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"Nützlich und Notwendig": Psychologisches Grundwissen in Theologie und Praxis
Praktische Theologie im Dialog; Band 24
Klaus Kießling
Reihe: Praktische Theologie im Dialog
Academic Press Fribourg
EAN: 9783727814082 (ISBN: 3-7278-1408-X)
163 Seiten, kartoniert, 16 x 23cm, 2002
EUR 19,80 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Nichts sei für einen Theologen nützlicher, nichts sei notwendiger als das Studium der Psychologie - mit diesen Worten unterstreicht der Moral- und Pastoraltheologe Anton Joseph Rosshirt die Bedeutung psychologischer Disziplinen in (praktisch-) theologischen Zusammenhängen, und dies schon zu einer Zeit, als das Fach "Psychologie" noch gar keinen eigenständigen Kanon entwickelt hatte. Um so mehr bedarf es heute einer Einführung in zentrale Disziplinen der Psychologie, in der Theologinnen und Theologen, kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Orientierung finden, wenn in ihrem Studium, in ihrem Beruf und in anderen Lebensbereichen psychologische Fragen auftauchen. Leserinnen und Leser gewinnen mit diesem Buch einen systematischen Überblick über psychologische Disziplinen - trotz ihrer oft verwirrenden Vielfalt. Sie lernen diese Disziplinen von innen her kennen und entgehen damit einer doppelten Gefahr: weder missverstehen sie Psychologie als Selbstbedienungsladen, der sich je nach Bedarf plündern lässt, noch weisen sie vorschnell zurück, was ihnen theologisch sperrig vorkommt. Zugleich umreisst das Buch in klaren Linien die Bedeutung psychologischer Disziplinen in (praktisch-) theologischen Zusammenhängen. Es präsentiert Fächer "zwischen den Stühlen", die aus dem Dialog von Theologie und Psychologie geboren wurden, namentlich Pastoral- und Religionspsychologie, und aktuelle Themen: Supervision, Gemeinde- und Organisationsberatung, religiöse Emotionen. Aber nach welchen Kriterien glückt ein solcher Dialog, in welchem beide Seiten einander auf Augenhöhe begegnen und ihr Gesicht wahren können? Dem Autor geht es um eine Bündelung und Zuspitzung der in diesem Werk geführten Diskussion auf Praxis hin – zugunsten einer auch psychologisch verantworteten Seelsorge von theologischem Gewicht.
Klaus Kiessling geb. 1962 in Stuttgart / Deutschland, verheiratet und Vater zweier Söhne; Doppelstudium der Katholischen Theologie (Diplom) und der Psychologie (Diplom) in Würzburg und Freiburg i. Br., Promotion in Psychologie an der Universität Bern (1997) und in Praktischer Theologie an der Universität Freiburg (2001). Ausbildung in Klientenzentrierter Gesprächsführung (GwG), zum klinischen Psychologen und Psychotherapeuten (BDP), zum Pastoralpsychologen und Supervisor (DGfP), langjährige Praxis in diesen Bereichen; seit 1995 Lehrtätigkeit an berufsbildenden Schulen.
1988-1998 wissenschaftliche Mitarbeit am Institut für Caritaswissenschaft und Christliches Sozialarbeit an der Universität Freiburg i. Br., 1998-2000 Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent an der Abteilung für Religionspädagogik, Kerygmatik und Kirchliche Erwachsenenbildung der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen sowie Dozentur am Diakoniewissenschaftlichen Institut der Hochschule Lahti / Finnland, 2000-2002 Koordination des interdisziplinären Pilotprojekts "Religiosität und Familie" (Forschungsförderung des Landes Baden-Württemberg), seit 2002 stellvertretende Leitung des Instituts für berufsorientierte Religionspädagogik an der Universität Tübingen.
Reihe: Praktische Theologie im Dialog, Band 24
Rezension
Dies ist ein „nützliches und notwendiges“ Buch! Theologie und Religionspädagogik haben es in vielfältiger Weise mit Zusammenhängen zu tun, in denen psychologisches Wissen mehr gefragt ist als irgendwelche theologische Fachdisziplin. Und so unternimmt es der Verfasser, eine Einführung in psychologisches Grundwissen speziell für theologische Handlungsfelder darzubieten. Sicherlich: den ersten Teil kann man mehr oder minder überall nachlesen, in psychologischer Grundlagenliteratur, in Einführungen in die Psychologie für Sozialpädagogen o.ä. Gleichwohl ist er „nützlich“. Teil 2 und 3 aber stellen die Beziehung zur Theologie her, - allerdings fast ausschließlich pastoralpsychologisch unter Absehung pädagogisch-psychologischer Aspekte. Dennoch: auch der Religionspädagoge ist oft genug als Seelsorger gefragt …
Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
0. Eine Hinführung zum Thema 11
0.1. Mein eigener Weg zum Thema: ein biographischer Zugang 11
0.2. Die Zeichen der Zeit: ein multidisziplinärer Zugang 12
0.3. Ein Gang in drei Schritten 14
0.3.1. Ein erster Schritt: Psychologische Disziplinen ... 14
0.3.2. Ein zweiter Schritt: ... in (praktisch-) theologischen Zusammenhängen ...15
0.3.3. Ein dritter Schritt: ... nach welchen Kriterien? 16
1. Ein erster Schritt: Psychologische Disziplinen ... 19
1.1. "Vor den Bildern sterben die Wörter" - Bild-er-leben in Psychologie und Psychotherapie 19
1.1.1. "Wachstum regt sich" - Philosophie von Bild und Kunst 20
1.1.1.1. Zwischen Abbild und schöpferischem Bild 20
1.1.1.2. "Spiel" eines Kunstwerkes 23
1.1.2. "Vor den Bildern sterben die Wörter" - Bild-er-leben in Psychologie und Psychotherapie 25
1.1.2.1. Gestaltpsychologie 25
1.1.2.2. Psychotherapie 29
1.1.3. "Du sollst dir (k)ein Bildnis machen" - Vermittelnde, freisetzende, sprechende Bilder 35
1.1.3.1. "Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar." 35
1.1.3.2. "Du sollst dir (k)ein Bildnis machen." 37
1.2. Psychologie als wissenschaftliche Disziplin 39
1.3. Allgemeine Psychologie 43
1.3.1. Wahrnehmung 43
1.3.2. Gedächtnis 45
1.3.3. Lernen 46
1.3.4. Denken und Problemlösen 49
1.3.5. Emotionen 51
1.3.6. Motivation 52
1.3.6.1. Christliche Hilfsmotivation - ein doppelt fragwürdiges Phänomen? 56
1.3.7. Sprechen und Sprachverstehen 59
1.4. Entwicklungspsychologie 61
1.4.1. Biographische Notizen zu Jean Piaget 62
1.4.2. Einige Grundbegriffe der Entwicklungspsychologie Jean Piagets 65
1.4.3. Hauptzüge des Entwicklungskonzepts Jean Piagets 67
1.5. Persönlichkeitspsychologie 70
1.5.1. "Persönlichkeit" 70
1.5.2. Persönlichkeitstheoretische Perspektiven 72
1.5.2.1. Zur Dispositionsperspektive 72
1.5.2.2. Zur psychodynamischen Perspektive 73
1.5.2.3. Zur phänomenologischen Perspektive 74
1.5.2.4. Zur lerntheoretischen Perspektive 76
1.5.2.5. Zur Informationsverarbeitungsperspektive 76
1.6. Sozialpsychologie 77
1.6.1. Historische Entwicklung der Sozialpsychologie 77
1.6.2. Kognitive Sozialpsychologie am Beispiel der Attributionstheorie 79
1.6.3. Kommunikationspsychologie am Beispiel der Pragmatischen Axiome Paul Watzlawicks 80
1.6.4. Sozialpsychologie als Grenzgebiet zwischen Psychologie und Soziologie 83
1.7. Weitere psychologische Disziplinen 85
1.8. Klinische Psychologie 86
1.8.1. Psychotherapie 87
1.8.1.1. Welche historischen Wurzeln und Vorformen kennt die Psychotherapie? 87
1.8.1.2. Was ist Psychotherapie? 89
1.8.1.3. Welche Ergebnisse brachte die Geschichte der Therapieforschung hervor? 91
1.8.1.4. Welche Psychotherapieverfahren können heute als nachweislich wirksam gelten? 92
1.8.1.5. Welche Konsequenzen lassen sich aus diesen Befunden ziehen?
1.8.1.5.1. ... für die weitere Psychotherapieforschung?
1.8.1.5.2. ... für Psychotherapie und Gesellschaft?
1.8.1.5.3. ... für die je eigene Orientierung?
1.8.1.5.4. ... für Psychotherapie und Beratung in Seelsorge und Diakonie?
2. Ein zweiter Schritt: ... in (praktisch-) theologischen Zusammenhängen ... 101
2.1. Pastoralpsychologie 101
2.1.1. (Pastorale) Supervision und Gemeindeberatung - Herkunft und Zukunft ihrer Konzepte 102
2.1.1.1. Einblicke 102
2.1.1.2. Herkunft von Supervision und Organisationsberatung 103
2.1.1.3. Heutige Konzepte von Supervision und Organisationsberatung 106
2.1.1.3.1. Psychologische Supervision 106
2.1.1.3.2. Organisationsberatung 109
2.1.1.4. Pastorale Supervision und Gemeindeberatung - eine theologieträchtige Zukunft
2.1.1.4.1. Pastorale Supervision
2.1.1.4.2. Gemeindeberatung
2.1.1.5. Ausblicke
2.2. Religionspsychologie 116
2.2.1. Religiöse Emotionen und religiöses Urteil 117
2.2.2. Religiosität und Depressivität 121
3. Ein dritter Schritt:... nach welchen Kriterien? 129
3.1. Kriterien der Rezeption psychologischer Konzepte in theologischen Zusammenhängen 129
3.2. Seelsorge bei Seelenfmsternis 131
3.2.1. Depression - ein Stimmungsbild 132
3.2.2. Psychotherapie bei Depression 135
3.2.3. Psychotherapie und / oder Seelsorge? - Der radikale Ansatz Karl Rahners ... 137
3.2.4. ... in seiner pastoral-praktischen Bedeutung 138
3.2.5. Seelsorge bei Seelenfmsternis 141
Literaturverzeichnis 147
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