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Umschlagtext
Seit der letzten Documenta unter der Leitung Okwui Enwezors wird auch die Kunst jenseits der Grenzen Europas stärker diskutiert. Enwezors Projekt lagen die Konzepte einer sowohl transkulturell wie exterritorial aufgefassten Kunstproduktion zu Grunde. Beide Ideen stehen im Widerspruch zum Selbstverständnis einer europäisch geprägten Kunstgeschichte. Wie reagiert die Kunstgeschichte als eine universitäre Disziplin auf diese Herausforderung? Kann sie überhaupt im Rahmen ihrer bisherigen Methodik darauf reagieren? Dieser Sammelband verknüpft Beiträge aus Kunstgeschichte, Ethnologie und Philosophie zu einem dichten Netz aus exemplarischer Gegenstandsdiskussion und theoretischer Reflexion.
Themenschwerpunkte: - Begegnungen mit dem Fremden in der Kunst - Dialog der Kulturen im Ausstellungskontext - Methoden und Theorien zu einer global orientierten Kunstgeschichte - Kulturphilosophische und kunstgeschichtliche Perspektiven Rezension
Die letzte Documenta (Ausstellung für zeitgenössische Kunst) von 1998 bis 2002 stand unter der künstlerichen Leitung von Okwui Enwezor. Dabei wurden die Grenzen Europas überschritten und eine grundlegende Diskussion in Gang gestetzt. Den Projekten Enwezors lagen die Konzepte der Transkulturalität und Exterritorialität zu Grunde und standen damit im Widerspruch zum Selbstverständnis einer westlichen Kunstgeschichte. So prallten Elemente unterschiedlicher Kulturen aufeinander. Eine Herausforderung für die Kunstgeschichte. Der vorliegende Band dokumentiert die Auseinandersetzung mit Beiträgen aus Kunstgeschichte, Ethnologie und Philosophie. Ein spannendes Plädoyer für eine interkulturelle Kunstgeschichte und ein weiterer Schritt hin zu einer Weltgegenwartskunst.
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
Die letzte Documenta unter der Leitung Okwui Enwezors eröffnete eine Perspektive auf die Kunstproduktion jenseits der Grenzen Europas und entfachte damit eine grundlegende Diskussion. Enwezors Projekt lagen die Konzepte der Transkulturalität und Exterritorialität zu Grunde. Die Brisanz dieser Leitideen steckt darin, dass sie im Widerspruch zum Selbstverständnis einer westlichen Kunstgeschichte stehen. Sie treffen das Fach in zentralen Punkten seiner Legitimation: dem Kunstbegriff, der sich an der Idee des Originals orientiert, der geografischen Beschränkung auf die so genannte westliche Welt und dem Paradigma einer historischen Kontinuität. Wie reagiert die Kunstgeschichte als eine Disziplin europäischer Prägung auf diese Herausforderung? Kann sie überhaupt im Rahmen ihrer bisherigen Methodik darauf reagieren? Dieser Sammelband verknüpft Beiträge aus Kunstgeschichte, Ethnologie und Philosophie zu einem dichten Netz aus exemplarischer Gegenstandsdiskussion und theoretischer Reflexion. Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
Einleitung Claus Volkenandt Kunst weltweit? Versuch einer Einleitung 11 Erfahrungswelten Nana Badenberg Die Exotik des Dokumentarischen. Künstler auf Forschungsreisen im 19. und 20. Jahrhundert 33 Martina Siegwolf »But a rainbow of multiple reflections«. Umgang mit Weltgegenwartskunst 63 Christian Kaufmann Welche Gegenwart für die Kunst im Südsee-Paradies? 77 Documenta 11 Oliver Marchart Die Politik, die Theorie und der Westen. Der Bruch der Documenta 11 im Biennalekontext und ihre Vermittlungsstrategie 95 Markus Brüderlin Westkunst < > Weltkunst. Wie lässt sich der Dialog der Kulturen im Ausstellungskontext inszenieren? 121 Theoriearbeit Philip Ursprung »Nichts geschieht!« Vanessa Beecroft, die ewige Gegenwart und die Arbeit der Kunsthistoriker 147 Helen Westgeest Zwischen Leben und Tod. Ein interkulterelles Gespräch mit Fotografien von Ryuji Miyamoto über Vergänglichkeit 165 Till Förster Nur die Fälschung ist ein Original 199 Kulturphilosophische Perspektiven Bernhard Waidenfels Anderswo statt Überall. Europa im Schatten der Globalisierung 221 Elmar Holenstein Sprache und Philosophie. Eine philosophische Entschuldigung vor Afrika 231 Kitty Zijlmans Die Welt im Blickfeld. Unterwegs zu einer global orientierten Kunstgeschichte 243 Die Autorinnen und Autoren 261 |