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Lehrer sein!  Ein Plädoyer für Leidenschaft und Professionalität in einem anspruchsvollen Beruf
Lehrer sein!
Ein Plädoyer für Leidenschaft und Professionalität in einem anspruchsvollen Beruf




Johannes Baumann

Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung GmbH , Klett
EAN: 9783772711282 (ISBN: 3-7727-1128-6)
175 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2017

EUR 22,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Mehr Zufriedenheit im Lehrerberuf

Lehrer sein ist ein komplexer, anstrengender, aber auch ungemein erfüllender Beruf, der reich an sehr unterschiedlichen Facetten ist. Er beinhaltet verschiedenste Aufgaben und Pflichten, wie z.B. den Umgang mit ganz unterschiedlichen Charakteren, die Verknüpfung von Erziehung und Unterricht im Schulalltag und die eigene berufliche Selbstverwirklichung. Bestenfalls gehen persönliche Leidenschaft für die Arbeit mit den Lernenden und Lehrerprofessionalität dabei Hand in Hand. Zur Auseinandersetzung mit den vielseitigen Facetten des Berufs will dieser praxisorientierte Leitfaden beitragen:

Im ersten Schritt geht es zunächst um die größtmögliche Passung von Person und Beruf/Arbeitsplatz im Allgemeinen.

Der zweite Teil des Buches führt in die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder und das schulische Beziehungsgeflecht ein. Dabei liegt der Fokus auf Aspekten der Interaktion mit den Schülern, wobei das ganzheitliche schulische Lernen in den Blick genommen wird und bewährte und praxistaugliche Möglichkeiten im Umgang mit der Heterogenität der Schülerinnen und Schüler vorgestellt werden. Darüber hinaus werden auch die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen, mit der Schulleitung und die Möglichkeiten im Rahmen einer Erziehungspartnerschaft mit den Eltern beleuchtet.

Der dritte Teil des Buches beschäftigt sich mit der persönlichen Entwicklung von Lehrkräften. Die Frage, wie Selbstwirksamkeit erhalten bleiben kann, wird ebenso thematisiert wie die persönliche Weiterentwicklung, Fragen der Karriereplanung und der Gesundheit und des Wohlbefindens im Beruf.

Der vierte Teil enthält eine grundsätzliche Reflexion über Schule, um auch die Möglichkeiten einer kriteriengeleiteten Schulentwicklung kennen zu lernen.

Das Buch schließt ab mit 20 Leitsätzen, die ein Berufsethos für Lehrkräfte vorstellen.

Dieses Buch richtet sich an Lehrkräfte aller Schularten. Es hilft, den Beruf zu verstehen und sich souverän und umsichtig darin zu bewegen und zu entfalten. Eigene Erfahrungen kann es nicht ersetzen, aber es unterstützt vor allem junge Lehrkräfte und Referendare, ihre Erfahrungen zu deuten. Orientierung bietet es allen, die sich für den Beruf des Lehrers interessieren, z.B. auch Schulleitungen in der Kommunikation mit den Kolleginnen und Kollegen. Damit ist es ein praxisorientierter Leitfaden für alle Phasen der Lehrerbildung und Berufsausübung.

Johannes Baumann studierte Philosophie, Geschichte und Germanistik und arbeitete als Lehrer an verschiedenen oberschwäbischen Gymnasien. Seit 1991 ist er Schulleiter am Gymnasium Wilhelmsdorf. Darüber hinaus ist er als Schulentwickler, Autor, Lehrbeauftragter an der Universität Konstanz (Verzahnung von Theorie und Praxis) und in der Fortbildung von pädagogischen Führungskräften in Baden-Württemberg tätig.
Rezension
Dieses Buch ist ein praxisorientierter Leitfaden für alle Phasen der Lehrerbildung und Berufsausübung und wendet sich vor allem an junge Lehrkräfte und Referendare aller Schularten. Seit der "Hattie-Studie" ist die Lehrperson wieder stärker in den Fokus gelingenden Unterrichts gerückt. Lehrkräfte haben eben doch einen bedeutenden Anteil an der Qualität von Unterricht. Individuelles Lehrerhandeln in der Schule sollte vor allem auf Leidenschaft und Professionalität beruhen. Interaktion mit Schülern, ganzheitliches schulisches Lernen, Umgang mit Heterogenität, Kooperation mit Eltern, persönliche Entwicklung von Lehrkräften, Lehrergesundheit, aber auch Schulentwicklung werden deshalb in diesem praxisorientierten Leitfaden thematisiert.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter: Berufsethos, Bildung, Eltern, Erziehung, Fehler, Heterogenität, Individualisierung, Karriere, Klassenführung, Lehrer, Lehrerbildung, Lehrergesundheit, Lehrerprofessionalität, Lernen, Professionalisierung, Schulentwicklung, Unterrichtsentwicklung
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 10

1 Lehrkraft werden 13

1.1 Freude auf einen und in einem privilegierten Beruf 13
1.1.1 Begleitung von Jugendlichen 13
1.1.2 Lebendiger Kontakt 13
1.1.3 Verantwortung 14
1.1.4 Beruf für Kreative und Spontane 14
1.1.5 Lebenslang lernen 14
1.2 Wenn schon Lehrer, dann richtig! 15
1.2.1 Falsche Vorstellungen und Erwartungen 15
1.2.2 Mangelnde Systemkenntnis 16
1.2.3 Untaugliche Vorbilder, einseitige Prägungen, Theoriedefizite und mangelnde Optionalität 17
1.2.4 Einseitige, wenig praxisorientierte, wenig ganzheitliche Ausbildung 18
1.2.5 Nivellierende Macht des Kollegiums 18
1.2.6 Resignierender Umgang mit negativen Erfahrungen 19
1.2.7 Wenig ausgeprägtes und wenig reflektiertes Berufsethos 20
1.2.8 Mangelnde Fortbildungsbereitschaft 22
1.2.9 Überforderung und Überlastung 22
1.3 Motive für die Berufswahl 23
1.3.1 Freude an den Fächern 23
1.3.2 Überzeugung, gut erklären zu können 24
1.3.3 Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen 24
1.3.4 Hohe Erwartungen bezüglich Freiheit und Autonomie in der Berufsausübung 25
1.3.5 Gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf 26
1.3.6 Hohe Arbeitsplatzsicherheit 26
1.4 Die Bedeutung von Lehrerinnen und Lehrern 27
1.4.1 Adoleszenz als prägende Lebensphase 27
1.4.2 Schülerinnen/Schüler (und Lehrkräfte) haben keine Wahl 28
1.4.3 Keine gegenseitige Erprobung 28
1.4.4 Begleitung und Prägung vieler Schülergenerationen 29
1.4.5 Die Frage nach dem Erfolg 29
1.5 Lehrkraft sein – ein anstrengender Beruf 30
1.6 Überlegungen zur Professionalität von Lehrkräften 31
1.6.1 Wissenschaftliche Ausbildung 31
1.6.2 Anwendung abstrakten Wissens in offenen Situationen 32
1.6.3 Berufsethos 32
1.6.4 Expertenstatus 32
1.7 Die passende Schule finden und sich einführen 34
1.7.1 Sich bewerben 34
1.7.2 Die passende Schule finden 36
1.7.3 Neu an der Schule 38

2 Lehrkraft sein 41

2.1 Der Umgang mit den Schülerinnen und Schülern 41
2.1.1 Die Grundeinstellung zu Schülerinnen und Schülern 41
2.1.2 Lernen ermöglichen 42
2.1.3 Feedback holen und geben 43
2.1.4 Beraten und begleiten 43
2.1.5 Einsatz von Strafen? 44
2.1.6 Konflikte 45
2.1.7 Gespräche 46
2.1.8 Gespräche über Schülerinnen und Schüler 49
2.1.9 Führen im schulischen Kontext 49
2.2 Das vernachlässigte Lernen 52
2.2.1 Die traditionelle Fixierung der Schule auf die fachlichen Leistungen 52
2.2.2 Elemente ganzheitlichen Lernens und Möglichkeiten der schulischen Förderung 53
2.2.3 Formate ganzheitlichen Lernens 53
2.2.4 Stärkung der Schülerinnen und Schüler 61
2.2.5 Erziehen 62
2.2.6 Konkurrierende Ansätze in der Schule 62
2.2.7 Die Frage der Nachhaltigkeit 63
2.3 Die Unterschiedlichkeit der Schülerinnen und Schüler als besondere Herausforderung 64
2.3.1 Alter 64
2.3.2 Entwicklungsstand 65
2.3.3 Geschlecht 65
2.3.4 Intelligenz 65
2.3.5 Vorwissen/Kenntnisstand 66
2.3.6 Interessen/Neigungen 67
2.3.7 Leistungsbereitschaft 67
2.3.8 Soziale Herkunft/familiärer Hintergrund 67
2.3.9 Migration und kulturelle Verschiedenheit 68
2.3.10 Teilleistungsstörungen/Schülerinnen und Schüler mit Handicap 69
2.3.11 Langeweile in der Schule 70
2.4 Der unterrichtliche Umgang mit Heterogenität 71
2.4.1 Antizipation von Missverständnissen 72
2.4.2 Adaptiver Unterricht 73
2.4.3 Individualisierende Lernarrangements 74
2.4.4 Zieldifferenter Unterricht/Inklusion 78
2.5 Lernstandrückmeldungen – mit Schülerinnen und Schülern im Gespräch sein 79
2.6 Im schulischen Beziehungsgeflecht arbeiten 81
2.6.1 Kolleginnen und Kollegen 81
2.6.2 Vertrauen in der Schulgemeinschaft 82
2.6.3 Im Team arbeiten 82
2.6.4 Mit der Schulleitung kooperieren 83
2.6.5 Personalrat 87
2.6.6 Miteinander feiern 88
2.7 Erziehungspartnerschaft 89
2.7.1 Willkommenskultur 89
2.7.2 Gesprächskultur 90
2.7.3 Offene Gesprächssituationen schaffen 91
2.7.4 Transparenz 92
2.7.5 Beteiligung 93
2.7.6 Elternabende 93
2.7.7 Umgang mit Beschwerden 94
2.7.8 Informelle Begegnungen 95
2.7.9 Umgang mit bildungsfernen Eltern 95
2.7.10 Eltern mit Migrationshintergrund 96
2.7.11 Als Schulgemeinschaft agieren 96
2.8 Weitergabe des Professionswissens 96
2.9 Schulrecht 97
2.10 Hausaufgaben 97
2.10.1 Die Notwendigkeit von Wiederholung, Übung, Vertiefung und des Vokabellernens 98
2.10.2 Die sozial selektive Wirkung von Hausaufgaben 98
2.10.3 Anforderungen an Hausaufgaben 98
2.11 Bewerten und beurteilen – summative und formative Evaluation 104
2.11.1 Summative Evaluation/Noten 104
2.11.2 Formative Evaluation 106

3 Lehrkraft bleiben 109

3.1 Selbstmotivation 109
3.1.1 Rahmenbedingungen für Zufriedenheit und Erfolg 109
3.1.2 Selbstwirksamkeit 110
3.1.3 Den eigenen Zielen genügen 110
3.2 Sich engagieren und Verantwortung übernehmen 110
3.3 Die eigene Entwicklung planen 112
3.3.1 Gute Lehrkraft bleiben 113
3.3.2 Neues erschließen 114
3.3.3 Aufstiegsmöglichkeiten nutzen 115
3.4 Gesund bleiben 117
3.4.1 Besonderheiten der Lehrerarbeitszeit 117
3.4.2 Typische Belastungen des Lehrerberufs 118
3.4.3 Typische Verhaltensmuster von Lehrkräften 120
3.4.4 Ziel: Gute Lehrkraft sein und bleiben 122
3.4.5 Strategien für Gesundheit und berufliches Wohlbefinden 122
3.5 Standes- und bildungspolitische Forderungen 126
3.5.1 Weiterentwicklung der Lehrerbildung 127
3.5.2 Neuregelung der Lehrerarbeitszeit 127
3.5.3 Erhöhung der Lehrerzuweisung zum Ausgleich von Fehlzeiten und zur Vermeidung von Unterrichtsausfall 127
3.5.4 Weiterentwicklung und Anpassung der Schulgebäude 128
3.5.5 Aufbau von Multiprofessionalität 128
3.5.6 Schaffung vergleichbarer informationstechnischer Grundlagen und Gewährleistung der kontinuierlichen Anpassung 129
3.6 Mit Fehlern konstruktiv umgehen – zur Fehlerkultur in der Schule 130

4 Hintergrund: Schultheorie und Schulentwicklung 133

4.1 Wozu ist die Schule da? – Funktionen, Prozesse, Ziele 133
4.1.1 Schulische Funktionen 133
4.1.2 Prozesse in der Schule 138
4.1.3 Ziele von Schule 142
4.2 Schul- und Unterrichtsentwicklung 148
4.2.1 Schulentwicklung 148
4.2.2 Unterrichtsentwicklung 149
4.2.3 Warum die Unterrichtsentwicklung eine gemeinsame Aufgabe ist 150
4.2.4 Weiterentwicklung der Lernkultur 150
4.2.5 Leitbild und Leitbildentwicklung 151
4.2.6 Kriterien für die Schulentwicklung 152
4.3 Struktur- und Prozessqualität 155
4.3.1 Strukturqualität 155
4.3.2 Prozessqualität 161
4.4 Auf dem Weg zur Ganztagsschule 163
4.4.1 Die deutsche Tradition der Halbtagsschule 163
4.4.2 Motoren für den Ganztag 164
4.4.3 Was bedeutet mehr Ganztag für den Lehrberuf? 165
4.5 Berufsethos für Lehrerinnen und Lehrer 167
4.5.1 Elemente eines Berufsethos 167
4.5.2 Den Diskurs im Kollegium pflegen 168

Literatur 171
Anhang: Die Ausbildung der eigenen Profession planen 173
Stichwortverzeichnis 174