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Methodik der Kirchengeschichte Ein Lehrbuch
Methodik der Kirchengeschichte
Ein Lehrbuch




Tobias Jammerthal, David Burkhart Janssen, Jonathan Reinert, Susanne Schuster

UTB , Mohr
EAN: 9783825258511 (ISBN: 3-8252-5851-3)
146 Seiten, paperback, 15 x 21cm, März, 2022

EUR 19,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Zum Studium der Theologie gehört historisches Arbeiten essenziell dazu. Dieses praxiserprobte Lehrbuch führt auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand in die Methodik kirchengeschichtlichen Arbeitens ein. Es bietet eine grundlegende Orientierung und begleitet in Verbindung mit einer zugehörigen Website Studium und Lehre vom Proseminar bis zum Examen.

Dr. Tobias Jammerthal: Studium der Ev. Theologie in Neuendettelsau, Tübingen, Jerusalem, Durham (GB) und Heidelberg; Vikariat in Großseelheim (Hessen); 2014 MA in Theology and Religion (Durham); 2018 Dr. theol. (Tübingen); 2020 Ordination zum Pfarrer; 2021 Internationaler Melanchthonpreis der Stadt Bretten; seit 2020 Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Kirchen- und Dogmengeschichte der Augustana-Hochschule Neuendettelsau.

David Burkhart Janssen, Studium der Ev. Theologie, Geschichte und Altertumswissenschaften in Tübingen und Durham (GB); 2015 BA in Geschichte (Tübingen); 2017 MA in Classics (Durham); 2019 Erstes Theologisches Examen (Kiel); seit 2019 Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Kirchengeschichte II mit Schwerpunkt Alter Kirche an der Ev. Theol. Fakultät Tübingen.

Jonathan Reinert, Studium der Ev. Theologie in Jena, Göttingen und Tübingen; 2015–18 Promotionsstipendiat am Graduiertenkolleg »Kulturelle Wirkungen der Reformation. Medialität« in Jena; 2019 Promotion; seit 2018 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Spätmittelalter und Reformation in Tübingen.

Susanne Schuster, Studium der Ev. Theologie in Halle, Heidelberg, Leipzig; 2005 Dr. theol. (Jena); 2008 Ordination zur Pfarrerin; 2017 Habilitation (Tübingen); seit 2015 Lehrkraft für besondere Aufgaben (Kirchengeschichte) an der Universität Kassel.
Rezension
Die Kirchengeschichte bildet im Theologie-Studium die Scharnierstelle zwischen den Bibelwissenschaften einerseits, mit denen die Kirchengeschichte die historisch-kritische Zugangsweise teilt, und der Systematischen Theologie mit Dogmatik und Ethik, mit denen die Kirchengeschichte den Rezeptionsaspekt hinsichtlich einer Beziehung des christlichen Glaubens auf die jeweilige Gegenwart teilt. Zum Studium der Theologie gehört historisches Arbeiten jedenfalls essenziell dazu und das bedeutet ganz wesentlich eine methodisch verantwortete Arbeit an und mit Quellen. Das Fach Kirchengeschichte oder Historische Theologie oder Christentumsgeschichte ist entsprechend fest verankert in der theologischen Ausbildung. Einführungen in die Methodik kirchengeschichtlichen Arbeitens liegen allerdings nur erstaunlich wenige vor, obgleich der Bedarf groß ist. Jedes Semester finden dutzende kirchengeschichtliche Proseminare statt und zahlreiche Studierende sitzen vor ihrer Proseminar-, Hauptseminar- oder Abschlussarbeit und fragen sich und andere: Wie macht man das nochmal in der Kirchengeschichte? Der erste Teil dieses Lehrbuchs dient der grundlegenden Orientierung im Fach Kirchengeschichte: Grundfragen nach der Wissenschaftlichkeit der Kirchengeschichte, ihrem Verhältnis zu Theologie und allgemeiner Geschichtswissenschaft und schließlich zu Kirche und Gesellschaft. Der zweite Teil erläutert das methodische Werkzeug: Vorfragen, Quellenerschließung und Auswertung. Der dritte Teil geht von der Erläuterung zur Anwendung im Blick auf die kirchengeschichtliche Seminararbeit. Denn die Kapitelreihenfolge im zweiten Teil ist nicht einfach der Aufbau einer Seminararbeit.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort V
Impuls V
Herangehensweise V
Dank VI
Hinweise zur Benutzung XI
Aufbau XI
Gebrauch XII
Website XII

Teil I: Eine grundlegende Orientierung 1

I.1 Kirchengeschichte als Wissenschaft: hermeneutisch, kritisch, konstruktiv 1
I.1.1 Kirchengeschichte ist eine hermeneutische Wissenschaft 4
I.1.2 Kirchengeschichte ist eine kritische Wissenschaft 5
I.1.3 Kirchengeschichte ist eine konstruktive Wissenschaft 6

I.2 Kirchengeschichte als historische und theologische Disziplin 7
I.2.1 Weltanschauliche Voraussetzungen 9
I.2.2 Transzendenzoffenheit und methodische Begrenzung 10
I.2.3 Der inhaltliche Fokus 11
I.2.4 Theologische Position und historiographische Perspektive 11
I.2.5 Geschichte und Theologie in einer Person 12
I.2.6 Fazit: Die Aufgabe der Kirchengeschichte 13

I.3 Kirchengeschichte in Kirche und Gesellschaft 14

Teil II: Das methodische Werkzeug 17

II.1 Vorfragen 17
II.1.1 Kontexte der Kirchengeschichte 17
II.1.2 Zeiteinteilung: Epochen der Kirchengeschichte 18
II.1.3 Arbeitsgebiete der Kirchengeschichte 21
II.1.4 Zugänge zur Kirchengeschichte 24
II.1.5 Selbstreflexion: Die Person der Kirchenhistorikerin/des Kirchenhistorikers 27

II.2 Quellenerschließung 29
II.2.1 Die Grundelemente historischer Arbeit: Vorwissen, Fragen und Quellen 32
Der Zusammenhang von Quellen und Fragen 34
Der Zusammenhang von Fragen und Vorwissen 36
Der Zusammenhang von Vorwissen und Quellen 37
II.2.2 Überlieferung: Wege und Kontexte 38
Wie liegt die Quelle vor? 38
Wie ist es dazu gekommen, dass diese Quelle so vorliegt? 40
II.2.3 Entstehungssituation: Ort, Zeit, Autor 45
Ort 45
Zeit 46
Autorschaft 49
II.2.4 Kategorisierung: Quellenarten, Gattungen und geprägte Sprachformen 52
Quellenarten 53
Gattungen 54
Geprägte Sprachformen 58
II.2.5 Aufbau und Struktur eines Quellentextes 60
II.2.6 Sprachliche Analyse 65
Textgrundlage und Übersetzung 67
Begriffe und Begriffsbedeutungen: Semantik 68
Von Worten zu Sätzen und zu Texten: Syntax 70
Die angezielte Wirkung von Texten: Pragmatik 72
Stilistische Mittel: Rhetorik 72
Zur Anwendung der sprachlichen Analyse 73
II.2.7 Geistige Prägungen: Intellektueller Horizont, Traditionen und Autoritäten 77
Welcher intellektuelle Horizont, welche Traditionen und welche Autoritäten sind in der Quelle vorhanden bzw. aufgenommen? 78
Wie geht die Quelle mit den aufgenommenen Traditionen und Autoritäten um? 80
II.2.8 Kommunikationszusammenhänge 88
II.2.9 Die Perspektive des Autors/der Autorin bzw. der Quelle 94
Wie lässt sich die Perspektive einer Quelle erschließen? 96
Wie lässt sich das Berichtete ausgehend von der Perspektive interpretieren? 100
II.2.10 Analyse theologischer Deutungskonzepte 105

II.3 Auswertung 109
Zwei Gefahren 111
Drei Qualitätsmerkmale 113

Teil III: Die kirchengeschichtliche Seminararbeit 115

III.1 Quellen, Literatur und die Begrenzung des Themas 115

III.2 Zur inhaltlichen Gestaltung einer Seminararbeit 118
III.2.1 Gliederung der Seminararbeit 118
III.2.2 Darstellungsformen der Ergebnisse im Hauptteil 120
III.2.3 Anforderungen an eine Seminararbeit 121
III.2.4 Verzeichnisse und Anhang 123

III.3 Zur formalen Gestaltung einer Seminararbeit 124

Teil IV: Anhang 127

Exemplarische Quellenarbeit zum 17. Jahrhundert 127
Exemplarische Quellenarbeit zum 20. Jahrhundert 132
Nachweis der in Beispielen genannten Quellen 138
Nachweis der Abbildungen 144
Personenregister 145