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Rosa Luxemburg
Ein Leben
Originalverlag: Blessing, München 2018
Ernst Piper
Random House
, Pantheon
EAN: 9783570554401 (ISBN: 3-570-55440-6)
832 Seiten, paperback, 14 x 22cm, 2021, Klappenbroschur
EUR 20,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Konsequente Internationalistin, distanzierte Feministin, emanzipierte Jüdin – wer war Rosa Luxemburg?
Rosa Luxemburg war die bedeutendste Frau, die jemals in der europäischen Arbeiterbewegung gewirkt hat. 1871 im russischen Teil Polens geboren, fand sie nach dem Studium in Zürich mithilfe einer Scheinehe ihre politische Heimat in Deutschland, wo sie auf SPD-Parteitagen die einzige Frau mit einem Doktortitel war. Luxemburg gilt als die größte marxistische Denkerin ihrer Zeit. Sie kämpfte für die Diktatur des Proletariats, aber zugleich gegen den autoritären Zentralismus Lenins. Ihre Revolutionstheorie, ihr Freiheitsbegriff und ihr unbedingter Internationalismus ließen sie zur Ikone des weltweiten Protests der 1968er-Bewegung werden. Ihr berühmter Satz »Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden« wurde eine Parole der Bürgerrechtler in der untergehenden DDR. Zum 150. Mal jährt sich 2021 der Geburtstag von Rosa Luxemburg, in deren Gedanken- und Ideenwelt vieles zu finden ist, was auch heute, in einer Zeit des wieder erwachenden Nationalismus, anregend und wichtig ist.
»Ausführlich, sanft und sachlich.«
BR Kultur (12. Januar 2019)
Ernst Piper, geboren am 29. März 1952 in München. 1972 bis 1981 Studium der Geschichte und Germanistik. Promotion mit dem Hauptfach Mittelalterliche Geschichte. Langjährige Verlagstätigkeit, darunter im Piper Verlag und Pendo Verlag. Zahlreiche Publikationen. Unter anderem Herausgeber des „Historikerstreits“ und Initiator der Vortragsreihen „Der neue alte Rechtsradikalismus“ (1993) und „Kein Schlussstrich. Gegen das Vergessen“ (1996). Seit 2003 Leiter der Abteilung für Holocaust-Studien am Moses Mendelsohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam. Ernst Piper lebt mit seiner Familie in Berlin.
Rezension
„Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.“ (Rosa Luxemburg). - Diese voluminöse, ursprünglich 2018 zum 100. Todestag als Hardcover zum Preis von 32,- € erschienene Biographie liegt hiermit als Taschenbuch zum 150. Geburtstag von Rosa Luxemburg (1871-1919 ermordet) im Jahr 2021 vor. 47 Jahre alt ist die im polnischen Zamość geborene Rosa Luxemburg geworden. Ein Hüftleiden fesselte sie als kleines Mädchen für ein Jahr ans Bett, sie las und schrieb und wußte schnell wozu: gegen die Ausbeutung des Menschen. Mit 17 flieht die Abiturientin vor der russischen Geheimpolizei nach Zürich und darf als Frau in der Schweiz studieren und promoviert (!) über die industrielle Entwicklung Polens. Durch eine Scheinehe erwirbt sie die preußische Staatsbürgerschaft und zieht nach Berlin. Ihre Grundüberzeugungen lauten: Verstaatlichung von Produktionsmitteln, Bildung von Genossenschaften, Trennung von Kirche und Staat, kostenlose Schulbildung, Internationalismus, proletarische Weltrevolution.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9
I Zamosc 21
II Warschau 33
Kongresspolen, Depolonisierung, Novemberaufstand, Januaraufstand 33, Jüdischer Wohnbezirk, Pogrom von 188135, Kindheit, Krankheit, Schule 38, Oppositionsgeist, Proletariat 44
III Zürich 53
Arbeitervereine, Emigrantenszene, Universität 57, Die Schweizer Landschaft, Leo Jogiches, Georgi Plechanow 64, 3. Kongress der Sozialistischen Internationale in Zürich, Gründung der SDKP 75, Promotion, Tod der Mutter, Scheinehe, Übersiedlung nach Berlin 97
IV Die polnische Nation 107
Allein in Berlin, die nationale Frage, die Industrialisierung Polens 110, Nationalitätenfrage und Autonomie 130
V Berlin 137
Wohnungssuche, Wahlkampf 140, Revisionismusstreit, SPD-Parteitag 1898 156, Ferien in der Schweiz, Clara Zetkin, Wiedersehen mit dem Vater, Luise Kautsky, SPD-Parteitag 1899 182, Leo Jogiches kommt nach Berlin 191
VI Die polnische Sozialdemokratie 199
Provinz Posen, PPS, Leo Jogiches 204, SPD-Parteitag 1902, Wahlkampf Majestätsbeleidigung 221
VII Massenstreik 233
Der Allgemeine Jüdische Arbeiterbund, Auseinandersetzungen mit Lenin, die Russische Revolution von 1905 236, Jogiches in Krakau, Wladyslaw Feinstein, Redakteurin des Vorwärts 248, Generalstreik 267, Reise Warschau, Verhaftung, Rückreise 283, Rückkehr, SPD-Parteitag 1906, Mannheimer Abkommen 295
VIII Kostja Zetkin 305
Parteitag der SDAPR in London, Kongress der Sozialistischen Internationale in Stuttgart 317, Lehrtätigkeit an der Parteischule der SPD 330, Auseinandersetzungen mit Karl Kautsky 352
IX Dem Krieg entgegen 363
SPD-Parteitag 1910, Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus, Streit mit Lenin 366, Zweite Marokkokrise 379, Der Fall Radek 398, Spaltung der SDKPiL 406, Die Akkumulation des Kapitals 412, Preußischer Wahlrechtskampf der Fall Radek, der Tod August Bebels 419, Leipziger Volkszeitung Soldatenmisshandlungen, Paul Levi, Sozialdemokratische Korrespondenz 435, Die letzten Tage vor dem Kriegsausbruch 450
X Burgfrieden oder Klassenkampf 455
Das Ja zu den Kriegskrediten, Karl Liebknecht 457, Lenin in der Schweiz, Liebknechts Nein zu den Kriegskrediten, Mathilde Jacob, Internationale Sozialistische Frauenkonferenz in Bern, »Die Internationale« 475, Zimmerwalder Konferenz, Erste Reichskonferenz der Gruppe Internationale, Kientaler Konferenz, Bildung der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft 501, Die Krise der Sozialdemokratie, Anti-Kriegskundgebung am 1. Mai 1916 519, Verhaftung von Karl Liebknecht, Spartakus-Briefe 519, Polizeigefängnis am Alexanderplatz, militärische Sicherungshaft, Februarrevolution, Gründung der USPD, Tod von Hans Diefenbach 538, Oktoberrevolution, Januarstreik, Frieden von Brest—Litowsk 564
Exkurs: Die Russische Revolution 586
XI Die Deutsche Revolution 615
Abdankung von Kaiser Wilhelm H., Friedrich Ebert wird Reichskanzler, Kriegsende, Arbeiter- und Soldatenräte 615, Spartakusbund, Die Rote Fahne, Kampf gegen die Wahlen zur Nationalversammlung, Blutbad am 6. Dezember 625, Reichskonferenz der Arbeiter- und Soldatenräte, Gründung der KPD 641, Januaraufstand, Ermordung von Liebknecht und Luxemburg 655
XII »Ich war, ich bin, ich werde sein« 675
Editorische Notiz 693
Anmerkungen 694
Bibliografie 784
Unpublizierte Quellen 784, Schriften von Rosa Luxemburg 785, Publizierte Quellen und Literatur 786
Abkürzungen 818
Bildnachweis 821
Personenregister 824
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