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Ravenna
Hauptstadt des Imperiums, Schmelztigel der Kulturen
Judith Herrin
Wissenschaftliche Buchgesellschaft
EAN: 9783806244168 (ISBN: 3-8062-4416-2)
640 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, September, 2022, 31,20€ für Mitglieder
EUR 39,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
„Ein Meisterwerk“
Peter Frankopan
Das große Porträt der Hauptstadt des frühchristlichen Europa: Ravenna war in der Spätantike Schmelztiegel der griechisch, lateinischen, christlichen und barbarischen Kulturen und Dreh- und Angelpunkt zwischen Ost und west. Davon zeugen die überwältigend schönen Kirchen und Mosaiken, die dieser Band in prächtigen Farbabbildungen zeigt. Ungewöhnlich detailreich kann die Meistererzählerin Judith Herrin auch von den Menschen dieser Zeit berichten: von Kaiser:innen und Königen, Bischöfen und Gelehrten, Ärzten und Handwerkern.
„Ungeheuer lebendig geschrieben … Von Wagenrennen bis Schlägereien zwischen Nachbarschaftsbanden werden die Leser lebhaft daran erinnert, dass Ravenna bei aller Erhabenheit in seiner Blütezeit ein von menschlichen Schwächen gezeichneter, fieberhaft geschäftiger Ort war.“ THE ECONOMIST
„Ein herrlichen Buch mit prächtigen Farbabbildungen der Kirchen und Mosaiken von Ravenna. Diese Relikte aus ferner Zeit sind das Fundament, auf dem das moderne Europa steht.“ SUNDAY TIMES
Rezension
Die in Italien liegende Stadt Ravenna war in der Phase des Übergangs von der Spätantike zum Frühmittelalter eine byzantinische Metropole. Davon zeugen berühmte Bauten in der Stadt wie das „Mausoleum“ der Galla Placida, das Theoderich Mausoleum, die Palastkirche Sant‘ Apollinare oder die Kirche San Vitale. Ravenna bildete ein kulturelles Zentrum, in dem sich zwischen dem 4. und 9. Jahrhundert lateinische, griechische, christliche und andere Kulturen amalgierten. Von 402 bis 476 residierten in Ravenna die weströmischen Kaiser, zudem war die Stadt seit dem 5. Jahrhundert Erzbischofssitz. 568 wurde sie Hauptstadt des Exarchats von Ravenna, also ein byzantinischer Verwaltungsbezirk auf dem italienischen Festland. Wie kam es zur kulturellen Entwicklung in der Stadt? Welchen Anteil hatten die Kaiser:innen daran? Wie entwickelte sich das frühe Christentum in Ravenna? Welche konkurrierenden Mächte wirkten in der Stadt?
Wissenschaftlich fundierte Antworten auf diese Fragen liefert Judith Herrin (*1942) in ihrer 2020 publizierten Monographie „Ravenna. Capital of Empire, Crucible of Europe“. Diese wurde mit dem Duff Cooper-Preis 2020 ausgezeichnet und von Times Literary Supplement, Spectator und Telegraph zum Book of the Year gewählt. 2022 erschien das preisgekrönte Werk in der deutschen Übersetzung von Cornelius Hartz bei wbgTheiss, einem Imprint der wissenschaftlichen Buchgesellschaft, unter dem Titel „Ravenna. Hauptstadt des Imperiums, Schmelztiegel der Kulturen“. Bekanntheit erlangte die 2008 emeritierte Professorin für Spätantike und Byzantinische Studien am King`s College in London auch durch ihre Bücher „The Formation of Christendom“(1987), „Unrivalled Influence: Woman and Empire in Byzantinum“(2013) sowie ihr ins Deutsche übersetzte Buch „Byzanz. Die erstaunliche Geschichte eines Imperiums“(2013/2022). Ihr aktuelles Werk zu Ravenna zeichnet sich wieder durch sehr gute Verständlichkeit aus; es nimmt jede und jeden mit auf eine faszinierende Reise in die kulturelle Hauptstadt von 390 bis 813. Lehrkräfte der Fächer Geschichte und Latein werden durch die vorliegende Monographie motiviert, sich in ihrem Fachunterricht oder in einem fächerübergreifenden Projekt mit dem Kulturtransfer in den Jahrhunderten problemorientiert auseinanderzusetzen.
Fazit: Judith Herrin leistet mit ihrer monumentalen Monographie „Ravenna“ einen wichtigen Beitrag zur Würdigung einer der kulturell wirkungsmächtigsten Metropolen im Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter. Dadurch gelingt der renommierten Byzantinistin eine historisch differenzierte Perspektive auf den Kulturaustausch in dieser dynamischen Zeit.
Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das große Porträt der Hauptstadt des frühchristlichen Europa
Ravenna war vom 5. bis 8. Jahrhundert Treffpunkt der griechischen, lateinischen, christlichen und barbarischen Kulturen und Dreh- und Angelpunkt zwischen Ost und West. Während Rom sich provinzialisierte, erlebte die neue Hauptstadt des Weströmischen Reiches eine Blütezeit. Ungewöhnlich detailreich erzählt Judith Herrin auch von den Menschen dieser Zeit: von Kaiserinnen und Königen, Bischöfen und Gelehrten, Ärzten und Handwerkern.
Detailreich und lebendig: Porträt der Hauptstadt des frühchristlichen Europa
Ravennas Aufstieg ist eng verknüpft mit dem Niedergang Roms und den Invasionen der Hunnen und Goten
Auch eine Geschichte der Spaltungen und Glaubenskämpfe im frühen Christentum
Meisterlich erzählt und ausgezeichnet mit dem Duff Cooper-Preis 2020
Steinerne Zeugen der Vergangenheit: die Kirchen und Mosaiken Ravennas in prächtigen Farbabbildungen
Aufstieg und Niedergang der Stadt an der Adria zwischen 402 und 751 n. Chr.
Als im Jahr 402 n. Chr. eindringende Stämme aus dem Norden Mailand belagerten, verlegte der weströmische Kaiser Honorius den Regierungssitz nach Ravenna. Bis ins Jahr 751 war die goldglänzende Stadt an der Adria zunächst die Hauptstadt des Weströmischen Reiches, dann die des riesigen Königreichs des Goten Theoderich und schließlich das Zentrum der byzantinischen Macht in Italien. Die überwältigend schönen Kirchen mit ihren Mosaiken, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, zeugen von dieser Zeit des Umbruchs, aus der das christliche Europa hervorging.
Meisterlich porträtiert die vielfach ausgezeichnete Althistorikerin und Byzantinistin Judith Herrin diese Stadt und ihre Bewohner in der Epoche des Übergangs zwischen Spätantike und Frühmittelalter.
Aus dem Engl. von Cornelius Hartz. 2022. 640 S. einschl. 62 farb. Abb., 15,5 x 23 cm, geb. mit SU. wbg Theiss, Darmstadt.
Inhaltsverzeichnis
Anmerkung zu den Schreibweisen 11
Karten 12
Einführung 17
1 Ravennas Aufstieg zur Hauptstadt
des Weströmischen Reiches 28
TEIL 1 390-450
Galla Placidia
2 Galla Placidia, die theodosianische Prinzessin 44
3 Honorius und die Entwicklung Ravennas 52
4 Galla Placidia am kaiserlichen Hof 62
5 Galla Placidia, Baumeisterin und Kaiserinmutter 76
TEIL 2 450-493
Der Aufstieg der Bischöfe
6 Valentinian III. und Bischof Neon 94
7 Sidonius Apollinaris in Ravenna 105
8 Romulus Augustulus und König Odoaker 111
TEIL 3 493-540
Theoderich der Gote, arianischer König von Ravenna
9 Theoderich, der Ostgote 122
10 Theoderichs Königreich 136
11 Theoderich, der Diplomat 153
12 Theoderich, der Gesetzgeber 163
13 Amalasuntha und das Vermächtnis des Theoderich 177
8
TEIL 4 540-570
Justinian I. und die Feldzüge in Nordafrika und Italien
14 Beiisar erobert Ravenna 190
15 San Vitale, Inbegriff des Frühchristentums 200
16 Narses und die Pragmatische Sanktion 216
17 Erzbischof Maximianus, Bollwerk des Westens 227
18 Erzbischof Agnellus und die Beschlagnahme
der arianischen Kirchen 235
TEIL 5 568-643
König Alboin und die Eroberung durch die Langobarden
19 Alboin marschiert ein 248
20 Das Exarchat von Ravenna 261
21 Gregor der Große und Ravenna 272
22 Isaacius, der armenische Exarch 280
23 Der Arzt Agnellus 290
TEIL 6 610-700
Die islamische Expansion
24 Die arabischen Eroberungen 298
25 Konstans II. auf Sizilien 309
26 Das sechste ökumenische Konzil 323
27 Der anonyme Kosmograf von Ravenna 332
TEIL 7 685-725
Die beiden Regierungszeiten von Justinian II.
28 Die Trullanische Synode 344
29 Der heldenhafte Erzbischof Damianus 355
30 Das turbulente Leben von Erzbischof Felix 365
9
TEIL 8 700-769
Ravennas allmählicher Abstieg
31 Leo III. und die Niederlage der Araber 376
32 Die Anfänge des Bilderstreits 387
33 Papst Zacharias und die Eroberung Ravennas
durch die Langobarden 397
34 Erzbischof Sergius übernimmt die Kontrolle 404
TEIL 9 756-813
Karl der Große und Ravenna
35 Die lange Herrschaft von König Desiderius 416
36 Karl der Große in Italien, 774-787 427
37 Eine Statue für Aachen, ein silberner Tisch für Ravenna 440
Ravennas glanzvolles Erbe 454
Anhang 469
Dank 469
Konkurrierende Mächte in Ravenna 472
Anmerkungen 478
Bildnachweis (Tafelteil) 575
Register 578
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