lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Kompendium Sucht
Kompendium Sucht




Michael Krausz, Christian Haasen

Thieme Verlag
EAN: 9783131282613 (ISBN: 3-13-128261-4)
176 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, 2003

EUR 39,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Suchtprobleme und Suchterkrankungen sind eine wichtige gesellschaftliche und gesundheitspolitische Herausforderung, die eine kompetente und gewissenhafte Herangehensweise der Ärzte und anderer psychosozialer Fachkräfte erfordert.

Dieses Buch bietet eine übersichtliche Darstellung der wichtigen Aspekte Diagnostik, Epidemiologie und Behandlung in den Bereichen der Suchtmedizin

und Suchttherapie. Dabei werden die verschiedenen Behandlungsansätze z. B. Entgiftung, Familienarbeit, Substitution – auf der Basis der aktuellen Literatur praxisorientiert dargestellt sowie ein Überblick über die für die Suchtkrankenver-sorgung relevanten Rahmenbedingungen im Versorgungssystem gegeben.

Auch wichtige Themen, wie z. B. Komorbidität, Notfälle in der Suchtbehandlung oder die Behandlung von Schwangeren, werdenausführlich dargestellt.

Das Werk richtet sich einerseits an Weiterbildungsassistenten der Psychiatrie

und Psychotherapie und ist andererseits Grundlage für die Spezialisierung in Suchttherapie oder Suchtmedizin. Auch für Fachärzte der Psychiatrie und Psychotherapie und der Nervenheilkunde sowie Psychologen und Sozialpädagogen in der Suchthilfe wird es ein nützlicher Ratgeber in der klinischen Praxis sein.



Prof. Dr. med. Michael Krausz, geboren 1954:

Bis September 2003 Direktor des Zentrums für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg. U.a. im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin (DGS) e.V. und der International Society of Addiction Medicine (ISAM). Stellvertretender Vorsitzender der Sektion Sucht in der Weltvereinigung für Psychiatrie (WPA). Herausgeber der Zeitschrift „Suchttherapie“ im Thieme Verlag. Herausgeber der Zeitschrift „European Addiction Research“ im Karger Verlag.

Forschungsschwerpunkte: Opiatabhängigkeit, Langzeitverlauf von Drogen-

abhängigkeit, Komorbidität, Therapieforschung, Schizophrenieforschung.



PD Dr. med. Christian Haasen, geboren 1962:

Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Leiter des Arbeitsbereiches

U.a. Mitgliedschaft bei der World Psychiatric Association (WPA), der Deutsch-Türkischen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und psychosoziale Gesundheit (DGTPP). Verantwortlicher Herausgeber der Zeitschrift „European Addiction Research“ im Karger Verlag.

Forschungsschwerpunkte: Opiatabhängigkeit, Migration und Sucht, Komorbidität, Kokainabhängigkeit, Transkulturelle Psychiatrie.
Rezension
Das Kompendium Sucht gibt einen guten Einblick in die verschiedensten Formen der Sucht, deren Diagnostik und Behandlungsansätze. Dabei steht auch die Frage der Effektivität der gängigen Suchttherapien im Vordergrund. Es wird deutlich, dass bei diesem sensiblen Thema eine kompetente und gewissenhafte Herangehensweise notwendig ist. Das Buch bietet besonders wegen seiner praxisnahen Darstellung eine Menge Informationen nicht nur für Fachkräfte, sondern auch für Betroffene und Interessierte.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Zwischen Mystik und Evidenz - zum Stand der Modellbildung in der Suchtforschung... 1
M. Krausz

1.1 Modelle und Alltag 1
1.2 Beiträge zur Modellbildung 2
1.2.1 Ansätze naturwissenschaftlicher Modellbildung 2
1.2.2 Ansätze klinisch-psychiatrischer Modellbildung 3
1.2.3 Sozialwissenschaftliche Modellbildung ... 6
1.2.4 Zwischenbilanz interdisziplinärer Modellbildung 8
1.3 Fazit 10
1.4 Literatur 10

2 Diagnostik und Klassifikation von psychischen und Verhaltensstörungen durch
psychotrope Substanzen 11

E. Kleinemeier

2.1 Einleitung 11
2.2 Begriffsklärung 12
2.3 Klassifikation 14
2.4 Instrumente 17
2.4.1 Screeningtests 18
2.4.2 Checklisten 19
2.4.3 Strukturierte Interviews 19
2.4.4 Standardisierte Interviews 20
2.4.5 „Addiction Severity Index" 20
2.5 Zusammenfassung 21
2.6 Literatur 21

3 Epidemiologie der Störungen durch psychotrope Substanzen...23
M. Ujeyl, C. Haasen

3.1 Allgemeine Begriffsbestimmung 23
3.2 Erhebungsmethoden 24
3.3 Substanzspezifische epidemiologische Daten 26
3.3.1 Störungen durch Alkohol 26
3.3.2 Störungen durch Nikotin 28
3.3.3 Störungen durch Medikamente 29
3.3.4 Störungen durch illegale Drogen 31
3.4 Literatur 32

4 Ziele der Suchttherapie 35
E. Kleinemeier

4.1 Das Abstinenzparadigma 35
4.2 Kontrollierter Konsum 36
4.3 Behandlungsziele 37
4.4 Literatur 38

5 Behandlungsansätze 39
M. Prinzleve

5.1 Harm Reduction als Teil von Suchttherapie .. 39
5.1.1 Grundgedanken von Harm Reduction 39
5.1.2 Umsetzung von Harm Reduction: Spritzentauschprogramme
,Safer-Use-Beratung und Drogenkonsumräume 41
5.1.3 Empirische Untersuchungen zur Effektivität von Harm-Reduction-Maßnahmen 48
5.1.4 Ausblick 50
5.2 Entgiftung 51
F. Andersohn
5.2.1 Einleitung 51
5.2.2 Alkohol 51
5.2.3 Benzodiazepine 56
5.2.4 Opiate 59
5.3 Entwöhnungsbehandlung und stationäre Psychotherapie.. 62
E. Brückner
5.3.1 Gruppentherapie 63
5.3.2 Einzeltherapie 64
5.3.3 Verhaltenstherapeutische Interventionen .. 65
5.4 Sucht und Familie 71
B. Gemeinhardt, G. Farnbacher
5.4.1 Systemische Perspektive der Sucht 71
5.4.2 Kinder in „Suchtfamilien" 73
5.4.3 Partnerschaft und Sucht 75
5.4.4 Ko-Abhängigkeit 76
5.4.5 Therapeutische Interventionen und Strategien 77
5.4.6 Schlussfolgerung 82 7.6
5.5 Substitution 82
C. Haasen, J. Reimer, A. Karow 7.6.1
5.5.1 Einleitung 82
5.5.2 Substitution mit Methadon 83
5.5.3 Substitution mit Codein 84
5.5.4 Substitution mit Buprenorphin 85
5.5.5 Substitution mit Morphin 86
5.5.6 Substitution mit Heroin 87
5.6 Ambulante Suchttherapie 89
G. Farnbacher, B. Gemeinhardt
5.6.1 System der ambulanten Hilfen und seine Veränderungen... 89
5.6.2 Beratungsstellen 90
5.6.3 Niedergelassene Ärzte 93
5.6.4 Weitere Hilfsangebote 94
5.6.5 Selbsthilfegruppen 95
5.6.6 Methodenvielfalt - ein Problem? 97
5.6.7 Behandlungsansätze 98
5.6.8 Qualitätssicherung 99
5.6.9 Ausblick 99
5.7 Literatur 99

6 Psychiatrische Komorbidität bei Suchterkrankungen 105
R. Basdekis-Jozsa
6.1 Epidemiologie 105
6.2 Diagnostik, Risikofaktoren, Verlaufsindikatoren 110
6.3 Screening 110
6.4 Behandlungsmethoden 110
6.4.1 Integrative Behandlung 111
6.4.2 Case Management 111
6.5 Fazit für die Praxis 113
6.6 Zusammenfassung 114
6.7 Literatur 115 10

7 Notfälle in der Suchtbehandlung ... 119
M. Backmund

7.1. Einleitung 119
7.2 Alkoholintoxikation 121
7.3 Opioidintoxikation 122
7.3.1 Präklinische Notfalltherapie 122
7.3.2 Therapie der Komplikationen 123
7.4 Cannabisintoxikation 123
7.4.1 Präklinische Notfalltherapie 123
7.4.2 Therapie der Komplikationen 124
7.5 Kokainintoxikation 124
7.5.1 Präklinische Notfalltherapie 125
7.5.2 Therapie der Komplikationen 125
7.6 Amphetaminintoxikation (Psychostimu-
lanzien, Entaktogene, Halluzinogene) . .. 126
7.6.1 Therapie der Komplikationen 126
7.7 Intoxikation mit Halluzinogenen: Lyserg-
säurediethylamid (LSD), Phenzyklidin (PCP) 126
7.7.1 Präklinische Notfalltherapie 126
7.7.2 Therapie der Komplikationen 126
7.8 Literatur 127

8 Suchtbehandlung unter besonderen Bedingungen.. 129
E. Nika, P. Briken

8.1 Schwangerschaft 129
8.2 Kinder und Jugendliche 133
8.3 Prostitution 133
8.4 Obdachlosigkeit 135
8.5 Haft 138
8.6 Fazit für die Praxis 141
8.7 Was hat sich in den letzten 3-5 Jahren verändert?...141
8.8 Literatur 142

9 Cesundheitssystemforschung und Suchthilfe 143
A. Lachmann

9.1 Struktur des Suchthilfesystems 143
9.2 Modelle 144
9.3 Sucht als chronische Erkrankung 144
9.4 Evaluation 144
9.5 Sozioökonomische Bedeutung 145
9.6 Fazit 147
9.7 Literatur 147

10 Aktuelle Entwicklungen in der Suchtforschung 149
M. Krausz

10.1 Forschungsgebiet 149
10.2 Epidemiologische Forschung 149
10.3 Neurobiologie und Pharmakologie 150
10.4 Substitutionsforschung 150
10.5 Psychiatrische Suchtforschung - Komor-
bidität schwerer psychiatrischer Störungen und Sucht 150
10.6 Interventionsforschung 150
10.7 Zusammenfassende Bewertung der Suchtforschung.. 151
10.8 Literatur 151

11 Nichts ist so beständig wie der Wandel - Anforderungen an das
Suchthilfesystem in den nächsten Jahren 153

M. Krausz

11.1 Rahmenbedingungen des aktuellen Hilfesystems 153
11.2 Wie sehen vor diesem Hintergrund die Voraussetzungen für die
Entwicklung des Hilfesystems sowie die Grundannahmen aus?.... 154
11.3 Erfolgreiche Behandlung ist möglich .... 154
11.4 Differenzierung der Indikation - Differenzierung der Ziele 154
11.5 Ambulante Versorgung 154
11.6 Neudefinition der stationären Suchttherapie 155
11.7 Standardisierung und Qualitätssicherung 155
11.8 Literatur 156

Sachverzeichnis 157