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Kindheit und Gesellschaft   14. Aufl. 2005, nach der 13., durchgesehenen Aufl. 1999

Die Originalausgabe erschien unter dem Titel
Kindheit und Gesellschaft


14. Aufl. 2005, nach der 13., durchgesehenen Aufl. 1999



Die Originalausgabe erschien unter dem Titel "Childhood and Society" 1950 in New York /

deutsche Ausgabe Stuttgart 1971

Erik H. Erikson

Klett-Cotta
EAN: 9783608942125 (ISBN: 3-608-94212-2)
400 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 24cm, 2005

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
„Ein Standardwerk der psychologischen, anthropologischen und ethnologischen Literatur. Die Einmaligkeit der Erscheinung von Erik H. Erikson beruht ebenso stark auf der Originalität seines

Denkens wie auf der Tatsache, daß er sehr verschiedene Gebiete bearbeitet und auf diese Weise dazu beigetragen hat, den Zusammenhang von Disziplinen sichtbar zu machen, die bis vor kurzem zwischen verschiedenen Fakultäten aufgeteilt waren: zwischen Anthropologie und Medizin, Psychologie und Sozialwissenschaften, Verhaltensforschung und Geschichtswissenschaft."

Merkur

Dieses Buch gehört zweifellos zu den interessantesten Werken im Bereich psychoanalytischer Forschungen. Der Leser wird von der ersten Seite an gefesselt, und es erwachsen ihm aus diesem „Reisetagebuch der Begriffe", wie Erikson seine Darstellung sebst nannte, eine Fülle neuartiger Erkenntnisse.

Auf der Suche nach den Gesetzen, nach denen der Mensch lebt, geht Erikson auf die Kindererziehung zweier von ihm selbst untersuchter amerikanischer Indianderstämme ein. Er macht deutlich, wie sehr das Weltbild und die wirtschaftlichen Verhältnisse auf die Betreuung des Kleinkindes einwirken. Untersuchungen über die Ideologie großer moderner Staaten, zum Beispiel über das Ideal des Cowboys, über das Vater- und Mutterbild Hitlers und Gorkijs, über die amerikanische Identität zeigen uns das Verfahren des Autors, die Beziehung des Ich zur Gesellschaft zu erhellen.

„Die Psychoanalyse hat sich heute der Untersuchung des Ich zugewandt, der Erforschung des Kernes des Individuums. Sie verlagert ihren Akzent von der konzentrierten Untersuchung der Bedingungen, die das individuelle Ich entstellen und lahmen, auf die Frage nach den Wurzeln des Ich in der Gesellschaft. Aber wir gehen diesen Weg nicht, um aufgrund einer hastigen Gesellschaftsdiagnose ein ebenso hastiges Heilrezept anzubieten, sondern um erst einmal den skizzenhaften Entwurf unserer Methode zu vervollständigen." (Aus dem Vorwort)

Der Autor

Erik H. Erikson wurde 1902 in Frankfurt am Main geboren. Künstlerische Ausbildung an den Akademien in Karlsruhe und München. 1927 ging Erikson nach Wien, wo er eine Analyse bei Anna Freud und eine Ausbildung am Wiener Institut für Psychoanalyse begann. 1933 Emigration in die USA. Seit 1942 Lehranalytiker. 1951 bis 1960 Professor in Berkeley, seit 1960 bis zu seiner Emeritierung an der Harvard University in Cambridge. Erik H. Erikson starb im Alter von 91 Jahren in Massachusetts.
Rezension
Der deutsch-amerikanische Psychoanalytiker und Neufreudianer Erik Homburger Erikson (*1902 bei Frankfurt am Main; †1994 in Harwich, Massachusetts, USA) vertritt die psychoanalytische Ichpsychologie und ist Pädagogen insbesondere durch das von ihm entwickelte Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung bekannt, das die Entwicklung des Menschen von seiner Geburt an bis zum Tod in acht Phasen untergliedert. In jeder dieser Phasen kommt es zu einer entwicklungsspezifischen Krise, deren Lösung den weiteren Entwicklungsweg bahnt. Ich-Identität hat aber auch mit den gesamtgesellschaftlichen Einflüssen zu tun, wie in diesem Buch von Erikson belegt wird: Auf der Suche nach den Gesetzen, nach denen der Mensch lebt, geht Erikson auf die Kindererziehung zweier von ihm selbst untersuchter amerikanischer Indianderstämme ein. Er macht deutlich, wie sehr das Weltbild und die wirtschaftlichen Verhältnisse auf die Betreuung des Kleinkindes einwirken. Untersuchungen über die Ideologie großer moderner Staaten, zum Beispiel über das Ideal des Cowboys, über das Vater- und Mutterbild Hitlers und Gorkijs, über die amerikanische Identität zeigen uns das Verfahren des Autors, die Beziehung des Ich zur Gesellschaft zu erhellen. Das Ich entsteht in Abhängigkeit und Wechselbeziehung zur Gesellschaft um das Ich herum.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Dieses Buch gehört zu den interessantesten Werken im Bereich psychoanalytischer Forschungen.

Der Leser wird von Anfang an gefesselt, und es erwachsen ihm aus diesem »Reisetagebuch der Begriffe«, wie Erikson seine Darstellung nannte, eine Fülle neuartiger Erkenntnisse. Auf der Suche nach den Gesetzen, nach denen der Mensch lebt, geht Erikson auf die Kindererziehung zweier von ihm selbst untersuchter amerikanischer Indianerstämme ein. Er macht deutlich, wie sehr das Weltbild und die wirtschaftlichen Verhältnisse auf die Betreuung des Kleinkindes einwirken.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur zweiten Auflage 9
Vorwort zur ersten Auflage 11

ERSTER TEIL
DIE KINDHEIT UND DIE MODALITÄTEN DES SOZIALEN LEBENS

Erstes Kapitel: Relevantes und Relatives in der Krankengeschichte 17
1. Eine nervöse Krise bei einem kleinen Jungen: Sam 19
2. Eine Kampfkrise bei einem Marinesoldaten 31

Zweites Kapitel: Die Theorie der infantilen Sexualität 42
1. Zwei klinische Episoden 42
2. Eibido und Aggression 52
3. Zonen, Modi und Modalitäten 66
A. Mund und Sinne 66
B. Ausscheidungsorgane und Muskulatur 75
C. Eokomotorik und die Genitalien 79
D. Prägenitalität und Genitalität 86
4. Genitale Modi und räumliche Modalitäten 91

ZWEITER TEIL
DIE KINDHEIT IN ZWEI AMERIKANISCHEN INDIANERSTÄMMEN

Einleitung zum zweiten Teil 107

Drittes Kapitel: Jäger über der Prärie 110
1. Der historische Hintergrund 110
2. Jim 116
3. Ein Seminar zwischen den Rassen 120
4. Erziehung bei den Sioux 129
A. Geburt 129
B. Geben und Nehmen 130
C. Halten und Loslassen 136
D. »Machen« und Machen 138
5. Das Übernatürliche 144
A. Der Sonnentanz 144
B. Auf der Suche nach Visionen 146
6. Zusammenfassung 150
7. Eine Nachuntersuchung 153

Viertes Kapitel: Fischer am Lachsfluß 162
1. Die Welt der Yurok 162
2. Kinderpsychiatrie bei den Yurok 167
3. Die Erziehung bei den Yurok 171
4. Vergleichende Zusammenfassung 176

DRITTER TEIL
DAS WACHSTUM DES ICH

Einleitung zum dritten Teil 185

Fünftes Kapitel: Frühes Versagen des Ich: Jane 191

Sechstes Kapitel: Spiele und Gründe 204
1. Spiel, Arbeit und Wachstum 204
2. Spiel und Heilung 217
3. Die Anfänge der Identität 229
A. Spiel und Milieu 229
B. Der Sohn des Bomberpiloten 232
C. Schwarze Identität 236

Siebtes Kapitel: Die acht Lebensphasen des Menschen 241
1. Vertrauen gegen Urmißtrauen 241
2. Autonomie gegen Scham und Zweifel 245
3. Initiative gegen Schuldgefühl 249
4. Leistung gegen Minderwertigkeitsgefühl 253
5. Identität gegen Rollenkonfusion 255
6. Intimität gegen Isolierung 258
7. Zeugende Fähigkeit gegen Stagnation 261
8. Ich-Integrität gegen Verzweiflung 262
9. Eine epigenetische Tabelle 264

VIERTER TEIE
JUGEND UND IDENTITÄTSENTWICKLUNG

Einleitung zum vierten Teil 273

Achtes Kapitel: Gedanken über die amerikanische Identität 280
1. Die Polaritäten 280
2. Die »Mom« 282
3. John Henry 293
4. Der Jugendliche, der Boss und die Maschine 300

Neuntes Kapitel: Die Legende von Hitlers Kindheit 320
1. Deutschland 321
2. Vater 324
3. Mutter 332
4. Die Reifezeit 334
5. Lebensraum, Soldat, Jude 338
6. Eine Bemerkung über das Judentum 347

Zehntes Kapitel: Die Legende von Maxim Gorkis Jugend 353
1. Das Land und der Mir 355
2. Die Mütter 359
3. Seniler Despot und verfluchte Brut 363
4. Die Ausgebeuteten 372
A. Heiliger und Bettler 372
B. Der Fremde 375
C. Vaterlose Horde und beinloses Kind 377
D. Der gewickelte Säugling 379
5. Der Protestant 384

Elftes Kapitel: Schlußfolgerung: Jenseits der Angst 393

Veröffentlichungen von E. H. Erikson seit der 1. Ausgabe von »Kindheit und Gesellschaft« 415
Namensregister 417
Sachregister 419