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Lesemotivation und Lesestrategien  Der subjektive Sinn des Bücherlesens für 10- bis 14-Jährige  Zugl.: München, Univ., Diss., 2010
Lesemotivation und Lesestrategien
Der subjektive Sinn des Bücherlesens für 10- bis 14-Jährige


Zugl.: München, Univ., Diss., 2010

Senta Pfaff-Rüdiger

LIT
EAN: 9783643110473 (ISBN: 3-643-11047-2)
320 Seiten, paperback, 16 x 22cm, 2011

EUR 29,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Lesekompetenz gilt in der heutigen Mediengesellschaft als Schlüsselkompetenz - für den Umgang mit anderen Medien und für gesellschaftliche Teilhabe. Mit Sorge wird in der Öffentlichkeit über Leseförderung diskutiert, denn viele Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren hören auf zu lesen. Doch was führt zu diesem "Leseknick"? Und was fasziniert andere Jugendliche am Medium Buch? Diesen Fragen geht die vorliegende Studie anhand von qualitativen Paar-Interviews und einer quantitativen Schülerbefragung nach. Je nach ihrer Lebenswelt (Alfred Schütz) und ihren Grundbedürfnissen (Selbstbestimmungstheorie von Deci & Ryan) schreiben die Jugendlichen dem Buch einen anderen subjektiven Sinn zu. Die einen lesen Harry Potter, um Grenzen auszutesten oder die Zauberwelt zu erleben, während andere es lesen, um ihre Eltern an sich zu binden. Je breiter ihre Lesemotivation ist und je besser die Jugendlichen die passende Lesestrategie beherrschen, desto kompetenter lesen sie - und desto eher bleiben sie beim Buch.

Senta Pfaff-Rüdiger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der LMU München.
Rezension
Wer heute die Kulturtechnik Lesen nicht beherrscht, wird in der Berufswelt marginalisiert. Lesekompetenz ist eine Schlüsselkompetenz in der Mediengesellschaft. Erlernt wird Lesekompetenz nicht nur in der Schule, sondern vor allem durch das regelmäßige Lesen von Büchern. Seit den deutlich unterdurchschnittlichen Lesekompetenzen deutschen Schüler/innen bei den PISA-Studien wird in der Öffentlichkeit vehement über Leseförderung diskutiert. Was beeinflusst eine gelingende Lesesozialisation? Das scheint die entscheidende Frage zu sein. Bei vielen Kindern im Alter zwischen 10 und 14 Jahren kommt es zu einem sog. Leseknick; nicht wenige Kinder hören jetzt auf zu lesen ... Andere Kinder hingegen bilden hier eine stabile Lesemotivation aus. Lesemotivation und Lesestrategien spielen beim Erwerb von Lesekompetenz eine entscheidende Rolle.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Mediennutzung
Herausgegeben von Prof. Dr. Michael Meyen
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Einleitung 11

1 Lesen in der Mediengesellschaft 17


1.1 Lesesozialisation 19
1.1.1 Lesen in der Familie 20
1.1.2 Lesen in der Schule 22
1.1.3 Lesen in der Peer Group 24
1.1.4 Lesenormen 25
1.1.5 Geschlecht und Bildung als zentrale Einflussfaktoren 27
1.2 Lesemotivation 31
1.2.1 Emotionale Lesemotivation 35
1.2.2 Kognitive Lesemotivation 36
1.2.3 Soziale Lesemotivation 37
1.3 Lesestrategien 39
1.4 Lesekompetenz 42
1.4.1 Definition Lesekompetenz 43
1.4.2 Lesekompetenz und Medienkompetenz 47
1.5 Leseknick 49

2 Der subjektive Sinn des Lesens 53

2.1 Der Uses-and-Gratifications-Ansatz 53
2.1.1 Bedürfnisse und Motive 56
2.1.2 Habitualisierte Nutzung 57
2.1.3 Nutzung der Inhalte und Aneignung 58
2.1.4 Theorieschwäche 59
2.2 Lebenswelt 64
2.2.1 Strukturen der Lebenswelt 64
2.2.2 Alltägliche Lebenswelt 67
2.2.3 Routinen 69
2.3 Handeln in der Lebenswelt 71
2.3.1 Lesen als (soziale) Handlung 71
2.3.2 Rationales Handeln vs. Alltagshandeln 74
2.3.3 Handeln in Situationen 76
2.4 Motive und Motivation 78
2.4.1 Um-zu- und Weil-Motive 79
2.4.2 Grundbedürfnisse, Motive und Emotionen 80
2.4.3 Autonomiemotive 90
2.4.4 Kompetenzmotive 92
2.4.5 Motive sozialer Eingebundenheit 93
2.4.6 Motivbegleitende Emotionen 96
2.4.7 Selbstbestimmte und kontrollierte Motivation 100
2.5 Zwischenfazit 103

3 Empirische Umsetzung 107

3.1 Forschen mit Kindern 107
3.1.1 Kinder und Jugendliche als Forschungsgegenstand 107
3.1.2 Mehrmethodendesign 110
3.2 Qualitatives Design: Paar-Interviews mit heranwachsenden Lesern 113
3.2.1 Das Paar-Interview 115
3.2.2 Auswahl der Teilnehmer 118
3.2.3 Leitfaden 122
3.2.4 Durchführung der Paar-Interviews 127
3.2.5 Auswertung 129
3.3 Quantitatives Design: Schülerbefragung 135
3.3.1 Befragungen im Klassenverband 135
3.3.2 Stichprobe 137
3.3.3 Fragebogen 139
3.3.4 Durchführung und Datenanalyse 145

4 Lesen in der Lebenswelt 149

4.1 Lesen im Medien- und Freizeitrepertoire 149
4.1.1 Lesehäufigkeit 150
4.1.2 Leseangebot 152
4.1.3 Lesesituationen 160
4.1.4 Mediennutzung und andere Freizeitbeschäftigungen 165
4.2 Lesen im Familienalltag 169
4.2.1 Lesepraxis der Eltern 169
4.2.2 Lesepraxis der Geschwister 173
4.2.3 Lesen als soziale Situation 175
4.3.4 Lesenormen in der Familie 178
4.3 Lesen im Schullalltag 180
4.3.1 Auswahl der Bücher 182
4.3.2 Umgang mit den Büchern 185
4.4 Lesen in der Peer Group 186
4.5 Zwischenfazit 189

5 Lesen als Prozess: Lesemotivation und Lesestrategien 191

5.1 Lesemotive 191
5.1.1 Situationsbedingte Lesemotivation 191
5.1.2 Autonomiemotive 195
5.1.3 Kompetenzmotive 204
5.1.4 Motive sozialer Eingebundenheit 211
5.2 Emotionen beim Lesen 215
5.3 Motivbündel 222
5.3.1 Auf der Suche nach Fantasie 223
5.3.2 Auf der Suche nach des Rätsels Lösung 224
5.3.3 Auf der Suche nach Alternativen 226
5.3.4 Auf der Suche nach Doktor Sommer 228
5.3.5 Auf der Suche nach guten Noten 230
5.3.6 Auf der Suche nach Anerkennung 232
5.3.7 Auf der Suche nach Macht 233
5.3.8 Auf der Suche nach Sinn 234
5.3.9 Einflussfaktoren auf die Motivbündel 236
5.4 Lesestrategien 240
5.4.1 Verstehenssicherung 241
5.4.2 Lesebedürfnis und literarisches Angebot 243
5.4.3 Regulierung emotionaler Betroffenheit 245
5.4.4 Rückbezug zur eigenen Lebenswelt 248
5.4.5 Gestaltung sozialer Situationen 250

6 Lesertypologie 253

6.1 Lesertypen 257
6.1.1 Die Gelegenheitsleser 257
6.1.2 Die Neugierigen 259
6.1.3 Die Ratsuchenden 261
6.1.4 Die Begeisterten 262
6.1.5 Die Verzauberten 264
6.1.6 Die Pflichtleser 266
6.2 Einflussfaktoren 267
6.2.1 Lesekompetenz 267
6.2.2 Soziodemographische Einflüsse 273
6.2.2 Umweltfaktoren 274

Fazit 283

Literaturverzeichnis 297
Tabellenverzeichnis 318
Abbildungsverzeichnis 319