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Kaltes Krematorium Bericht aus einem Land namens Auschwitz
Kaltes Krematorium
Bericht aus einem Land namens Auschwitz




J?sef Debreczeni

S. Fischer Verlag
EAN: 9783103975444 (ISBN: 3-10-397544-9)
272 Seiten, hardcover, 13 x 21cm, November, 2024

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Ein literarischer Diamant, scharfkantig und kristallklar«

The Times



Die Wiederentdeckung nach 70 Jahren, erstmals auf Deutsch: Der eindringliche Bericht des ungarischen Schriftstellers Jósef Debreczeni über die albtraumhafte Welt der Vernichtungslager, entstanden unmittelbar nach seiner Befreiung.



»Ein enorm kraftvoller und zutiefst humaner Augenzeugenbericht über den Horror der Lager. Mit lebhaften Beschreibungen vermittelt Debreczeni dem Leser die spezifische, konkrete und mörderische Realität des Holocaust.«

Karl Ove Knausgaard

»Ein außergewöhnliches Memoir ... ein unvergessliches Zeugnis.«

Kirkus Review
Rezension
"Das Unaussprechliche, darin zeigt sich die Grenze des Denkens – und des Daseins."
(Friedrich Nietzsche)

Die fesselnden Grenzen des Denkens werden im vorliegenden Buch durch Jósef Debreczeni gesprengt, in dem er dem Unaussprechlichen, dem Unvorstellbaren Worte verleiht. In seinen Schilderungen werden die (täglichen) Grenzen des Daseins während des Holocaust auf literarisch einmalige Art und Weise geradezu plastisch dargestellt.
1905 als József Bruner in Budapest als Kind jüdischen Glaubens geboren, arbeitete er später als Redakteur großer ungarischer Zeitungen, bevor er 1941 zur Zwangsarbeit verurteilt und 1944 nach Auschwitz deportiert wurde. Er durchlief mehrere Camps, bevor er 1945 aus dem Lager Dörnhau befreit wurde. Bereits 1950 verarbeitete er seine Qualen durch den vorliegenden Bericht. Das Buch erschien zunächst nur in ungarischer Sprache. Mehr als 70 Jahre später erst wurde es wiederentdeckt und in 15 weitere Sprachen übersetzt. Das vorliegende Werk, soeben erschienen beim S. Fischer Verlag, stellt die deutsche Erstausgabe dar.

In zwei Kapiteln schildert er die schier unfassbaren Erlebnisse während seines Leidensweges in verschiedenen Lagern rund um das wohl bekannteste Konzentrationslager Auschwitz. Er überlebt schließlich auch die berüchtigte Krankenbaracke des Zwangsarbeitslagers Dörnhau, aus dem er, und weitere Überlebende, Anfang Mai 1945 durch die Rote Armee befreit wurde.
Jósef Debreczeni gelingt ein symbolisch betrachtet meisterhafter Spagat: Einerseits beschreibt sein "Leben" und das seiner Mithäftlinge aus einer unnachahmlichen (inneren) Distanz. Andererseits nimmt er in seinem Bericht kein Blatt vor den Mund und schildert das alltägliche Grauen ungeschönt und erbarmungslos.

Es ist beileibe nicht das erste Buch eines Zeitzeugen zum Thema Holocaust, das ich gelesen habe. Es ist aber zweifelsohne ein Werk von besonderer Güte und Klarheit. Das Urteil der "Times" bringt es nach meinem Dafürhalten absolut treffend auf den Punkt: "Ein literarischer Diamant, scharfkantig und kristallklar."
Ich weiß nicht, wie oft ich während des Lesens innegehalten habe. Tief berührt von den Beschreibungen des Autoren. Gerade die von ihm gewählte Distanz bei seinen Schilderungen schaffen Wirkung. Ganz ohne zusätzlichen emotionalen Push entsteht das Bild eines unfassbaren menschlichen Dramas. Durch die Authentizität der Berichte wird das Dilemma der Menschen in den Lagern greifbar - was ist besser: weiter leben - oder sterben?
Es fällt mir schwer, geeignete Schlussworte zu finden, außer der Bitte: Unbedingt lesen!

Schließen möchte ich an dieser Stelle mit den Worten einer anderen Holocaust-Überlebenden:
„Man begreift nicht, was geschehen ist, doch genau deshalb darf man nie aufhören, sich darum zu bemühen.“ (Ruth Klüger).

Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Wiederentdeckung nach 70 Jahren, erstmals auf Deutsch: »Ein literarischer Diamant, scharfkantig und kristallklar«, schreibt die »Times« über József Debreczenis Erinnerungen an Auschwitz. Sein bewegender Bericht aus den Vernichtungslagern gilt als eines der größten Werke der Holocaust-Literatur. In ihrem Nachwort setzt sich Carolin Emcke mit diesem bewegenden Memoir eines Überlebenden auseinander und reflektiert darüber, was es für uns heute bedeutet, dieses Buch zu lesen.
Der renommierte ungarische Journalist und Dichter József Debreczeni wurde 1944 als Jude nach Auschwitz deportiert, es folgten zwölf albtraumhafte Monate in verschiedenen Konzentrationslagern. Seine letzte Station war das »Kalte Krematorium«, die Krankenbaracke des Zwangsarbeitslagers Dörnhau.
Kurz nach der Befreiung schrieb József Debreczeni seinen Bericht: eine gnadenlose Anklage von höchster literarischer Qualität. Mit präzisen Beschreibungen, dem Mittel der Ironie und mitunter einem beißenden Humor bringt er uns die Menschen nahe, denen er in der Haft begegnet ist und deren Erfahrungen in den Lagern mit dem Verstand kaum zu begreifen sind. Erstmals 1950 auf Ungarisch veröffentlicht, geriet es in Vergessenheit - mehr als 70 Jahre später wurde es in 15 Sprachen übersetzt.

»Eine eindringliche Chronik von seltener, beunruhigender Kraft.«
The Times
»Ein enorm kraftvoller und zutiefst humaner Augenzeugenbericht über den Horror der Lager. Mit lebhaften Beschreibungen vermittelt Debreczeni dem Leser die spezifische, konkrete und mörderische Realität des Holocaust.«
Karl Ove Knausgaard
»Ein außergewöhnliches Memoir ... ein unvergessliches Zeugnis.«
Kirkus Review

Joszéf Debreczeni, geboren 1905, war ein ungarischer Schriftsteller und Journalist. 1944 wurde er als Jude nach Auschwitz deportiert. Zwölf Monate lang erlebte er die Hölle der nationalsozialistischen Lager, am Ende kam er in das "Kalte Krematorium", die Krankenbaracke des Lagers Dörnhau. Kurz nach der Befreiung verarbeitete er seine Erlebnisse in einem literarischen Bericht. Er blieb im damaligen Jugoslawien und starb 1978 in Belgrad.
Inhaltsverzeichnis
Kaltes Krematorium: Erster Teil 13
Kaltes Krematorium: Zweiter Teil 113

Begleittexte 251
Nachwort von Carolin Emcke 253
Nachwort von Alexander Bruner 261
Biographische Notiz 264
Glossar 266