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Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie
Ansätze - Personen - Grundbegriffe
Dritte, aktualisierte und erweiterte Auflage
Ansgar Nünning (Hrsg.)
Verlag J. B. Metzler
EAN: 9783476018892 (ISBN: 3-476-01889-X)
742 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 24cm, September, 2004
EUR 29,95 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Das »Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie« bietet in über 700 Artikeln einen kompakten Überblick über die Vielfalt der literatur- und kulturwissenschaftlichen Ansätze. Es erklärt die zentralen Grundbegriffe und stellt die wichtigsten Theoretiker/innen vor.
»Dieses Lexikon ist eine nützliche Sache, eine Studienreform im kleinen, die einem in den achtziger Jahren manches ratlose Semester hätte ersparen können. Es gehört auf den Gabentisch jedes Erstsemesters.«
DIE ZEIT
»Ein auf dem deutschen Buchmarkt geradezu überfälliges Nachschlagewerk, das bestens geeignet ist, zu einem unverzichtbaren Standardwerk zu werden.«
Anglistik
»Man muß diesem Lexikon ein Lob machen, das für die Gattung nicht unbedingt üblich ist: Es ist ein intellektuelles Vergnügen, sich von Artikel zu Artikel zu lesen [...].Unbedingt anschaffen!«
Information Deutsch als Fremdsprache
Der Herausgeber:
Ansgar Nünning ist Professor für Englische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Gießen und Gründungsdirektor des »Gießener Graduiertenzentrum Kulturwissenschaften«.
Rezension
Drei Auflagen innerhalb von nur sechs Jahren! Das zeigt die Bedeutung dieses neuen Wissenschaftsbereichs. Die Postmoderne hat die jahrhundertealte Ordnung der Wissenschaften scheinbar ordentlich durcheinander gebracht; Literatur und Kultur, Hochkultur und Massenkultur, Schrift und Bild, Roman und Film, Virtualität und Realität, - die Grenzen verschwimmen; die Postmoderne liebt das Cross-Over. Dem trägt dieses Lexikon Rechnung. Es ist Literatur- und Kulturwissenschaft in einem. Kulturwissenschaft wird zum fächerübergreifenden Zentralbegriff, der auch die Philosophie umfaßt. Das Lexikon beschreibt Ansätze, Begriffe und Personen, die den kultur- und medienwissenschaftlichen Diskurs besonders der letzten Jahre geprägt haben wie Strukturalismus, Dekonstruktion, Gender-Theorie, Konstruktivismus, Diskurstheorie, New Historicism, Post-Colonialism. Die dritte aktualisierte und erweiterte Auflage bietet ca. 25 neue Artikel (u.a. Adressierung, Heterotopie, Index, Inszenierung (s. u. Leseprobe), Mimikry).
Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Pressestimmen:
"Dieses Lexikon ist eine nützliche Sache, eine Studienreform im kleinen, die einem in den achtziger Jahren manches ratlose Semester hätte ersparen können. Es gehört auf den Gabentisch jedes Erstsemesters." Die Zeit
Was verdanken wir Walter Benjamin? Wie denken Dekonstruktionisten? Ist die Postmoderne wirklich tot? Hier steht´s. Nützlich." Die Woche
"Die schwierige Aufgabe, komplexe Zusammenhänge in wenige Zeilen zu pressen, ist gut gelöst [...] ein Kompass in Form eines kompakten Lexikons." Neue Zürcher Zeitung
"Eine gut zugängliche und allgemein verständliche Informationsquelle [...]. Der Aufbau des Lexikons ist glänzend durchdacht. [...] Ein auf dem deutschen Buchmarkt geradezu überfälliges Nachschlagewerk, das bestens geeignet ist, zu einem unverzichtbaren Standardwerk zu werden." Anglia
"Ein vorzügliches neues Nachschlagewerk [...] viele gut sortierte und gebündelte Aufschlüsse ... ein ungemein praktisches Hilfsmittel." Kölner Stadt-Anzeiger
"Lexika sollten der übersichtlichen Vergegenwärtigung von in komprimierter Form präsentierten Fakten und Termini, Personen und Daten, kurz: von Wissen dienen. Das vorliegende Lexikon leistet dies und noch etwas anderes: Es verleitet zum Schmökern. Man mag es nicht mehr aus der Hand legen." Referatedienst zur Literaturwissenschaft
Aber man kann dem Lexikon ein noch größeres Kompliment machen: Es eignet sich für Theorieinteressierte [...] wunderbar als Lesebuch. Es erlaubt einem, ein breites und hochaktuelles Spektrum der Theorieentwicklung als Panorama zu betrachten, und wer will, der kann dies ?Schmökern auf höchstem Niveau´ nennen. Und noch etwas muß man dem Lexikon zusprechen. Es überblickt die Theorieentwicklung der letzten Jahrzehnte und Jahre; und es kann einen Impuls für weitere Theorieentwicklungen geben, weil es Studierenden den oft schweren Zugang zur Theorie erleichtert und so künftige Theoretiker rekrutieren hilft. Literaturkritik.de
"Man muß diesem Lexikon ein Lob machen, das für die Gattung nicht unbedingt üblich ist: Es ist ein intellektuelles Vergnügen, sich von Artikel zu Artikel zu lesen, im tatsächlichen Sinn darin zu lesen - selbst das ist mit Gewinn und Genuß möglich. Die inhaltliche Breite der Artikel, ihre geschickte Vernetzung, ihre gute Lesbarkeit, ausführliche Literaturangaben, das intelligente Konzept und der durchaus bezahlbare Preis lassen nur eine Empfehlung zu: Unbedingt anschaffen!"
Information Deutsch als Fremdsprache
"Insgesamt ein hervorragend gemachtes, fast ist man versucht zu sagen, unverzichtbares Handbuch für jene, die sich mit den theoretischen Strömungen gegenwärtiger Kulturwissenschaft befassen."
Verlagsinfo
Kultur- und literaturwissenschaftliche Theorien schießen heute wie Pilze aus dem Boden. Den Überblick behalten, heißt die Devise. Welche Konzepte sind relevant? Welche Begriffe spielen eine tragende Rolle? Wie haben sich die literaturgeschichtlichen Modelle entwickelt? Welche Autoren prägen die gegenwärtigen Diskurse?
In rund 720 kompakten Artikeln verwandeln sich abstrakte Begriffe und komplexe Modelle in gut verständliches Grundlagenwissen. Im Mittelpunkt stehen die großen Theorien wie z.B. Dekonstruktion, feministische Literaturtheorie, Konstruktivismus, New Historicism, Mentalitätsgeschichte, postkoloniale Literaturkritik und Poststrukturalismus. Von Aristoteles über Derrida, Foucault, Greenblatt bis Hayden White, von Appellfunktion bis Zirkulation - kein bedeutender Theoretiker und kein zentraler Begriff wird außer Acht gelassen.
Was ist neu in der 3. Auflage? Grundlegend überarbeitet manifestiert das Werk wieder den neuesten Forschungsstand. Und: 20 Artikel zu interdisziplinären und intermedialen Aspekten der Theoriebildung vervollständigen den Klassiker. Ein Muss für alle, die sich mit Literatur- und Kulturtheorie befassen.
Grundlagenwerk
Rund 370 Artikel zu Theorien und Theoretikern
Rund 350 Begriffsdefinitionen
Autoreninformation:
Ansgar Nünning, geb. 1959; Professor für Englische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Gießen; Gründungsdirektor des "Gießener Graduiertenzentrum Kulturwissenschaften".
Inhaltsverzeichnis
Vorwort S. V–VII
Vorwort zur zweiten Auflage S. VIII–IX
Vorwort zur dritten Auflage S. X
Artikel A–Z S. 1–724
Allgemeine Abkürzungen S. 725
Verzeichnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter S. 727
Auswahlbibliographie literaturund kulturtheoretische Werke S. 729
Leseprobe:
Inszenierung (griech. skene = Bühne), I. (engl. staging] ist 1837 erstmalig als Übersetzung des m den 1820730er Jahren im Frz. geprägten Begriffs »mise en scene« (hervorgegangen aus •mettre sur/en scene« im 17. Jh.) belegt (vgl. E. Fischer-Lichte 2000). Erst mit dem Aufstieg des Regisseurs vom Arrangeur zum Künstler in den Theateravantgarden um 1900 (z.B. A. / Artaud, A. Appia, E.G. Craig; /Avantgarde) gilt I. als schöpferische Tätigkeit (vgl. Lazarowicz/Balme 1991). - Die Theaterwissenschaft untersucht mit der in der / Theatersemiotik entwickelten Aufführungsanalyse den Regieentwurf als sich im Prozeß der Aufführung konstituierenden I.stext, der von der jeweiligen Aufführungssituation sowie vom / Theatertext abzugrenzen ist vgl. Pavis 1982; Fischer-Lichte 1989; Hiß 1993). Seit den 1980er Jahren wird der I.sbegriff in Verbindung mit dem Konzept der / Theatrali-tät interdisziplinär verwendet. Basis der Übertragung beider Begriffe v. a. in die Politik- und Sozialwissenschaften (z.B. Willems/Jurga 1998; Schicha/Ontrup 1999; / Medientheorien; sowie die Konzepte »symbolischer Politik« bei Meyer 1992 oder »Poiitainment« von Dörner 2001), die Geschichtswissenschaften (z.B. Burke 1992) oder die Anthropologie (z.B. V. / Turners Konzept des social drama; R. / Schechner) sind Analogien zwischen dem Theater und der Praxis der Massen)/ Medien (»Infotainment«) bzw. den theatralen und rituellen (Selbst-)I.en in Öffentlichkeit und Alltag (/ Spiel; / Karnevalismus; / Maskerade; / Ritual; / Rollentheorien; vgl. Goffman 1959, 1974; Sennett 1977). - Im Gegensatz zu Sein und Schein dichotomisierenden Definitionen sieht W. / Iser I. als Institution menschlicher Selbstauslegung und Welterschließung jenseits von Erfahr- und Wißbarkeit, die das »zur Erscheinung bringt, was seiner Natur nach nicht gegenständlich zu werden vermag« (Iser 1991, S. 504). M. Seels phänomenologi-scher Ansatz konzeptualisiert I. als »öffentliche Herstellung eines vorübergehenden räumlichen Arrangements von Ereignissen, die in ihrer bes. Gegenwärtigkeit auffällig werden« (Seel 2001, S. 55). I.en sind demnach durch Intentionalität auf der Produktionsseite sowie Auffälligkeit und Öffentlichkeit auf der Rezeptionsseite definiert (vgl. ebd., S. 48-62). Während jede I. ein »öffentliches Erscheinenlassen von Gegenwart« (ebd., S. 56) in der phänomenalen Fülle ihres So-Seins ist, erfolgt bei Formen künstlerischer I. die »Herstellung von Gegenwart in der Funktion einer Darbietung von Gegenwart« (ebd., S. 58; vgl. auch I. als Aspekt von Theatralität neben / Per-formance, Korporalität, Wahrnehmung bei Fischer-Lichte 2000).
Lit.: vgl. / Theater und Lit. - E. Goffman: The Presen-tation of Seif in Everyday Life, N. Y. 1959 (dt. Wir alle spielen Theater, Mchn. 1983). - G. Debord: La soaete du spectacle, Paris 1967 (dt. Die Gesellschaft des Spektakels, Bln. 1996). - E. Goffman: Frame-Analysis, Cambridge 1974 (dt. Rahmen-Analyse, FfM. 1977). -D. Schwanitz: Die Wirklichkeit der I. und die I. der Wirklichkeit, Meisenheim am Glan 1977. - R. Sennett: The Fall of Public Man, Cambridge 1977 (dt. Verfall und Ende des öffentlichen Lebens, FfM. 1983). - P. Pa-vis: Languages of the Stage, N.Y. 1982. — E. Fischer-Lichte (Hg.): Das Drama und seine L, Tüb. 1985. -P. Pavis: Dictionnaire du theätre, Paris 2001 [1987]. -Ausg. »I. von Welt. Semiotik des Theaters« (Hg. E. Fischer-Lichte) der Zs. für Semiotik 11.1 (1989). - W. Iser 1992 [1991]. - K. Lazarowicz/Ch. Balme (Hgg.): Texte zur Theorie des Theaters, Stgt. 2001 [1991]. - P. Burke: The Fabrication of Ludwig XIV., New Haven/Ldn. 1992. - Th. Meyer: Die I. des Scheins, FfM. 1992. -G. Hiß: Der theatralische Blick, Bln. 1993. - Ch.L. Hart Nibbrig (Hg.): Was heißt »Darstellen« ?FM. 1994. - St. Müller-Doohm/K. Neumann-Braun (Hgg.): Kultur-i.en, FfM. 1995. - S. Arnold et al. (Hgg.): Politische L im 20.Jh., Wien 1998. - U. Göttlich et al. (Hgg.): Kommunikation im Wandel, Köln 1998. - H. Willems/ M. Jurga (Hgg.): I.sgesellschaft, Opladen/Wiesbaden 1998. - Ch. Schicha/R. Ontrup (Hgg.): Mediem.en im Wandel, Münster 1999. - E. Fischer-Lichte: »Theatralität als L«. In: dies./I. Pflug (Hgg.): /. von Authentizität, Tüb./Basel 2000, S. 11-27. - Th. Meyer et al.: Die L des Politischen, Wiesbaden 2000. - P. Siller/G. Pitz (Hgg.): Politik als L, Baden-Baden 2000. - A. Dörner: Politainment, FfM. 2001. - E. Fischer-Lichte (Hg.): Theatralität und die Krisen der Repräsentation, Stgt. 2001. - M. Seel: »Inszenieren als Erscheinenlassen«. In: J. Früchtl/J. Zimmermann (Hgg.): Ästhetik der L, FfM. 2001. S. 48-62. - Th. Kmeper/M. Müller (Hgg.): Authentizität und I. von Bilderwelten, Köln 2003. - D. Kolesch: »Rollen, Rituale und I.en«. In: Jaeger/Straub
2004. S. 277-292.
JHa
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