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Paul Klee Der
Paul Klee
Der "liebe Gott" am Bauhaus




Karen Michels

Reihe: Bauhausreihe


Weimarer Verlagsgesellschaft
EAN: 9783737402033 (ISBN: 3-7374-0203-5)
136 Seiten, paperback, 14 x 21cm, Januar, 2015, zahlr. farb. Abb., französische Broschur

EUR 14,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Paul Klee zählt zu den großen Klassikern der Moderne. Worin liegt sein Erfolgsgeheimnis?

Klees Bilder wirken einfach und sie sprechen zunächst für sich. Abstraktes wird mit Gegenständlichem ausbalanciert. Die Schönheit der Farbe, die Sensibilität der Linie, der pointierte Witz in der Darstellung menschlicher Schwächen und nicht zuletzt die Poesie der Bildtitel machen dem Betrachter ein leicht zugängliches Angebot. Zu zeigen, wie sich ihr eigentliches, sehr viel reicheres Leben erst hinter der Oberfläche entfaltet, ist das Anliegen dieses Buches: Klee selbst hat seine Arbeit mit dem Blick durch ein Mikroskop verglichen. Nur aus der Nähe wird das unendlich kunstvolle Verflechten aller denkbaren Aspekte des Lebens zu einer visuellen Symphonie, zu einem dynamischen, in kosmische Regionen reichenden Geflecht erkennbar. Die Jahre am Weimarer, später am Dessauer Bauhaus haben auf die Entwicklung dieser faszinierenden Bildsprache wie Dünger gewirkt. Im kollegial-freundschaftlichen Verhältnis zu Kandinsky und Schlemmer und in der Auseinandersetzung mit seinen Schülern entdeckte Klee sich selbst. Erst als das Bauhaus in späteren Jahren eine größere Nähe zur Industrie entwickelte, wurde ihm, der im ersten Weltkrieg Kampfflugzeuge mit Tarnfarben bemalt hatte, klar, dass ihn sein Weg in eine andere Richtung führen müsse: "Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar." Ein kleiner Stadtrundgang zeigt die Orte in Weimar, an denen Paul Klee lebte und wirkte.
Rezension
Die Bauhausreihe der Weimarer Verlagsgesellschaft wird nach Abschluß Bände zu folgenden Bauhaus-Meistern umfassen: Lyonel Feininger, Paul Klee, Oskar Schlemmer, Johannes Itten, Wassily Kandinsky, Gerhard Marcks, Georg Muche, Marianne Brandt, László Moholy-Nagy, Gunta Stölzl, Walter Gropius und Josef Albers. - Paul Klee (1879-1940) ist auch im schulischen Kunstunterricht (der Grundschule) sehr beliebt mit seinen farbigen geometrischen Figuren, denen gelegentlich auch eine gewisse Nähe zur "naiven" und spielerischen Kindermalerei nachgesagt wird. Und in farbenfrohen, humorvollen Zeichnungen und Gemälden lässt der Tierliebhaber Vögel, Fische, Schweine und Katzen über das Papier springen, - auch das fasziniert Kinder. Klees Werk wird dem Expressionismus, Konstruktivismus, Kubismus, Primitivismus und dem Surrealismus zugeordnet. Wie sein Freund, der russische Maler Wassily Kandinsky, lehrte Klee ab 1920 am Bauhaus in Weimar und später in Dessau. Ab 1931 war er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er entlassen und ging zurück in die Schweiz. Das hier anzuzeigende Buch stellt besonders seine Arbeit am Bauhaus 1920–1931 in den Mittelpunkt. 1920 wurde Klee von Walter Gropius als Werkstattmeister für Buchbinderei an das Staatliche Bauhaus in Weimar berufen. 1922 übernahm er die Werkstätte für Gold-, Silber- und Kupferschmiede und die Werkstatt für Glasmalerei, später auch die Werkstatt für Weberei.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Eindrucksvolles Porträt des Bauhausmeisters Paul Klee, dessen Kunst zunächst als „infantil“ verspottet und später von den Nazis als „entartet“ eingestuft wurde, dessen Studenten ihn den „lieben Gott“ am Bauhaus nannten und der seinen Kollegen Kandinsky und Schlemmer besonders freundschaftlich verbunden war.
Klees Bilder wirken einfach und sie sprechen zunächst für sich. Abstraktes wird mit Gegenständlichem ausbalanciert. Die Schönheit der Farbe, die Sensibilität der Linie, der pointierte Witz in der Darstellung menschlicher Schwächen und nicht zuletzt die Poesie der Bildtitel machen dem Betrachter ein leicht zugängliches Angebot. Zu zeigen, wie sich ihr eigentliches, sehr viel reicheres Leben erst hinter der Oberfläche entfaltet, ist das Anliegen dieses Buches: Klee selbst hat seine Arbeit mit dem Blick durch ein Mikroskop verglichen. Nur aus der Nähe wird das unendlich kunstvolle Verflechten aller denkbaren Aspekte des Lebens zu einer visuellen Symphonie, zu einem dynamischen, in kosmische Regionen reichenden Geflecht erkennbar. Die Jahre am Weimarer, später am Dessauer Bauhaus haben auf die Entwicklung dieser faszinierenden Bildsprache wie Dünger gewirkt. Im kollegial-freundschaftlichen Verhältnis zu Kandinsky und Schlemmer und in der Auseinandersetzung mit seinen Schülern entdeckte Klee sich selbst. Erst als das Bauhaus in späteren Jahren eine größere Nähe zur Industrie entwickelte, wurde ihm, der im ersten Weltkrieg Kampfflugzeuge mit Tarnfarben bemalt hatte, klar, dass ihn sein Weg in eine andere Richtung führen müsse: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“ Ein kleiner Stadtrundgang zeigt die Orte in Weimar, an denen Paul Klee lebte und wirkte.
Karen Michels ist habilitierte Kunsthistorikerin und Privatdozentin an der Universität Hamburg, wo sie auch die Wiedereinrichtung des Warburg-Hauses betreut. 1998-2001 Vertretungsprofessuren an den Universitäten Jena, Halle, Berlin (HU). Seit 2001 ist sie Inhaberin der "Agentur für Kunstverstand", die sich auf die "Kunst der Kunstvermittlung" spezialisiert hat.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 4
Was ist das Besondere an Paul Klee? 7
Alle suchen 9
Zuerst die Musik 11
Die Schönheit des Unvollkommenen: Reise nach Italien 14
Satire — das diabolische Vergnügen 17
Im Kinderzimmer der Abstraktion 21
Warum man Paul Klee ohne Wilhelm Worringer nicht verstehen kann 25
Klänge malen — Klee und Delaunay 27
Die finstere Kraft der Sonne: Klee und Macke in Tunesien 30
Erster Weltkrieg: Ich Kristall 36
Zuflucht im Garten 41
Geburt eines Wortkünstlers 44
Angelus Novus — Der Engel der Geschichte 49
Der Große Kaiser 52
Harlekin auf der Brücke 56
An das Bauhaus 59
Weimar: Riesengärten und Eichhörnchen 63
Kunst-Lehre am Bauhaus: Der Fisch des Columbus 66
Farbe — „und das Licht des Intellects erlischt kläglich" 70
Seiltänzer am Bauhaus 77
„Die Sage vom Infantilismus meiner Zeichnung" 81
Dessau — der „Clou ist das Atelier" 85
Braucht man überhaupt noch Maler? 88
Ägyptische Zahlen 92
Düsseldorf: „Meine Herren, es riecht in Europa bedenklich nach Leichen" 95
Das Jahr der Engel 99
Paul Klee über sich selbst, das Werk, die Zeit, die Welt in:
Schöpferische Konfession: Paul Klee 103
Erinnerungen an meinen Vater von Felix Klee 111
Zeittafel 116

Auf den Spuren Paul Klees
in Weimar, Dessau, Berlin und Bern 117

Anhang
Personenverzeichnis 132
Literaturverzeichnis 133
Bildnachweis 135