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Schule, Alkohol und Zigaretten Erklärungsmodelle und Befunde
Schule, Alkohol und Zigaretten
Erklärungsmodelle und Befunde




Christoph Markert

Logos Verlag Berlin
EAN: 9783832502249 (ISBN: 3-8325-0224-6)
214 Seiten, kartoniert, 15 x 21cm, 2003

EUR 40,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Zigarettenrauchen und Trinken von Alkohol sind sehr häufige Formen des Konsums psychoaktiver Substanzen im Jugendalter. Die Veränderungen dieses Verhaltens im Zeitverlauf, aber auch unter dem Einfluss von speziellen Interventionsprogrammen, werden im Regelfall durch lern- oder gesundheitspsychologische Modelle im Kontext von Personen- und Umweltvariablen beschrieben und erklärt.



In der vorliegenden Arbeit wird diese Betrachtung um eine entwicklungspsychologische Perspektive erweitert und ein auf diesem Hintergrund entwickeltes Modell auf der empirischen Basis der Untersuchung von 4621 Schülerinnen und Schülern geprüft. Die Interpretation der Ergebnisse erfolgt sowohl modellbezogen als auch unter Einbezug des gesamtgesellschaftlichen Hintergrundes. Es wird deutlich, dass Möglichkeiten und Grenzen der Wirkung von Präventionsprogrammen ganz entscheidend von den politischen -- insbesondere von gesundheitspolitischen und gesetzlichen -- Rahmenbedingungen beeinflusst werden.


Rezension
Alkohol und Tabak sind die quantitativ in der Realität von Schule bedeutsamsten Drogen Jugendlicher. Mithin ist Schule von jeher um Prävention auf diesem Gebiet bemüht. Dabei dominieren lern- und gesundheitspsychologische Modelle. Die vorliegende Arbeit hingegen bezieht entwicklungspsychologische Aspekte ein und – vor allem – arbeitet empirisch durch Befragung von mehr als 4500 Schüler/innen. Deutlich wird dabei: Die Wirkung von Präventionsprogrammen hängt entscheidend ab von den gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung7
1.1 Historische und kulturelle Aspekte des Drogenkonsums 8
1.2 Drogenkonsum im gesellschaftlichen Kontext 10
1.3 Epidemiologische Aspekte des Konsums psychoaktiver Substanzen 13
2 Theoretische Grundpositionen und empirischer Hintergrund 17
2.1 Begriffliche Präzisierungen und Abgrenzungen 17
2.1.1 Entwicklung 18
2.1.2 Gesundheit 18
2.1.3 Prävention 22
2.1.4 Sucht, Drogenabhängigkeit und psychotrope Substanzen 23
2.1.5 Problemverhalten 25
2.2 Theoretische Erklärungsansätze und Befunde - Substanzkonsum im psycho-
sozialen Kontext28
2.2.1 Soziologische Perspektiven 29
2.2.1.1 Anomietheorie 29
2.2. l .2 Labeling approach und symbolischer Interaktionismus 32
2.2.1.3 Soziologisch-geschlechtsspezifische Erklärungsmodelle 33
2.2.2 Lern theoretische Erklärungen 35
2.2.2.1 Klassisches Konditionieren 35
2.2.2.2 Operantes Konditionieren 36
2.2.2.3 Modelllernen 37
2.2.3 Gesundheitspsychologische Prozessmodelle 38
2.2.3.1 Das Health Belief Modell 39
2.2.3.2 Intentionsmodelle 41
2.2.3.3 Das sozial-kognitive Prozessmodell gesundheitlichen Handelns 43
2.2.4 Ergänzende und zusammenfassende Perspektiven 44
2.3 Jugend, Problemverhalten und Substanzkonsum -
Betrachtungen aus entwicklungspsychologischer Perspektive 46
2.3.1 Wege zum Gebrauch nach Silbereisen und Kastner 47
2.3.2 Entwicklungspfade 49
2.3.3 Bezugspersonen und Konsumverhalten - ein komplexer Zusammenhang 50
2.3.4 Besonderheiten der konsumrelevanten Kognitionen Jugendlicher 53
2.3.5 Pubertät-Instabilität und Wandel 56
2.3.6 Alkohol- und Tabakkonsum - ein mehrdimensionaler Ansatz 62
2.3.7 Geschlechtsbezogene Betrachtungen 64
2.4 Entwicklung eines Modells zum Substanzkonsum und dessen Veränderung 67
2.4.1 Intention - Volition - Handlung: Das Rubikonmodell 68
2.4.2 Das HAPA-Modell als Basis für Interventionsprogramme 70
2.4.3 Selbstwertgefühl - Zielgröße oder Moderatorvariable? 73
2.4.4 Die Zeitkomponente im Prozessmodell des gesundheitlichen Handelns 77
2.4.5 Das Strukturmodell 78
2.5 Fragestellungen und Hypothesen 79
3 Empirische Untersuchung83
3.1 Methodische Aspekte der Analyse des Substanzkonsums 83
3.1.1 Präventionskonzepte und Ansätze zur Programmevaluation 83
3.1.2 Kausalanalysen - Längsschnittbetrachtungen von Wirkzusammenhängen 85
3.1.3 Verlässlichkeit von Selbstaussagen87
3.2 Datenbasis: Die Leipziger Präventionsstudien88
3.2.1 Kurzbeschreibung89
3.2.1.1 Leipziger Präventionsstudie91
3.2.1.2 Wiederholungsuntersuchung zur Leipziger Präventionsstudie 92
3.2.1.3 Studie Public Health 93
3.2.2 Untersuchungsdesign95
3.2.2.1 Stichprobendeskription 96
3.2.2.2 Variablenkonzept und Gütekriterien der verwendeten Instrumente 96
3.2.2.3 Operationalisierung des Prozessmodells 98
3.2.2.4 Datenerhebung 99
3.2.3 Datenanalyse 100
3.2.4 Deskriptive und multivariate Vorbetrachtungen 102
3.2.4.1 Verlässlichkeit der Selbstaussagen der Untersuchungsteilnehmer 102
3.2.4.2 Ausgangswerthomogenität 103
3.2.4.3 Attritionsanalysen 104
3.3 Ergebnisse 105
3.3.1 Konsumentwicklung im Längsschnitt 106
3.3.1.1 Entwicklung des Alkoholkonsums im Längsschnitt 106
3.3.1.2 Entwicklung des Tabakkonsums im Längsschnitt 108
3.3.2 Programmwirkung 110
3.3.3 Prüfung des Modells zu Substanzkonsum und Konsumveränderung 114
3.3.3.1 Differenzierte Analysen zum Tabakkonsum 116
3.3.3.2 Differenzierte Analysen zum Alkoholkonsum 119
3.3.4 Beziehungen zwischen Konsum und Personenvariablen - substanzspezifische Aspekte.. 122
3.3.4.1 Beziehungen zwischen Kompetenzerwartung, Intention und Konsum 122
3.3.4.2 Beziehung zwischen Selbstwertgefühl, Ressourcen und Konsum 127
4 Integration 131
4.1 Diskussion der Ergebnisse 131
4.1.1 Konsumentwicklung im Längsschnitt 131
4.1.2. Resultate der Programmevaluation 134
4.1.3 Ergebnisse der Modellprüfung 135
4.1.4 Kausalbeziehungen 135
4.2 Einschätzung des gewählten Ansatzes 137
4.2.1 Probleme der Erhebungs- und Interventionsmethodik 137
4.2.2 Probleme der Kausalmodellierung 138
4.3 Zusammenfassung und Ausblick 139
5 Epilog 141
6 Literaturverzeichnis 151
7 Anhang 177
7.1 Anhang I: Fragebogen (Version 21) 178
7.2 Anhang II: Verwendete Skalen und Items 199
7.3 Anhang III: Darstellung des operationalisierten Modells204
7.4 Anhang IV: Berechnungen zur Ausgangswerthomogenität205
7.5 Anhang V: Ergänzende Modellberechnungen208