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Schulangst und Schulphobie Wege zum Verständnis und zur Bewältigung. - Hilfen für Eltern und Lehrer 3. Aufl.
Schulangst und Schulphobie
Wege zum Verständnis und zur Bewältigung. - Hilfen für Eltern und Lehrer


3. Aufl.

Hans Hopf

Brandes & Apsel
EAN: 9783955580353 (ISBN: 3-9555803-5-0)
209 Seiten, paperback, 15 x 23cm, Juni, 2002

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Schulangst ist weitverbreitet und eine reale Angst, etwa vor Prüfungen, vor Beschämung, Verletzung oder Bestrafung. Mobbing und Bullying sind Ausdruck dieser Atmosphäre im sozialen Raum Schule. Aber auch Prüfungs- und Versagensängste plagen das moderne Kind.Ganz anders das Kind mit einer Schulphobie: Es hat Angst, die Schule zu besuchen, obwohl kein objektiver Grund dafür zu erkennen ist. Es leidet meist an Trennungsangst, die mit vielen seelischen und körperlichen Symptomen verbunden ist.Sowohl Eltern wie auch Lehrer werden in das Geschehen um Schulängste hineingezogen. Sie müssen diese mit ihren Kindern bzw. Schülern mitverarbeiten. Das ist nicht immer einfach, und so bieten die Erfahrung und Kompetenz von Hopf in Sachen Angststörungen eine verlässliche Grundlage, um ein komplexes psychisches Geschehen im sozialen Raum zu verstehen. Hopf gelingt es, dies auf anschauliche Weise hervorragend zu vermitteln.

Hans Hopf, Dr. rer. biol. hum., geb. 1942, analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut bis 1995 in eigener Praxis, danach Therapeutischer Leiter im Therapiezentrum Osterhof, Baiersbronn. Dozent und Kontrollanalytiker am Psychoanalytischen Institut Stuttgart und Würzburg. Veröffentlichungen zu Angst, Aggression, Traum und Neurosenlehre. Beiträge für Rundfunk und Fernsehen. Seit 2003 wieder in eigener Praxis tätig, Gutachter. Diotima-Ehrenpreis der deutschen Psychotherapeutenschaft 2013. Bei Brandes & Apsel in 3. Auflage: Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen. Diagnose, Indikation, Behandlung.
Rezension
In bereits 3. Auflage 2022 nach dem Erscheinen 2014 liegt dieses Buch zu Schulangst und Schulphobie vor. Nicht wenige Kinder und Jugendliche haben in und vor der Schule Angst, Angst vor Prüfungen, vor Beschämung, Verletzung, Bestrafung, Mobbing oder Bullying. Diese Ängste sind real, es hat sie mehr oder minder immer gegeben und bis zu einem gewissen Grad gehören sie zum Leben dazu. Der Autor dieses Buchs unterscheidet davon die Schulphobie; denn hier hat das Kind oder der Jugendliche Angst, die Schule zu besuchen, obwohl kein objektiver Grund dafür zu erkennen ist. Schulphobie deutet der Autor als Trennungsangst. Diese Darstellung bietet Wege zum Verständnis und zur Bewältigung von Schulangst und Schulphobie. Kinder benötigen sichere Bindungen, um dann auch Trennung und Loslösung bewältigen zu können; zuerst brauchen Kinder Wurzeln, dann Flügel.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Hans Hopf gelingt es in sehr persönlicher Weise, eindrucksvoll klar und verständlich, die Phänomene der Angst zu beschreiben, zu analysieren und die Hintergründe verständlich zu machen. (...) Viele Fallbeispiele aus seiner reichhaltigen Erfahrung als Kinderanalytiker und Supervisor verdeutlichen die theoretischen Ausführungen. Insbesondere die persönlichen Erlebnisse des Autors lassen das Buch leicht und spannend lesen.«
(Gabriele Meyer-Enders, Deutsches Ärzteblatt PP, August 2014)

»Fachlich versiert, überzeugend und authentisch (…) plastisch und emotional packend (...) gehört zweifellos zur Pflichtlektüre eines jeden Lehrers. Der Autor versteht es glänzend, verständlich, informativ und vielschichtig ein belastendes und bedeutsames Thema für Pädagogen, Eltern und psychotherapeutisch Tätige aufzubereiten sowie durch Beispiele und eigene Erfahrungen reichhaltig zu illustrieren.(…) wertvolle und facettenreiche Orientierungshilfen (…) wichtiger Beitrag zur (…) Professionalisierung von Lehrkräften«
(Daniel Mark Eberhard, Musik & Bildung 1/15)

»Dass der erfolgreiche Autor Spezialist für verschiedene Angststörungen im Kinder- und Jugendalter ist, wird in diesem Ratgeber abermals deutlich: Die Leserschaft kann von seinen zahlreichen Praxiserfahrungen, u.a. als Therapeut, und von seinen lebendigen Situationsschilderungen profitieren. Auch die Erwähnung seiner persönlichen Betroffenheit überrascht im positiven Sinne. Mit großem Einfühlungsvermögen nähert sich Hopf der schwierigen Thematik an, ohne Patentrezepte liefern zu wollen oder seine Interpretation zu verabsolutieren. Dennoch finden insbesondere Eltern immer wieder praxisnahe Hilfevorschläge, was dem Anspruch dieses Buches durchaus entspricht. (…) Alles in allem ist der Ratgeber zum Thema Schulangst und Schulphobie besonders für diejenigen Eltern, aber auch Lehrkräfte empfehlenswert, die hinter die Kulissen blicken wollen und sich auf die spezifische Perspektive der psychodynamischen Analyse einlassen. So erhält die Leserschaft wichtige Hinweise und Tipps (...). Nicht zuletzt wird mit dem Plädoyer für eine kooperative Haltung aller Beteiligten ein zentraler Gelingaspekt herausgestellt.«
(Simone Lechner, Thema Jugend, 2/2014)

»Theoriegestützt und erfahrungsgesättigt, den Blick stets auf die handelnden Personen und ihre Bedürfnisse gerichtet, dazu in einer Sprache, die unnötige Abstraktionen vermeidet, will das Buch sich einem möglichst großen adressatenkreis erschließen.»
(Prof. Dr. Helmwart Hierdeis, in: beziehungsweise. Informationsdienst des Österreichischen Instituts für Familienforschung)

»Hans Hopf, gelernter Volksschullehrer und später erfahrener Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut, entzaubert zunächst das Schreckenswort ›Angst‹: ›Ängste sind lebenswichtig und können Kindern darum nicht erspart werden.‹ (…) Das Buch ist klar gegliedert und mit vielen handfesten Beispielen leicht und flüssig zu lesen. Hopf meidet jedes Fachchinesisch und blickt bei allem professionellen Rat auch immer wieder auf sein eigenes, manchmal beschämendes Versagen als Lehrer zurück.«
(b+w, bildung & wissenschaft, 09/2014)

»Globales Lernen braucht den Blick auf die Kinder, die in der Schule lernen sollen. Jede Lehrkraft weiß um die Probleme, die mit den Schlagworten des Buchtitels angesprochen sind. Das Buch bietet Wege zum Verständnis und zur Bewältigung – nicht zuletzt auch deshalb, weil der Autor selbst als Lehrer gearbeitet hat, ergibt sich ein fast direkter Zugang zur Schulpraxis (…)«
(Martin Geisz, Globales Lernen)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11

Teil I: Schulangst

Angst gehört zu unserem Leben! 18

Schulängste sind reale Ängste 20

Schläge und Misshandlungen — Blick in die Vergangenheit 21
Strafen, Beschämungen und Bloßstellungen 26
Erziehung ohne Strafe? 28
Schwellensituationen, Schule und Schulpflicht 30
Michaels Erbrechen 33
Konflikte werden in Beziehungen getragen — der Lehrer als Objekt für Übertragungen 39
Die »negative Übertragung« 43
Die »positive Übertragung« 45

Belastungen durch Schulstress — macht die heutige Schule krank? 48

Was ist wirklich hilfreich in der Schule — und was nicht? 52
Prüfungsangst 54
»Träumen von der Prüfung« 54
Prüfungsängste 56
Ist eine angstfreie Kindheit vorstellbar, kann eine Schule ohne Angst realisiert werden? 59
Thomas zeigt keine Angst 60
Das von der Schule überforderte Kind 62
Was sind »Aufmerksamkeitsstörungen«? 68
Mobbing und Bullying 70
Mobbing unter Mädchen 75
Die Lust, zu entwerten 77
Ein »Täter« 79
Die »Opfer« 86
Cyber-Mobbing 89
Fremdenhass 90
Homophobie 92
Schule ist für alle da — Anpassungsbereitschaft und Toleranz 94
Zusammenfassung 95

»Schule schwänzen« 96

Teil II: Trennungsangst

Wie Trennungsangst entsteht und wie ein Kind lernt, Trennung auszuhalten 105

Bindung ist ein emotionales Band 108
Bindung, Erkundung der Welt und Autonomieentwicklung 113
Fremdeln und Trennungsangst 115
Über normale und notwendige Trennungsängste und ihre Bewältigung 118
Die große, gefährliche Welt macht Angst: Wiederannäherungsphase 121
Innere Bilder von mir und meinen Bezugspersonen: Bildung von Selbst- und Objektrepräsentanzen 122
Symbolisierung 124
Das Übergangsobjekt 127
Triangulierung 128
Angst und Aggression 129
Nicht-destruktive Aggressivität 130
Nicht-affektive Aggressivität 131
Feindselige Destruktivität (Zerstörung) 131
Aggression und Loslösung 132
Eine Idealvorstellung 135
Notwendige Trennungen 137
Krankenhaus 137
Kindertagesstätten 138

Trennungsangst — eine Angststörung 144

Regression 149
Einbruch der Symbolisierungsfähigkeit 150
Phobische Verarbeitung 150
Wie Ängste über »Somatisieren«
aus dem Bewusstsein verbannt werden können 153
Rainers Bronchitis 154
Soll Regression unterstützt werden? 157
Vermeidungsverhalten 161
Ein Sonderform des Vermeidungsverhaltens: Schlafen im elterlichen Bett 162
Angstträume: der allgegenwärtige Konflikt »Regression versus Progression« 164

Teil III: Schulphobie

Trennungsangst und Schulphobie 170

Familiensituationen bei Schulphobien 171

Die Angst vor dem Schwarzen Mann — Geschichte einer Schulphobie 173

Das auslösende Ereignis 174
Zur Lebensgeschichte des Mädchens 176
Familiengeschichte 177
Untersuchungsergebnisse 177
Diagnose 181
Therapieverlauf 181
Abschluss der Behandlung 185
Rückschau 186

Teil IV: Eltern suchen Hilfen für ihr Kind —Verhaltenstherapie oder psychodynamische Verfahren?

Lehrer und Ärzte 196
Alternative: stationäre Psychotherapie 196
Zusammenarbeit von Eltern und Therapeuten mit stationären Einrichtungen 197
Geschlechtsunterschiede 202
Zusammenfassung 203

Gedanken zum Schluss 204
Literatur 206