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Kinder der Hoffnung
Kinder der Hoffnung




Marc Levy

Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. , GmbH & Co
EAN: 9783426663011 (ISBN: 3-426-66301-5)
368 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 21cm, August, 2008

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Toulouse in den vierziger Jahren: Der achtzehnjährige Raymond besteigt eine Straßenbahn. Als er wieder aussteigt, nennt er sich Jeannot – und schließt sich mit seinem Bruder der Résistance an ...
Rezension
Das persönlichste Buch des Autors, das den Mut junger Frauen und Männer schildert, die zu Waffen greifen, weil sie die Freiheit lieben; die hingerichtet werden, weil sie das eigene Land lieben; die ohne Prozess vors Standgericht gezerrt wurden, ohne je einen Unschuldigen getötet zu haben, nicht einmal einen Dummen. Es ist die Geschichte eines jungen Mannes in Toulouse in den vierziger Jahren. Seine Eltern, Juden, wurden deportiert, doch Raymond und sein jüngerer Bruder Claude Levy schließen sich dem Widerstand an und tragen immer wieder dazu bei, der Besatzungsmacht ein wenig Zeit zu stehlen und Vergeltungsattentate auszuüben. Die 35. Brigade, der sie angehören, besteht vor allem aus Einwanderern aus Tschechien, Polen, Spanien, und anderen Ländern, Flüchtlingen, die Frankreich als ihre Heimat empfinden und verteidigen, obwohl sie selbst von den Machthabenden Frankreichs verurteilt werden. Die Widerstandsgruppen organisieren sich. Die 35. Brigade jedoch wird kurz vor Kriegsende fast komplett gefangen genommen und deportiert. Ironie des Schicksals ist, dass andere Widerstandsgruppen von der kommenden Verhaftung informiert werden jedoch nicht eingreifen, da zum nahenden Kriegsende nicht Fremde als Befreier gelobt werden sollen, sondern nur Franzosen. So landen Raymond und Claude im Gefängnis und entgehen nur mit Glück dem Standgericht, werden dann, zusammen mit allen anderen politischen Gefangen in einen Zug ins Konzentrationslager nach Dachau gebracht. Der Zug ist viele Wochen unterwegs, da sein Weiterkommen immer wieder sabotiert wird. Wieder haben die Brüder Glück und entkommen dem Tod, sie können fliehen. Auf ihrer Flucht stirbt einer der Kameraden, doch vorher nimmt er Raymond das Versprechen ab, die Geschichte der Widerstandskämpfer junger Männer und Frauen, oft nicht einmal 20 Jahre alt, weiterzuerzählen. Raymond verspricht es und später wird sein Sohn, Marc Levy, die Geschichte aufschreiben...

Wer die Bücher Marc Levys kennt, wird in diesem Buch ein ganz anderes als die anderen finden. Hier fehlt die Dialektik zwischen zwei Handlungsebenen, doch dies macht das Buch für alle, die erst einmal im Schicksal des Erzählers gefangen sind, besonders spannend. Auch dieses Buch benötigt ein paar Seiten, um den Leser wirklich zu fesseln, doch danach konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen.
Typisch für den Autor ist, dass er bei aller Tragik in der Geschichte seines Vaters doch nie auf die Tränendrüse drückt. Haupttenor des Buches ist nicht die Gewalt, sondern die Freiheitsliebe, der zarte Hoffnungsfaden, der seinen Vater und dessen Freunde im Krieg am Leben hielten.

Ein ausgezeichnetes Buch, das man wie alle Bücher des Autors durchaus öfters lesen kann!

Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Marc Levy wurde 1961 als Sohn eines Verlegers in Frankreich geboren. Er ist von Beruf Architekt und entdeckte schon früh seine Liebe zur Literatur und zum Kino. Von 1983 bis 1990 lebte er in San Francisco, wo er studierte und sein erstes Unternehmen gründete. Sein erster Roman, "Solange du da bist", der von Steven Spielberg verfilmt worden ist, wurde zu einem internationalen Bestseller, genauso wie "Wo bist du?", "Sieben Tage für die Ewigkeit" , "Bis ich dich wiedersehe", "Zurück zu dir" und "Wenn wir uns wiedersehen". Seit seinem Welterfolg lebt Marc Levy als freier Schriftsteller in London.

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Gemeinsam mit anderen Jungen und Mädchen kämpfen sie gegen die deutschen Besatzer und gegen die kollaborierende französische Miliz. Das Leben in der Illegalität und die Gefahr aufzufliegen zehren an Raymond und seinen Kameraden, denn nur allzu oft müssen sie miterleben, wie einer von ihnen sein Engagement mit dem Tod bezahlt. Doch Raymond und sein Bruder Claude wissen, wofür sie kämpfen: für ein freies Land, für eine Zukunft ohne Hass und Gewalt – und dafür, dass sie und ihre Kinder einstmals die Chance haben werden, die Liebe kennenzulernen.
Jahre später erzählt Raymond seinem Sohn von jener Zeit, der bis dahin nichts von der Vergangenheit seines Vaters und dessen Verdiensten um sein Land ahnte. Der Sohn heißt Marc Levy.