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"Verwandeln allein durch Erzählen"
Peter Handke im Spannungsfeld von Theologie und Literaturwissenschaft




Jan-Heiner Tück, Andreas Bieringer

Herder Verlag
EAN: 9783451326738 (ISBN: 3-451-32673-6)
248 Seiten, paperback, 14 x 22cm, 2014

EUR 19,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Seit Jahrzehnten gehört Peter Handke zu den bedeutendsten Schriftstellern des deutschen Sprachraums. Ihm ist es wie kaum einem anderen Autor seiner Generation gelungen, sowohl im Literaturbetrieb als auch in den Feuilletons immer wieder präsent zu sein. In diesem Band gehen namhafte Stimmen aus Theologie und Literaturwissenschaft den bisher wenig beachteten religiösen Motiven in Handkes Werk nach.

Andreas Bieringer, geb. 1982, Dr. theol., wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaften an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Jan-Heiner Tück, geb. 1967, 1987-1994 Studium der Katholischen Theologie und Germanistik an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1998 Promotion zum Dr. theol., 2007 Habilitation, Lehrstuhlvertretungen in Osnabrück und Freiburg i.Br., seit 2010 Professor für dogmatische Theologie an der Universität Wien, seit 2002 Redaktionsmitglied (seit 2006 Schriftleiter) der Internationalen Katholischen Zeitschrift Communio, seit 2002 Freier Mitarbeiter bei der „Neuen Zürcher Zeitung".
Rezension
Theologie nimmt (an ihren Rändern) (Gegenwarts-)Literatur seit einigen Jahren verstärkt wahr. Dieser Band, der auf ein Wiener Symposium zum Titel zurück geht, betrachtet Peter Handke im Spannungsfeld von Theologie und Literaturwissenschaft (Untertitel), wobei die im Hintergrund durchziehende, kontroverse Frage lautet, ob sich Handkes Umgang mit religiösen, biblischen und liturgischen Bezügen auf eine vernünftige Diesseitigkeit und Weltlichkeit beschränken läßt oder ob es in seinen Werken nicht doch Spuren einer produktiven Anverwandlung von religiösen, biblischen und liturgischen Bezügen gibt. Dabei spielt Handkes katholische Sozialisation sicher eine (gebrochene) Rolle. Den bisher wenig beachteten religiösen Motiven in Handkes Werk wird in diesem Sammelband intensiv nachgespürt.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9

Peter Handke
Wie ein Gewecktwerden für einen anderen Tag 17

Theologische Annäherungen

Elmar Salmann OSB
Gerettetes Glück. Religiöse Übungsmotive bei Handke 21

Jan-Heiner Tück
"Wandlung — die Urform der Wirklichkeit". Spuren einer eucharistischen Poetik im Werk Peter Handkes 29

Literaturwissenschaftliche Zugänge

Helmuth Kiesel
Verklärung und Heilszuversicht. Peter Handkes „Über die Dörfer" 55

Hans Höller
Die Weltlichkeit der Bibel. Zu Handkes Klassik nach 1945 69

Liturgische Spuren

Andreas Bieringer
„Das war, als finge ein stehengebliebenes Herz wieder zu schlagen an."
Liturgische Poesie bei Peter Handke 85

Alex Stock
„Im Kopf einen lateinischen Scharfsinn". Theologische Anmerkungen zu Peter Handke 101

Beziehungswelten

Mirja Kutzer
Lieben auf Leben und Tod. Fragile Beziehungswelten in Handkes Werk 117

Klaus Kastberger
Über die Liebe. Peter Handke und das Salz 139

Motive

Jakob Deibl
Und: Erzählen und Verwandeln bei Peter Handke. Hölderlin-Metamorphosen in der „Wiederholung" 155

Anna Estermann
„statt ‚Bild' sag auch ,Traum'„Illusion'„Ganz-Sein`„Mit-Sein`...". Handkes ganz weltliche „Religion" der Bilder 175

Harald Baloch
Sich erzählen in Raum und Zeit. Zu einer poetischen Struktur bei Peter Handke 195

Stimmen

Erich Kock
Die Andacht der Aufmerksamkeit oder: Der Weg führt nach innen. Versuch über Peter Handke 203

Johannes Neuhardt
Auch die Natur hat Zeilen? Ein merkwürdiger Weihnachtsgruß 215

Lyon Kapellari
Verwandlung und Bergung der Dinge in Gefahr. Religiöse Dimensionen im Werk Peter Handkes 217

Arnold Stadler
Sätze vom Meer. Für Peter Handke 233


Die Autorinnen und Autoren 243