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Spiel und Erkenntnis in der Grundschule
Theorie - Empirie - Konzepte
Katja Natalie Andersen
Kohlhammer
EAN: 9783170297036 (ISBN: 3-17-029703-1)
274 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2016, 28 Abb., 11 Tab.
EUR 39,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Während der Kindergarten eine selbstverständliche Domäne des kindlichen Spiels darstellt, ist die Bedeutung des Spiels in der Grundschule als produktives Element der Didaktik des Unterrichts bis heute kaum ins Blickfeld getreten. Das Buch fragt nach der Bedeutung des Spiels in der Schule und nach Spielformen, die sich produktiv im Unterricht einsetzen lassen. Es führt dafür das theoretische Wissen über die Struktur des Spiels mit dem Wissen um die kindliche Erkenntnistätigkeit im Rahmen einer qualitativ-empirischen Studie zusammen und entwickelt Grundsätze der Unterrichtsgestaltung in der Grundschule, um Elemente des Spielens und Erkennens im Unterricht zu verknüpfen.
Prof. Dr. habil. Katja Natalie Andersen forscht am Institute of Applied Educational Sciences (AES) der Universität Luxemburg.
Rezension
Dieses Buch fragt nach der Bedeutung des Spiels in der Schule und nach Spielformen, die sich produktiv im Unterricht einsetzen lassen. Die Frage nach der Bedeutung kindlichen Spielens für das Lernen und Erschließen von Wirklichkeit ist bislang nur in Bruchstücken erforscht. Neben den Bewegungs- und Geschicklichkeitsspielen ist für die kindliche Entwicklung auch das Rollen- und Fantasiespiel von Bedeutung. Bezogen auf die Grundschule stellt sich die Frage, wie Elemente kindlichen Spielens produktiv in die Didaktik des Unterrichts einbezogen werden können und wie sich dies theoretisch und empirisch fassen lässt. Ziel dieser Darstellung ist es, Elemente einer Schnittmenge aus Spiel und Erkenntnis im Grundschulunterricht auszudifferenzieren und empirisch zu erheben, mit welchen Erkenntnisprozessen spielerische Momente in Unterrichtssituationen einhergehen.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einführung 9
Teil I: Kindliches Lernen im Spannungsfeld von Spiel und Erkenntnis
1 Dimensionen des Spiels in der Kindheit 17
1.1 Zum Spielbegriff 18
1.2 Historische Ursprünge zur Reflexion kindlichen Spiels 19
1.2.1 Spiel als naturgemäße Erziehung 20
1.2.2 Spiel als ästhetisches Konstrukt 21
1.2.3 Spiel als Einübung und Erholung 22
1.3 Aktuelle Diskurse zum kindlichen Spiel 23
1.3.1 Spielelement als Kulturfaktor 24
1.3.2 Bewegungsmoment im kindlichen Spiel 25
1.3.3 Spielbewegung als Schwingung 26
1.3.4 Zur Spielfantasie des Kindes 27
1.3.5 Lernzielbezogene Organisation kindlichen Spielens 28
1.4 Modell einer Spielbewegung 29
1.4.1 Agôn: Wettkampf im kindlichen Spiel 30
1.4.2 Alea: Imaginäre Ebene im kindlichen Denkenund Fühlen 30
1.4.3 Mimicry: Spiel zwischen Wirklichkeit und Imagination 31
1.4.4 Ilinx: Prinzip der Ambivalenz 31
1.5 Fazit: Strukturmomente kindlichen Spielens 32
2 Formen der Erkenntnistätigkeit von Kindern 37
2.1 Zur Vielfalt der Erkenntnistätigkeit 38
2.1.1 Handeln, Wahrnehmen, Erleben 38
2.1.2 Denken, Experimentieren, Problemlösen 39
2.2 Innere Dialektik von Spielen, Empfinden und Erkennen 40
2.2.1 Theorie des Gestaltkreises 40
2.2.2 Kommunikation zwischen Kind und Welt 40
2.2.3 Verschmelzen von Sich-Bewegen und Empfinden 41
2.3 Implikationen der Transaktionalen Analyse 42
2.3.1 Struktur-Analyse 43
2.3.2 Spiel-Analyse 43
2.3.3 Inneres Erleben im kindlichen Spiel 44
2.4 Erkenntnis als Konstruktionsprozess: Ansätze des Konstruktivismus 46
2.4.1 Radikaler Konstruktivismus 47
2.4.2 Konstruktiver Alternativismus 48
2.4.3 Pädagogischer Konstruktivismus 52
2.5 Fazit: Kindliche Erkenntnis als Konstruktion von Wirklichkeit 53
Teil II: Empirische Untersuchungen zu Dimensionen des Spielens und Erkennens
3 Vorstudie: Spielerische Elemente im Grundschulunterricht 57
3.1 Fragestellung der Untersuchung 57
3.2 Forschungsmethoden 58
3.2.1 Deskriptiver Forschungsansatz 59
3.2.2 Teilnehmende Beobachtung 59
3.2.3 Protokollierung der Felderfahrungen 60
3.3 Forschungsdesign 61
3.3.1 Darstellung des Samples 61
3.3.2 Verteilung der Unterrichtsbeobachtungen auf die Schuljahre und Fächer 62
3.3.3 Beobachtungsbogen und Auswertungsmatrix 63
3.3.4 Zusammenfassung 65
3.4 Darstellung und Interpretation der Untersuchungsergebnisse: Spiel im Grundschulunterricht 66
3.4.1 Fachspezifische Formen kindlichen Spielens 67
3.4.2 Rahmenbedingungen von Spiel im Unterricht 73
3.5 Fazit: Ausschnittsfestlegung für die Hauptuntersuchung 78
4 Qualitative Hauptuntersuchung: Spielerische Erkenntnisprozesse im Sachunterricht 80
4.1 Zur Fragestellung: Vielfalt der Konzeptionen des Sachunterrichts 81
4.2 Methodologische Zugriffe 82
4.2.1 Zur Generalisierung von Typen 82
4.2.2 Theorie der Falldarstellung und Theoretical Sampling 83
4.2.3 Dokumentarische Methode 85
4.2.4 Videoanalyse 86
4.2.5 Transkription 86
4.2.6 Konversationsanalyse 87
4.3 Forschungsdesign 88
4.3.1 Darstellung des Samples 88
4.3.2 Settings der Untersuchung 89
4.3.3 Systematik zur Auswahl der Fallbeispiele 90
4.3.4 Zusammenfassung 91
4.4 Darstellung und Interpretation der Untersuchungsergebnisse: Erscheinungsformen spielerischer Erkenntnisprozesse 92
4.4.1 Settings zur natürlichen Umwelt 93
4.4.2 Settings zur technischen Umwelt 120
4.5 Fazit: Die innere Dialektik von Spiel und Erkenntnis 153
4.5.1 Kindliches Spiel versus spielerische Augenblicke 153
4.5.2 Facetten einer Schnittmenge aus Spiel und Erkenntnis 155
4.5.3 Abgrenzung gegenüber Aspekten außerhalb der Schnittmenge 162
Teil III: Konzeptionelle Weiterentwicklung einer Theorie des Sachunterrichts im Spiegel einer konstruktivistischen Perspektive
5 Didaktische Horizonte: Schnittmenge von Spiel und Erkenntnis 169
5.1 Synthese von Elementen des Spielens und Erkennens 169
5.1.1 Schnittmenge im Fokus des Perspektivenwechsels 170
5.1.2 Formen der Wissenschaftspropädeutik 172
5.1.3 Spiel und Erkenntnis als Konstruktion 175
5.1.4 Faktoren der Produktivität spielerischer Augenblicke 176
5.2 Grundsätze der Unterrichtsgestaltung 178
5.2.1 Anreiz: Infragestellen alltäglicher Zusammenhänge 179
5.2.2 Spielraum: Anknüpfen an individuelle Wahrnehmungen 179
5.2.3 Sachzentrierung: Erkennen des Sinnzusammenhangs 179
5.2.4 Kreativität: Fehler als Versuch-Irrtum-Experiment 180
5.2.5 Kooperation: Atmosphäre gegenseitiger Akzeptanz 180
5.2.6 Flexibilität: Offenheit für Weiterentwicklungen 181
5.2.7 Zurückhaltung: Anregen vielfältiger Denkprozesse 182
5.3 Aktivierung einer Schnittmenge aus Spiel und Erkenntnis 182
5.3.1 Technik/Statik: Strukturiertes und unstrukturiertes Baumaterial 183
5.3.2 Naturphänomene: Entwickeln eigener Experimente 188
5.3.3 Raum und Zeit: Wechsel der Perspektive 193
5.3.4 Zusammenleben: Sich selbst und andere ergründen 198
5.4 Fazit: Spiel und Erkenntnisgewinn als konstruktivistisches Paradigma 203
6 Resümee: Theoretische Konzeption versus Schulrealität 206
6.1 Zur Aktivierung spielerischer Erkenntnistätigkeit im Unterricht 208
6.1.1 Möglichkeiten und Perspektiven 208
6.1.2 Grenzen und Schwierigkeiten 210
6.2 Fazit: Spielen und Erkennen in der Schule 211
Literatur 216
Anhang 229
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