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Umschlagtext
Für den digitalen Wandel in Schulen und Hochschulen gibt es keine Kopiervorlagen: Lehrende sind dabei gegenwärtig und wohl auch in Zukunft oft auf sich allein gestellt. Mit Beginn der Corona-Pandamie mussten sie zudem quasi über Nacht – nicht selten von Sonntagabend auf Montagmorgen – digitale und hybride Konzepte entwickeln. Diese Konzepte haben ihre Wurzeln in den berufsindividuellen Überzeugungen von Lehrenden. Die vorliegende Interviewstudie forscht diesen „teachers beliefs“ und den daraus – nicht selten unbewusst – entstandenen lehrpraktischen Lösungen quantitativ und qualitativ nach.
Auf dieser Basis entwickeln die Autoren - Berufspädagoge und Hochschullehrer - ein Konzept für ein kollegiales Coaching, das den induktiven Ansatz der bildungspraktischen Veränderungsprozesse systematisch würdigt. Die Studie bietet die generierten Konzepte als institutionelles Schulungskonzept und als integrativen Bestandteil sowohl der Lehrendenfortbildung wie der Schulentwicklung an. Rezension
Die Corona-Krise hat große Veränderungen in den Bereich des Lehrens und Lernens gebracht. Und diese Veränderung war keine freiwillige Entscheidung der Beteiligten. Es mussten digitale und hybride Konzepte entwickelt, ausprobiert und an die jeweiligen Gegebenheiten und Rahmenbedingungen angepasst werden. Der Veränderungsprozess brachte nicht nur Chancen, sondern auch viele Probleme vor Ort mit sich. Und dabei waren es vor allem die Lehrenden, die die Chance ergriffen. Der vorliegende Band von Thomas Hanstein und Andreas Ken Lanig präsentiert die Ergebnisse einer Studie, die von folgenden Forschungsfragen geleitet wurde: 1. "Welche Gelingensfaktoren hat dass Lehrhandeln bei der Kompetenzentwicklung in Online- und hybriden Lernräumen?" 2. "Wie können virtuell und hybrid Lehrende durch bedarfsbezogene, maßgeschneiderte Coachingangebote zielführend unterstützt werden?" Eine aktuelle und spannende Studie, die vor allem zeigt, dass das Beziehungsgeschehen zwischen Lehrenden und Lernenden ein entscheidender Faktor ist, der durch Technik und Tools nicht ersetzt werden kann. Der Mensch übernimmt nach wie vor im Lehr- und Lernprozess eine entscheidende Rolle. Und nicht zu unterschätzen ist dabei, dass die Lehrenden ihre Rolle als Lernende nicht aus dem Blick verlieren sollten. Interessant sind die von den Autoren entwickelten Konzepte für ein Online-Coaching, das den Veränderungsprozess unterstützen und begleiten kann.
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de Inhaltsverzeichnis
Einleitung – Aufbau – Überblick .
I. Voraussetzungen 1. Technik als Basis: Vom Störfaktor zur Arbeitsgrundlage . 2. Lehrerfahrung: Online-Lehre als Erweiterung der Erfahrungen aus dem analogen Unterricht . 3. Ambitionen für die Online-Lehre: Motivationen und Wertvorstellungen . . 4. Hierarchie: Sargnagel für pädagogische Freiheit und vertrauliches Coaching? . 5. Institutionelle Rollen: Veränderungen im Format und ihre (notwendige) Reflexion . 6. Formelle und informelle Kollegien: Semipermeable Gruppenbildung im Online-Betrieb . 7. Didaktische Konzepte: Pädagogische Grundlagen, Standards und Verbindlichkeit II. Unterrichtsgeschehen 1. Ent- und Begrenzungen des Unterrichts . 2. Entgrenzende Online-Lehr-Lern-Szenarien 3. Entwicklungsphasen der Habituserweiterung III. Unterstützungsbedarfe und Lösungsansätze 1. Vorbereitung vs. Reflexion . 2. Rolle vs. Flexibilität . 3. Moderation vs. Individualisierung . 4. Effizienz vs. Welterschließung . 5. Konzepte vs. Improvisation . 6. Effektivität vs. Wertschätzung 7. Zwischenfazit IV. Online-Coaching 1. Quantitative Analyse in Kollegien 1.1 Methoden 1.2 Ergebnisse 2. Empathie plus Präsenz 3. Vertrauen plus Hierarchie 4. Methoden plus Intuition 5. Online-Lehre meets Online-Coaching: Ein Modell kollegialer Unterstützung . V. Resümee: Qualitativer Online-Unterricht durch flankierendes Online-Coaching . . 1. Qualitätskriterien gelingenden Online-Unterrichts . 2. Online-Coaching im schulischen und hochschulischen Kontext . 3. Offene Desiderate – fortschreibende Schul- und Qualitätsentwicklung . 4. Zu guter Letzt . Liste der Interviewpartnerinnen und -partner Literatur Über die Autoren |