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    | Sterbehilfe – ein unbekanntes Terrain Empirische und ethische Analysen zu einem guten Lebensende 
 
 
 Constanze Hübner
 Reihe: Ars moriendi nova Franz Steiner Verlag
 EAN: 9783515113908 (ISBN: 3-515-11390-8)
 231 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2016, 59 s/w Abb., 32 s/w Tab.
 
EUR 46,00alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext Viele Menschen in Deutschland wünschen sich ein schnelles und schmerzfreies Sterben. Doch dieser Wunsch trifft auf eine Wirklichkeit, in der lange Sterbeprozesse eher die Regel als die Ausnahme sind. Muss man unter diesen Bedingungen erwarten, dass sich der Gedanke der "aktiven Sterbehilfe" als eine mögliche Lösung des Problems verbreitet? Umfrageergebnisse scheinen dies zu bestätigen. Die Einstellung der Bevölkerung zur Sterbehilfe ist bisher jedoch noch keiner differenzierteren empirischen Analyse unterzogen worden – ein Manko, das diese Untersuchung erstmals in umfassender wissenschaftlicher Weise behebt. Neben einer ethischen Analyse zu "Tod und Sterben" ermittelt Constanze Hübner nicht nur den Kenntnisstand der deutschen Bevölkerung hinsichtlich der Sterbehilfearten, sondern auch ihr Antwortverhalten bezüglich der Zustimmung zur aktiven Sterbehilfe bei vorheriger Aufklärung.
 Die Ergebnisse dieser Studie widersprechen deutlich der Annahme, die deutsche Bevölkerung befürworte die aktive Sterbehilfe. Sie weisen vielmehr auf einen Wunsch der Menschen nach Palliativmedizin und einem guten Lebensende hin, das kein Töten auf Verlangen vorsieht.
 
 
 
 Die Autorin: Constanze Hübner absolvierte ein Studium der Psychologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und ist seitdem in eigener psychologischer und psychotherapeutischer Praxis tätig. Promotion zum Thema „Sterbehilfe“ am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der Friedrich-Alexander- Universität Erlangen-Nürnberg. Die Autorin ist nebenberuflich als Dozentin an der Fresenius Hochschule in Köln tätig.
 
 Rezension Sterbehilfe ist nicht nur wegen des im Nationalsozialismus euphemistisch verwendeten Begriffs Euthanasie in Deutschland ein besonders umstrittenes ethisches Thema; während in den Niederlanden und in der Schweiz die aktive Sterbehilfe unter spezifischen Bedingungen erlaubt wurde, bleibt sie in Deutschland weiterhin verboten. Kaum ein (medizin-)ethisches Thema beschäftigt die Bevölkerung so sehr wie die Sterbehilfe; hier finden sich zahlreiche und weitverbreitete Ängste. Viele Menschen in Deutschland wünschen sich ein schnelles und schmerzfreies Sterben. Doch dieser Wunsch trifft auf eine Wirklichkeit, in der lange Sterbeprozesse eher die Regel als die Ausnahme sind. Zu den material-ethischen Problemfeldern, die auch im schulischen Philosophie-, Sozialkunde-, Ethik- oder Religionsunterricht regelmäßig behandelt werden, zählt die Problematik der Sterbehilfe, die angesichts des medizinischen Fortschritts und gentechnischer Optionen virulenter denn je ist. Die Diskussion um Sterbehilfe ist hochaktuell und kontrovers. Dieser Band bietet "Empirische und ethische Analysen zu einem guten Lebensende" (Untertitel). Die Einstellung der Bevölkerung zur Sterbehilfe ist bisher jedoch noch keiner differenzierteren empirischen Analyse unterzogen worden – ein Manko, das diese Untersuchung erstmals in umfassender wissenschaftlicher Weise behebt.
 Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo Ars moriendi novaISSN 2190-7463
 Herausgegeben von Andreas Frewer, Christof Müller-Busch und Daniel Schäfer.
 
 "Ars moriendi" ist der traditionsreiche Begriff für die Kunst des gelingenden Sterbens. Wie können sich Menschen im 21. Jahrhundert wieder neu mit dem Lebensende, einem "guten Tod" und der helfenden Begleitung von Sterbenden auseinandersetzen? Sterben heißt Philosophieren lernen – so könnte das historische Montaigne-Diktum variiert werden.
 
 Die Fachbuchreihe "Ars moriendi nova" möchte Fragen von Sterbebegleitung, Hospizidee und Palliativmedizin in geschichtlichen wie auch philosophischen Studien darstellen und vertiefen. Ziel ist eine neue Kultur des Lebensendes mit reflektierten Forschungsergebnissen zur interdisziplinären Thanatologie und eine erneuerte Sterbekunst für die Praxis der Medizin.
 
Inhaltsverzeichnis Vorwort 	 9
 I	Einführung und theoretischer Hintergrund 	 11
 
 1	Einleitung 	 13
 
 1.1	Der Ruf nach aktiver Sterbehilfe 	 15
 1.2	Überblick über die Themengebiete 	 17
 
 2	Tod und Sterben	 19
 
 2.1	Tod und Sterben: Ein Tabu?	 19
 2.2	Erklärungsansätze für den gesellschaftlichen Einstellungswandel 	 21
 
 3	Zur Situation des Sterbens und der Sterbenden in Deutschland	 33
 
 3.1	Tod und Sterben: Eine Klärung 	 34
 3.1.1 Der Sterbeablauf 	 34
 3.1.2 Todesdefinitionen: Ein ethisches Problem	 42
 3.2	Institutionen des Sterbens 	 44
 3.2.1 Das Krankenhaus 	 45
 3.2.2 Das Alten- und Pflegeheim 	 52
 3.2.3 Das Hospiz 	 53
 3.2.4 Die Palliativstation 	 56
 
 4	Euthanasie 	 65
 
 4.1	Die Euthanasie unter historischen Aspekten 	 65
 4.2	Eugenik — Sozialdarwinismus — „Euthanasie" 	 68
 4.3	Gibt es lebensunwertes Leben? Eine Diskussion 	 73
 
 5	Sterbehilfe 	 81
 
 5.1	Formen der Sterbehilfe	 82
 5.2	Fragwürdige Terminologie? 	 86
 5.3	Ein europäischer Ländervergleich 	 94
 5.3.1 Die Euthanasie in den Niederlanden — ein Vorbild? 	 95
 5.4	Argumente in der Sterbehilfe-Debatte 	 102
 5.5	Sterbehilfe als Geschäft?	 105
 
 6	Autonomie und Würde im Sterbeprozess 	 107
 
 6.1	Autonomie im Sterben 	 107
 6.2	Die Patientenverfügung	 108
 6.3	Würde im Sterben 	 115
 
 7	Sterbehilfe als Informationsproblem 	 121
 
 7.1	Überlegungen zur Informationsgewinnung und -verarbeitung 	 122
 7.1.1 Steuerung der Informationsverarbeitung durch Einstellung 	 122
 7.2	Sterbehilfe in den Medien 	 124
 7.3	Der Informationsstand der Bevölkerung zu Tod und Sterben	 126
 7.3.1 Die Thanato-Psychologie als Informationsträger 	 127
 
 II	Empirische Untersuchungen 	 129
 
 8	Fragestellungen und Methodik der empirischen Untersuchung 	 131
 
 8.1	Fragestellungen und Hypothesen	 131
 8.2	Methodik 	 132
 8.2.1 Stichprobengewinnung	 132
 8.2.2 Der Fragebogen 	 133
 8.2.3 Gütekriterien 	 136
 8.2.4 Analysemethodik 	 138
 
 9	Stichprobenbeschreibung 	 139
 
 9.1	Auswahl der Untersuchungsteilnehmer 	 139
 9.1.1 Prüfung der Strukturgleichheit 	 139
 9.1.2 Demografische Beschreibung der Untersuchungsteilnehmer 	 145
 9.2	Vorgehensweise und Durchführung 	 149
 9.2.1 Analyse des Rücklaufs 	 150
 9.3	Analyse fehlender Werte 	 152
 9.3.1 Unvollständiger Datensatz (missing values) 	 153
 
 10	Darstellung der Ergebnisse 	 157
 
 10.1	Ergebnisse des explorativen Teils 	 157
 10.1.1 Gesetzliche Regelung der Sterbehilfe in Deutschland 	 157
 10.1.2 Rolle der Sterbehilfe in Deutschland 	 158
 10.1.3 Freie Verfügung über das eigene Leben und den eigenen Tod 	 159
 10.1.4 Patientenverfügung (PV)	 162
 10.1.5 Einstellung zur passiven Sterbehilfe 	 163
 10.1.6 Antwortverhalten in Abhängigkeit vom Informationsgrad 	 168
 10.1.7 Konfrontation mit Tod und Sterben 	 186
 10.1.8 Beschäftigung mit dem eigenen Tod 	 190
 10.1.9 Emotionen bei dem Gedanken an den eigenen Tod 	 192
 10.1.10 Die Einstellung zur „aktiven" Sterbehilfe 	 196
 10.2	Ergebnisse des experimentellen Teils 	 198
 10.2.1 Kovariaten der Einstellung zur „aktiven" Sterbehilfe 	 198
 10.2.2 Steuerung der Einstellung durch Informationsgehalt 	 200
 10.3	Analyse qualitativer Daten 	 201
 10.3.1 Welche Gründe rechtfertigen „aktive" Sterbehilfe? 	 201
 10.3.2 Was ist Sterbehilfe wirklich?	 204
 
 11	Diskussion der Ergebnisse 	 207
 
 11.1	Einfluss des Informationsgehalts auf Einstellung 	 207
 11.1.1 Einstellung zur „aktiven" Sterbehilfe 	 208
 11.1.2 Einstellung zur passiven Sterbehilfe 	 208
 11.2	Gesetzliche Regelung der Sterbehilfe in Deutschland	 209
 11.3	Rolle der Sterbehilfe in Deutschland 	 209
 11.4 Freie Verfügung über das eigene Leben und den eigenen Tod	 209
 11.4.1 Bekanntheitsgrad der Patientenverfügung (PV) 	 210
 11.5 Maßnahmen der Sterbehilfe: Was davon ist aktive Sterbehilfe?	 210
 11.5.1 Interkorrelationen der Sterbehilfeformen	 211
 11.5.2 Antwortverhalten in Abhängigkeit von der Informationsart 	 212
 11.5.3 Kenntnisgrad und Bildung 	 213
 11.6 Konfrontation mit Tod und Sterben	 213
 11.6.1 Die Einstellung zur „aktiven" Sterbehilfe in Abhängigkeit von Konfrontation mit Tod und Sterben 	 214
 11.7 Beschäftigung mit dem eigenen Tod 	 214
 11.8 Emotionen beim Nachdenken über den eigenen Tod 	 215
 
 12	Zusammenfassung der Ergebnisse 	 217
 
 12.1	Fazit und Ausblick 	 218
 12.2	Schlusswort 	 219
 
 13	Verzeichnisse 	 211
 
 13.1	Literaturverzeichnis 	 221
 13.2 Abbildungsverzeichnis 	 229
 13.3	Tabellenverzeichnis 	 230
 
        
        
        
        
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