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Schöne Neue Lernkultur
Transformationen der Macht in der Weiterbildung. Eine gouvernementalitätstheoretische Analyse
Zugl.: Diss. Universität Potsdam
Ulla Klingovsky
Transcript
EAN: 9783837611625 (ISBN: 3-8376-1162-0)
234 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2009, zahlr. z.T. farb. Abb.
EUR 25,80 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
»Gestalte dich selbst« – so lautet das Credo einer »Neuen Lernkultur« für die Erwachsenen- und Weiterbildung. Gefordert werden variablere Lehr-Lern-Arrangements, die sich von konkreten Inhalten lösen und stattdessen Aktivität und Selbstverantwortung der lernenden Subjekte fördern sollen. Wie sich didaktisch-methodische Handlungsweisen dabei in komplexe Machtverhältnisse verstricken, dechiffriert dieses Buch mit den Mitteln einer gouvernementalitätstheoretischen Analyse.
Rezension
Gegenwärtig begründen die technisch-ökonomischen Entwicklungen und gesamtgesellschaftlichen Veränderungsprozesse im Zeichen der Globalisierung einen erneuten Reflexionsbedarf der Disziplin Erwachsenenbildung. Bietet die Erwachsenenbildung hinreichend zeitgemäße Perspektiven, um den Anforderungen einer dynamisch sich wandelnden Lebenswelt begegnen zu können? Lebenslanges Lernen erweist sich dabei als zentrale bildungspolitische Forderung. Die Aufgabenstellungen in der Didaktik der Erwachsenen- und Weiterbildung werden seit der Mitte der 1990er Jahre unter dem Begriff der "Neuen Lernkultur" diskutiert. Jeder Lernende verfügt demgemäß bereits über angemessene Praktiken, Lernprozesse zu gestalten. Dabei soll Fremdsteuerung durch Selbststeuerung abgelöst werden.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:
Lehren und Lernen, Didaktik, Erwachsenen- und Weiterbildung, Gouvernementalität, Macht
Adressaten:
Erwachsenenbildung, Weiterbildung, Erziehungswissenschaften, Sozialwissenschaften
Ulla Klingovsky (Dr. phil.) ist Erziehungswissenschaftlerin und arbeitet an der sozialwissenschaftlichen Fundierung didaktisch-methodischen Handelns in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Potsdam im Netzwerk Studienqualität Brandenburg sowie freiberufliche Trainerin und Beraterin.
WWW: www.qineb.de
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 9
2 Lernkulturen und didaktisch-methodische Transformationsprozesse 19
2.1 Bestimmungsmerkmale der Didaktik 20
2.1.1 Historische Transformationen der Gegenstands- und Funktionsbestimmung 22
2.1.2 Von alten und neuen Richtungen 23
2.2 Systematisierung didaktischer Transformationsprozesse 30
2.2.1 Bildungstheoretische Überlegungen 30
2.2.2 Realistische Wende 34
2.2.3 Zwischen Reform und Kritik 40
2.2.4 Entdeckung des Teilnehmers 43
2.2.5 Alltagswende 46
2.3 „Neue Lernkultur“ als Transformationsperspektive 48
3 Begründungsfiguren für eine „Neue Lernkultur“ 51
3.1 Lernen aus systemisch-konstruktivistischer Perspektive (Rolf Arnold) 52
3.1.1 System-Umwelt-Grenze 55
3.1.2 Von der Vermittlung zur Ermöglichung 56
3.2 Steuerungspotentiale vor einem poststrukturalistischen Hintergrund (Hermann J. Forneck) 59
3.2.1 Individualisierung von Lernwegen und Reduktion von Komplexität 62
3.2.2 Dezentrierung des Subjekts 66
3.3 Subjektwissenschaftliche Perspektive auf Lehr-Lern-Verhältnisse (Joachim Ludwig) 68
3.3.1 Subjektive Lernbegründungen und expansives Lernen 72
3.3.2 Kritisch-reflexive Lernverhältnisse 75
3.4 Aneignung im Rahmen emanzipatorischer Bildungsarbeit (Erhard Meueler) 78
3.4.1 Selbstbildung im Modus der Aneignung 80
3.4.2 Grundlinien einer dialogischen Didaktik 82
3.5 Zusammenfassung 84
4 Analytik der Gouvernementalität 87
4.1 Komponenten der Foucault’schen Machtanalytik 88
4.1.1 Wissen 89
4.1.2 Macht 92
4.1.3 Subjektivität 98
4.2 Konzept der Gouvernementalität 103
4.2.1 Begriff der Regierung 104
4.2.2 Pastorale Macht 108
4.2.3 Führung der Führung 111
4.2.4 Technologien des Selbst 113
4.3 Didaktisch-methodische Praxiskonzepte als Regierungsprogramme 116
4.3.1 Forschungsstand 117
4.3.2 Gouvernementalität der Gegenwart 119
4.3.3 Interpretative Analytik der Praxiskonzepte 121
5 Didaktisch-methodische Praktiken als Regierungstechnologie 127
5.1 Das ‚Thematische Subjekt‘ 128
5.1.1 Von autopoietischen Systemen zu kompetenten Subjekten 128
5.1.2 Regierte/dezentrierte Subjekte 132
5.1.3 Vergesellschaftete Subjekte und expansiv Lernende 135
5.1.4 Subjekte zwischen Determination und Freiheit 139
5.1.5 Zusammenfassung und Passage 142
5.2 Grundstruktur einer gouvernementalen Steuerungslogik 144
5.2.1 Strategische Führung 145
5.2.2 Freisetzung und Responsibilisierung 149
5.2.3 Transformation räumlicher Anordnungen 154
5.2.3.1 Souveräne und panoptische Räume 157
5.2.3.2 Entwicklungsoffene und flexible Räume 164
5.2.4 Zusammenfassung und Passage 168
5.3 Subjektivierung als didaktisch-methodische Regierungspraktik 174
5.3.1 Regierte Zirkulation: Ermöglichung in virtuellen Lernräumen 176
5.3.2 Reflexive Selbstbeobachtung in Selbstlernarchitekturen 181
5.3.3 Demokratisierte panoptische Beobachtung: Die Fallarbeit 186
5.3.4 Vereinbaren statt Anordnen: Der Lehr-Lern-Vertrag 190
6 Schlussbetrachtungen 197
7 Literatur 207
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