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Stimmbildung im Chor Anregungen – Einsichten – Übungen
Stimmbildung im Chor
Anregungen – Einsichten – Übungen




Siegfried Meseck

Wißner-Verlag
EAN: 9783896394781 (ISBN: 3-89639-478-9)
128 Seiten, paperback, 15 x 21cm, März, 2006, Forum Musikpädagogik, Band 71 - Unterreihe Augsburger Schriften (Hrsg. Kraemer, Rudolf-Dieter)

EUR 18,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Stimmbildung im Chor

– befasst sich mit grundlegenden Gesichtspunkten der stimmbildnerischen Arbeit, gestützt auf Untersuchungsergebnisse zu diesem Themenkreis

– nennt die wesentlichen Kriterien der Stimmbewertung (bezogen auf die Einzelstimme und den Chorklang)

– behandelt wesentliche Aspekte der Arbeit an sängerischen Teilbereichen

– bietet ein differenziertes Übungssystem von Standardübungen zu stimmbildnerischen Teilzielen

– zeigt auf, wie Übungen aus den stimmlichen und musikalischen Anforderungen der Literatur heraus abgeleitet werden können und

– schafft terminologische Klarheit durch ein kleines Fachwortlexikon
Rezension
Stimmbildung ist besonders in sprechintensiven Berufen wie dem Lehrberuf nicht zu unterschätzen. Zur Modellierung der Stimme hilft auch das Singen im Chor. Leider kommt gerade in vielen Laienchören das „Einsingen“ und die Stimmbildung überhaupt zu kurz. Dieses Buch von Siegfried Meseck, Professor für Stimmbildung und selbst langjähriger Sänger, gibt dazu Anregungen und bietet eine Palette von abwechslungsreichen Übungen. Dabei geht Meseck von einer empirischen Untersuchung zur Stimmbildung im Chor aus und entwickelt seine Überlegungen somit im Anschluss an die Praxis.
Besonders hilfreich ist der Fokus auf die Einzelstimmen: Jedes Chormitglied soll in seiner Stimmer gestärkt werden. Dass ein „Merkblatt zum selbstständigen Üben“ (ungefähr in der Mitte des Buches) den Chormitgliedern mit nach Hause gegeben werden kann, ist daher eine gute Idee.

Sehr lobenswert ist es übrigens, dass auf der Verlagsseite (siehe http://www.wissner.com bzw. den Bestell-Link oben) auch Korrekturen zum Buch verfügbar sind.

M. Förg, Lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo
Stimmbildung im Chor
– befasst sich mit grundlegenden Gesichtspunkten der stimmbildnerischen Arbeit, gestützt auf Untersuchungsergebnisse zu diesem Themenkreis
– nennt die wesentlichen Kriterien der Stimmbewertung (bezogen auf die Einzelstimme und den Chorklang)
– behandelt wesentliche Aspekte der Arbeit an sängerischen Teilbereichen
– bietet ein differenziertes Übungssystem von Standardübungen zu stimmbildnerischen Teilzielen
– zeigt auf, wie Übungen aus den stimmlichen und musikalischen Anforderungen der Literatur heraus abgeleitet werden können und
– schafft terminologische Klarheit durch ein kleines Fachwortlexikon

Zum Autor:
Prof. Siegfried Meseck, geb. 1938 in Stettin, Studium der Musikerziehung und Germanistik an der Humboldt-Universität Berlin sowie Gesangsstudium an der Berliner Hochschule für Musik "Hanns Eisler"; seit 1966 Lehrkraft für Gesang und von 1989–98 Professor für Sologesang und Stimmbildung an der Humboldt-Universität; daneben umfangreiche Tätigkeit als Konzert- und Oratoriensänger im In- und Ausland sowie jahrzehntelange Arbeit als Stimmbildner bei diversen Chören (u. a. Chor der Humboldt-Universität, Berliner Konzert-Chor, Landesjugendchor Brandenburg, Sächsisches Chorleiterseminar).

(www.wissner.de)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
1. Grundlegende Gesichtspunkte
1.1 Möglichkeiten und Grenzen der Stimmbildung im Chor 9
1.2 Chorleiter und Stimmbildner
als sängerisch-künstlerisches Vorbild 10
1.3 Chorisches Einsingen und chorische Stimmbildung –
zwei Seiten einer Sache 12
1.4 Ergebnisse einer empirischen Untersuchung
zur Stimmbildung im Chor 13
2. Kriterien der Stimmbeurteilung
2.1 Überprüfung der Einzelstimme 21
2.2 Kennzeichen und Auffälligkeiten der Stimme 22
2.3 Stimmliche Fehlfunktionen 26
2.4 Möglichkeiten zur Stimmhygiene 27
2.5 Pflege der Stimme in besonderen Phasen ihrer Entwicklung ... 30
2.6 Bewertung des Chorklanges
und der künstlerischen Gesamtleistung 35
3. Anmerkungen zur Arbeit
an stimmbildnerischen Teilbereichen
3.1 Sängerische Disposition 37
3.2 Körperhaltung und Atemschulung 37
3.3 Schulung des Gehörs 40
3.4 Im Mittelpunkt – die Tongebung 41
3.5 Singen in verschiedenen Lagen 43
3.6 Kehlkopf und Ansatzrohr aus stimmbildnerischer Sicht 46
3.7 Singen, Sprechen, Sprachlautbildung 48
3.8 Künstlerische Gestaltungsmöglichkeiten 51
4. Chorsängerisches Üben
4.1 Generelle Aspekte 57
4.2 Üben der Technik – Technik des Übens 58
4.3 Sängerische Selbstkontrolle und Selbsterfahrung 59
4.4 Merkblatt zum selbstständigen Üben 60
5. Chorische Stimmbildungsübungen
5.1 Vorbemerkungen 65
5.2 Standardübungen zur Erarbeitung sängerischer Teilziele 66
a) Übungen mit Funktionstönen 66
b) Übungen zur Haltung und Atmung 68
c) Übungen zur Vokalangleichung 70
d) Übungen zu Resonanz und Tonsitz 72
e) Übungen zur reinen Intonation 73
f) Übungen zur Tempogeschicklichkeit und Koloratur 76
g) Übungen zum Lagenausgleich
und zur Erschließung des Stimmumfangs 78
h) Übungen zum Schwellton und zur musikalischen Artikulation 80
i) Übungen zur sprachlichen Artikulation
sowie zur Korrektur von Lautfehlern 82
5.3 Abgeleitete Übungen und stimmbildnerische Hinweise
zu Beispielen aus der Chorliteratur 85
a) Kanon: Wir reiten geschwinde 85
b) Volkslied: Gesegn dich Laub (16. Jahrhundert) 87
c) Chorus: Ja nicht auf das Fest (Johann Sebastian Bach) 89
d) Homophoner Chorsatz: O süßer Mai (Johannes Brahms) 91
e) Altsolo und gemischter Chor: An den Mond (Henk Badings) 95

Kleines Fachwortlexikon 107
Literaturverzeichnis 123


Leseprobe:
Vorwort

„Singen ist das Fundament zur Musik in allen Dingen“, schreibt Georg Philipp Telemann 1718 in einem Brief an den angesehenen norddeutschen Komponisten und Musiktheoretiker Johann Mattheson.(1) Zudem bleibt es die natürlichste Art, sich musikalisch zu äußern und mitzuteilen.
Der seit längerem zu beobachtende Trend zur Abnahme an Singbereitschaft und Singvermögen in Elternhaus, Schule und im Freizeitbereich kann hier nicht ursächlich erörtert werden. Dort aber, wo gesungen wird, vor allem in den unzähligen Chorformationen, ergibt sich neben der Frage, was gesungen wird, zugleich die Frage danach, wie es geschieht. Es überrascht daher nicht, wenn wir bei Chorleitern, Stimmbildnern, Erziehern, Musiklehrern, Kantoren, Musikstudierenden und nicht zuletzt bei interessierten Chormitgliedern immer aufs Neue auf ein ausgeprägtes Interesse an allen Fragen stoßen, die sich aus dem Umgang mit der Stimme ergeben.
Kaum ein leistungsorientierter Chor verzichtet auf eine zielgerichtete Stimmbildung. Das Bedürfnis nach Austausch und Kenntnis über stimmbildnerische Zusammenhänge, bezogen auf die eigene Stimme wie den Chorklang, zeigt sich in der schlichten Singstunde ebenso wie in der wöchentlichen Chorprobe oder während eines Chorwochenendes, in intensiven Probephasen des Chores und in Chorleiterseminaren.
Dieser Hintergrund und die langjährige Beschäftigung mit den vielfältigen stimmbildnerischen Aspekten chorischen Singens, bezogen vor allem auf den Amateurbereich, gaben den Anlass für die vorliegende Arbeit. Möge die „Stimmbildung im Chor“ dazu beitragen, gewonnene Einsichten und praktische Anregungen zu vermitteln. Möge sie auch dazu anregen, bei den Chorsängerinnen und Chorsängern den Bestand an sängerisch-künstlerischen Möglichkeiten gezielt zu erweitern und somit den Chorklang zu veredeln – zur Freude der unmittelbar Beteiligten wie der Zuhörer.
Mein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen sowie Chorsängerinnen und Chorsängern, die mich während der Arbeit durch manchen Rat, kritische Hinweise und gezielte Fragen ermuntert und unterstützt haben.
Berlin, im Herbst 2005 Siegfried Meseck

(1) Vgl. Grebe, K.: Georg Philipp Telemann, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 9. Auflage, Reinbek bei
Hamburg 1996, S. 77.