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Kommunikationspädagogik  Transformationen der Sprech-Erziehung Sprechen & Verstehen
Schriften zur Kommunikationstheorie und Kommunikationspädagogik
Band 17
Kommunikationspädagogik
Transformationen der Sprech-Erziehung


Sprechen & Verstehen

Schriften zur Kommunikationstheorie und Kommunikationspädagogik

Band 17

Hellmut Geißner

Reihe: Sprechen & Verstehen. Schriften zur Kommunikationstheorie und Kommunikationspädagogik


Röhrig Universitätsverlag
EAN: 9783861102441 (ISBN: 3-86110-244-7)
238 Seiten, kartoniert, 15 x 21cm, 2000

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Was ist aus der ungefähr 100-jährigen Sprecherziehung geworden, was kann aus ihr im neuen Jahrhundert werden?



Die physiologischen, normativen, euphonischen Anfänge galten "dem Sprechen" des einzelnen Menschen. Diese biologistische Auffassung passte gut in die nationalsozialistische Schulpolitik.



Nach dem 2. Weltkrieg rückten die "miteinandersprechenden Menschen" ins Zentrum des Faches. Die Theorie der mündlichen Kommunikation verlangte den Wechsel von der Sprech- zur Gesprächserziehung, den Wechsel der Lernziele von Sprechfertigkeit zu Gesprächsfähigkeit. Das war die erste Transformationsstufe.



In den letzten Jahrzehnten gewannen neue Kommunikationsmedien zunehmende Bedeutung (Fernsehen, Fax, Internet), eine neue Alltags-Literarität schränkt den Raum der mündlichen Kommunikation ein. Deshalb wird eine allgemeine Kommunikationspädagogik erforderlich mit dem umfassenden Lernziel: Kommunikationsfähigkeit. Die nächste Transformationsstufe ist erreicht.



Es gibt keine Universalgenies, die die Theorien phatischer, rhetorischer, ästhetischer und therapeutischer Kommunikation in face-to-face-Situationen, in Institutionen und in den Medien pädagogisch 'beherrschen'. Deshalb müssen sich KommunikationspägogInnen spezialisieren.



Für Interessenten aus: Germanistik, Linguistik, Kommunikationswissenschaft, Medienpsychologie, Medienpädagogik, Pädagogik, Philosophie, Phonetik, Psychologie, Rhetorik, Sprechwissenschaft und Sprecherziehung.



Der Autor, zuletzt Ordinarius für Sprechwissenschaft an der Universität Koblenz-Landau (Sprecherzieher-Prüfung 1949) lebt nach seiner Emeritierung in Lausanne.
Rezension
Hellmut K. Geißner gilt als einer der großen deutschen Sprechwissenschaftler. Bereits im Jahre 1949 war er einer der ersten, die in der Nachkriegszeit die Prüfung als Sprecherzieher ablegten. Seine "Theorie der mündlichen Kommunikation" ist auch heute noch von grundlegender Bedeutung. Im vorliegenden Buch "Kommunikationspädagogik" nimmt der emeritierte Ordinarius für Sprechwissenschaft an der Universität Koblenz-Landau den Leser mit auf eine Zeitreise. Er lässt hundert Jahre Sprecherziehung: Wie hat sie sich entwickelt und was ist aus ihr geworden? Und was kann in Zukunft angesichts der sich rasant verändernden kommunikativen Rahmenbedingungen aus ihr werden? Sind die alten Theorien - und damita uch Geißners "mündliche Kommunikation - heute und morgen noch tragfähig? Geißner plädiert für einen Wandel in der Sache und im Namen und schlägt den den Begriff"Kommunikationspädagogik" vor, der der zu fördernden Kommunikationsfähigkeit entspricht. Und hier ist Geißner bei einem seiner Lieblingsthemen gelandet, das gerade in unserer medial geprägten Zeit von großer Bedeutung ist: Das miteinander sprechen. Eine interessante und richtungsweisende Lektüre!

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Sprech-Erziehung
1.1 Die Crux mit der "Sprech"-Erziehung
1.2 Was heißt sprechen?
1.2.1 -im Fachwissen des 19. Jahrhunderts
1.2.2 -im heutigen Alltagsverständnis
1.3 Die Anfänge der Sprecherziehung im 20. Jahrhundert
1.3.1 Drachs problematische Weichenstellung (1922)
1.3.2 Drachs'Erziehung ZUM Sprechen'und ihr Scheitern
1.4 Wer braucht heute eine 'Erziehung zum Sprechen'?
1.4.1 Über die sogenannte Sprechbildung
1.5 Warum auf der Antithese 'Schreiben' vs. 'Sprechen' keine 'Sprech'-Erziehung begründet werden kann
1.5.1 Die Anfänge um die Jahrhundertwende
1.5.2 Schreiben und Sprechen im Anfangsunterricht
1.5.3 Geschriebene und gesprochene Sprache
1.5.4 Mündlichkeit und Schriftlichkeit
2. Mündliche Kommunikation
Von der Sprech-Erziehung zur Gesprächs-Erziehung
oder: Von der Sprechfertigkeit zur Gesprächsfähigkeit
2.1 Über Erscheinungsformen der Kommunikation
2.1.2 Didaktik und Methodik der mündlichen Kommunikation
2.1.3 Über den Ursprung des Ausdrucks 'Kommunikation'
2.1.4 Gespräch als Prototyp der mündlichen Kommunikation
2.1.4.1 Gesprächsfähigkeit als globales'Lernziel'?
2.1.4.2 Zur Ontogenese der Gesprächsfähigkeit
2.1.4.3 Ethische Implikationen der Gesprächsfähigkeit
2.1.5 Gesprächsfertigkeit vs. Gesprächsfähigkeit
2.1.5.1 Über phatische Gespräche
2.1.5.2 Kann Intentionalität als Kriterium zur Unterscheidung
von Handeln und Verhalten gelten?
2.1.5.3 Von der Intentionalität im Verhalten und im Handeln
2.1.5.4 Grade der Gesprächsfähigkeit
2.1.6 Über das Verhältnis von Theorie und Praxis

2.2. Konstitutionsfaktoren der mündlichen Kommunikation
2.2.1 Situative Faktoren
2.2.2 Personale Faktoren
2.2.3 Sprachliche Faktoren
2.2.4 Formative Faktoren
2.2.5 Leibhafte Faktoren
2.2.5.1 - Melodische Muster
2.2.5.2 - Dynamische Muster
2.2.5.3 - Temporale Muster
2.2.5.4
- Artikulatorische Muster
2.2.5.5 Zusammenfassung

2.3 Hörverstehen und Sprechdenken

2.4 Formen der mündlichen Kommunikation
2.4.1 Phatische Kommunikation
2.4.2 Rhetorische Kommunikation
2.4.2.1 Gesprächsrhetorik
2.4.2.1.1 - Klären
2.4.2.1. - Streiten
2.4.2.1.3 - Klären und Streiten in der alltäglichen Praxis
2.4.2.2 Rederhetorik
2.4.2.2.1 - Informieren
2.4.2.2.2 - Überzeugen
2.4.3 Ästhetische Kommunikation
2.4.4 Therapeutische Kommunikation
2.1.5.1 Über phatische Gespräche
2.1.5.2 Kann Intentionalität als Kriterium zur Unterscheidung
von Handeln und Verhalten gelten?
2.1.5.3 Von der Intentionalität im Verhalten und im Handeln
2.1.5.4 Grade der Gesprächsfähigkeit
2.1.6 Über das Verhältnis von Theorie und Praxis

2.2. Konstitutionsfaktoren der mündlichen Kommunikation
2.2.1 Situative Faktoren
2.2.2 Personale Faktoren
2.2.3 Sprachliche Faktoren
2.2.4 Formative Faktoren
2.2.5 Leibhafte Faktoren
2.2.5.1 - Melodische Muster
2.2.5.2 - Dynamische Muster
2.2.5.3 - Temporale Muster
2.2.5.4 - Artikulatorische Muster
2.2.5.5 Zusammenfassung

2.3 Hörverstehen und Sprechdenken
2.4 Formen der mündlichen Kommunikation
2.4.1 Phatische Kommunikation
2.4.2 Rhetorische Kommunikation
2.4.2.1 Gesprächsrhetorik
2.4.2.1.1 - Klären
2.4.2.1. - Streiten
2.4.2.1.3
- Klären und Streiten in der alltäglichen Praxis
2.4.2.2 Rederhetorik
2.4.2.2.1 - Informieren
2.4.2.2.2 - Überzeugen
2.4.3 Ästhetische Kommunikation

2.4.4 Therapeutische Kommunikation

3. Grenzen der mündlichen Kommunikation oder: Von der Gesprächs- zur Kommunikationsfähigkeit
3.1 Visuelle Methoden in der Pädagogik der mündlichen Kommunikation
3.1.1 Allgemeine Methoden
3.1.2 Rhetorische Kommunikation
3.1.2.1 Gesprächsrhetorik
3.1.2.2 Rederhetorik
3.1.3 Ästhetische Kommunikation
3.1.4 Therapeutische Kommunikation
3.2 Vom Hörfunk zum Fernsehen
3.2.1 Hörmedien
3.2.2 Fernsehen
3.3 Kommunikationsformen jenseits der mündlichen Kommunikation
3.3.1 Schriftwelt
3.3.2 Bildwelt
3.3.3 Schallwelt
3.3.4 Cyberwelt

Ausblick 221
Literatur 225