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Leben lernen: Eine philosophische Gebrauchsanweisung
Leben lernen:
Eine philosophische Gebrauchsanweisung



Verlag Antje Kunstmann GmbH
EAN: 9783888974687 (ISBN: 3-88897-468-2)
318 Seiten, hardcover, 14 x 21cm, 2007

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Luc Ferry gelingt es, auch dem Leser ohne jede Vorbildung die großen Einsichten und Ideen verständlich zu machen, die die Geschichte der Philosophie geprägt haben.

"Ein philosophisches Survival-Kit, das besser denken, wenn nicht besser leben lehrt."

(L`Express)


Rezension
Luc Ferry, Philosophieprofessor, 2002-2004 Erziehungsminister und preisgekrönter Buchautor, veröffentlichte 2006 das ein Jahr später ins Deutsche übersetzte Buch „Leben lernen: Eine philosophische Gebrauchsanweisung“, erschienen im „Verlag Antje Kunstmann“. Mit seinem Werk, zu dem ihn Philosophiekurse für Kinder und Eltern angeregt haben, verfolgt der Wissenschaftler die Intention, eine gut lesbare Einführung in die Philosophie zu geben, ohne das philosophische Reflexionsniveau zu nivellieren. Ein solches Unterfangen legitimiert Ferry mit dem bildenden Charakter der Philosophie: „Sie ist die beste Bildungsgrundlage, mehr noch als die historischen Wissenschaften.“ (S. 9) Der Philosophieprofessor vertritt also eine Position, die sich mit der des deutschen Philosophiedidaktikers Ekkehard Martens berührt, welcher Philosophieren als „vierte Kulturtechnik“ neben Lesen, Schreiben und Rechnen ansieht. Des Weiteren begründet Ferry die Bedeutung der Philosophie damit, dass sie den Menschen helfe „besser und freier zu leben“ (S. 10). Gegenüber dem lebenspraktischen Anspruch der Psychologie betont Ferry: „Mit der Philosophie kann man die Ängste besiegen, die das Leben lähmen, und es ist ein Irrtum zu glauben, die Psychologie könne heute an ihre Stelle treten.“ (Ebd.) Mit seiner Rehabilitierung einer „Philosophie der Lebenskunst“(Schmid) wendet sich der Philosophieprofessor auch gegen einen verkürzten Philosophiebegriff, der Philosophie auf Reflexion und Argumentationsanalyse reduziert. Ferry bemängelt die Verbannung traditioneller philosophischer Fragen und Begriffe wie der „vom Sinn, vom guten Leben, von der Liebe zur Weisheit und [...] vom Heil“ (S. 257) aus dem gegenwärtigen hochspezialisierten Philosophiebetrieb.
Das Buch „Leben lernen“ gibt eine gut lesbare und verständliche Einführung in die Hauptfragen der Philosophie, ohne die philosophische Inhalte und deren historische Kontexte didaktisch zu verkürzen. Ausgewählte Philosophien werden von Ferry jugendgemäß und anhand guter Beispiele vorgestellt. Einzelne Passagen des Buches können meines Erachtens direkt für den Ethik- oder Philosophieunterricht herangezogen werden. Ob der Postmoderne mit Friedrich Nietzsche ein Fünftel des Buches gewidmet sein musste, ist aus philosophischer und didaktischer Sicht zumindest fragwürdig.
Fazit: Ferrys Buch „Leben lernen“ ist für OberstufenschülerInnen zur Einführung in die Philosophie bestens geeignet. Philosophie- und EthiklehrerInnen erhalten durch die Lektüre des Werks für ihren Unterricht einen guten Überblick über philosophische Denksysteme.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Was ist der Kern der Philosophie? Dieses Buch gibt darauf eine ebenso einfache wie anspruchsvolle Antwort. Nicht um einen Bildungskanon der Namen, Jahreszahlen und Theorien geht es Luc Ferry, sondern um die Lebens-Fragen und die Antworten, die die Philosophen über die Jahrhunderte darauf gefunden haben. Welche Mittel haben wir, die Welt zu verstehen? Wie können wir die Furcht vor dem Tod, vor Schmerz und Vergänglichkeit überwinden und ein wahrhaft freies Leben führen? Der französische Philosoph zeigt, wie sehr unsere Sinnfragen, unsere Überzeugungen und Werte vom Denken früherer Generationen geprägt sind und was sie uns bei der Suche nach einem neuen, zeitgemäßen Humanismus bis heute zu sagen haben.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt


Vorwort 7

1. Was ist Philosophie? 13
2. Ein Beispiel aus der antiken Philosophie. Die Liebe zur Weisheit bei den Stoikern 31
3. Der Sieg des Christentums über die griechische Philosophie 69
4. Der Humanismus oder die Geburt der modernen Philosophie 113
5. Die Postmoderne. Der Fall Nietzsche 174
6. Nach der Dekonstruktion. Die zeitgenössische Philosophie 234

Anstelle einer Schlussfolgerung 302
Bibliografie 306
Anmerkungen 309