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Die Praxis der Qualitativen Inhaltsanalyse
Die Praxis der Qualitativen Inhaltsanalyse



UTB
EAN: 9783825282691 (ISBN: 3-8252-8269-4)
299 Seiten, kartoniert, 17 x 24cm, 2005

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Qualitative Inhaltsanalyse zählt zu den am häufigsten angewandten qualitativ orientierten Auswertungsmethoden in Psychologie, Pädagogik, Soziologie, wird aber auch in Kommunikationswissenschaft, Literaturwissenschaft und weiteren Kulturwissenschaften eingesetzt, die systematisch mit der Analyse von Texten arbeiten. Zum ersten Mal wird hier ein Band vorgestellt, der konkrete Anwendungsbeispiele unter inhaltlichen und methodischen Gesichtspunkten vorstellt und diskutiert. Es zeigt sich, dass eine theoriegeleitete und regelgeleitete, interpretative Analyse von Text ein tieferes Verständnis des Gegenstandsbereiches und gleichzeitig verallgemeinerbare Forschungsergebnisse ermöglicht.



Das Buch der Begleitband zu Ph. Mayering: Qualitative Inhaltsanalyse – Grundlagen und Techniken (8. Auflage) im selben Verlag.
Rezension
Der vorliegende Band aus dem behandelt einer der anerkanntesten Auswertungsmethoden qualitativer Forschung. Die Qualitative Inhaltsanalyse zählt im Unterschied zur theoriebildenden Auswertungsverfahren wie der Grounded Theory oder der Prozessstrukturanalyse und im Unterschied zu tiefenstrukturellen Datenauswertungsverfahren wie psychoanalytischer Textinterpretation, Objektiver Hermeneutik und Diskursanalyse zu den Methoden der Datenauswertung. Sie ist eine Technik, deren Ursprünge in den amerikanischen Kommunikationswissenschaften der 1920er Jahre liegen. Das Verfahren der Qualitiativen Inhaltsanalyse findet mittlerweile in zahlreichen wissenschaftlichen Disziplinen Anwendung: neben Literaturwissenschaft auch in der Psychologie, Soziologie, Gesundheitswissenschaft, Medizin.
Auf erziehungswissenschaftlicher Seite wurde diese Methode Anfang der 1980er Jahren von Philipp Mayering, Professor für Psychologische Methodenlehre an der Universität Klagenfurt, weiterentwickelt. Sein 1983 erstmals publiziertes Buch liegt mittlerweile in der achten Auflage unter dem Titel vor. Das neue von Mayering zusammen mit Michaela Gläser-Zikuda, Hochschulassistentin am Institut für Erziehungswissenschaft an der PH Ludwigsburg, herausgegebenen Buch, bildet den Begleitband zu dem der qualitativen Inhaltsanalyse.
Während sich in der Erziehungswissenschaft über Jahre quantitative und qualitative Forschungsmethoden unversöhnlich gegenüberstanden, wird seit ungefähr einem Jahrzehnt in der deutschen Erziehungswissenschaft eine (Krüger) gefordert. Eine Beispiel für diese Integration unterschiedlicher Methodologien ist die Qualitative Inhaltsanalyse. Bei den vorliegenden Abhandlungen des Buches handelt es sich um Arbeiten bzw.Vorträge, die auf den ersten beiden Workshops zur Qualitativen Inhaltsanalyse an der PH Ludwigsburg zurückgehen. Darunter finden sich Aufsätze, die von einer induktiven und deduktiven Kategorienentwicklung ausgehen oder beides miteinander kombinieren.
Wie jede Methode der Datenauswertung hat auch die qualitative Inhaltsanalyse ihre Grenzen. Es besteht nämlich die Gefahr, dass dieser Ansatz, wie der Erziehungswissenschaftler Heinz-Hermann Krüger hervorhebt,
Das Buch von Mayering und Gläser-Zikuda ist nicht nur ein Werk, dass für Wissenschaftler, die in diesem Bereich arbeiten, von Bedeutung ist, sondern auch für in Schul- und Unterrichtspraxis stehende Lehrer. In Zukunft wird dem Lehrer die Verpflichtung auferlegt werden seinen Unterricht regelmäßig zu evaluieren. Dieses erfordert, wenn er nicht dem oberflächlichen Instrumentarium von Fragebögen oder wissenschaftlich höchst zweifelhaften Evaluationstechniken verfallen möchte, grundlegende Kenntnisse in Theorien und Methoden der Schul- und Unterrichtsforschung. Dafür liefert der vorliegende Band zahlreiche Beispiele. Er zeigt, wie man konkret die Qualitative Inhaltsanalyse in seinem Unterricht anwendet. Aus den dargestellten Gründen kann dieses Buch Lehrern, die auf eine fundierte Evaluation Wert legen, nur empfohlen werden.

Dr. Marcel Remme, lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo
Kurzbeschreibung
Zum ersten Mal wird hier ein Band vorgestellt, der konkrete Anwendungsbeispiele unter inhaltlichen und methodischen Gesichtspunkten vorstellt und diskutiert. Es werden u.a. Phantasien von Grundschulkindern, Lern- und Emotionstagebücher von Schülern, offene Interviews mit Lehrer/innen und Schüler/innen, bildliche Zeitschriftenwerbung, retrospektive Interviews mit Opfern sexueller Gewalt, Familiengespräche über die nationalsozialistische Vergangenheit bis hin zu Liebesbriefen analysiert.

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis


Philipp Mayring
Neuere Entwicklungen in der qualitativen Forschung und der Qualitativen Inhaltsanalyse 7

Werner Knapp
Die Inhaltsanalyse aus linguistischer Sicht 20

Bernward Lange
Imagination aus der Sicht von Grundschulkindern 37

Helga Haudeck
Wie >paucken< Schüler und Schülerinnen Vokabeln für den Fremdsprachenunterricht wirklich? 84

Birgit Szczyrba
Perspektivenübernahme als Forschungsgegenstand und qualitatives methodisches Werkzeug 105

Bernd Reinhoffer
Lehrkräfte geben Auskunft über ihren Unterricht 123

Thomas Bickelhaupt
Das imaginäre Museum in der Werbung 142

Thomas Häcker, Claudia Eysel, Sabine Bergmann
Strategien zur Schulbewältigung von Schülern aus Sicht der Lehrer 155

Harald Gropengießer
Qualitative Inhaltsanalyse in der fachdidaktischen Lehr-Lernforschung 172

Uwe Maier
Lehrerverhalten und Emotionen aus der Sicht von Schülern 190

Christian Michalski
Funktion und Bewertung des ambulanten Psychiaters durch schizophrene Patienten 207

Silke-Brigitta Gahleitner
Doppelt hinschauen 222

Lieselotte Denner
Qualitative Inhaltsanalyse am Beispiel schulischer Beratungsforschung 235

Olaf Jensen
Induktive Kategorienbildung als Basis Qualitativer Inhaltsanalyse 255

Cornelia Rohde-Höft
Sozialsemantik der Liebesbeziehung 276

Michaela Gläser-Zikuda
Zum Ertrag Qualitativer Inhaltsanalyse in Pädagogik und Psychologie 286

Über die Autorinnen und Autoren 297