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Russland Revolution und Bürgerkrieg 1917-1921  Die Originalausgabe erschien 2022 unter dem Titel
Russland
Revolution und Bürgerkrieg 1917-1921


Die Originalausgabe erschien 2022 unter dem Titel "Russia. Revolution and Civil War, 1917–1921" bei Weidenfeld & Nicolson, London.

Aus dem Englischen von Jens Hagestedt

Antony Beevor

C. Bertelsmann , Random House
EAN: 9783570105092 (ISBN: 3-570-10509-1)
672 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 23cm, Mai, 2023, Mit zahlreichen Abbildungen und Karten

EUR 40,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Ein Meisterwerk der Geschichtsschreibung und zugleich eine schmerzliche Lektion für die Gegenwart« (Daily Telegraph)

Beklemmend aktuell mutet die Geschichte Russlands von 1917 bis 1921 an - vom Zusammenbruch des Zarenreichs über die Oktoberrevolution bis zum Bürgerkrieg zwischen »Roten« und »Weißen« -, als sich auch auf dem Boden der Ukraine im Kampf um Vorherrschaft und Einflusssphären brutalste Gewalt entlädt. Gestützt auf eine Fülle neuester Archivfunde, zeichnet Antony Beevor ein ebenso dichtes wie weitgefasstes Panorama dieser welthistorischen Epoche mit einer kaum überschaubaren Zahl an Kombattanten, die sich auf einem Terrain von Warschau bis Wladiwostok, vom Polarkreis bis zu den Grenzen des Osmanischen Reiches gegenüberstanden. In seiner eindringlichen Gesamtschau dieser Jahre erweist sich Beevor erneut als fesselnder Erzähler, der die komplexen und monströs blutigen Ereignisse mit großer epischer Kraft ordnet und aus einer Vielzahl von Perspektiven lebendig werden lässt.

Mit zahlreichen Abbildungen und Karten.

Antony Beevor, Jahrgang 1946, ist mit seinen in zahlreiche Sprachen übersetzten Büchern weltweit der erfolgreichste Autor zu historischen Themen. Er wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Wolfson History Prize, dem Samuel-Johnson-Preis und dem Pritzker Literature Award, und 2017 für seine Verdienste in den Adelsstand erhoben. Auf Deutsch sind von ihm die Bestseller erschienen: »Stalingrad« (1999), »Berlin 1945 - Das Ende« (2002), »Der Spanische Bürgerkrieg« (2006), »D-Day« (2010), »Der Zweite Weltkrieg« (2014), »Die Ardennen-Offensive 1944« (2016) und »Arnheim« (2019).
Rezension
Gestützt auf eine Fülle neuester Archivfunde zeichnet Antony Beevor ein dichtes Bild eines halben Jahrzehnts, das die Weltgeschichte des 20. Jhdts. grundlegend bestimmen sollte: Die russische Revolution und der Bürgerkrieg 1917-1921. Die Befreiung der Leibeigenen 1861 hatte wenig zur Verbesserung von deren verzweifelter Lage beigetragen. Bemühungen um eine Bodenreform führten nur in einigen Gebieten zu Ergebnissen. Die ärmeren Bauern blieben Analphabeten. Die Abwanderung in die Städte beschleunigte das Wachstum der Arbeiterklasse, des Proletariats, das die Marxisten als Vorhut der Revolution betrachteten. Die Einwohnerzahl von Sankt Petersburg, die um die Jahrhundertwende nur gut eine Million betrug, stieg bis Ende 1916 auf mehr als drei Millionen. Die Arbeiter wurden von den Eigentümern als austauschbar angesehen, da so viele Bauern darauf warteten, ihren Platz einzunehmen. Es gab kein Streikrecht und keine Entschädigung bei Entlassung. Lenins Traum aber endete in Mord, Rache und Terror - die russische Revolution von 1917 bis 1921 kostete Millionen Menschen das Leben. Durch die Darstellung läßt der Autor immer auch wieder ein Licht auf das heutige Russsland unter Putin und dessen Angriffskrieg auf die Ukraine werfen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:

»Lenins Traum endete in Mord, Rache und Terror - die russische Revolution von 1917 bis 1921 kostete Millionen Menschen das Leben. Der britische Historiker Antony Beevor entwirft daraus ein gigantisches Panorama aus Leidenschaft und Unmenschlichkeit.«
Süddeutsche Zeitung (03. Juli 2023)

»Beevor, der in nicht wenigen Archiven persönliche, subjektive Aufzeichnungen ausfindig machte, auf die er sich in erster Linie stützt, schildert gut lesbar, abwechslungsreich und multiperspektivisch ein halbes Jahrzehnt extremer Grausamkeit. Ebendiese Stimmen ›von unten‹ machen den Unterschied zu anderen Darstellungen aus […].«
Alexander Kluy, Der Standard (17. Juni 2023)

»Beevors bislang brillantestes Buch. Ein großartiges Werk, dessen Darstellung barbarischer Unmenschlichkeit ein tief bewegendes Licht auf unsere Gegenwart wirft.«
John Gray (28. Juni 2022)

»Ein Meisterwerk der Geschichtsschreibung und zugleich eine schmerzliche Lektion für die Gegenwart«
Daily Telegraph (14. Mai 2022)

»Ein wunderbar klarer Schriftsteller, der sein umfangreiches Material mit großer Verve und Souveränität strukturiert. Beevor fängt die Tragödie in faszinierender Detailschärfe ein.«
The Observer (28. Juni 2022)

»Diese Kombination aus Klarheit und Anschaulichkeit ist es, was Beevor als Historiker auszeichnet. Er scheut aber nie vor dem schwierigsten aller Themen zurück – Gewalt.«
Misha Glenny ― SUNDAY TIMES CULTURE (28. Juni 2022)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11

TEIL EINS: 1912 bis 1917

1 Der Selbstmord Europas
1912 bis 1916 19
2 Die Februarrevolution
Januar bis März 1917 27
3 Der Sturz des Doppeladlers
Februar/März 1917 41
4 Von der Autokratie zum Chaos
März/April 1917 49
5 Die schwangere Witwe
März bis Mai 1917 63
6 Die Kerenski-Offensive und die Julitage
Juni/Juli 1917 80
7 Kornilow
Juli bis September 1917 95
8 Der Oktoberputsch
September bis November 1917 115
9 Kreuzzug der Jungen – die Revolte der Junker
Oktober/November 1917 129
10 Der Kindsmord an der Demokratie
November/Dezember 1917 144

TEIL ZWEI: 1918

11 Die Form zerbrechen
Januar/Februar 1918 161
12 Brest-Litowsk
Dezember 1917 bis März 1918 174
13 Der Eismarsch der Freiwilligenarmee
Januar bis März 1918 192
14 Die Deutschen marschieren ein
März/April 1918 211
15 Feinde an der Peripherie
Frühjahr/Sommer 1918 225
16 Die Revolte der Tschechen und der linken Sozialrevolutionäre
Mai bis Juli 1918 242
17 Roter Terror
Sommer 1918 260
18 Kämpfe an der Wolga und die Rote Armee
Sommer 1918 269
19 Von der Wolga bis Sibirien
Herbst 1918 285
20 Die Mittelmächte ziehen ab
Herbst/Winter 1918 303
21 Das Baltikum und Nordrussland
Herbst/Winter 1918 317

TEIL DREI: 1919

22 Der verhängnisvolle Kompromiss
Januar bis März 1919 331
23 Sibirien
Januar bis Mai 1919 346
24 Don-Region und Ukraine
April bis Juni 1919 357
25 Murmansk und Archangelsk
Frühling/Sommer 1919 373
26 Sibirien
Juni bis September 1919 380
27 Baltischer Sommer
Mai bis August 1919 396
28 Der Marsch auf Moskau
Juli bis Oktober 1919 409
29 Baltische Überraschung
Herbst 1919 426
30 Sibirischer Rückzug
September bis Dezember 1919 434
31 Der Wendepunkt
September bis November 1919 446
32 Rückzug im Süden
November/Dezember 1919 462

TEIL VIER: 1920

33 Der große sibirische Eismarsch
Dezember 1919 bis Februar 1920 479
34 Der Fall von Odessa
Januar 1920 489
35 Der Schwanengesang der weißen Kavallerie
Januar bis März 1920 495
36 Wrangel übernimmt das Kommando, die Polen erobern Kiew
Frühling/Sommer 1920 513
37 Die Polen im Westen, Wrangel im Süden
Juni bis September 1920 526
38 Das Wunder an der Weichsel
August/September 1920 544
39 Die Riviera des Hades
September bis Dezember 1920 556
40 Der Tod der Hoffnung
1920/1921 570

Nachwort
Des Teufels Lehrling 582

ANHANG

Dank 587
Kartenverzeichnis 589
Glossar 590
Abkürzungen/Transliteration 592
Anmerkungen 595
Literatur 631
Register 645
Bildnachweis 668