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Philosophie lehren Ein Buch zur philosophischen Hochschuldidaktik
Philosophie lehren
Ein Buch zur philosophischen Hochschuldidaktik




Sebastian Luft

Meiner Hamburg
EAN: 9783787336388 (ISBN: 3-7873-3638-9)
214 Seiten, paperback, 13 x 21cm, 2019

EUR 19,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Haben Sie auch im Studium sterbenslangweilige Veranstaltungen in Philosophie besucht? Und das, obwohl Sie mit Begeisterung für dieses Fach brannten, seitdem Sie als Teenager ihre ersten Bücher großer Denker verschlungen haben? Dieses (nicht immer streng wissenschaftlich gehaltene) Buch will eine Handreichung für die philosophische Lehre an der Hochschule bieten: Es richtet sich an alle, die ihr Fach lieben und die Wege und Hinweise suchen, ihre Lehre zu verbessern oder innovativer zu gestalten.

Der Autor, der an zahlreichen Universitäten beiderseits des Atlantik gelehrt hat, reflektiert u.a. die Probleme der Einführung in die Philosophie, den Unterschied zwischen Fach- und Hochschuldidaktik, effektive Gesprächsführung und die Weise, wie man Philosophie im Seminar behandeln kann. Ein Kapitel gibt Tipps zum Umgang mit schwierigen Situationen umgehen kann, ein anderes Thema »Gender«.
Rezension
Der vorliegende Band beleuchtet die Situation der Hochschuldidaktik im Fach Philosophie und gibt praktische Hilfen, Philosophie an der Hochschule zu lehren. Im deutschen Sprachraum befasst sich die Philosophiedidaktik nämlich überwiegend mit dem Unterricht an Schulen, weniger mit der Lehre an der Hochschule. Als eine der wenigen deutschsprachigen Publikationen zur philosophischen Hochschullehre nennt der Verfasser Johannes Rohbecks Band "Hochschuldidaktik Philosophie", der bereits 2007 erschien, aber keinen nachhaltigen Impuls zur Weiterentwicklung der Lehre vermitteln konnte. Von daher ist das Unterfangen Sebastian Lufts sich mit der Hochschullehre im Fach Philosophie zu befassen, vom Grundsatz her zu loben, allerdings muss auch Kritik geübt werden.
Zunächst aber zum Aufbau des Buches: Im ersten Kapitel geht es um die Frage, was einen guten Hochschullehrer im Allgemeinen und vor allem auch im Unterschied zum Lehrer an einer Schule auszeichnet, im Anschluss werden die Fachdidaktiken Schule und Hochschule verglichen bzw. der Stand der Forschung skizziert. Im zweiten Kapitel geht es darum aufzuzeigen, warum die Hochschullehre grundsätzlich anders als der Philosophieunterricht ist. Hier ist insbesondere auf den Titel einzugehen, denn schließlich geht es an der Hochschule um das "Philosophie lehren", im Gegensatz zum "Philosophieren lehren" an der Schule. Im dritten Kapitel geht der Autor auf Methoden ein, wie Philosophie gelehrt werden kann und nennt neben klassischen Verfahren (Vorlesung) auch moderne Verfahren (Lehre online). Das vierte Kapitel geht auf "besondere Probleme" ein und setzt sich insbesondere mit dem Thema "Gender" auseinander, was dem Verfasser ein besonderes Anliegen ist. Unter anderem hinterfragt er, warum so wenige Frauen in der akademischen Philosophie arbeiten, was aber kein primär fachliches Problem ist, sondern eher ein generell hochschulspezifisches Problem darstellt. Im letzten Kapitel gibt es Vorschläge zur "Selbstverbesserung" der Hochschullehre, u.a. mittels Evaluation und Videoaufzeichnung.
Kritisch erwähnt werden muss allerdings ein besonderer Vorstoß des Autors: Er verzichtet auf das generische Maskulinum ("Experte") oder auf geschlechtsspezifische Formen ("Lehrerin", "Lehrer") oder Ersatzformen ("Lehrende"), sondern wendet immer das generische Femininum an. Das ist ziemlich ungewöhnlich und stellt an der einen oder anderen Stelle ein Lesehindernis für "die Leserin" und auch die „männliche Leserin“ des Buches dar. Zudem hält sich der Autor auch selbst nicht stringent an seine Normierung: auf S. 31 spricht er von "Experten", wo eigentlich "Expertinnen" zu erwarten wären. Ist der Weg, den der Autor geht, um "Gender-Parität" durchzusetzen, sinnvoll? Wohl kaum. Zumal auch Experten der Duden-Redaktion keine Normierung vorgeben wie auch nicht die Deutsche Gesellschaft für Philosophie (wie der Autor selbst sagt). Es bleibt bei einem Vorstoß, auf den man besser hätte verzichten sollen, weil er nicht zur "Gender-Parität" beiträgt, sondern eher Ablehnung hervorruft.
Fazit: Da sich die Hochschuldidaktik im Fach Philosophie noch im Entwicklungsstadium befindet, ist es gut, dass sich Sebastian Luft mit diesem Themengebiet auseinandersetzt. Hochschullehrende werden sicherlich auch Anregungen finden, die Lehre zu verbessern. Man mag der Monographie wünschen, dass von ihr Impulse ausgehen, die Lehre an Hochschulen zu verbessern bzw. die philosophische Hochschuldidaktik voranzutreiben.

Stefan Düfel, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Haben Sie auch im Studium sterbenslangweilige Veranstaltungen in Philosophie besucht? Und das, obwohl Sie mit Begeisterung für dieses Fach brannten, seitdem Sie als Teenager ihre ersten Bücher großer Denker verschlungen haben?

Zwar gibt es inzwischen eine breite Auswahl an Publikationen zur Fachdidaktik der Philosophie an der Sekundarstufe, aber bisher nur sehr wenig zur spezifischen Didaktik der Philosophie an der Universität. Dieses (nicht immer streng wissenschaftlich gehaltene) Buch will eine Handreichung für die philosophische Lehre an der Hochschule bieten: Es richtet sich an alle, die ihr Fach lieben und denen ihre Lehre an der Hochschule nicht gleichgültig ist. Es ist weiterhin für solche Leserinnen und Leser geschrieben, die Wege und Hinweise suchen, ihre Lehre zu verbessern oder innovativer zu gestalten, und schließlich solche, die der Meinung sind, dass Lehre spezifisch der Philosophie eine besondere philosophische Reflexion wert ist.

Der Autor, der an zahlreichen Universitäten beiderseits des Atlantik gelehrt hat, reflektiert u.a. die (mögliche und individuell interpretierte) Idealgestalt eines philosophischen Lehrers bzw. einer philosophischen Lehrerin, die Probleme der Einführung in die Philosophie, den Unterschied zwischen Fach- und Hochschuldidaktik, effektive Gesprächsführung und die Weise, wie man Philosophinnen im Seminar behandeln kann und sollte. Ein Kapitel widmet sich Tipps, wie man mit schwierigen Situationen umgehen kann, ein anderes dem Thema »Gender«. Zwei Anhänge behandeln einmal die Frage, ob die Unterscheidung von »analytischer« und »kontinentaler« Philosophie die Lehre beeinflussen sollte, und Möglichkeiten der produktiven Übernahme von Methoden aus anderen Bildungssystemen.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt 6
Auftakt 8
Einleitung 10

1. Was macht eine gute Hochschullehrerin aus? Lehren am Gymnasium – Lehre in der Universität 24

2. Zum Spezifikum der Philosophie in der Hochschullehre 56

3. Wie lehre ich Philosophieren? 84

4. Besondere Probleme beim Lehren von Philosophie 136

5. Konkrete Ratschläge zur Selbstverbesserung 182

Anhang 1: Analytische und kontinentale Philosophie in der Lehre 192
Anhang 2. Zur ewigen Orientierung an den USA 206