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Kommunikative Theologie
Eine Grundlegung
Matthias Scharer, Bernd Jochen Hilberath
Reihe: Kommunikative Theologie
Matthias-Grünewald-Verlag der Schwabenverlag AG
EAN: 9783786723844 (ISBN: 3-7867-2384-2)
223 Seiten, 14 x 22cm, September, 2003, 2. überarbeitete Auflage
EUR 18,80 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Die Art und Weise des Lehrens und Lernens im Glauben wie in der Theologie scheint häufig ihrer "Sache" nicht zu entpsrechen. In der Perspektive und Haltung der "Themenzentrierten Interaktion" nach Ruth C. Cohn initiierte Prozesse lebendigen Lernens ermöglichen ein ausgewogenes Zusammenspiel von lernenden und lehrenden Personen, sowie von Lerngruppe und anvisierten Lerninhalten. Dies geschicht nicht abgehoben vom kirchlichen und gesellschaftlichen Kontext, in dem sich die Auseinandersetzung zwischen dem christlichen Gott und den "Götzen" ereignet. Im ersten Band der neuen Reihe "Kommunikative Theologie" werden die Grundlagen eines solchen erfahrungs- und personenebezogenen Ansatzes von THeologie vorgestellt.
Rezension
Die Stärke des Buches und des darin vertretenen Ansatzes liegt in der Betonung von Kommunikation als Zentrum jeder Gemeinschafts-, aber auch jeder Theoriebildung. Es macht deutlich, dass eine rein akademische Theologie Distanzen zwischen 'Lehrern' und 'Belehrten' herstellt, die dem Auftrag der Theologie als Reflexion von Glaubenserfahrungen nicht gerecht wird. Unter Rückbezug auf das Modell der themenzentrierten Interaktion von Ruth Cohn entwickeln Scharer und Hilberath deshalb einen Zugriff auf Theologie, in dem der Prozess der Kommunikation in den Mittelpunkt rückt. Dementsprechend besitzen Trinitätslehre wie Christologie in diesem Ansatz zentrale Bedeutung: Die Trinitätslehre, da sie Gott prozesshaft und in kommunikativem Austausch befindlich denkt, und die Christologie, da ihr Thema die wechselseitige Durchdringung von Immanenz und Transzendenz als lebensstiftender und lebensdeutender Prozess ist.
Verlagsinfo
Perspektiven und Grundlagen eines erfahrungs- und personenebezogenen Ansatzes, der Theologie vor allem als Kommunikationsgeschehen sieht und interpretiert.
Leserkreis: Alle, die an einer lebendigen Glaubenskommunikation in Gemeinde, Schule und Erwachsenenbildung interessiert sind, sowie an der Rezeption von TZI interessierte TheologInnen.
Inhaltsverzeichnis
1. Kapitel: Theologie als Prozess
I. „Kommunikative Theologie" - eine überflüssige Verdoppelung?
II Was heißt dann Theologie?
III. Das Spezifikum Kommunikativer Theologie
IV. Wie „geht" Kommunikative Theologie? - Ein erster Hinweis
1. Eine Theologie, an der man die „Herkunft" ihrer Aussagen erkennen kann
2. Kommunikationsform, Kommunikationsmittel und Kommunikationsgehalt sind nicht ...
3. Theologie als kritisches Nach-Denken und Verstehen des Kommunikationsgeschehens
4. Partizipierende und kooperierende Theologinnen
5. Der „Blick" Kommunikativer Theologie
2. Kapitel: Die unklare und gleichzeitig unumgängliche Rede von Kommunikation
I. Was ist Kommunikation?
II. Der Mensch „kann nicht nicht kommunizieren"
1. Sender und Empfänger
2. Kommunizieren von Anfang an
3. Der Mensch, ein dialogisches Wesen
4. Der andere des anderen kommt in den Blick
3. Kapitel: Der „Kampf der Götter" als Dilemma der Kommunikationsgesellschaft
I. Der ,garstige Graben' und die versöhnenden „Brücken"
II. Der andere Pol: Konfliktreiche Konfrontation „an der Grenze
III. Ambivalente Kommunikation als gesellschaftlicher und kirchlicher „Globe"
1. Das emotionale Wechselbad
2. Die kleinen Götter und der große Gott
3. Die Vielfalt wird zürn Selbstverständnis
4. Identität aus „geschenkter" Kommunikation
IV. Herausforderungen für Theologie und kirchliches Handeln
1. Epochale Veränderungen in der Kommunikation
2. Kommunikation unter der Herausforderung der Effizienz
3. Die Kirchen sind in die Wissensgesellschaft involviert
a) Die „Non-profit"-Variante
b) Die Begegnungs- und Beziehungsvariante
V. Gott in allen Dingen - eine Alternative?
1. Gott, das Leben und die moderne Medizin
2. Menschenwissenschaften und Gotteswissenschaften sind nicht zu trennen
3. Lebenswissenschaften ohne Gott?
4. Kommunikative Theologie und Menschenwissenschaften
VI. Der „private" Gott und die „gott-lose" Wissenschaft
1. Autonome Wissenschaften
2. „Narren" der Wissenschaft
3. Die „Gotteshypothese": eine „private" Artikulation der die alles bestimmenden Wirklichkeit?
4. Spuren des „kommunikativen" Gottes
5. Kommunikationswissenschaftliche Möglichkeiten und Grenzen
VII. Nochmals die Frage: Wie „geht" Theologie in und aus
Kommunikation?
1. Erkenntnis aus Identifikation und Kommunikation
2. Wer darf „mit-essen
3. Theologie aus kontextueller Aufmerksamkeit und authentischer Berührbarkeit
4. Theologie aus Schuldfähigkeit und eingestandener Ohnmacht
5. Theologie aus geschenkter Wandlung
6. Theologie als Unterscheidung
4. Kapitel: Der kommunikative Gott christlicher Offenbarung und seine Kommunikation in der Geschichte
I. Gott - ein kommunikatives Wesen
II. Wie kam die christliche Gemeinde zu ihrem Bekenntnis zum Dreieinigen Gott?
III. Charakteristika des kommunikativen Gottesverständnisses
IV. Offenbarung und Glauben als kommunikatives Geschehen
1. Offenbarung als Selbstmitteilung Gottes an das Geschöpf
2. Glauben: Vom Fürwahrhalten zum Sich-Einlassen auf Gottes Communicatio und Communio
V. Lebendige Überlieferung als Kommunikationsprozess
5. Kapitel: Kirche als Kommunikationsgemeinschaft - das geschenkte WIR
I. Zum Einstieg und zur Urteilsbildung: Kommunikologie
1. Theaterdiskurs
2. Pyramidendiskurs
3. Baumdiskurs
4. Amphitheaterdiskurs
5. Kreisdialog
6. Netzdialog
7. Communio-Kommunikationsstruktur
II. Communio und Kommunikation
1. Communio - Ideal oder Zerrbild von Kommunikation?
2. Die Haltung und das Kommunikationsmodell der TZI als Lenkung der Aufmerksamkeit
III. Worauf es ankommt: Das geschenkte WIR
6. Kapitel: Kommunizieren in der Haltung der TZI als Praxis theologischer Aufmerksamkeit
I. Was sich Theologinnen in TZI-Kursen fragen und welche Interessen die Leserinnen leiten könnten
II. ... allem von Anfang an sorgfältig nachgehen ...
1. Wie wird der Markt gerecht
2. Die frühen Erfahrungen
3. Von der (therapeutischen) Distanz zur Begegnung
4. „Zu wenig geben ist Diebstahl, zuviel geben ist Mord"
5. „Die Couch ist zu klein": Therapie und Pädagogik für die Gesellschaft
6. TZI wird „geboren"
III. Mit themenzentriert-interaktioneller Aufmerksamkeit kommunizieren
1. Die anthropologisch-ethischen Grundlagen von TZI „entschleunigen"
2. Die TZI-Axiome
a) Selbststand und Bezogenheit des Menschen greifen dialektisch ineinander
b) Option für das Leben
c) Unter bedingter Freiheit verantwortlich handeln
3. Unverzichtbare „Spielregeln" der TZI-Haltung: Die Postulate
a) „Be your own chairperson"
b) „Disturbance and passionate involvements take precedence"
4. „Ja und Amen" zum eigenen Leben
5. Gegen die tötende Alternative: sich aufopfern/hingeben oder sich verweigern
7. Kapitel: Die Glaubenstradition und die implizite ,Gott-Rede' in Balance halten
I. Das Dreieck in der Kugel
II. TZI in der Theologie und kirchlichen Praxis „anwenden"
III. TZI - theologisch buchstabiert
1. Das Dreieck in der Kugel in theologischer Sicht
2. „Ungetrennt und unvermischt" als Kriterium der Kommunikation und der Unterscheidung
3. ICH als bleibend fragmentierte, plurale Identität im Horizont einer Identität durch Gratuität
4. Das WIR der TZI- Gruppe als „geschenktes" WIR
5. Der Globe als Kontext der Theologie
IV. Themen, die aufhelfen, konfrontieren und der Abwehr eine Sprache geben
1. Themen, die Beziehungen aufhelfen
2. Nach Anliegen und Themen fragen
3. Themen „richtig" formulieren
4. Den „Leerstellen" Raum geben
5. Wozu Themen auch „gut" sind
V. Störungen und Betroffenheiten als theologische Lernchance
VI. Strukturieren als „Verleiblichung" von Theologie
VII. Wie Gruppenprozesse ablaufen können
VIII. Selektiv authentisch den je eigenen Ausdruck suchen
8. Kapitel: Ein Thema gewinnt Gestalt - Das Credodrama am Vorabend von Nizäa und das Kirchendrama heute
I. Eine TZI-Gruppe als Kontext für das Kirchendrama
II. Die Konfrontation
III. Die Welt des Credo - Zur kirchlichen Situation des 4. Jahrhunderts
IV. Welche Rolle übernehme ich?
V. Vom Credodrama zum Kirchendrama
Vieles bleibt offen
Literatur
Verzeichnis der Abbildungen
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