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Qualitative Sozialforschung Ein Arbeitsbuch
Qualitative Sozialforschung
Ein Arbeitsbuch




Aglaja Przyborski, Monika Wohlrab-Sahr

Reihe: Lehr- und Handbücher der Soziologie


Oldenbourg Wissenschaftsverlag
EAN: 9783486585094 (ISBN: 3-486-58509-6)
403 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2008

EUR 34,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Buch gibt eine Einführung in Grundlagen und Praxis qualitativer Forschung. Es wird ein Bogen gespannt von der ersten Konzeption eines Forschungsvorhabens über Fragen der Erhebung, des Sampling, der Auswertung und Verallgemeinerung bis hin zur Niederschrift der Ergebnisse. Das Buch geht auf die Besonderheiten methodologischer Ansätze ein, arbeitet aber auch ihre Gemeinsamkeiten und Synergien heraus. Gemeinsame Probleme quantitativer und qualitativer Zugänge bleiben dabei nicht ausgespart.

Das Buch richtet sich an Studierende der Sozial-, Wirtschafts-, Human- und Kulturwissenschaften.

Das Buch gibt eine Einführung in Grundlagen und Praxis qualitativer Forschung. Es wird ein Bogen gespannt von der ersten Konzeption eines Forschungsvorhabens über Fragen der Erhebung, des Sampling, der Auswertung und Verallgemeinerung bis hin zur Niederschrift der Ergebnisse. Die Autorinnen gehen auf die Besonderheiten methodologischer Ansätze ein, arbeiten aber auch ihre Gemeinsamkeiten und Synergien heraus. Gemeinsame Probleme quantitativer und qualitativer Zugänge bleiben dabei nicht ausgespart.

»Das Buch richtet sich an Studierende der Sozial-, Wirtschafts- und Humanwissenschaften.«

Aglaja Przyborski

ist seit 2000 Universitätsassistentin am Institut für Publizistik-und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien und Psychotherapeutin in freier Praxis.

Monika Wohlrab-Sahr

ist seit 2006 Professorin für Kultursoziologie an der Universität Leipzig.
Rezension
Ohne qualitative Forschung geht heute auch in den Geisteswissenschaften fast nichts mehr; die Empirie hat auch sie eingeholt. Dieses Buch will den gesamten Prozess qualitativer Forschung begleiten - von den ersten Anfängen bis zur Ergebnissicherung: Wie praktiziere ich einen bestimmten Schritt im Forschungsprozess? Und was tue ich miut welchern Konsequenzen, wenn ich mich für dieses Vorgehen anstelle eines anderen entscheide? Das Buch führt in Grundlagen und Praxis qualitativer Forschung ein und gibt konkrete Hilfestellung bei den einzelnen Forschungsschritten. Dabei wird der gesamte Forschungsbogen nachgezeichnet: Die Darstellung beginnt bei der Konzeption des Forschungsvorhabens und der Entwicklung einer Fragestellung, setzt fort mit Fragen des Feldzugangs und der Einführung in verschiedener Arten der Erhebung und Dokumentation, behandelt Formen des Sampling und wichtige Auswertungsverfahren und endet mit dem Problem der Generalisierung von Befunden und der adäquaten Niederschrift der Ergebnisse. Die Autorinnen gehen dabei auf die Besonderheiten methodologischer Ansätze ein, arbeiten aber auch deren Gemeinsamkeiten und Synergien heraus. Schulendifferenzen werden nicht vernachlässigt, aber durch die Herausarbeitung grundlegender Prinzipien rekonstruktiver Forschung in einen verbindenden Rahmen gestellt. Auch die gemeinsamen Probleme quantitativer und qualitativer Zugänge und deren unterschiedliche Lösungsformen bleiben dabei nicht ausgespart. Die methodologischen Probleme wie auch alle Erhebungsverfahren und Auswertungsschritte werden in dem Buch an zahlreichen Beispielen verdeutlicht und exemplarisch vorgeführt. Insofern bietet das Buch sowohl eine Hilfestellung bei der Reflexion forschungspraktischer Entscheidungen wie auch eine Anleitung für die konkrete Durchführung der entsprechenden Forschungspraxis.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Autor(en)
Aglaja Przyborski ist seit 2000 Universitätsassistentin am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien und Psychotherapeutin in freier Praxis. Sie hat an der Universität Wien im Fach Psychologie promoviert. Von 1995 bis 2000 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Qualitative Bildungsforschung der FU Berlin, von 1991 bis 1994 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universitätsklinik für Tiefenpsychologie in Wien. Sie hat langjährige internationale Erfahrung in der Forschungsberatung, der universitären Ausbildung in qualitativen Methoden sowie mit der Arbeit in Forschungswerkstätten. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen die Weiterentwicklung rekonstruktiver Methoden der Sozialforschung, die Gesprächs- und Interaktionsforschung, interkulturelle Kommunikation und Milieuforschung, Jugendforschung und Medienforschung.
Monika Wohlrab-Sahr ist seit 2006 Professorin für Kultursoziologie an der Universität Leipzig, von 1999 bis 2006 war sie dort als Professorin für Religionssoziologie tätig. Sie hat an der Universität Marburg in Soziologie promoviert und an der Freien Universität Berlin habilitiert. Sie war Gastwissenschaftlerin an der University of California in Berkeley und Fernand-Braudel-Fellow am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Biographieforschung, der Religionssoziologie, der Kultursoziologie und der Qualitativen Methoden. Sie hat langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Forschungswerkstätten und in der Ausbildung im Bereich qualitativer Methoden.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis 11
Tabellenverzeichnis 13

1 Erkenntnisinteresse, methodologische Positionierung, Forschungsfeld, Methode 15

1.1 Formulierung des Erkenntnisinteresses und der Fragestellung 15
1.2 Methodologische Positionierung 18
1.3 Bestimmung des Forschungsfeldes 20
1.4 Methodenwahl 21

2 Methodologie und Standards qualitativer Sozialforschung 25

2.1 Ausgangspunkt: Common-Sense-Konstruktionen 26
2.2 Zugang: Methodisch kontrolliertes Fremdverstehen 28
2.3 Analyseeinstellungen: Subjektiver Sinn versus Struktur der Praxis 32
2.4 „Klassische" Gütekriterien: Validität, Reliabilität und Objektivität 35
2.4.1 Validität 36
2.4.2 Reliabilität 38
2.4.3 Objektivität 40
2.5 Weiter reichende Qualitätsstandards: Metatheoretische Fundierung und Generalisierbarkeit 42
2.5.1 Forschungsablauf der hypothesenprüfenden Verfahren 42
2.5.2 Forschungsablauf rekonstruktiver Verfahren 43
2.6 Methodenentwicklung und Methodenaneignung: Praxeologie 48
2.7 Transdisziplinarität und Verbindung von Grundlagen- und Anwendungswissenschaft 50

3 Im Feld: Zugang, Beobachtung, Erhebung 53

3.1 Felderschließung und teilnehmende Beobachtung 53
3.1.1 Qualitative Forschung ist Feldforschung! 53
3.1.2 Was und wer gehört zum Feld? 54
3.1.3 Wie bekommt man Zugang zum Feld? 56
3.1.4 Die eigene Rolle im Feld: Das Problem der teilnehmenden Beobachtung 58
3.2 Beobachtungsprotokolle 63
3.2.1 Wie protokolliert man Beobachtungen? 63
3.2.2 Wo und wann schreibt man seine Protokolle? 66
3.3 Allgemeine Prinzipien und forschungspraktische Schritte bei der Erhebung sprachlichen Datenmaterials 67
3.3.1 Feldkontakt: Erste Gespräche mit Informanten und möglichen Interviewpartnern. 67
3.3.2 Strategien der Gewinnung von Interviewpartnern und Teilnehmerinnen an
Gruppendiskussionen 72
3.3.3 Kommunikation zur Vereinbarung von Terminen für die Erhebung 73
3.3.4 Erhebungsort und Rahmenbedingungen der Erhebung 76
3.3.5 Technische Geräte 79
3.3.6 Erhebungssituation: Kommunikation in der Rolle der Interviewerin oder
Gruppendiskussionsleiterin 80
3.3.7 Spezielle Probleme und Verhalten während der Erhebung 88
3.4 Spezielle Formen des Interviews und der Erhebung 91
3.4.1 Narrative Interviews 92
3.4.2 Gruppendiskussionen 101
3.4.3 Gruppendiskussionen und Interviews mit Kindern 115
3.4.4 Paar- und Familieninterviews, Familiengespräche 122
3.4.5 Experteninterviews 131
3.4.6 Offene Leitfadeninterviews 138
3.4.7 Fokussierte Interviews/Fokusgruppeninterviews 145
3.4.8 Authentische Gespräche 155
3.5 Datensicherung: Transkription 160
3.5.1 Prinzipien der Transkription gesprochener Sprache 162
3.5.2 TiQ - ein Transkriptionssystem zur Erfassung von Gesprächen für eine rekonstruktive Auswertung 164
3.5.3 HIAT auf der Basis von EXMARaLDA: Ein hoch ausdifferenziertes Transkriptionssystem 167
3.5.4 Prinzipien und Techniken der Transkription von Filmen 168
3.5.5 MoViQ: Ein Transkriptionssystem zur Erfassung von Filmen für eine rekonstruktive Auswertung 169

4 Sampling 173

4.1 Sampling und Repräsentativität: Wofür stehen die ausgewählten Fälle? 173
4.2 Was bedeutet Sampling? 174
4.3 Samplingeinheiten und Beobachtungseinheiten 176
4.4 Formendes Sampling in qualitativen Untersuchungen 177
4.4.1 Theoretical Sampling 177
4.4.2 Sampling nach bestimmten, vorab festgelegten Kriterien 178
4.4.3 Snowball-Sampling 180
4.5 Zur Kombinierbarkeit von Samplingverfahren 181
4.6 Wann hat man genügend Fälle? 182

5 Auswertung 183

5.1 Grounded-Theory-Methodologie 184
5.1.1 Entstehungshintergrund des Verfahrens 186
5.1.2 Bevorzugte und mögliche Erhebungsinstrumente 189
5.1.3 Theoretische Einordnung 190
5.1.4 Theoretische Grundprinzipien und methodische Umsetzung 193
5.1.5 Schritte der Auswertung 206
5.2 Narrationsanalyse 217
5.2.1 Entstehungshintergrund des Verfahrens 217
5.2.2 Bevorzugte und mögliche Erhebungsinstrumente 219
5.2.3 Theoretische Einordnung 220
5.2.4 Theoretische Grundprinzipien und methodische Umsetzung 221
5.2.5 Schritte der Auswertung und Interpretationsbeispiel 231
5.3 Objektive Hermeneutik 240
5.3.1 Entstehungshintergrund des Verfahrens 240
5.3.2 Theoretische Einordnung 241
5.3.3 Bevorzugte und mögliche Erhebungsinstrumente 245
5.3.4 Theoretische Grundprinzipien und methodische Umsetzung 246
5.3.5 Schritte der Interpretation 260
5.3.6 Interpretationsbeispiel: Schuhe ausziehen oder nicht? 265
5.4 Die dokumentarische Methode 271
5.4.1 Entstehungshintergrund des Verfahrens 271
5.4.2 Bevorzugte und mögliche Erhebungsinstrumente sowie Anwendungsfelder 272
5.4.3 Theoretische Einordnung 274
5.4.4 Theoretische Grundprinzipien und methodische Umsetzung 277
5.4.5 Schritte der Interpretation: Auswertungspraxis (Texte) 286
5.4.6 Interpretationsbeispiel: Gespräch mit zwei jungen Frauen 299
5.5 Interpretation fremdsprachigen Materials 308

6 Generalisierung 311

6.1 Was ist das Problem? Worum geht es bei der Generalisierung? 313
6.2 Grundmodelle der Generalisierung 316
6.2.1 Deduktives Erklären vs. Rekonstruktion von Konfigurationen und Mechanismen316
6.2.2 Formen der Generalisierung 318
6.3 Idiographik oder Nomothetik? Ein historischer, aber systematisch aufschlussreicher Kontrast 322
6.3.1 Individualisierung vs. Generalisierung 322
6.3.2 Gesetzeswissenschaften und Wirklichkeitswissenschaften 325
6.3.3 Der Idealtypus als Mittel verstehenden Erklärens 328
6.4 Verwendung idealtypischer Konstruktion in der Forschung 332
6.5 Anwendung: Vom Fall zum Typus 335
6.5.1 Fallstruktur und Typus 335
6.5.2 Elemente der Idealtypenkonstruktion als Methode: Abstrahierung, Kontextualisierung, Kohärenzstiftung 336
6.5.3 Metatheoretische Kategorien 337
6.6 Christine Späth als exemplarischer Fall des Typus „Individualisierung" 338
6.6.1 Metatheoretische Kategorien der Biographieanalyse 338
6.6.2 VomFall zum Typus 340

7 Darstellung rekonstruktiver Ergebnisse 351

7.1 Zur Relevanz der Darstellung 351
7.2 Gütekriterien und Darstellung 353
7.3 Die Erzählperspektive 354
7.4 Darstellungsformate, -elemente und -aufbau 358
7.5 Darstellung von Interpretationen, Fällen und komparativen Analysen 361

Literatur 365
Personenverzeichnis 389
Sachverzeichnis 393