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Umschlagtext
Mary, gebürtige Irin, wohnhaft in Zürich, ist eine lange Latte mit einer durchsichtigen Haut, ein paar Sommersprossen, blauen Augen, blonden Haaren. Zwei Verehrer hat sie in Zürich: einen Schriftsteller und Ich-Erzähler sowie seinen Freund Helmut, Briefschreiber und ebenfalls Schriftsteller – und doch landet sie bei einem Tankwart im fernen Australien. Hier bekommt sie Helmuts ›Liebesbrief für Mary‹.
Rezension
Der Züricher Diogenes-Verlag bringt erfreulicher Weise immer wieder auch Hörbücher als ungekürzte Lesungen seiner verlegten Bücher heraus. Das gilt auch für diese 1993 erschienene Erzählung "Liebesbrief für Mary" des erst kürzlich verstorbenen Schweizer Schriftstellers und Übersetzers Urs Widmer (*21.Mai 1938 in Basel; †2.April 2014 in Zürich). Der Autor hat ein umfangreiches Werk aus Romanen, Erzählungen, Essays, Theaterstücke und Hörspielen vorgelegt und ist damit einer der vielseitigsten Schweizer Autoren der Gegenwart, der bewußt die Grenzen zwischen U- und E-Kultur zu überwinden sucht, u.a. „Fiktion“ mit möglichst viel gesellschaftlicher Wirklichkeit versehen. Aus einfachen Handlungssträngen entstehen phantasievolle Erzählungen - wie hier: Helmuts ›Liebesbrief für Mary‹.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
Urs Widmer, geboren 1938 in Basel, studierte Germanistik, Romanistik und Geschichte in Basel, Montpellier und Paris. Danach arbeitete er als Verlagslektor im Walter Verlag, Olten, und im Suhrkamp Verlag, Frankfurt. 1968 wurde er mit seinem Erstling, der Erzählung ›Alois‹, selbst zum Autor. In Frankfurt rief er 1969 zusammen mit anderen Lektoren den ›Verlag der Autoren‹ ins Leben. Zuletzt wurde er für sein umfangreiches Werk mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis 2007 der Stadt Bad Homburg ausgezeichnet. Urs Widmer starb am 2.4.2014 in Zürich. »Er war ein Zauberer, der alles konnte und dem alles gelang. Eine einfache Erzählsituation, ein Satz, ein Wort wurde für ihn zum Sprungbrett in die unendlichen Welten der Phantasie.« Tages-Anzeiger Wolfram Berger, Sprecher Wolfram Berger wurde 1945 in Graz geboren, wo er auch eine Ausbildung an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst absolvierte. Seit 1980 ist er als freischaffender Schaupieler in zahlreichen deutschen Fernsehproduktionen, als Regisseur und Kleinkünstler tätig. Wolfram Berger ist auf vielen Bühnen mit Programmen von Karl Valentin, Ernst Jandl, Kurt Schwitters und vielen anderen zu sehen und als Hörbuchsprecher u.a. von Musils ›Mann ohne Eigenschaften‹ zu erleben. |