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Marienverehrung zwischen Glaube und Aberglaube
Marienverehrung
zwischen Glaube und Aberglaube




Josef Imbach

Schwabenverlag , Patmos
EAN: 9783491725287 (ISBN: 3-491-72528-3)
240 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, 2008

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Historisch wissen wir von Maria von Nazaret wenig, umso reicher nimmt sich dagegen die Legendenüberlieferung aus.

Religionsgeschichtlich sind die großen göttlichen Muttergestalten der Antike die Vorgängerinnen der Himmelskönigin Maria. Sie bilden zugleich die Vorbilder für Maria als »jungfräuliche Gottesmutter« in der christlichen Glaubenslehre. Marienverehrung in Brauchtum und Volksfrömmigkeit kommt ebenso in den Blick wie der evangelische Protest gegen Auswüchse. Gebets- und Wallfahrtstradition, literarische Annäherungen an Maria sind in die Darstellung ebenso einbezogen wie typische Bildwerke aus der Kunstgeschichte.

Marienverehrung in Brauchtum und Volksfrömmigkeit kommt ebenso in den Blick wie der evangelische Protest gegen Auswüchse. Gebets- und Wallfahrtstradition, literarische Annäherungen an Maria sind in die Darstellung ebenso einbezogen wie typische Bildwerke aus der Kunstgeschichte.

• Die wahre Königin der Herzen

• Hintergründe und Abgründe der Marienverehrung

• Umfassende Darstellung der Geschichte und Kultur der Madonnenverehrung

• Maria in Bibel, Theologie, Legende, Literatur, Kunst und Brauchtum
Rezension
Maria ist die wohl berühmteste und identifikations-offenste Frauengestalt des Abendlandes, deren Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte auch im 20. Jhdt. ungebrochen ist. „Maria, Mutter Jesu und erwählte Jungfrau“ ist – zumindest in der katholischen Christenheit – bis heute auch zentraler Identifikationspunkt des christlichen Glaubens; hier liegt die Schaltstelle zur Volksfrömmigkeit. Im Neuen Testament begegnen zahlreiche Frauen mit dem Namen Maria, deren Überlieferungen in späterer Zeit gern miteinander vermengt werden. Dieser Band setzt sich umfassend mit Maria und vor allem der Marienverehrung auseinander, berücksichtigt die vielfältigen Quellen zu Maria und zur Mariologie: die Evangelien, spätantiken Apokryphen, legendäre "Marienleben", theologische Traktate und chronikalische Berichte des Mittelalters und der Neuzeit über Maria, um von dort aus den Blick zu weiten auf das gesamte Spektrum der Marienfrömmigkeit: Wallfahrten, Gebete (Ave-Maria etc.), Kunstgeschichte, Brauchtum und Volksfrömmigkeit bis hin zur Wirkungsgeschichte in der Literatur und der Wahrnehmung Marias im Koran.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Keine Gestalt des Christentums wird in vergleichbarer Weise verehrt und geliebt wie Maria. Ihre Verehrung ist in psychologischer Sicht zuweilen recht fragwürdig. Nicht selten gleicht Maria aus, was dem strengen Vatergott an Mütterlichkeit fehlt. Häufig kompensiert Maria, was Zölibatsfanatikern und Frauenverächtern abgeht. Und nicht zuletzt: Maria konsolidiert vielfach, was von Frauen an Unterwürfigkeit und Gehorsam verlangt wird.

Josef Imbach, geboren 1945, Schweizer Theologe, lehrte von 1975 - 2002 an der Päpstlichen theologischen Fakultät San Bonaventura in Rom. Ihm wurde ein weltweites Lehrverbot an katholischen theologischen Fakultäten erteilt "wegen seiner Lehrtätigkeit im Allgemeinen". Seither lebt er in der Schweiz und ist in der praktischen Seelsorge, als Lehrbeauftragter und freier Schriftsteller tätig.
Inhaltsverzeichnis
Hinführung 7

Mehrschichtiger Madonnenkult 11

Maria als Projektionsfigur 11
Maria als Identifikationsmodell 15
Maria als Kompensationsgestalt 18
Maria als Konsolidierungsmuster 23

Was die Bibel sagt 29

Paulus und die ersten drei Evangelisten 29
Johannes und die Apostelgeschichte 41
Marienfrömmigkeit neutestamentlich 43

Was die Legende vorgibt zu wissen 44

Die Heilige Familie 44
Apokryphen 46

Zwischen Verehrung und Vergötterung 56

Maria statt Artemis 57
Spekulationen 63
Die vierte Person der Dreifaltigkeit 66
Maria als Priesterin? 70
Nie genug? 73

Der Protest der Reformatoren 75

Heilige als Schirmherren und Schutzherrinnen 76
»Maria breit den Mantel aus« 79
Marianische Vereinigungen 81
Marienfrömmigkeit statt Christusglaube? 83
Exkurs: Heilige als Vermittler und Fürsprecherinnen? 85

Wallfahrtsfieber und Reliquiensucht 101

Das Leben aus dem Grab 102
Das »große Laufen« 104
Pilgerfallen 106
Missbräuche 108
Vom Grab zur Reliquie 110
Marienreliquien und Gnadenbilder der Madonna 113
Der Bilderhimmel von Hergiswald 119

Gebetsformen und Festtage 127

Ave-Maria und Angelus 128
Die Gebetsschnur der Gottesmutter 129
Sieben Schmerzen 133
Maria am Kreuzweg 137
Sieben Freuden 138
Die Lauretanische Litanei 141
Marienfeste 142
Ortsnamen 147

Kurioses aus der Kunstgeschichte 149

Maria schlägt zu 149
Die Glaubenswächter 154
und die Sittenrichter 163
Mit Kunst Kasse gemacht 168

Brauchtum und Volksfrömmigkeit 17l

Frautragen 171
Maria, Valentin und die Verliebten 173
Muttersegen 176
Kräuterstrauß für Maria 179
Schluckbildchen und Schabmadonnen 185
La Madonna e le >madonnelle< 187
Die Schönste und die Älteste 191

Mirjam und Meryem 198

Was der Koran lehrt 198
Maria im Judentum 207

Literarische Annäherungen 211

Von Marias Gotteslob zum Lobpreis der Gottesmutter 213
Was Schriftsteller und Dichterinnen bewegt 215
Gefühlsbetonte Frömmigkeit 219
»Und Maria trat aus ihren Bildern« 221
Mondfrau und Magna Mater 225

Archetypisches 231

Felsen, Haine, Quellen 233
»Schwarz bin ich, und dennoch schön!« 235

Trost auf dem Weg 240

Anmerkungen 243