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Massenpsychologie Psychologische Ansteckung, kollektive Dynamiken, Simulationsmodelle
Massenpsychologie
Psychologische Ansteckung, kollektive Dynamiken, Simulationsmodelle




Thomas Brudermann

Springer-Verlag
EAN: 9783211997604 (ISBN: 3-211-99760-1)
150 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2010

EUR 48,59
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der gegenwärtige Umbruch in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft ist für viele Menschen mit Unsicherheit, Ungewissheit und Orientierungslosigkeit verbunden. Diese Rahmenbedingungen schaffen den Nährboden für massenpsychologische Ansteckungsprozesse, bei denen sich Menschen nicht länger an Fakten orientieren, sondern an anderen Menschen.



Massenpsychologische Dynamiken werden jedoch nur selten richtig verstanden, und aufgrund schwieriger methodischer Voraussetzungen steckt ihre wissenschaftliche Aufarbeitung nach wie vor in den Kinderschuhen. Agenten-basierte Simulationsmodelle bieten eine innovative Möglichkeit, Massenphänomene besser zu verstehen und liefern erstaunliche Ergebnisse, aufgrund derer vorherrschende Annahmen überdacht werden müssen. Dieses Buch vermittelt jenes unverzichtbare Wissen, welches in den Lehrbüchern der Psychologie und Ökonomie bislang größtenteils fehlt, und eröffnet einen spannenden Einblick in das Forschungsfeld der Massenpsychologie.



Dr. Thomas Brudermann wandte sich nach seinem Informatik-Studium der Wirtschaftspsychologie zu und spezialisierte sich auf die Erforschung massenpsychologischer Dynamiken unter Anwendung von Simulationsmodellen. Derzeit ist er Forschungsassistent an der Wirtschaftsuniversität Wien und Lehrbeauftragter an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.
Rezension
Die Psychologie hat sich seit Freud überwiegend mit dem Individuum beschäftigt und das Umfeld der handelnden Personen weitgehend außer Acht gelassen; deshalb ist die Massenpsychologie ein nur unzureichend erforschtes Feld. Der Autor, - von individualpsychologischen Theorien wenig belastet - , möchte als Leitfrage klären, welche Regeln zu identifizieren sind, nach denen massenpsychologische Phänomene ablaufen, - wobei diese Fragestellung sehr allgemein und in dieser Form unbeantwortbar ist. Bei massenpsychologischen Ansteckungsprozessen orientieren sich Menschen nicht länger an Fakten, sondern an anderen Menschen. Unter Anwendung Agenten-basierter Simulationsmodelle sucht der Autor mit dieser Dissertation der Fragestellung näher zu kommen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo
Content Level » Professional/practitioner

Stichwörter » Agenten-basierte Modellierung - Irrationalität - Massenpsychologie - Wirtschaftspsychologie - kollektives Verhalten

Verwandte Fachbereiche » Psychologie - Volkswirtschaft
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Vorwort

Themenübersicht

I. Aktualität des Themas
II. Methodik: Simulation und Agenten-basierte Modellierung
III. Zielsetzung, Fragestellungen und Hypothesen
IV. Ergebnisse
V. Offene Fragen und künftige Forschungsschwerpunkte

1. Einleitung

1.1 Aktualität und Relevanz des Themas
1.2 Zielsetzung und Aufbau des Buchs

2. Hintergrund: Massenpsychologie

2.1 Im Sog der Anderen
2.2 Related Work und einschlägige Fachliteratur
2.3 Grundsätze der Massenpsychologie
2.3.1 Voraussetzungen und Rahmenbedingungen
2.3.2 Orientierung an Anderen
2.3.3 Agglomeration und Macrobehavior
2.4 Biologische und psychologische Ansteckung
2.4.1 Ansteckung aus biologischer Sicht
2.4.2 Psychologische Ansteckung
2.5 Abgrenzung zu verwandten Forschungsgebieten
2.5.1 Wisdom of Crowds
2.5.2 Schwarmforschung, Schwarmintelligenz und kollektive Intelligenz

3. Simulation als wissenschaftliche Disziplin

3.1 Micromotives and Macrobehavior
3.2 Agenten-basierte Modellierung (ABM)
3.3 Beispiele und Anwendungsgebiete ABM

4. Simulation von Reizschwellen-Modellen

4.1 Entwicklung der Hypothesen
4.2 Threshold-Modelle
4.3 Der Faktor Zufall
4.4 Methodik
4.4.1 Modellierung des Individuums
4.4.2 Modellierung der Aggregation
4.5 Setting I: Einflussgrößen bei Ansteckungsprozessen
4.5.1 Zielsetzung und Aufgabenstellung
4.5.2 Ergebnisse der Simulationen
4.5.3 Kritische Masse - unzureichend als Erklärungsmodell
4.5.4 Ausbreitung von Ansteckungsprozessen - Muster
4.6 Setting II: DieWirkung von Katalysatoren
4.6.1 Hintergrund
4.6.2 Umsetzung im Agenten-basierten Simulationsmodell
4.6.3 Ergebnisse der Simulationen
4.7 Praktische Relevanz
4.8 Grenzen von Reizschwellen-Modellen und offene Fragen

5. Tipping Points

5.1 Tipping an Finanzmärkten
5.1.1 Charles P. Kindleberger über den Umschwung
5.1.2 George Soros über den Umschwung
5.1.3 Robert J. Shiller über den Umschwung
5.1.4 Vorboten einer Tipping Period an Finanzmärkten
5.2 Tipping in massenpsychologischen Phänomenen
5.3 Tipping in Agenten-basierten Modellen
5.4 Erkenntnisse aus den Simulationen

6. Ausblick, Offene Fragen und Conclusio

6.1 Ausblick: Visualisierung massenpsychologischer Modelle
6.2 Offene Fragen
6.2.1 Modellierungsfragen
6.2.2 Die Auswirkung lebensverlängernder Maßnahmen
6.2.3 Psychologische Ansteckung und Immunsystem
6.3 Conclusio: Neuformulierung der Hypothesen
6.4 Schlussbemerkung

Literatur
Artikel aus Tageszeitungen und Internet-Medien
Web-Links

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis