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Ökumenische Theologie
Vollständig überarbeitete Neuausgabe
Peter Neuner
Herder Verlag
EAN: 9783451024603 (ISBN: 3-451-02460-8)
344 Seiten, hardcover, 14 x 21cm, Juli, 2025
EUR 35,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Der Rahmen, in dem sich Ökumene bewegt, hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert: Säkularisierung, Kirchenentfremdung, Verbuntung der Religion, Kritik am Streben nach Einheit stellen neue Herausforderungen dar. Wichtige Ereignisse haben die ökumenische Großwetterlage geprägt. Die katholische Kirche öffnet sich vorsichtig synodalen Strukturen. Dennoch stehen theologische Differenzen der angestrebten Gemeinschaft der Kirchen nach wie vor im Weg. Vor diesem Hintergrund leistet die völlig überarbeitete Neuausgabe von Peter Neuners Standardwerk einen fundierten Beitrag zur Suche nach der Einheit der Christenheit. Sie bietet umfassende Informationen über die einzelnen christlichen Kirchen, die Gründe für die Spaltung, die Geschichte der ökumenischen Bewegung sowie die erzielten Durchbrüche. Die theologischen Hauptprobleme und Zielvorstellungen der Ökumene werden aufgearbeitet und Wege aufgezeigt, überkommene Barrieren zu überwinden.
Peter Neuner wurde 1941 geboren und war von 1985 bis 2006 Professor für Dogmatik an der Katholisch Theologischen Fakultät der Universität München. Ab dem Jahr 2000 kam der Bereich Ökumenische Theologie hinzu. Zahlreiche Veröffentlichungen, vor allem zu ekklesiologischen und ökumenischen Themen.
Rezension
Die Suche nach der Einheit der Christenheit in Form der Ökumenischen Bewegung hatte sicherlich im 20. Jhdts. einen Höhepunkt, u.a. mit der Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK). Zu Beginn des 21. Jhdts. scheint der Enthusiasmus für die Ökumene deutlich verflacht: zum einen ist das Interesse an (institutionell-kirchlicher) Religion gesunken zugunsten freier Religiosität, zum anderen wird Pluralität und Vielfalt höher geschätzt als Einheit, zumal theologisch erkannt wurde, dass das Christentum auf anfangs nie einheitlich war (schon gar nicht in einer "katholischen" Kirche), sondern schon der Kanon des Neuen Testaments die Vielfalt der Christentümer voraussetzt (z.B. vier Evangelien). Gleichwohl ist die Ökumenische Zusammenarbeit der christlichen Kirchen incl. einer ökumenischen Theologie weiterhin ein Desiderat. Dazu bietet diese vollständig überarbeitete Neuausgabe einen vollständigen Überblick: Sie bietet umfassende Informationen über die einzelnen christlichen Kirchen, die Gründe für die Spaltung, die Geschichte der ökumenischen Bewegung sowie die erzielten Durchbrüche. Die theologischen Hauptprobleme und Zielvorstellungen der Ökumene werden aufgearbeitet und Wege aufgezeigt, überkommene Barrieren zu überwinden.
Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Standardwerk des Altmeisters der Ökumene auf neuestem Diskussionsstand
Berücksichtigung der jüngsten Entwicklungen seit 1997
Ökumenische Perspektiven einer synodalen Kirche
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11
A) Begriffsgeschichte und ökumenische Motivation 15
I. Der klassische und der altkirchliche Sprachgebrauch 15
II. Ökumene als Mission 18
III. Ökumene und die Einigung der Christenheit 19
IV. Ein Paradigmenwechsel ökumenischer Theologie? 21
V. Momente einer ökumenischen Motivation 24
1. Die biblische Begründung 24
2. Glaubwürdigkeit und Weltverantwortung 26
3. Die Überwindung von Einseitigkeiten 27
4. Kritik an Einheitsbestrebungen 28
B) Zur Geschichte der Ökumenischen Bewegung 33
I. Die Vorgeschichte 33
II. Das Werden des Ökumenischen Rates der Kirchen 38
1. Die Weltmissionskonferenz in Edinburgh 1910 39
2. Der Internationale Missionsrat (IMR) 40
3. Die Bewegung für Glauben und Kirchenverfassung (Faith and Order) 40
4. Die Bewegung für Praktisches Christentum (Life and Work) 42
5. Der „im Entstehen begriffene Ökumenische Rat der Kirchen“ 44
III. Die Vollversammlungen und ihre Wirkungsgeschichte 45
1. Die Konstituierung des Ökumenischen Rats der Kirchen 1948 in Amsterdam 45
2. Evanston 1954 47
3. Neu-Delhi 1961 48
4. Uppsala 1968 50
5. Nairobi 1975 53
6. Vancouver 1983 54
7. Canberra 1991 56
8. Harare 1998 59
9. Porto Alegre 2006 61
10. Busan 2013 63
11. Karlsruhe 2022 65
IV. Das Selbstverständnis des Ökumenischen Rates der Kirchen 67
1. Die Basis 67
2. Die Verfassung und die Strukturen des Rates 69
3. Die Betonung von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung 72
4. Theologische Arbeit (Kommission für Faith and Order) 75
V. Regionale Institutionen im deutschen Sprachraum 77
C) Der ökumenische Beitrag der einzelnen Kirchen 79
I. Die Orthodoxie, die Ostkirchen und ihr ökumenisches Engagement 79
1. Die Geschichte der Kirchenspaltung 79
2. Die Struktur der Orthodoxie und ihre Probleme 84
3. Das ökumenische Engagement 87
a) Das Verhältnis zu den christlichen Kirchen 87
b) Bilaterale und multilaterale Dialoge 90
c) Die mit Rom unierten Kirchen 93
II. Die Kirchen der Reformation 94
1. Martin Luther und die lutherischen Kirchen 94
a) Reformator wider Willen 94
b) Die lutherischen Kirchen 100
c) Ökumenische Bemühungen 102
2. Der reformierte Protestantismus 102
a) Huldrych Zwingli 103
b) Johannes Calvin und die Reformation in Genf 105
c) Die reformierten Kirchen und ihr Ökumenisches Engagement 108
III. Die anglikanische Kirchengemeinschaft 112
1. Zur Geschichte der anglikanischen Gemeinschaft 112
2. Glaubenslehre und Kirchenstruktur 115
3. Die Lambeth-Konferenzen und das Lambeth-Quadrilateral 119
4. Ökumenische Aktivitäten 120
IV. Die altkatholische Kirche und die Utrechter Union 122
V. Die Freikirchen 126
VI. Die römisch-katholische Kirche 133
1. Die traditionelle Kritik an der Ökumenischen Bewegung 133
2. Die ekklesiologische Bewertung der christlichen Kirchen 137
3. Das II. Vatikanum und die Öffnung zur Ökumene 138
4. Der nachkonziliare Katholizismus 141
5. Bilaterale und multilaterale Dialoge 146
D) Ökumenische Durchbrüche 156
I. Die Leuenberger Konkordie 156
II. Die Konvergenzerklärung über Taufe, Eucharistie und Amt 160
III. Die Lehrverurteilungsstudie 164
IV. Die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre 167
V. Der Konziliare Prozess und die Charta oecumenica 170
VI. Taufanerkennung 177
VII. Reformationsjubiläum 2017 180
VIII. Ökumenische Kirchentage 184
1. Eine wenig ökumenische Vorgeschichte 184
2. Das Ökumenische Pfingsttreffen in Augsburg 1971 185
3. Auf dem Weg zum Ökumenischen Kirchentag Berlin 2003 186
4. München 2010 188
5. Frankfurt 2021 189
E) Theologische Hauptprobleme 191
I. Die Schrift, die Tradition und die Traditionen 194
1. Die überkommene Problematik 194
2. Die Kontroversen in der Reformationszeit und ihre Wirkungsgeschichte 194
3. Ökumenische Annäherungen 197
4. Tradition im Zweiten Vatikanum und im ÖRK 199
5. Bleibende Aufgaben 201
II. Die Lehre von den Sakramenten 201
1. Die Zahl der Sakramente 201
2. Die Wirkweise 203
III. Die Taufe 204
1. Eine biblische Besinnung 205
2. Historische Entfaltungen und kirchenamtliche Äußerungen 206
a) Die Alte Kirche 206
b) Die Reformatoren und das Konzil von Trient 209
c) Die ökumenische Annäherung 214
IV. Die Lehre von der Ehe und die konfessions-verschiedenen Ehen 216
1. Das Eheverständnis in historischer Entfaltung 216
2. Katholische Lehrentwicklung 218
a) Die Ehe als Sakrament 218
b) Die Formpflicht 219
3. Evangelische Ehelehre 220
a) Luthers Kritik an Zölibat und Ordensgelübden 220
b) Die Ehe als der heilige Stand der Christen 221
c) Die Ehe als „weltlich Ding“ 222
4. Die Orthodoxe Ehelehre 222
5. Die konfessionsverschiedene Ehe 223
6. Die Unauflöslichkeit und die Praxis der Ehescheidung 224
V. Das Herrenmahl 226
1. Die Realpräsenz 226
2. Die Messe als Opfer 231
3. Der Laienkelch 234
4. Eucharistiegemeinschaft zwischen den Kirchen 235
a) Kommunion und Interkommunion 235
b) „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ 239
c) Ein Vorstoß der Deutschen Bischofskonferenz und was er verrät 243
VI. Amt und Ordination 244
1. Das ordinierte Amt und seine Deutung 246
a) Das Amt und das Volk Gottes 246
b) Das ordinierte Amt und sein Auftrag 248
c) Der Begriff „Priester“ 250
d) Die Ordination und ihre Wirkung 251
e) Die Sukzession 253
2. Das Bischofsamt 255
3. Möglichkeiten zu einer Versöhnung der Ämter 258
VII. Das Papstamt zwischen Absolutismus und Dienst an der Einheit 260
1. Das Papsttum als ökumenische Herausforderung 260
2. Der Jurisdiktionsprimat und seine Konsequenzen 263
3. Die Überwindung des Absolutismus und ihre Grenzen 266
4. Der Dienst an der Einheit 267
5. Zum Problem der Unfehlbarkeit 271
6. Zur Reformierbarkeit des Papsttums 272
7. Die Bischofssynode 277
F) Ökumenische Zielvorstellungen 281
I. Die vorgegebene Einheit und der ökumenische Auftrag 281
II. Einheitsvorstellungen im Rahmen der Ökumenischen Bewegung 282
1. Organische Union und konziliare Gemeinschaft 283
2. Säkularökumene 285
3. Versöhnte Verschiedenheit 287
4. Das Modell der Koinonia 289
III. Ansätze zu einer ökumenischen Methodik 292
1. Die Suche nach einem Konsens 292
2. Anerkennung 292
3. Einigung durch Urteilsenthaltung – der „Fries-Rahner-Plan“ 293
4. Ökumene der Differenzen 295
5. Grunddifferenz – Grundkonsens 296
6. Der differenzierte Konsens 299
IV. Volle Einheit? 300
Anmerkungen 305
Abkürzungsverzeichnis 334
Sachregister 335
Personenregister 339
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