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Körper, Sport und Religion
Interdisziplinäre Beiträge
Forschen - Lehren - Lernen.
Beirtäge aus der Fakultät für Gesellschafts- und Gesietswissenschaften
der Pädagogischen Hoschule Heidelberg, Band 17
Hans-Georg Ulrichs, Thilo Engelhardt, Gerhard Treutlein (Hrsg.)
Schulz-Kirchner
EAN: 9783824805075 (ISBN: 3-8248-0507-3)
180 Seiten, kartoniert, 15 x 21cm, 2003
EUR 18,60 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Seit Jahrzehnten werden Gespräche auf Funktionärsebene zwischen Sport und Kirche geführt. Und doch ruft die Kombination „Kirche und Sport" bis heute Erstaunen hervor. Traditionell wird der Sport vor allem mit einem "geist-losen Körper" verbunden, Religion dagegen mit dem „körper-losen Geist". Beides entspricht aber nicht den Selbstverständnissen dieser beiden Lebensbereiche: Der Sport ahnt - etwa aufgrund der Problematik in den Vereinen oder im Spitzensport -, dass er die impliziten Menschen- und Wertvorstellungen auch explizieren und sich dem öffentlichen Diskurs stellen muss. Die Kirchen und Teile der christlichen Theologie sind darum bemüht, Begriffe und Sachverhalte wie "Leben" und „Körper" in ihre Konzepte zu integrieren und von ihnen her Deutungen von Welt und Gott vorzunehmen. Es ist nicht zu übersehen, dass der Sport an gesellschaftlicher Bedeutung enorm gewonnen hat, während kirchliche Feste und theologische Tendenzen weniger öffentliche Aufmerksamkeit erregen.
Die hier dokumentierte Vorlesungsreihe „Körper, Sport und Religion" an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg im Wintersemester 2001/2002 versuchte im interdisziplinären Gespräch, der oft nur impliziten Anthropologie im Sport und in den Kirchen nachzuspüren. Innovative Ideen sollten
angeregt und gefordert werden. Neben historischen Beitragen vereint der Band Untersuchungen zum gegenwärtigen "Körper-Bild" und Beiträge, die es unternehmen, Sport und seine Phänomene als kulturell relevant zu würdigen. Nach Überlegungen, wie der Sport wertorientierend wirkt, schließt der Band mit der Dokumentation einer Podiumsdiskussion von herausragenden Vertretern aus den Bereichen Sport und Kirche.
Rezension
Das christlich-kirchliche Verhältnis zum Körper ist ein diffiziles und die Begegnung von Kirche und Sport bis heute eher distanziert, - Ausnahmen wie CVJM-Sport-Arbeit bestätigen die Regel. In jüngster Zeit wird die religiöse Dimension etwa von Stadien als „Heiligen Räumen“ im Rahmen einer popkulturellen Öffnung von Theologie und Religionspädagogik und einer religionswissenschaftlichen Zugangsweise auf (Massen-)kulturelle Phänomene verstärkt wahrgenommen. In diesem Zusammenhang zeigt der vorliegende Band erhellende Zusammenhänge auf.
Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zum Inhalt:
Seit Jahrzehnten werden Gespräche auf Funktionärsebene zwischen Sport und Kirche geführt. Und doch ruft die Kombination „Kirche und Sport“ bis heute Erstaunen hervor. Traditionell wird der Sport vor allem mit einem „geist-losen Körper“ verbunden, Religion dagegen mit dem „körper-losen Geist“. Beides entspricht aber nicht den Selbstverständnissen dieser beiden Lebensbereiche: Der Sport ahnt – etwa aufgrund der Problematik in den Vereinen oder im Spitzensport –, dass er die impliziten Menschen- und Wertvorstellungen auch explizieren und sich dem öffentlichen Diskurs stellen muss. Die Kirchen und Teile der christlichen Theologie sind darum bemüht, Begriffe und Sachverhalte wie „Leben“ und „Körper“ in ihre Konzepte zu integrieren und von ihnen her Deutungen von Welt und Gott vorzunehmen. Es ist nicht zu übersehen, dass der Sport an gesellschaftlicher Bedeutung enorm gewonnen hat, während kirchliche Feste und theologische Tendenzen weniger öffentliche Aufmerksamkeit erregen.
Die hier dokumentierte Vorlesungsreihe „Körper, Sport und Religion“ an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg im Wintersemester 2001/2002 versuchte im interdisziplinären Gespräch, der oft nur impliziten Anthropologie im Sport und in den Kirchen nachzuspüren. Innovative Ideen sollten angeregt und gefördert werden. Neben historischen Beiträgen vereint der Band Untersuchungen zum gegenwärtigen „Körper-Bild“ und Beiträge, die es unternehmen, Sport und seine Phänomene als kulturell relevant zu würdigen. Nach Überlegungen, wie der Sport wertorientierend wirkt, schließt der Band mit der Dokumentation einer Podiumsdiskussion von herausragenden Vertretern aus den Bereichen Sport und Kirche.
Die Herausgeber: Thilo Engelhardt ist als Hauptschullehrer im Rhein-Neckar-Raum tätig und angehender Doktorand an der PH Heidelberg. Gerhard Treutlein ist Professor für Sportwissenschaft und Sportpädagogik an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg. Hans-Georg Ulrichs ist evangelischer Pfarrer in Karlsruhe und Lehrbeauftragter an Pädagogischen Hochschulen (von 1996 bis 2002 in Heidelberg, seitdem in Karlsruhe)
Inhaltsverzeichnis
1 EINLEITUNG 9
2 HISTORISCHE ANNÄHERUNGEN
KÖRPER, SPORT UND RELIGION 13
2.1 Eugen König:
Selbsterkenntnis des Menschen und Erniedrigung des
Körpers - Zivilisationskritische Anmerkungen zum
abendländisch-christlichen Interesse am Körper 15
2.2 Torsten Sternberg:
Geschichte der christlichen Sportbewegung 31
2.3 Klaus-Peter Weinhold:
Am Anfang war der Leib - Christlich-abendländische
Traditionen 51
2.4 Giselher Spitzer:
Baron Pierre de Coubertins Konzept der Religion
der Athleten und die Rezeption in Kirche und Sport 67
3 DER KÖRPER - IM SPANNUNGSVERHÄLTNIS
ZWISCHEN ABWERTUNG UND AUFWERTUNG 83
3.1 Gerhard Treutlein:
Körper und Gesellschaft am Ende des 20. Jahrhunderts 85
3.2 Jochen Baumann:
Zur Rolle des Körpers bei den Mormonen 95
4 RELIGION UND SPORT - KULTUR-
PHÄNOMENOLOGISCHE ANNÄHERUNGEN 105
4.1 Hans-Georg Ulrichs:
Das Kulturphänomen Sport - Theologische Anmerkungen 107
4.2 Hartmut Rupp:
Sportstadien als heilige Räume 121
4.3 Thilo Engelhardt:
Sport und Gewalt - Über die religiösen Spuren im
Fußballhooliganismus 133
5 KIRCHE UND SPORT - WERTORIENTIERUNG UND
PRAGMATISCHE ALLTAGSBEWÄLTIGUNG 143
5.1 Michael Kühn:
Sport als Weg menschlicher Erziehung und Entfaltung -
Ein katholischer, kirchlicher Seitenblick 145
5.2 Gunter A. Pilz:
Sport als Kulturgut - Zur Bedeutung von Sport, Spiel
und Bewegung in der sozialen und religions-
pädagogischen Arbeit 155
6 Heiko Ernst:
Was verbindet, was trennt Sport und Kirche?
Podiumsgespräch mit Spitzenvertretern von
Kirche und Sport (Zusammenfassung) 171
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