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Reformpädagogik goes eLearning Neue Wege zur Selbstbestimmung von virtuellem Wissenstransfer und individualisiertem Wissenserwerb
Reformpädagogik goes eLearning
Neue Wege zur Selbstbestimmung von virtuellem Wissenstransfer und individualisiertem Wissenserwerb




Harald Eichelberger, Christian Laner, Wolf Dieter Kohlberg, Edith Stary, Christian Stary

Oldenbourg Wissenschaftsverlag
EAN: 9783486585711 (ISBN: 3-486-58571-1)
222 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2008

EUR 29,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Buch reflektiert die Erkenntnisse wesentlicher reformpädagogischer Ansätze und unternimmt den Brückenschlag zu aktuellen Lerntechnologien. Eine Moderatorin begleitet diesen Brückenschlag mit handlungsgeleiteten Diskursen, deren Hauptakteure wesentliche ReformpädagogInnen und e-learning-SpezialistInnen sind. Sie reflektieren ihre Handlungen bzw. Handlungsoptionen und regen den Einsatz von innovativen Lernmanagement- und Autorensystemen an.

Mit seinen Ausführungen ermuntert das Werk daher Lehrende wie Lernende zur Offenheit und einer

Haltung des Ausprobierens und Erkundens, die ihnen auch ermöglichen, Effekte eigener Handlungen zu verfolgen und zu reflektieren. Die Autoren wollen zu Agilität anregen, die dem Wunsch nach tiefer Erkenntnis entspricht und dem Gedanken selbst bestimmter Weiterentwicklung von Individuen Rechnung trägt, und zwar auf beiden Seiten, der der WissensträgerInnen und der ErwerberInnen.
Rezension
Da treffen zwei Begriffe aufeinander, die auf den ersten Blick gar nicht recht zueinander passen wollen: Reformpädagogik und eLearning. Letztlich geht es um eine Aktualisierung der Reformpädagogik und den Blick über den je eigenen Tellerrand hinaus. Das Buch reflektiert die Erkenntnisse wesentlicher reformpädagogischer Ansätze und unternimmt den Brückenschlag zu aktuellen Lerntechnologien. Dabei werden die reformpädagogischen Grundwerte der Offenheit und einer Haltung des Ausprobierens und Erkundens neu aktualisiert. So sollen die Mißstände im Schulwesen, wie schon zu Beginn der Reformpädagogik, auf dem Hintergrund eines humanistischen (und nicht funktionalistisch-industriellen) Menschenbildes in der Gegenwart neu kritisch reformiert werden.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Harald Eichelberger (Pädagogische Hochschule, Wien) ist Professor für Erziehungswissenschaften und Unterrichtswissenschaften an der Pädagogischen Hochschule in Wien. Ausbildung zum Montessori-Pädagogen in Wien, Tätigkeit als Montessori-Ausbildner und Betreuer von Schulversuchen zur Aktualisierung der Reformpädagogik im Regelschulwesen; Initiator des Symposiums „Lebendige Reformpädagogik“ im Oktober 1996; einschlägige Publikationen zu den Themen: Didaktik der Montessori-Pädagogik, Schulentwicklung auf der Grundlage der Reformpädagogik, Daltonplan-Pädagogik, Jenaplan-Pädagogik und Freinet-Pädagogik. Universitätslektor der University of Derby und der Universität Osnabrück. Fachliche und organisatorische Mitarbeit an EUProjekten und Leitung von EU-Projekten zur Curriculumentwicklung und zur Lehrerbildung und Lehrerfortbildung.

Christian Laner (Pädagogisches Institut für die deutsche Sprachgruppe - Bozen): Grundschullehrer aus Südtirol, zehn Jahre als Integrationslehrer tätig, seit 1996 Mitarbeiter am Pädagogischen Institut für die deutsche Sprachgruppe in Bozen, Ausbildung zum eLearning-Manager, Projektleiter des Bildungsservers blikk, Verantwortlicher für den Bereich Neue Medien in der Schule mit Schwerpunkt der Entwicklung von Modellen für die Arbeit mit Kindern mit und über Internet sowie eLearning in der Lehrerfortbildung. Organisator mehrerer zweijähriger Lehrgänge für Lehrpersonen zur „Schulentwicklung auf reformpädagogischer Basis“, unter anderem auch in Form von eLearning im europäischen Kontext, Teilnahme an verschiedenen europäischen Projekten zur Reformpädagogik und digitalen Medien, Unterrichtsentwickler nach reformpädagogischen Grundsätzen.

Wolf Dieter Kohlberg (Universität Osnabrück): Studium der Physik, Philosophie und Pädagogik. Tätigkeit als Gymnasiallehrer. Seit 1980 Erziehungswissenschaftler im Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften der Universität Osnabrück mit den Arbeitsschwerpunkten: Europäische Bildung und Erziehung – Systemvergleich und Systementwicklung, Europäische Reformpädagogik, Allgemeine Didaktik, Hochschuldidaktik, Neurobiologische Grundlagen des Lernens.

Mag. Dr. Edith Stary wurde in Wien geboren und studierte Französisch, Pädagogik, Philosophie und Psychologie in Wien. Sie promovierte 1999 in Angewandte Sprachwissenschaften an der Universität Wien (Sprachlehrforschung und Gender) und ist seit vielen Jahren im Lehrberuf in Wien tätig. Als Absolventin der ESA (European Secretary Academy) ist sie darüber hinaus ausgebildete Organisationsfachkraft. Nach ihrem Studium hat sie das Studium für GrundschullehrerInnen an der Pädagogischen Akademie des Bundes in Wien sowie die reformpädagogische Montessori-Ausbildung am Institut für ganzheitliches Lernen (D) erfolgreich absolviert. Zur Zeit leitet und entwickelt sie den multikulturellen Schulstandort Pantzergasse in 1190 Wien. Ihre inhaltlichen Arbeitsschwerpunkte sind lernendenzentrierte Wissensvermittlung, Einsatz pädagogisch begründbarer e-learning-Systeme sowie organisationales Lernen in Grundschulen.

O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Christian Stary ist Leiter des Instituts für Wirtschaftsinformatik–Communications Engineering sowie des Kompetenzzentrum Wissensmanagement an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Linz. Er ist ausgebildeter Informatiker der TU Wien und war mehrere Jahre in der Privatwirtschaft tätig. Er promovierte 1988 und habilitierte sich 1993 an der TU Wien auf dem Gebiet des Usability Engineering. Darüber hinaus war er an unterschiedlichen Universitäten in den Vereinigten Staaten, Deutschland und Österreich als Assistant bzw. Associate Professor oder Gastprofessor tätig, ehe er 1995 an die Universität Linz berufen wurde. Im Rahmen der Forschung betreut er die Schwerpunkte Advanced Distributed Learning, Organisational Learning und Adaptive Systems.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort VII
Inhalt XI

1 Einleitung 1

2 Reformpädagogik goes e-learning 5
2.1 Die Frage, die wir stellen 6
2.2 Antworten, die wir entwickeln 7

3 Objektive Didaktik versus Reformpädagogik 9
3.1 Neues Lehren und Lernen? 10
3.2 Grundsätze der objektiven Didaktik 13
3.3 Grundsätze einer reformpädagogischen Didaktik 16

4 Der Tag... 19
4.1 ... an dem die Reformpädagoglnnen 19
4.2 ... mit e-learning begannen24

5 Eine Einführung in Scholion, die konstruktivistisch-orientierte Lehr- und
Lernplattform 25
5.1 Vermitteln und Lernen 26
5.2 Kommunikation und Kooperation34

6 Wir studieren online 39
6.1 Lehrpläne inBelgien40
6.2 Reformpädagogische Schulentwicklung in Belgien42
6.2.1 Rahmenbedingungen43
6.2.2 Schularchitektur als Bestandteil der Schulentwicklung 46
6.2.3 Die architektonischen Herausforderungen 48
6.2.4 Lebensgemeinschaft und Gesellschaft50
6.3 Forum 64
6.4 Chat 67
6.5 Reflexion der online-Lernphase 69

7 Der Daltonplan 71
7.1 Entwicklungslinien der strukturgeleiteten Selbsttätigkeit 71
7.2 Das dem Daltonplan zugrunde liegende Menschenbild 73
7.3 Die Daltonprinzipienund das Pensum74
7.3.1 Lernpensen im Daltonplan 76
7.3.2 Die Gestalt(ung) von Pensen 76
7.4 Meine - Heien Parkhursts - Zugänge TU Scholion 78
7.4.1 Ich lerne mit Scholion 80
7.4.2 Konsequente Haltungen im und für den eigenen Lernprozess 80
7.4.3 Bereitschaft vorstrukturierte Lernwege zu beschreiten und die
Ergebnisverantwortlichkeit der Lehrenden zu akzeptieren 81
7.4.4 Assignments in Scholion 81
7.4.5 Vom Facharbeitsraum zur interaktiven Benutzungsschnittstelle 86
7.5 Fazit 87

8 Montessori-Pädagogik 89
8.1 Zur Organisation der Arbeit und Freiheit 89
8.2 Selbstaktivitätbzw. Aktivierung zur Selbsttätigkeit91
8.3 Vorbereitete Umgebung92
8.4 Polarisation der Aufmerksamkeit 94
8.5 In casa di nebule95
8.6 Würde ich - Maria Montessori - nun Scholion nutzen? 97
8.7 Meine persönliche Schlussfolgerung 99

9 Exemplarisches Lehren und Lernen nach Martin Wagenschein 101
9.1 Denken in Exempeln 102
9.2 Entdeckendesund erforschendes Lernen 103
9.3 Was ist ein Exemplum? 104
9.3.1 Das sokratische Element im exemplarischen Verfahren 104
9.3.2 Das genetische Element im exemplarischen Verfahren 108
9.3.3 Die Geschichte der Zahlen und des Zählens 109
9.4 Der eindimensionale Lehrgang 112
9.5 Der exemplarische Lehrgang 113
9.6 Die Auswahl eines Exemplum 115
9.7 Die Geschichte vom Mond 117
9.8 Die Realisierbarkeit von exemplarischem Lehren und Lernen in Scholion 118

10 Peter Petersen - Mein Jenaplan 121
10.1 Der Jenaplan als ein Exemplum aus der Reformpädagogik 122
10.1.1 Beschreibung des Jenaplans als Exemplum 122
10.1.2 Das dem Jenaplan zugrunde liegende Menschenbild 123
10.1.3 Die Erziehungsidee 124
10.1.4 Bedürfhisse der Kinder 125
10.1.5 Die Gestaltung der Schule 125
10.1.6 Pädagogische Situation 126
10.1.7 Vorordnungen und Bildungsgrundformen 127
10.1.8 Rhythmischer Wochenarbeitsplan 128
10.1.9 Die wesentliche Rolle von Gruppen 129
10.1.10 Leistungsnachweis 129
10.2 Exemplarisches, Vergleichbares in der Reformpädagogik129
10.3 Wie ich-Peter Petersen-Scholion nutzen würde 132
10.3.1 Selbst bestimmte Arbeit132
10.3.2 Vorordnungen und Bildungsgrundformen 133
10.3.3 Arbeit im Dokumentationszentrum und in der Bibliothek 133
10.3.4 Planung mit den Studierenden - Führung durch die Lehrperson 134
10.3.5 Gruppierung und Altersheterogenität 134
10.3.6 Rückmeldungen 135
10.4 Meine Zusammenfassung und Schlussfolgerung 135

11 Freinet-Pädagogik 137
11.1 Pädagogische Grundgedanken 138
11.2 Die Bedeutung von Arbeit in der Erziehung 140
11.3 Ateliers als Ausdruck von Lebenswirklichkeit 141
11.4 Die Bedeutung von Text 144
11.5 Die Interessenkomplexe 147
11.6 Kooperation 148
11.7 Wie ich Scholion einsetzen würde 149

12 Mathetik - die Lehre vom Lernen 153
12.1 Zur Entstehung 153
12.2 Begründungszusammenhänge im Kontext von Didaktik-Ansätzen 155
12.2.1 Erkenntnis (Lernen) als Konstruktion 156
12.2.2 Unterstützung von Selbstorganisation 157
12.2.3 Lernendengesteuerter Zugang zu Vermittlungsprozess 158
12.2.4 Pluralität der Wirklichkeitskonstruktion 159
12.2.5 Konstruktion holistischer Weltbilder 159
12.2.6 (In-)Frage-Stellen als Wissenskonstruktion 160
12.2.7 Differenzvielfalt 160
12.2.8 Irrtum als konstruktives Wissenskonstrukt 161
12.2.9 Kopplung von Kognition mit Emotion 162
12.2.10 Fazit 164
12.3 Die Mathetik im Kontext von Bildungszielen 164
12.3.1 Erwerb sinnhaften Wissens 164
12.3.2 Erwerb anwendungsfähigen Wissens 165
12.3.3 Erwerb variabel nutzbarer Schlüsselqualifikationen 165
12.3.4 Erwerb von Lernkompetenz 165
12.3.5 Komplementarität von vertikalem und horizontalem Lerntransfer 166
12.4 MathetikgeleitetesHandehil66
12.4.1 Die Praxis von selbst organisiertem Lernen 166
12.4.2 Situiertes Lernen 171
12.4.3 Brain-based learning and teaching 175

13 Die mathetische Gestaltung von e-learning 179
13.1 Von der Organisation der Freiheit 180
13.2 ... zum Lernen in Freiheit 187
13.3 Strukturgeleitetes Vorgehen 189

Epilog zur Zukunft 195
Referenzen 197
Abbildungsverzeichnis 205
Autorinnen 207