanzaufweis für die Grundwahrheit christlicher Theologie 637 / Begriff und Wirklichkeit letztgültigen Sinnes 650
2. Teilband
ZWEITER TEIL
DIE EXISTENZ DES MENSCHEN IN SÜNDE UND GNADE
7. KAPITEL: Gegensatz und Verschränkung der Lehren von Sünde und Gnade
Vorüberlegungen, Grundlagen, Weichenstellungen 659
1. Zum dogmatischen Ort der Gnadenlehre 659
Verselbständigung des Gnadentraktats im lateinischen Westen 661 / Theologische Gründe und Konsequenzen einer Revision dieser Entwicklung 664
2. Zum Verhältnis von Sünden- und Gnadenlehre 668
Gnade als Voraussetzung der Sünde und ihrer Erkenntnis 669 / Die nicht erst als sündige, sondern wesenhaft der Gnade bedürftige Freiheit 671
3. Sünde und Schuld: Begriffsbestimmung und phänomenologische Annäherung 680
Geschichte und Inhalt der Begriffe Sünde und Schuld 680 / Die Symbolik von Makel, Sünde und Schuld: Interiorisierung des Bösen 684 / Ethische Reflexion über das Böse und die Sprache der Religion 687
A
DIE SÜNDE DES MENSCHEN
8. KAPITEL: Sünde und Schuld, Glaube und Ethik
Auslotung ihrer genuinen Differenz und ihres komplementären Vollzugs 694
1. Das ethische Wesen der Sünde und die religiöse Qualifizierung der Schuld 694
Ist Sünde Schuld? Das Kriterium persönlicher Verantwortung und Zurechenbarkeit 695 / Die Bedingung einer aufweisbaren ethischen Verpflichtung zur Offenheit für die mögliche Zuwendung Gottes 701 / Ist Schuld auch Sünde? Die Voraussetzung einer wirklichen Abweisung Gottes und der Möglichkeiten seiner Liebe 716
2. Plädoyer für einen autonomen Ansatz der Ethik 720
Härtetest für den theologischen Mitvollzug der anthropologischen Wende des neuzeitlichen Denkens 720 / Die philosophisch mögliche und theologisch geforderte Deutung der Sünde des Menschen als
Selbstwiderspruch 735 / Ermöglichung verbindlicher ethischer Diskurse und Kritik 742
3. Die Aporien ethischer Existenz und die Sinnvorgabe des Glaubens 745
Stärkung der gefährdeten Konstitution selbstverpflichteter Freiheit und ihrer moralischen Kompetenz 746 / Grundaporien im Vollzug ethischen Handelns 768 / Mißbrauch und Perversion der Moral und die humane Relevanz der Rechtfertigungslehre 768 / Die Antinomie moralischer Praxis und der wohltuende Unterschied zwischen dem, was Aufgabe des Menschen, und dem, was allein Sache Gottes ist 777
9. KAPITEL: Ursprüngliche Evidenz oder falsches Bewußtsein? Problematisierungen der Schuld- und Sündenerfahrung 787
Massierung des erfahrenen Bösen, Verblassen der Worte Sünde und Schuld 788 / Wahrnehmung der Situation und ihrer bestimmenden Faktoren! 794 / Rückgewinnung des irdischen Lebens und Unschuld seiner Freuden 794 / Spekulatives Begreifen und künstlerische Gestaltung des Bösen 798 / Nietzsches funktionale Genealogie der Moral — Diagnosen des alltäglichen Willens zur Macht und Fluch auf das Christentum 809 / S. Freuds ontogenetische Theorie des Gewissens: Thesen, Gewinne, Probleme 822 / Irritationen durch Soziologie und Statitik 835 / Die Herausforderung des Naturalismus 837 / Kants dritte Antinomie 844 / Richtungen und Brennpunkte der mind-brain-Diskussion 849 / Menschliche Freiheit und Einheit der Wirklichkeit 875 / Zu Nietzsches Destruktion des Subjekts 886 / Sensible Moralität, Übermacht der Entfremdung, Undeutlichwerden des Ethischen 905 / Kritik der christlichen Rede von Sünde und Sachspannungen im Sündenbegriff 913 / Befreiendes Eingeständnis der Sünde im Horizont der Vergebung — oder: Das Dilemma von unglücklichem oder unwahrhaftigem moralischem Bewußtsein 919
10. KAPITEL: Das biblische Zeugnis von der Sünde und ihrer Macht Vergewisserung der Basis und Maßstäbe jeder Sündenlehre 922
1. Grundzüge des alttestamentlichen Sündenverständnisses 923
Die Begriffe für „Sünde": besondere und gemeinsame Aspekte 923 / „Tat-Ergehen-Zusammenhang" und Personalisierung der Sünde 925 / Universales Sündenverhängnis? 929 / Sündenfallerzählung und Urgeschichte: exegetischer Befund und anthropologische Relevanz 931 / Güte der Schöpfung, Freilassung des Menschen, Moralisierung des Bösen — und die Wirklichkeit des Leidens: Scheitern des Verstehens und Israels größere Hoffnung 940
2. Perspektiven der Verkündigung Jesu und des Neuen Testamentes 948
Die Sünder und ihre Sünde im Licht der anbrechenden Basileia 949 / Der
Überwinder von Sünde und Tod: Unterpfand der Versöhnung, Anführer des Glaubens 955 / Wesen, Macht und Allgemeinheit der Sünde 959 / „... weil alle sündigten". Zur Auslegung von Röm 5,12-21 965 / Schuld und Verhängnis zugleich 974
11. KAPITEL: Die Erblast der „Erbsündenlehre"
Entwicklung, Systematik und Aporetik einer folgenschweren Theorie 981
1. Augustinus, Vater der Erbsündenlehre 981
Das Paradigma der göttlichen Paideia und seine Krise: Pelagius und Augustinus 983 / Patristische Erbübel-, Erbtod- und Erbverderbnislehren 993 / Woher das Böse? Augustins frühe Antwortversuche 998 / Radikalität der Sünde, Alleinwirksamkeit der Gnade 1010 / Prädestination und Gerechtigkeit Gottes. Funktion und Thesen der Erbschuldtheorie 1016
2. Zur theologischen und lehramtlichen Entwicklung der Erbschuldtheorie bis Trient 1025
Die Synoden von Karthago (418) und Orange (529) 1028 / Zum Verständnis des peccatum originale in der mittelalterlichen Scholastik 1042 / Wandlungen im Spätmittelalter und Luthers Rückgriff auf Augustinus und Paulus 1056 / Das Erbsündendekret des Tridentinums 1066 / Blick zurück und nach vorn 1081
12. KAPITEL: „Da ist keiner, der nicht sündigt, nicht einer ..."
Analyse und Kritik gegenwärtiger Erbsündentheologien und ihr Beitrag für das seit Paulus gestellte Problem 1092
GEORG ESSEN
1. Erbsündenbegriff und neuzeitliches Freiheitsbewusstsein. Annäherungen an Kant und Kierkegaard in systematisch-theologischer Absicht 1092
„... der faule Fleck unserer Gattung". Kants Lehre vom radikalen Bösen 1097 / „Schwindel der Freiheit". Der Begriff der Erbsünde in Kierkegaards Angstanalysen 1109
2. Denkangebote der gegenwärtigen Erbsündentheologie 1116
Erbsünde als „Sünde der Welt" (Piet Schoonenberg, Karl Rahner) 1118 / „von Natur aus Sünder" (Wolfhart Pannenberg) 1124 / „Transzendentale Verweigerung im Ursprung von Geschichte" (Helmut Hoping) 1131
3. Bisheriger Ertrag und theologischer Ausblick 1144
B
DIE GNADE GOTTES UND DER NEUE MENSCH
13. KAPITEL: Die Vorgaben der biblischen und späteren Tradition Erinnerung an die Geschichte des Gnaden-Denkens 1158
1. Gnadengeschehen und Gnadenbegriff 1161
2. Alttestamentliche Grundlegung des Gnadenverständnisses 1166
Semantik der hebräischen Äquivalente für „Gnade" 1167 / Phänomenologische Skizze: Wesenszüge des Gnadengeschehens 1174 / Primäres Subjekt und Freiheit der Gnadenbeziehung 1175 / Symbolstruktur und Empfänger der Gnadenmitteilung: Gesinnung und Gabe, Erfüllung und Rettung, Annahme und Gericht 1177 / Offene Geschichte der Gnade, Verheißung des universalen Schalom 1182
3. Neutestamentliche Konzentration des Gnadenbegriffs 1187
Gnadentheologische Grundtexte im Römerbrief 1188 / Gottes eschatologische Gnade: durch Christus erwiesen, gegenwärtig im Geist; der ihrer Gratuität gemäße und ihr universales Ziel bezeugende Glau-
be 1192 / Gesetzeswerke und Gnade — Glaube und „Dienst der Gerechtigkeit" 1201 / Harmatiologische Hermeneutik der Gnade, staurozentrischer Gnadenbegriff 1214 / Mitgeteilte Gottesgemeinschaft: Leben in Fülle (Johannes) 1223 / Gnadenzeugnisse weiterer neutestamentlicher Briefe 1225
4. Elemente der klassischen Gnadenlehre 1230
Gnadentheologie im Frühmittelalter: Themen, Richtungen, Einflüsse, Probleme 1231 / Übergang zu Thomas von Aquin 1240 / Ort und Ansatz des Gnadentraktats in der Summa theologiae 1244 / Thesen und Argumente der einzelnen Quaestiones 1249 / Rezeption oder Suche nach Alternativen? 1265 / Blick auf Duns Scotus und neuere Ansätze 1281
14. KAPITEL: Gottes Selbstmitteilung durch den Sohn und im Geist Trinitarische Explikation des Gnadengeschehens 1287
1. Absicht und Weg der systematischen Explikation des Gnadenbegriffs 1288
2. Die Geschichte Jesu als Selbstoffenbarung Gottes 1298
Das grundlegende Verständnis der Geschichte Jesu als Erweis von Gottes
unbedingt für die Menschen entschiedener Liebe 1299 / Selbstoffenbarung Gottes als Implikat der Basisaussage 1305 / Symbolizität, Endgültigkeit und noch ausstehende Vollendung der eschatologischen Gnade 1309 / Jesu Wesenseinheit mit Gott und seine Unterschiedenheit vom Vater 1314
3. Gottes Selbstmitteilung im Geschenk seines Geistes 1319
Die biblischen Zeugnisse vom Wirken des Geistes 1320 / Gottheit und hypostatische Eigenständigkeit des Geistes 1327 / „Condilectus" und „donum donabile" 1331
4. Die eschatologische Gnade ist die ökonomische Trinität 1337
Gottes eschatologische Gnade als Zusammenkunft seiner definitiven Selbstbestimmung für uns in Jesus Christus und seiner wirksamen Selbstgegenwart im Geist 1337 / Der vollständige Begriff der eschatologischen Gnade (Selbstoffenbarung Gottes) und sich anschließende Perspektiven 1344
15. KAPITEL: Gottes wirksame Gnade und menschliche Freiheit Wiederaufnahme eines verdrängten Schlüsselproblems 1351
MICHAEL GREINER
1. Der thomistisch-molinistische Gnadenstreit: Eine problemgeschichtliche Skizze 1351
Altes Problemerbe in neuer Zuspitzung: Zur theologiegeschichtlichen Kontextualisierung der nachtridentinischen Gnade-Freiheits-Debatte 1352 / Gottes allumfassende praemotio: Der sachlogische Kern der banezianisch-thomistischen Systematik 1359 / Das unerbittliche Konsequenzengefüge 1365 / Der molinistische Einspruch und sein systematisches Fundament: Ursprüngliche Selbstbestimmung geschöpflicher Freiheit 1375 / Freiheit gegenüber der Gnade 1381 / Unfehlbare göttliche
Weltplanung trotz ursprünglicher geschöpflicher Freiheit? Das Scientiamedia-Konzept im Widerstreit 1385 / Unaufhebbare Aporie? Der faktische Ausgang der thomistisch-molinistischen Kontroverse 1397
2. Gelöst, begründet verabschiedet oder doch nur verdrängt? Die unabgegoltene Aktualität der alten Problematik und die Insuffizienz einiger neuerer Antwortstrategien 1401
Überwundenes „Begriffsgeklapper"? Beobachtungen zur Marginalisierung der Fragestellung in der neueren katholischen Theologie 1401 / Die bleibende Bedeutsamkeit der Frage und die unabwälzbare Zuständigkeit der theologischen Rationalität 1404 / Kontroverse unter falschem Vorzeichen? Die Kritik am Kausalitätsschema im Namen des personalen Denkens und die bleibende Notwendigkeit weitergehender Klärungen 1410 / „Konkurrenz-Denken" — der Grundfehler der alten Kontroverse? Eine geläufige Auskunft mit einigem Klärungsbedarf 1418 / Ein zu hoher Preis: Monistische Konsequenzen 1423 / Abschied von der unfehlbaren Gnadenwirksamkeit — ein systematisches Fazit 1430
16. KAPITEL: Gottes Liebe als Vorzeichen christlicher Existenz Aspekte der Erfahrung und Bezeugung der Gnade 1437
MICHAEL BONGARDT
1. Umstrittene Erfahrung: Was ist Gnade? 1438
2. Die befreiende Zumutung des christlichen Gnadenverständnisses 1448
3. Gnade als Erfahrung des Glaubens 1452
Die Gnade des Glaubens 1452 / Erfahrung aus Glauben 1456 / Eröffnete Freiheit 1458 / Beschränkte Freiheit 1463 / Begründete Hoffnung 1468
4. Befreites Leben 1471
Befähigung 1472 / Darstellendes Handeln 1474 / Gottes Handeln 1476 / Sakramentales Handeln 1481
5. Umfassende Gnade 1483
17. KAPITEL: Das Versprechen der Gnade
Rechenschaft über die eschatologische Hoffnung 1490
MAGNUS STRIET
An der Möglichkeit der Existenz Gottes festhalten? Auch noch im Äußersten? 1498
Eine mögliche Rechtfertigung Gottes? 1510
Gottes Wartenkönnen — oder: Das Versprechen der Gnade 1516
Namenregister 1521
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