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Umschlagtext
Peter Handke ist einer der radikalsten und umstrittensten Autoren der Gegenwart. Provokateur, fünfter Beatle, Showboy der jungen Literatur, aber auch Hohepriester der Kunst, einsamer Mönch, Serbenfreund - sein Bild in der Öffentlichkeit ist von Extremen geprägt. Auch sein Leben erscheint als ständige Gratwanderung: zwischen Einsamkeit und Liebe, Menschenscheu und Ruhmsucht, Sprache und Politik, Traum und Welt.
Der Journalist und Literaturwissenschaftler Malte Herwig beobachtet den großen Einzelgänger und Kunstbesessenen Handke bei der Arbeit und legt die tief ins Leben reichenden Wurzeln seines Werks bloß wie kein Biograph zuvor. Lange Gespräche mit dem Dichter, dessen Verwandten, Weggefährten und Kontrahenten und der uneingeschränkte Zugang zu Handkes Tagebüchern und seiner Korrespondenz (beispielsweise die Briefe an den leiblichen Vater oder von seiner Geliebten Jeanne Moreau) eröffnen ihm einen kritischen, sehr persönlichen Blick auf den Autor: als schwermütigen Spieler, abenteuerlustigen Macho und immer wieder als empfindlichen und reizbaren Künstler, für den es bei jedem neuen Werk „um Leben und Tod, um Sein oder Nichtsein" geht. Eine aufschlußreiche und kontroverse Biographie - so kontrovers wie Handke selbst. Malte Herwig, geboren 1972 in Kassel, studierte Literatur, Geschichte und Politik in Mainz, Harvard und Oxford, wo er 2002 mit einer Arbeit über Thomas Mann am Merton College promovierte. Er war mehrere Jahre Redakteur im Kulturressort des Spiegel und lebt heute als freier Journalist in Hamburg. Seine Reportagen und Essays erscheinen in Die Zeit, Weltwoche und New York Times. Für sein Buch über Thomas Mann, Bildungsbürger auf Abwegen, erhielt er 2004 den erstmals gestifteten Thomas-Mann-Förderpreis. Handke ganz persönlich - die erste kritische Biographie mit zahlreichen unveröffentlichten Dokumenten und Bildern, zugleich ein unterhaltsam geschriebenes Lesebuch für alle Literatur-Fans. Rezension
Eine Biographie einer noch lebenden Perönlichkeit ist stets besonders delikat. Peter Handke hat dem Biographen Malte Herwig Kontakte zu seinen Freunden und Bekannten verschafft (und inofern sind die Gewährsleute eher positiv gewogen) und ihm freien Zugang zu seinen (noch nicht im Vorlass in Marbach befindlichen) Tagebüchern und Aufzeichnungen gewährt. Aber handelt es sich deshalb schon eine eine "authorized biography", also ein erwünschtes Bild unter Mitwirkung des Geschilderten? Der Autor sucht differenziert den schillernden Charakter des Beschriebenen zu erfassen, der sich früh selbst aufgrund seiner zerrissenen Kindheit (gegenüber seinem Vater) als "ein wenig außergewöhnlich, wenn ich so sagen darf, ohne eingebildet zu erscheinen, sogar seltsam" beschreibt. Im Mittelpunkt dieser Biographie steht Leben und Person, - wer einen Aufschluß des Werks sucht, findet ihn nur grobmaschig.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
Handke ganz persönlich – die erste umfassende Biografie Peter Handke ist einer der umstrittensten und produktivsten Autoren der Gegenwart. Sein Bild in der Öffentlichkeit ist von Extremen geprägt: Hohepriester der Kunst, einsamer Mönch, Serbenfreund. Wie viel Wahrheit steckt hinter diesen Bildern? Auch sein Leben erscheint als ständige Gratwanderung zwischen Extremen: zwischen Einsamkeit und Liebe, Menschenscheu und Ruhmsucht, Sprache und Politik, Traum und Welt. Der Journalist und Literaturwissenschaftler Malte Herwig legt die tief ins Leben reichenden Wurzeln dieses Werks bloß wie kein Biograf zuvor. Er führte lange Gespräche mit dem Dichter, dessen Verwandten, Weggefährten und Kontrahenten, und er erhielt Einsicht in Handkes Notizbücher und Korrespondenz. Eine aufschlussreiche und kontroverse Biografie – so kontrovers wie Handke selbst. Malte Herwig, geboren 1972 in Kassel, studierte Germanistik, Geschichte und Politik in Mainz, Harvard und Oxford, wo er 2002 mit einer Arbeit über Thomas Mann promovierte. Er war mehrere Jahre Redakteur im Kulturressort des Spiegel und lebt heute als freier Journalist in Hamburg. Seine Reportagen und Essays erscheinen in Die Zeit, Weltwoche und New York Times. Für sein Buch über Thomas Mann, Bildungsbürger auf Abwegen, erhielt er 2004 den erstmals gestifteten Thomas-Mann-Förderpreis. Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11
Kapitel 1 KRIEG Vorspiel im Gasthaus 13 Welch Grazie! Welch Hoheit! 15 Die geliebten Toten 19 Szenen einer Ehe 31 Tod den Vätern 39 So steht es geschrieben 45 Devil in Disguise 48 Kapitel 2 SCHREIBEN Der Schrei der Welt 63 Das abenteuerliche Ich 66 Der Fremde bin ich 69 Feuer im Hirn 75 Als das Meinen nicht geholfen hat 81 Tanzenberg 83 Im Ostflügel ein Elfenbeinturm 88 Priester, ich? 92 Das Warten hat ein Ende 97 Kapitel 3 RUHM Die neuen Erfahrungen 100 Erzähl! 102 Ein Schatten von Ewigkeit 106 Der Satz nach vorn in Please Please Me! 117 Nonnen im Kreuzverhör 119 Das Ende der Geschichten 124 Euch werden Augen und Ohren aufgehen 129 »Ich dreh an meinem Wunderring« 132 1966 141 Hier wird Ihnen mitgespielt! 144 Kapitel 4 SCHWELLEN Kulturkritik und Mäusedreck 157 Der Ekel 160 Die Choreographie des Hasses 165 Der Heinrich Grün 178 Die linkshändige Frau 181 Ich möchte wirklich gerne tot sein 184 Ich will nicht, daß du dich tötest 192 Lenz und der Gang über die Schwelle 199 Kapitel 5 HEIMAT Habenichtse und Habsburger 208 Der schwermütige Spieler 213 Nur ein Bleistift als Waffe 217 Das Leben ist eine Baustelle 227 Die Horror-Leserinnen 233 Die Sache mit Mann und Frau 235 Kapitel 6 JUGOSLAWIEN Staatsbegräbnis 245 Meisterdämmerung 249 Die Insel 253 Lonesome cowboy 257 Gasthof Heimatlos 260 Tausend Seiten Einsamkeit 262 Die Geierpapageien 273 Die Gedichte des Dr. K. 279 Kapitel 7 STURM Es ist Krieg 283 Dichters Standgericht 286 Er werde Licht 296 Ihr Platz in seinen Sätzen 301 Gregors Garten 308 Es weht ein Sturm vom Paradies 314 Anhang Dank 321 Zeittafel 323 Verwendete Abkürzungen und Siglen 329 Anmerkungen 332 Auswahlbibliographie 356 Personenregister 358 Bildnachweis 363 |