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»Mama, bitte lern Deutsch«
Unser Eingliederungsversuch in eine geschlossene Gesellschaft
Tahsim Durgun
Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. , GmbH & Co
EAN: 9783426561140 (ISBN: 3-426-56114-X)
208 Seiten, paperback, 14 x 21cm, 2025
EUR 18,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
„Liebe Mama, dieses Buch wird mir helfen, dich besser zu verstehen und allen anderen, Deutschland besser zu verstehen."
»Deutschland sollte dieses Buch lesen.«
Caroline Wahl
»Tahsims Buch ist so ehrlich, empathisch und echt, dass es mir als Kind von Geflüchteten wehtut, unsere Geschichte so kompromisslos auf Papier gebracht nachzulesen.«
Enissa Amani
»So liebevoll und funny wie Tahsim über seine Mutter spricht, vermisse ich meine eigene umso mehr. Aber in a good way.«
Felix Lobrecht
Rezension
Tahsim Durgun hat ein bewegendes Buch geschrieben. In „Mama, bitte lern Deutsch“ erzählt er von einer Kindheit, die viele nie sehen und die doch in diesem Land alltäglich ist. Noch bevor er die Grundschule beendet, muss er Abschiebebescheide übersetzen, intime Gespräche beim Arzt dolmetschen und Aldi-Prospekte vorlesen, damit zu Hause etwas Normalität einkehrt. Durgun beschreibt nicht nur das Gefühl der Überforderung, sondern auch die systematische Entwertung: Top-Noten, aber nur eine Hauptschulempfehlung. Kein Reisepass, keine Ferien. Immer funktionieren, immer vermitteln - zwischen zwei Welten, zwischen Mutter und Gesellschaft. Was das Buch so besonders macht: Es ist gleichzeitig wütend und zärtlich, klug und poetisch, hart und tief empathisch. Durgun rechnet ab mit der deutschen Bürokratie, die seine Mutter an ihre Grenzen bringt und verneigt sich zugleich vor genau dieser Mutter, deren Lebensleistung für viele unsichtbar bleibt. Manchmal wirkt der Ton zynisch, direkt, mit einem messerscharfen Blick für Absurditen und Ungerechtigkeiten. Seine Sprache ist kraftvoll und reflektiert, manchmal bitter, oft liebevoll. Es ist kein Jammerbuch, sondern ein Spiegelbild, in das der Lesende hineinschauen kann. „Mama, bitte lern Deutsch“ ist keine klassische Migrantengeschichte. Es ist ein Stück Gegenwartsliteratur, das aufrüttelt, berührt. Ein wichtiges Buch über Sprachgewalt, Unsichtbarkeit, Zugehörigkeit und den ganz realen Alltag in einer postmigrantischen Gesellschaft.
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Noch bevor Tahsim Durgun die Grundschule abschließt, muss er für seine Mutter die Abschiebebescheide entziffern, begleitet sie als Dolmetscher zu intimen Arztbesuchen und verliest Aldi-Kataloge am Fliesentisch. So wie Tahsim geht es vielen jungen Menschen mit Migrationsgeschichte, die früh Verantwortung für ihre Eltern übernehmen und gleichzeitig einen Platz finden müssen in einem oft feindseligen Land.
Schreiben sie die besten Noten, bekommen sie trotzdem nur eine Hauptschulempfehlung. Fahren ihre Mitschüler*innen in den Urlaub nach Thailand, dürfen sie Deutschland nicht verlassen, weil sie kein gültiges Reisedokument besitzen. Hilflosigkeit, Angst und Überforderung sind ihre stetigen Begleiter, Einfallsreichtum und Empathie ihr Handwerkszeug.
Mit messerscharfer Intelligenz, poetischer Sprachgewalt und zynischem Humor: Internet-Star Tahsim Durgun reflektiert die Lebenswirklichkeit der postmigrantischen Gesellschaft. Vor dem Hintergrund seiner eigenen Lebensgeschichte in einer kurdisch-deutschen Familie rechnet Tahsim ab mit der deutschen Bürokratie und zeigt gleichzeitig tiefen Respekt für seine Mutter und ihre Errungenschaften, die für die deutsche Gesellschaft immer unsichtbar bleiben werden.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort:
Die unerzählte Geschichte
9
»Mama, was sind Alliterationen?«
17
»Mama, was ist eine Metapher?«
39
»Mama, was sind Nomen?«
65
»Mama, was ist der Plural?«
93
»Mama, was ist ein Fremdwort?«
123
»Mama, was ist ein Kompositum?«
155
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