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Kant-Lexikon in drei Bänden  Marcus Willaschek, Jürgen Stolzenberg, Georg Mohr, Stefano Bacin (Hrsg.
Kant-Lexikon in drei Bänden


Marcus Willaschek, Jürgen Stolzenberg, Georg Mohr, Stefano Bacin (Hrsg.
Walter de Gruyter
EAN: 9783110762433 (ISBN: 3-11-076243-9)
2880 Seiten, hardcover, 18 x 25cm, Oktober, 2021

EUR 149,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Lexikon erschließt das philosophische Werk Immanuel Kants auf der Grundlage des aktuellen Stands der Kant-Forschung. Mit über 2.300 Artikeln von über 200 Autoren und Autorinnen stellt das Kant-Lexikon ein umfassendes Kompendium dar. Die philosophisch relevanten Termini der Philosophie Kants, die von Kant genannten und für seine Philosophie relevanten Personennamen sowie die von ihm veröffentlichten bzw. autorisierten Schriften werden behandelt.
Rezension
Aufklärung, Kritik, Subjekt, Vernunft, Freiheit, Autonomie / Heteronomie, Kausalität, guter Wille, Moralität, kategorischer Imperativ / hypothetische Imperative, Zweck an sich, Würde, vollkommene / unvollkommene Pflichten, Gemeinsinn, a priori / a posteriori, Ding an sich, Metaphysik, Transzendentalphilosophie, Anschauungsformen, Kategorien, Geschmacksurteil, Urteilskraft, das Schöne und radikales Böses zählen zweifelsohne zu den zentralen Begriffen der Philosophie Immanuel Kants (1724-1804). Der Denker gilt als einer der größten Philosophen der Welt. Bekanntheit erlangte er durch seine drei großen Kritiken („Kritik der reinen Vernunft“, „Kritik der praktischen Vernunft“ und „Kritik der Urteilskraft“), seine „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ und insbesondere durch seinen Aufklärungsaufsatz. Kants Begriffsprägungen, Ideen und Argumentationen haben die deutsche und internationale Philosophie seit Ende des 18. Jahrhunderts entscheidend geprägt und beeinflussen noch heute aktuelle Diskurse. Der öffentliche Sprachgebrauch von Begriffen wie guter Wille, Pflicht oder Autonomie deckt sich allerdings kaum mit den entsprechenden Terminologien Kants.
Dieses erkannten schon Zeitgenossen von ihm. So wurden zu seinen Lebzeiten Wörterbücher zu seinen Begriffen publiziert; lange Zeit galt Rudolf Eislers „Kant-Lexikon“ aus dem Jahre 1930 als das Nachschlagewerk überhaupt. 2015 erschien mit dem dreibändigen mehr als 2800 Seiten umfassenden „Kant-Lexikon“ bei Walter de Gruyter erstmals ein Kant-Wörterbuch, welche die gültige Edition der Schriften Kants und den aktuellen Forschungsstand zu dem Denker zugrunde legt. Herausgeber sind die renommierten Kant-Forscher und Philosophieprofessoren Marcus Willaschek (*1962), Jürgen Stolzenberg (*1948), Georg Mohr (*1956) und Stefano Bacin (*1973). 2021 wurde bei Walter de Gruyter eine textidentische Sonderausgabe des neuen Kant-Lexikons publiziert.
In diesem wird mittels 2395 verständlich verfasster Artikel das Œuvre des Philosophen sehr gut erschlossen. Die Einträge zu den Termini enthalten immer eine Definition des Stichworts, Hinweise auf die Originalstellen Kants, eine (historisch-) systematische Lokalisierung des Begriffs im Werk des Denkers sowie Angaben zur Forschungsliteratur. Bei den Lemmata von den 221 Autor:innen wurden primär solche zu den zentralen Termini Kants berücksichtigt, zudem solche zu den für seine Philosophie wichtigen Namen, zu seinen Schriften und zu seinen Publikationsorganen.
Die Auseinandersetzung mit Kants Philosophie gehört zu den zentralen Gegenständen des schulischen Ethik- und Philosophieunterrichts auf der Oberstufe. So werden dort u.a. seine deontologische Ethik, seine Anthropologie, seine Erkenntnistheorie, seine Ästhetik, seine Religionsphilosophie, seine Friedensschrift, sein Aufklärungsaufsatz oder seine pädagogischen Vorlesungen behandelt. Ethik- und Philosophie-Lehrkräfte werden durch das neue Kant-Wörterbuch motiviert, sich differenziert mit den Begriffen und Argumentationen Kants auseinanderzusetzen, denn Philosophieren ist immer auch „Arbeit am Logos“. Die Einträge bewahren Lehrkräfte vor didaktischen Verfälschungen wie der Aussage, Folgeerwägungen würden bei der Anwendung des kategorischen Imperativ keine Rolle spielen, oder der Behauptung, Kant sei ein Vertreter einer absoluten Straftheorie.
Fazit: Das neue dreibändige „Kant-Lexikon“ ist ein Muss für alle überzeugten Kantianer:innen, verdient aber auch als Meisterwerk der Lexikografie einen Platz in jeder guten philosophischen Bibliothek.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Jubiläumsausgabe zum Sonderpreis
Kants revolutionärer Neuansatz in der Philosophie ging mit der Einführung einer weitgehend neuen Terminologie einher. Dies hat dazu geführt, dass schon zu seinen Lebzeiten mehrfach Kommentare, Wörterbücher und Kompendien zu seinem Werk erschienen. Obwohl sich über die Jahrhunderte hinweg eine Tradition von Kant-Wörterbüchern entwickelte, steht seit geraumer Zeit kein Lexikon zur Verfügung, das das Werk zeitgemäß, auf der Grundlage der aktuellen Text-Editionen und unter Bezugnahme auf die Forschung ab dem 20. Jahrhundert sowie lexikalisch angemessen erschließt. Diesem Desiderat soll ein neues, dreibändiges Kant-Lexikon nachkommen. Mit über 2.300 Einträgen stellt das Lexikon die Referenz für die Kantforschung dar.
Die philosophisch relevanten Termini, von ihm genannten und für seine Philosophie relevanten Personennamen sowie die Titel seiner Schriften werden behandelt. An dem Projekt sind über 200 internationale Wissenschaftler beteiligt.
Anlässlich des bevorstehenden 300. Geburtstages von Immanuel Kant erscheint dieses Standardwerk als Sonderausgabe zum Jubiläumspreis.
Autoreninformation
M. Willaschek, Frankfurt; J. Stolzenberg, Halle-Wittenberg; G. Mohr, Bremen; S. Bacin, Mailand, Italien.
Inhaltsverzeichnis
Band 1
Vorwort V
Siglenverzeichnis XI
Lexikonteil
a priori / a posteriori – Gymnastik 1
Band 2
Siglenverzeichnis VII
Lexikonteil
habitus – Rührung 987
Band 3
Siglenverzeichnis VII
Lexikonteil
Sache – Zyniker, Zynismus 1995
Autorenverzeichnis 2769
Werke und Ausgaben Kants 2781
Bibliographie 2785