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Offener Unterricht Idee, Realität, Perspektive und ein praxiserprobtes Konzept zur Diskussion Teil I - Allgemeindidaktische Überlegungen
Offener Unterricht
Idee, Realität, Perspektive und ein praxiserprobtes Konzept zur Diskussion


Teil I - Allgemeindidaktische Überlegungen

Falko Peschel

Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783834001283 (ISBN: 3-8340-0128-7)
255 Seiten, kartoniert, 15 x 23cm, 2006

EUR 18,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Können Kinder wirklich selbstständig lernen?

Falko Peschel hat vier Jahre eine Klasse durch die Grundschulzeit geführt, ohne zu „unterrichten". Dabei haben die hohen Leistungen der Kinder nicht nur ihn, sondern auch viele Besucher immer wieder verblüfft. Warum ist ein auf die Selbststeuerung der Kinder setzender Offener Unterricht so effektiv - und wie kann er konkret aussehen?

Im vorliegenden Band entwickelt Falko Peschel aktuelle Unterrichtsformen wie Freie Arbeit, Wochenplan-, Stations-, Werkstatt- und Projektunterricht zu einem radikalen Verständnis von „Offenem Unterricht" weiter. Er sichtet seine Erfahrungen und ordnet sie in übergreifende Konzepte ein, bevor im Folgeband die tagtägliche Unterrichtspraxis in Sprache, Mathematik, Sachunterricht usw. ganz konkret und mit vielen Praxisbeispielen und Unterrichtshilfen vorgestellt wird.

Ein Buch basierend auf praktischer Schulerfahrung, das zugleich ein - längst überfälliges - theoretisches Fundament für Offenen Unterricht grundlegt.



Der Autor

Falko Peschel ist Grundschullehrer im Rhein-Sieg-Kreis, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Siegen und Lehrbeauftragter an der Universität zu Köln. Seine Suche nach der „verlorenen Offenheit" hat ihn seit dem Studium an viele Alternativ-und Regelschulen im Inland und Ausland geführt. Diese Erfahrungen und die Erprobung eines herausfordernden Konzeptes Offenen Unterrichts prägen seine Veröffentlichungen.
Rezension
Offener Unterricht bietet die große Chance des eigenständigen Lernens. Die vorliegenden zwei Bände von Falko Peschel bieten exemplarisches Anschauungsmaterial, wie es gehen kann. Es ist das Werk eines Praktikers, der seine eigenen Erfahrungen mit dem Konzept "Offener Unterricht" offen legt und begründet. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass er es nicht bei der Theorie belässt, sondern vielfältige Beispiele aus der eigenen Unterrichtspraxis vorlegt. Ein beeindruckendes Werk, das die Angst nehmen kann, neue Schritte zu gehen zum Vorteil der Schülerinnen und Schüler, aber auch zur eigenen Motivation und Zufriedenheit.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Herausgebers der Reihe VII
Einleitung 1

1 Realität offenen Unterrichts 8
1.1 Gängige Konzepte offenen Unterrichts: vom lehrer- zum materialzentrierten Unterricht g
1.1.1 Wochenplanunterricht und Freie Arbeit H
1.1.2 Projektunterricht 22
1.1.3 Werkstattunterricht und Stationslernen 27
1.1.4 Zusammenfassende Übersicht 37
1.2 Exkurs: Didaktisch-methodische Prinzipien und offener Unterricht 49
1.2.1 Lebensbedeutsamkeit, Anwendungs- und Situationsorienticrung 40
1.2.2 Handlungsoricntierung. Selbsttätigkeit und Produktorientierung 42
1.2.3 Ganzheitlichkeit, ..Lernen mit allen Sinnen" und fächerübergreifendes Prinzip 43
1.2.4 Elementarisierung und Kindorientierung 46
1.3 Wie müssten Formen „offenen Unterrichts" eigentlich aussehen? 48
1.3.1 Wochenplanunterricht. Freie Arbeit und Projektunterricht . . 50
1.3.2 Werkstattunterricht und Stationslernen 61
1.3.3 Von offenen Unterrichtsformen zum Offenen Unterricht . . . 65

2 Was ist überhaupt offener Unterricht? -Das Problem eines wissenschaftlichen Zugangs 67

2.1 Wurzeln. Vorläufer und Legitimationen offenen
Unterrichts 68
2.2 Das Problem: Definition und Messbarkeit offenen Unterrichts 70
2.2.1 Die Bandbreite der Interpretationsmöglichkeiten und der
Motive für offenen Unterricht 71
2.2.2 Sollte es eine Definition für offenen Unterricht geben - oder nicht? 73
2.3 Ein neuer Definitionsversuch und seine Operationalisierung 76
2.3.1 Dimensionen „offenen Unterrichts" 76
2.3.2 Stufen der Öffnung des Unterrichts 78
2.3.3 Bestimmung des Öffnungsgrades einzelner Unterrichtssequenzen 83
2.3.4 Ein „Stufenmodell" für Offenen Unterricht 86

Aktuelle herausfordernde Konzepte Offenen Unterrichts 91

3.1 Offenheit trotz Gleichschritt: „Didaktik der Kernideen - Reisetagebücher-Unterricht"...93
3.1.1 Ein Tag in der Schweiz 94
3.1.2 Methodische Offenheit: Kernideen und Reisetagebücher . . . 100
3.1.3 Kernideen und Reisetagebücher-Hilfen zur Umsetzung . . . 103
3.1.4 Kernideen und Reisetagebücher - Grenzen und Fragen . . . 107
3.2. Offenheit trotz Autorität: „Didaktik des weißen Blatts" ... 111
3.2.1 Ein Tag in Köln 111
3.2.2 Methodisch-inhaltliche Offenheit: Überholte Strukturen und „prozessuale" Ordnung... 117
3.2.3 Unterricht mit „weißen Blättern" - Hilfen zur Umsetzung . . 121
3.2.4 Unterricht mit „weißen Blättern" - Grenzen und Fragen ... 124
3.3 Offenheit trotz Grenzen: „Didaktik der sozialen Integration" 128
3.3.1 Ein Tag in Troisdorf 128
3.3.2 Methodisch-inhaltlich-soziale Offenheit: Soziale Integration -
von unten, nicht von oben 139
3.3.3 Soziale Integration als Vermeidung von Segregation - Hilfen
zur Umsetzung...143
3.3.4 Soziale Integration - Grenzen und Fragen 147
3.4 Kurzer Blick auf die Unterschiede der drei Konzepte 150

Methodisch-didaktische Grundsätze des Offenen Unterrichts ... 154

4.1 Die neue Rolle der Theorie - von der Vorschrift zur Absicherung '58
4.2 Die neue Rolle des Stoffs - von der „Norm" zur „Lupe" . . . 160
4.2.1 Individuelle und umfassende Sicht auf Person, Lernentwicklung und Lernziele.. 161
4.2.2 Verzicht auf Lehrplannormen und Lehrplandeckelung .... 162
4.3 Die neue Rolle der Sozialerziehung - von der Harmonisierung
zur Selbstregierung 163
4.3.1 Ehrliche und umfassende Mitbestimmung 164
4.3.2 Individualisierung als Voraussetzung für echte Gemeinschaft 165
4.4 Die neue Schülerrolle - vom Aberledigen zum Erfinden . . . 167
4.4.1 Eigener Lernweg, eigene Fehler und eigene Zeit 168
4.4.2 Eigene Ziele, eigene Leistungen und eigene Leistungsbewertung 170
4.5 Die neue Lehrerrolle - vom Belehrenden zum Lernbegleiter 172
4.5.1 Ansprechpartner, Materiallieferant und „Lernförderer" ... 173
4.5.2 Verzicht auf Lehrgangskrücken und Unterrichtstraditionen . . 176
4.6 Die neue Rolle der Arbeitsmittel - vom Lehrgang zum Werkzeug 177
4.6.1 Verzicht auf den Konsum von Lehrgängen, Arbeitsmitteln und Lernspielen.... 177
4.6.2 Herausforderung durch Werkzeuge, Alltagsmaterialien und Informationsmöglichkeiten.. 179
4.7 Die neue Rolle der Leistungsmessung - von der Kontrolle von
oben zur Begleitung von unten... 180
4.7.1 Bewertung von Können, Arbeitsverhalten oder Anpassungsbereitschaft? 181
4.7.2 Leistungsbewertung als Einforderung des Lehrers oder des Schülers? 183
4.7.3 Leistungsbewertung als gemeinsamer Prozess „von unten" statt
als Vorgabe „von oben"... 185
4.8 Die neue Elternrolle - vom Kontrolleur zum Impulsgeber . . 187
4.8.1 Information und Transparenz als vorbeugende Maßnahme . . 189
4.8.2 Stützen und Herausfordern statt Nachhilfe geben 191

5 Planung und Bewertung Offenen Unterrichts . . 193

5.1 Unterrichtsplanung im Offenen Unterricht 193
5.1.1 Unterrichtsplanung - Anspruch und Wirklichkeit 194
5.1.2 Unterrichtsplanung in offenen und in geschlossenen Lernsituationen 196
5.1.3 Warum aber wird auch in offenen Unterrichtsformen
auf das alte Planungsmodell bestanden? ...206
5.1.4 Eine andere Art der Planung: Flexible Alltagsplanung statt starrem Fünfjahresplan...208
5.2 Reflexion und Bewertung offenen Unterrichts 209

6 Evaluation und Implementation offenen Unterrichts 215

6.1 Die Evaluationsproblematik des offenen Unterrichts 216
6.1.1 Die meisten Untersuchungen zum offenen Unterricht untersuchen gar keinen (durchgängig praktizierten) „offenen Unterricht" 216
6.1.2 Es lassen sich gar keine ausreichenden Stichproben für (durchgängig praktizierten) offenen Unterricht finden .... 218
6.1.3 Schulleistungstests als Messinstrumente 219
6.1.4 Effektstudien 220
6.1.5 Schülerbefragungen 223
6.1.6 Neue Wege gehen - Lebensentwicklungen statt Lernstand . . 224
6.1.7 Qualitative Forschung als Basis für quantitative Erhebungen 226
6.2 Aus- und Fortbildung zum offenen Unterricht 227
6.2.1 Reflexion der eigenen schulischen Sozialisation 228
6.2.2 Biographisch-genetisches Lernen anhand von Eigenproduktionen 229
6.2.3 Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis 230
6.2.4 Aus- und Fortbildungsschulen 231
6.2.5 Methodische Offenheit als Grundforderung jeglichen Unterrichts 233

7 Kurzer Rückblick - und Ausblick auf den zweiten Teil 235

8 Literatur 237