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Leben lernen Eine philosophische Gebrauchsanweisung
Leben lernen
Eine philosophische Gebrauchsanweisung




Luc Ferry

Deutscher Taschenbuch Verlag
EAN: 9783423345378 (ISBN: 3-423-34537-3)
318 Seiten, kartoniert, 12 x 19cm, 2009

EUR 9,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der französische Philosoph Luc Ferry erläutert auf seinem Rundgang durch die Philosophiegeschichte anschaulich und unterhaltsam, welche Antworten Denker von Piaton bis Nietzsche auf die großen Fragen des Lebens gefunden haben.



»Was Gut und Böse trennt, worin der Trost des Denkens liegt, vor allem aber, wie tief unsere alltäglichen Annahmen und Überzeugungen mit der Geistesgeschichte verbunden sind, das ist in dieser Klarheit und radikalen Kürze noch nicht erzählt worden.«

Der Spiegel



»Ein philosophisches Survival-Kit, das besser denken, wenn nicht besser leben lehrt.«

L'Express
Rezension
Philosophie ist eine schwere Kost. Sie zu verdauen kann zu einer mühsamen Prozedur werden. Das ist auch der Grund, warum philosophische Literatur bisher eher ein Schattendasein führte und nur Experten zugänglich war. Das hat sich, schaut man auf den Büchermarkt, mittlerweile geändert. Philosophische Litertur führt mittlerweile die Bestsellerlisten. Der Grund ist einfach und verständlich: Die Antworten auf die Grundfragen der Menschen wurden durchschaubar und verständlich aufbereitet. Das trifft auch voll undganz auf das vorliegende Werk des französischen Ex-Ministers und Philosophen Luc Ferry zu. Sein "philosophische Gebrauchsanweisung" unternimmt den Versuch, die Philosophie jungen Menschen zu erschließen. Er braucht keine Fachbegriffe, um über das Leben und die wichtigen existenziellen Fragen zu sprechen und die Gedanken, die sich bedeutende Denker darüber gemacht haben. Und so erläutert er die Themenbereiche Theorie, Ethik und Weisheit in der antiken Philosophie, dem Mittelalter als Zeitalter des Christentums, dem Humanismus, der Postmoderne und der zeitgenössischen Philosophie. Zugegeben, manchmal wird es doch ein wenig verworren, aber Lust auf das Philosophieren macht das Buch allemal!

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Eine sehr klare, temperamentvolle Einführung in die Philosophie

Welche Vorstellung haben wir von der Welt? Wie können wir sie verstehen? Wie kann es gelingen, ein glückliches Leben zu führen? Luc Ferry erläutert auf seinem Rundgang durch die Philosophiegeschichte sehr anschaulich, knapp und unterhaltsam, welche Antworten die großen Denker von Platon bis Nietzsche auf diese und andere fundamentale Fragen gefunden haben, und zeigt, wie weitreichend und spannend diese Antworten sind.

Luc Ferry, geboren 1951, studierte Philosophie und Politische Wissenschaften und lehrte als Professor an verschiednen französischen Universitäten. Von 2002 bis 2004 war er französischer Erziehungsminister. Er ist Präsident des Conseil d'analyse de la société und freier Publizist. Für seine zahlreichen Publikationen wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis

Vorwort 7

1. Was ist Philosophie? 13

Die menschliche Endlichkeit und die Frage nach dem Heil 15

Philosophie und Religion: zwei entgegengesetzte Arten, sich der Heilsfrage zu nähern 18

Die drei Dimensionen der Philosophie: das Verständnis dessen, was ist (Theorie), das Bedürfnis nach Gerechtigkeit (Ethik) und die Suche nach dem Heil (Weisheit) 26

2. Ein Beispiel aus der antiken Philosophie. Die Liebe zur Weisheit bei den Stoikern 31

I. Theoria: die Betrachtung der Weltordnung 34

II. Ethik: eine Gerichtsbarkeit nach dem Vorbild der kosmischen Ordnung 43

III. Von der Liebe zur Weisheit zum Praktizieren der Weisheit: Der Tod ist nicht zu fürchten; er ist nur ein Übergang, da wir ein ewiger Teil des cosmos sind 48

Ein paar Übungen in Weisheit, um die Heilslehre konkret umzusetzen 55

Die beiden Hauptübel: das Gewicht der Vergangenheit und die Trugbilder der Zukunft 55

»Ein bisschen weniger hoffen, ein bisschen mehr lieben« 58

Plädoyer für die »Bindungslosigkeit« 62

»Wenn die Katastrophe eingetroffen sein wird, werde ich mich darauf vorbereitet haben«: ein Heilsgedanke in der Form des Futur ii 64

3. Der Sieg des Christentums über die griechische Philosophie 69

I. Theoria: Wie das Göttliche aufhört, sich mit der kosmischen Ordnung zu identifizieren und sich in einer Person - in Christus - verkörpert; wie die Religion uns auffordert, den Gebrauch der Vernunft einzuschränken, um dem Glauben Platz zu machen 73

II. Ethik: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - die Geburt der modernen Vorstellung der Menschheit 87

III. Weisheit: eine Heilslehre durch die Liebe, die uns endlich die persönliche Unsterblichkeit verheißt 95

4. Der Humanismus oder die Geburt der modernen Philosophie 113

I. Eine neue Theorie der Erkenntnis: eine Weltordnung, die nicht mehr gegeben, sondern konstruiert ist 118

II. Eine ethische Revolution, parallel zu jener der Theorie: Wenn das nachzuahmende Vorbild nicht mehr vorgegeben ist, wie es die Natur in der Antike war, so muss man es erfinden 123

Der Unterschied zwischen Tierwelt und Menschheit nach Rousseau: die Geburt der humanistischen Ethik 126

Drei Hauptkonsequenzen der neuen Bestimmung der Unterschiede zwischen Animalität und Humanität: Nur die Menschen sind Träger von Geschichte, gleicher Würde und moralischer Sorge 135

Rousseaus Erbe: die Definition des Menschen als »entartetes Tier« 141

Die Kantische Moral und die Grundlagen der republikanischen Idee: der »gute Wille«, die uneigennützige Handlung und die Universalität der Werte 144

Aristokratische und meritokratische Moral: die beiden Definitionen der Tugend und die moderne Wertschätzung der Arbeit 149

Descartes' »cogito« oder der erste Ursprung der modernen Philosophie 157

III. Von der moralischen Fragestellung zur Frage nach dem Heil: Warum sich die beiden Bereiche nie miteinander decken können 164

Das Aufkommen einer modernen Spiritualität: Wie lässt sich das Heil denken, wenn die Welt keine harmonische Ordnung mehr darstellt und Gott tot ist? 167

5. Die Postmoderne. Der Fall Nietzsche 174

I. Jenseits der theoria: Eine vom Kosmos, von Gott und den »Götzen« der Vernunft befreite »fröhliche Wissenschaft« 183

A. Erkenntnistheorie: Wie die »Genealogie« den Platz der theoria übernimmt 185

B. Ontologie: eine Definition der Welt als Chaos, die nichts Kosmisches oder Göttliches hat 188

Die »reaktiven« Kräfte oder die Negation der sinnlichen Welt: Wie sie sich im »Willen zur Wahrheit« manifestieren, auf den der moderne Rationalismus Wert legt, und im demokratischen Ideal ihren Höhepunkt erreichen 191

Die »aktiven« Kräfte oder die Affirmation des Körpers: Wie sie sich in der Kunst - nicht in der Wissenschaft - ausdrücken und in einer »aristokratischen« Weltsicht gipfeln 198

II. Jenseits von Gut und Böse: die Moral des Immoralisten oder die Kultivierung des »großen Stils« 203

Der Wille zur Macht als »innerstes Wesen des Seins«. Wahre und falsche Bedeutung des Begriffs »Wille zur Macht« 211

Ein konkretes Beispiel des »großen Stils«: die freie und die »gehemmte« Geste. Klassik und Romantik 212
III. Ein absolut neuer Heilsgedanke: die Lehre des amor fati (die Liebe des gegenwärtigen Augenblicks, des »Schicksals«), die »Unschuld des Werdens« und die ewige Wiederkehr 218

Der Sinn der ewigen Wiederkehr: eine endlich vollkommen irdische Heilslehre, ohne Idole und ohne Gott 219

Die Lehre des amor fati (Liebe des Gegenwärtigen): das Gewicht der Vergangenheit genauso fliehen wie die Versprechen der Zukunft 225

Die Unschuld des Werdens oder der Sieg über die Angst vor dem Tod 227

Kritik und Interpretation Nietzsches 229

6. Nach der Dekonstruktion. Die zeitgenössische Philosophie 234

Eine erste Möglichkeit für die zeitgenössische Philosophie: den von Nietzsche, Marx und Freud gebahnten Weg weiterverfolgen 236

Wenn die Dekonstruktion zum Zynismus wird, wenn ihre Kritik der »Götzen« die Welt, so wie sie ist, sakralisiert, wie kann man sie dann selbst überwinden? 239

Das Aufkommen der »Welt der Technik« nach Heidegger: der Rückzug der Sinnfrage 243

Vom Unterschied zwischen der modernen Wissenschaft und der heutigen Technik 247

Der Übergang von der Wissenschaft zur Technik: der Tod der großen Ideale oder das Verschwinden der Zwecke zugunsten der Mittel 248

Zwei mögliche Wege für die heutige Philosophie: eine »technische Universitätsdisziplin« zu werden oder sich endlich dafür einzu- setzen, den Humanismus nach der Dekonstruktion zu denken 255

Warum soll man nach der Dekonstruktion die Grundlagen eines von den »Idolen« der modernen Metaphysik befreiten Humanismus zu denken versuchen? Das Scheitern des Materialismus 260

I. Theoria: Zu einem neuen Denken der Transzendenz 269

Von der theoria als »Selbstreflexion« 276

II. Eine auf die Sakralisierung der anderen gegründete Moral: die Vergöttlichung des Menschlichen 279
III. Die Heilsfrage neu denken: Wozu wachsen? 284

Die Forderung des erweiterten Denkens 284

Die Weisheit der Liebe 289

Die Trauer um einen geliebten Menschen 298 Anstelle einer Schlussfolgerung 302 Bibliografie 306 Anmerkungen 309